Kritiken von "spiegelblicke"

Braven

Abenteuer, Action

Braven

Abenteuer, Action
Bewertung und Kritik von Filmfan "spiegelblicke" am 20.06.2023
Von der Story und dem Auftakt war ich durchaus angetan, wenngleich die "Bösewichte verstecken ihre Drogen und unbescholtene brave Bürger finden sie und bekommen Probleme" Story abgedroschen sein mag.

Leider stolpert die Umsetzung über das ein oder andere Logikloch, ist bereits nicht nachvollziehbar, warum die Drogenschieber überhaupt zur Waffengewalt greifen und nicht schlichtweg abwarten, bis die Hütte verlassen ist.

Die Darsteller machen jeweils das beste aus ihren Rollen, überzeugen so weit es ihnen möglich ist - nur leider scheitert "Braven" an der etwas unaugegorenen Entwicklung mit teilweise recht hanebüchenen Wendungen.

Kann man gewiss mal sehen; empfehlen würde ich das Ganze jedoch leider nicht.

ungeprüfte Kritik

The Fearway

Death Comes Fast
Thriller

The Fearway

Death Comes Fast
Thriller
Bewertung und Kritik von Filmfan "spiegelblicke" am 19.06.2023
"The Fearway" sieht man sein Budget durchaus an, gefällt mir die Story bishin zu der gelungenen Offenbarung des Sinns tatsächlich gut und überzeugte, wenngleich man dazu sagen muss, dass das etwas offene Ende durchaus die ein oder andere Frage offen lässt und ich bei einem Kauf der DVD womöglich enttäuschter gewesen wäre.

Der große Knackpunkt an "The Fearway" leider der Umstand, dass der vermeintliche Bösewicht viel zu übertrieben auf gruselig designt wurde - warum um alles in der Welt hier spitze Fingernägel und durchgängig spitze Zähne gewählt werden mussten, mag das Geheimnis der Drehbuchautoren bleiben, wirkt diese Entscheidung leider eher billig und deutlich mehr gewollt als gekonnt.

Drückt man jedoch diesbezüglich wie auch hinsichtlich der stellenweise so schlechten Synchronisation, dass sich ein Mund noch bewegt, wenn längst kein Wort mehr ertönt, hinweg, erhält man einen kurzweilig-interessanten Filmbeitrag, der nicht zuletzt Dank seiner knackigen Spielfilmlänge von knapp 80 Minuten zu unterhalten wie auch zu fesseln versteht.

Eine handfeste Empfehlung spreche ich hier gewiss nicht aus, empfand ich das, was unter Mystery-Thriller beworben wird, dennoch als recht nettes Leinwandspektakel für den Abschluss einer auslaugenden Arbeitswoche. Sprich: zum berieseln lassen und gepannt-sein dürfen, ohne Herzrhytmusstörungen und / oder markanten Grusel befürchten zu müssen, durchaus geeignet.

ungeprüfte Kritik

Einfach mal was Schönes

Komödie, Deutscher Film, Lovestory

Einfach mal was Schönes

Komödie, Deutscher Film, Lovestory
Bewertung und Kritik von Filmfan "spiegelblicke" am 19.06.2023
Gewiss nur bedingt vergleichbar mit dem Charme von "Wunderschön", wenngleich man hier auch den Titel nicht unbedingt als so passgenau wie im Vergleichswerk bezeichnen will.

Dennoch überzeugt "Einfach mal was Schönes" durch die aufgezeigte schonungslose Offenheit, dem hohen Maß an Realismus und der Identifizierbarkeit der wohl vorrangig weiblichen Zuschauer.

Natürlich mag die ein oder andere Szene überzogen sein oder abermals zu sehr Richtung Happy end gepusht - dementgegen stehen offenherzige Szenen, die ans Herz gehen und / oder gewissermaßen verstören.

Entgegen der Bewerbung des Filmes hat "Einfach mal was Schönes" doch recht wenig mit dem Kinderwunsch der Protagonistin zu tun, focussiert sich die Publikation auf die zwischenmenschlichen Verflechtungen, die manchmal auch schmerzhaft getrennt werden müssen, um selbst sein zu können.

ungeprüfte Kritik

Staten Island New York

Es gibt kein perfektes Verbrechen.
Thriller, Krimi

Staten Island New York

Es gibt kein perfektes Verbrechen.
Thriller, Krimi
Bewertung und Kritik von Filmfan "spiegelblicke" am 19.06.2023
Durch die offizielle Filmbeschreibung fehltgeleitet war auch ich schlussendlich vollends überrascht durch die tatsächliche Umsetzung von "Staten Island New York", welcher (deutlich) weniger actionreicher Gangster/Mafia-Film ist als dramödischer Episodenfilm.

Skurill, überraschend, gewissermaßen fesselnd und amüsant - durchaus. Bahnbrechend spannend, packend, mitreißend - eher nicht.

Über "Statens Island New York" kann man an für sich nicht viel sagen, da jedes Wort irgendwie "verkehrt" klingen würde. Fakt ist, dass der Film durch seine Darsteller brilliert und Zuschauer ohne strenge und / oder starre Erwartungshaltung anspricht.

Der letzte Feinschliff lässt sich gewiss vermissen, dennoch lohnt ein offenherziger Blick auf das außergewöhnliche Filmerlebnis.

ungeprüfte Kritik

Instinct - Gefährliche Begierde

Thriller
Bewertung und Kritik von Filmfan "spiegelblicke" am 19.06.2023
Kurz gesagt: von der Zusammenfassung gelockt und von der Umsetzung enttäuscht.

Die Glaubwürdigkeit hinsichtlich der eingangs überaus kompetenten selbstsichereren Nicoline kippt rasch gen Boden, wandelt diese sich wie durch den Zauberspiegel der "Mini Playback Show" in ein verhuschtes Mäuschen, welches mir als Zuschauer ab einem gewissen Zeitpunkt ein wenig auf die Nerven ging. Die Faszination der Therapeutin an der Ausstrahlung des zu Vergewaltigers Idris mag nachvollziehbar dargestellt werden, doch starrt die anfänglich diskusionswillige Nicoline schließlich sämtliche ihrer jeweiligen Gesprächspartner lediglich nur noch an und ist nicht mehr in der Lage, einfache Fragen zu beantworten. Keine Reaktion, keine Aktion,kein gar nichts - "Instinct" kippt in eine große Darbietung der Ratlosigkeit über. Die kleinen Anspielungen auf den sexuellen Missbrauch Nicolines sind für den Großteil des heutzutage leicht ablenkbaren Zuschauers womöglich zu versteckt, laufen jedoch ohnehin auf keine fassbare Pointe hinaus.

Mit viel Wohlwollen lässt sich in den letzten Szenen der Befreiungsschlag Nicoline's ableiten; ist das Gesamtwerk jedoch viel zu unspannend, mangelt an Tiefgang und an sympathischen Figuren mit nachvollziehbaren Verhaltensweisen oder gar glaubhaften dargestellten sexuellen Begierden.

Für mich schlichtweg enttäuschend.

ungeprüfte Kritik

Der letzte Exorzismus

Glaube an Ihn.
Horror, 18+ Spielfilm

Der letzte Exorzismus

Glaube an Ihn.
Horror, 18+ Spielfilm
Bewertung und Kritik von Filmfan "spiegelblicke" am 18.06.2023
Manch einer mag bemängeln, dass der Film direkt mit einem Interview des Reverends Cotton Marcus (Patrick Fabian) startet, ohne das zuvor ein Titel oder ähnliches eingeblendet wird. Meiner Ansicht nach hätte dies jedoch das zu erreichen versuchte Gefühl von Anfang an ausgebremst; man soll ja schließlich nicht den absoluten Gedanken „der Film geht jetzt los“ hegen.

Nichtsdestoweniger muss ich sagen, dass auch ich anfänglich aufgrund der eingangs zählflüssigen Erzählweise Einfindungsschwierigkeiten hatte.

Sodann zieht das Erzähltempo rasch an ~ überdies sollte im weiteren Verlauf deutlich erkennbar sein, dass es sich bei „Der letzte Exorzismus“ nicht um ein reines Gruselfilmchen, sondern neben dem eigentlichen Thriller-Aspekt ebenfalls um eine psychologische (dörfliche) Familiendurchleuchtung, gepaart mit einer guten Prise schwarzen Humors, handelt.
Schließlich erhält „Der letzte Exorzismus“ eine ungeahnte Wendung ~ die große Frage, ob es eben doch um Dämonen geht, Nell Opfer einer Persönlichkeitsstörung ist oder sie auf eine weitere Art einer psychischen Belastungsstörung erlegen ist, stellt sich wiederholt.

Dass der Film selbst schließlich immer verstörender, (an)spannender, nervenzehrender und ergreifender wird, versteht sich von selbst. Für den Zuschauer summieren sich die Rätsel, die Fragen, die Mutmaßungen und die eigenen Theorien ~ Pluspunkt und Schwachpunkt zugleich, dass „Der letzte Exorzismus“ zu guter letzt mehr Fragen aufwirft, als er sie je beantwortet.

ungeprüfte Kritik

Play Dead

Schlimmer als der Tod.
Horror, Thriller, 18+ Spielfilm

Play Dead

Schlimmer als der Tod.
Horror, Thriller, 18+ Spielfilm
Bewertung und Kritik von Filmfan "spiegelblicke" am 18.06.2023
Jerry O'Connel habe ich seit seinem Mitwirken bei "Crossing Jordan" ins Herz geschlossen, ist er in vielen seiner Rollen schon allein aufgrund seiner überaus sympathischen Austrahlung Garant für Figuren, die einem schlicht ein Lächeln vermitteln. Umso interessanter für mich "Play Dead", in dem der Schauspieler eine Art "Verwerter" sein darf.

Tatsächlich überzeug "Play Dead" fast nur durch die Besetzung; muss der geneigte Zuschauer bereits bei der Umsetzung der Grundidee, sich ins Leichenschauhaus zu schmuggeln, um dort ein Beweisstück zu sichern, ein Auge zudrücken.

Atmosphärisch dicht und spannungsvoll bleibt es auf längere Strecke rätselhaft, was genau vor Ort vor sich geht - fatal somit, dass beinahe jede Filmbeschreibung die versuchten Knaller-Offenbarung bereits vorwegnimmt und somit vielen Zuschauern den Nervenkitzel raubt.

Typische Minuspunkte hamstert "Play dead" indes durch das viel zu oft dargewesene "in die Länge ziehen" - statt die erste Gelegenheit zu nutzen, den jeweiligen Gegenspieler auszuschalten, wird herumgestanden, geredet, in die Luft geguckt bis ein neuer Kampf / Fluchtversuch vonstatten gehen kann. Hieran hat man sich rasch sattgesehen, wurden die Macher jedoch durchaus kreativ in den Details der Gefechte.

Schlussendlich bleibt zu sagen, dass ich die DVD wohl nicht erwerben werde, jedoch von Jerry O'Connel als Bösewicht vollends überzeugt und in dessen Bann gezogen.

ungeprüfte Kritik

Die Frau in Schwarz

Glaubst du an Geister?
Horror, Thriller

Die Frau in Schwarz

Glaubst du an Geister?
Horror, Thriller
Bewertung und Kritik von Filmfan "spiegelblicke" am 17.06.2023
Generell war ich eingangs skeptisch, was den Harry Potter-Darsteller anbelangt, da ich befürchtete, stetig den kleinen Zauberlehrling im Hinterkopf zu behalten und die nun doch völlig andere Rolle des Protagonisten, der überdies Großteile des Filmes nahezu alleine bestreitet, somit nicht als authentisch empfinden zu können.

Wie sehr ich mich in nahezu allen Belangen täuschte, bewiesen mir die knapp 92Minuten des Gruselthrillers “Die Frau in Schwarz", der generell sehr ruhig beginnt. Schon allein die Firmenlogo-Vorspann-Bilder zerrten an der meinigen ungeduldigen Erwartungshaltung, so dass die Nerven schon kurz vor dem eröffnenden Triple-Suizid nahezu brach liegen.

Die Umsetzung mag ich zurecht als überaus gelungen bezeichnen. Obschon ich mir den Film am noch recht hellen Nachmittage angeschaut habe, gab es genug Szenen, die mich erschreckend zusammenzucken haben lassen. Der Film setzt hierbei nicht auf pompöse musikalische Untermalungen oder gar ultra-brutale Bilder ~ vielmehr trägt die Publikation jenen Charme inne, wie er auch heute noch am besten funktioniert. Die Atmosphäre wirkt von Anfang bis Ende dunkel und bedrohlich, auf knallige Farben wurde nahezu komplett verzichtet, während die Musik ebenfalls spärlich eingesetzt wurde.

Manche Details des großen Zusammenhanges liegen zwar auf der Hand und lösen sich im Finale überstürzt auf - doch alles in allem versteht der Gruselthriller durchaus zu fesseln.

ungeprüfte Kritik

Adams Äpfel

Eine Komödie über Gutmenschen und Unverbesserliche.
Komödie, Drama

Adams Äpfel

Eine Komödie über Gutmenschen und Unverbesserliche.
Komödie, Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "spiegelblicke" am 17.06.2023
Für mich schwer in Worte zu fassen, wie sich "Adams Äpfel" für mich anfühlte. Man kann sich kaum entscheiden, ob man nun ein handfestes Drama, eine schwarze Komödie oder schlicht ein Gesellschaftsmelodram gesehen hat - Fakt ist, die unterschiedlichen Filmfiguren, ihreszeichen allesamt zur Rehabilation unter der Obhut des Pfarrers Ivan geschickt, wirken zwar stellenweise überzeichnet, könnten jedoch gleichzeitig tatsächlich genauso sein, so dass man dem Drehbuch auch weitere vermeintliche Übertriebenheiten verzeiht. Dadurch, dass sich Ivan als eigentlich tragischste Figur des Filmes entpuppt, gewinnt "Adams Äpfel" an weiterer Zugkraft, Tiefe und gewissermaßen Melancholie.

Dessen ungeachtet bleibt das Werk durchweg unterhaltsam, spanend und bisweilen tragisch-komisch. Was aus dem trotzig-genervt-agressiven "ich will einen Apfelkuchen backen" wird, hätte sich weder der brutale Adam, noch der Zuschauer zu Beginn des Filmes vorstellen können.

"Adams Äpfel" ist kein Film für jedermann,nicht für jede Stimmung und nicht für jede Zeit im Leben - wer dem Ganzen in einem ruhigen Moment eine offene Chance gibt, wird jedoch durchaus belohnt.

ungeprüfte Kritik

Pretty Young Thing

Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "spiegelblicke" am 11.06.2023
Die story ist gewiss nicht neu, zweifelsohne deswegen nicht weniger aktuell. Der innere wie äußere Zwang, dazugehören zu wollen und notfalls auch Aufnahmeprüfungen über sich ergehen zu lassen, das zunächst vehemente Gefühl der Demütigung beiseite zu schieben, um anderen oder sich selbst einen Gefallen zu tun - all das fühlt sich vertraut an und seit der Erfindung der Videokamera / Handykamera mit noch weniger Hürden des Missbrauchs behaftet.

So kurzweilig der Film auch ist, so ungünstig folgendes:
Genau an der Stelle, an der "Pretty Young Thing" eigentlich in eine psychologische Katastrophe schlittert, zogen die Macher allesamt die Notbremse: das, was passiert, scheint niemanden so wirklich aus der Bahn zu werfen. Zwar zieht Frida sich selbst zurück, irritiert Lehrer und Eltern und es fließt auch mal ein Tränchen... ingesamt jedoch agiert der eigentlich recht gelungene dramaturgische Film zu weichgespülert, um spürbar unter die Haut zu gehen oder gar nachzuwirken.

Fatalerweise wird der Eindruck vermittelt, dass es nicht schlimm ist, kompromittierende Fotos von sich im Internet zu finden, reagiert der gesamte Umkreis nur wenig beeindruckt, verstört oder dergestallt vernichtend, wie es Realitität sein würde. Das arg konstruierte Happy end nimmt dem Werk die Ernsthaftigkeit, die Tiefe und somit Gewichtig- wie Wichtigkeit. Keiner hat es hier böse gemeint, alle haben sich lieb, niemand leidet wirklich, alles ein großer Spaß.

Ein Effekt, der hier schlicht nicht sein dürfte.

ungeprüfte Kritik

Wir sind dann wohl die Angehörigen

Die Geschichte einer Entführung - Nach dem gleichnamigen Buch von Johann Scheerer.
Deutscher Film, Drama, Krimi

Wir sind dann wohl die Angehörigen

Die Geschichte einer Entführung - Nach dem gleichnamigen Buch von Johann Scheerer.
Deutscher Film, Drama, Krimi
Bewertung und Kritik von Filmfan "spiegelblicke" am 10.06.2023
"Wir sind dann wohl die Angehörigen" ist raschals deutscher Film erkennbar, was in diesem Fall nicht unbedingt etwas gutes ist. Die Idee, die wahre Geschichte rund um den entführten Multimillionär Jan Philipp Reemtsma nunmehr aus dem Blickwinkel der Angehörigen darzubieten, war gewiss vielversprechend - bedauerlicherweise verliert die Umsetzung der Buchvorlage eben jene Erzählperspektive zu oft zu sehr aus den Augen, spielt auch hier der Sohn und Schüler Johann wie auch die Ehefrau Ann eine zu ungewichtig wirkende Rolle.
Obschon der Filmgucker durchaus nahezu ausschließlich daran teilnimmt, was in den Räumlichkeiten der Angehörigen geschieht, wie die Polizei als auch der Familienanwalt recht verloren wirkend versuchen, die Lösegeldübergabe zu vermitteln, springt der Funke zu keiner Zeit wirklich über.

Das, was zwischen den Zeilen als stiller offener Vorwurf gegen die Ermittlungsarbeit gemeint war und allem voran die Gefühlslage der Angehörigen aufzeigen sollte, plätschert emotionsarm und langwierig vor sich hin. Es ist erstaunlich,wie fad sich die eigentlich von Grund auf packende Geschichte umsetzen ließ und wie wenig selbst der Zuschauer, der den Ausgang der Ereignisse nicht kennt, mitfiebert.

Für mich persönlich arg enttäuschend, vermisse ich hier die hollywood-affine offene Emotion, wie man sie bspw. seinerzeit bei "Kopfgeld" mit und um Mel Gibson verspüren durfte.

ungeprüfte Kritik

Alcarràs

Die letzte Ernte
Drama

Alcarràs

Die letzte Ernte
Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "spiegelblicke" am 10.06.2023
Unbestreitbar ein authentischer, unbeschönigter Blick auf eine Familie, die durch Modernisierungsideen und / oder Profitgedanken anderer Firmen aus ihrem einstigen Leben als Pfirsichanbauer vertrieben werden soll. Ein kleiner formeller Patzer sorgt dafür, dass nach 80 Jahren Familientraditon die Familie Solé den letzten Sommer so verleben darf, wie er seit jeher verlebt wurde. Bereits von der ersten Filmminuten an nimmt der Zuschauer teil an den großen und kleinen und sich groß anfühlenden Veränderungen, die mit dem Verlust des Landstückes einhergehen.

Traditonelle Werte trifft auf ein Umdenken innerhalb der Familie, Streit, Enttäuschung, Frust und beharrliches Klammern an dem, was schon immer so war ~ vorranig leise, still und stoisch wirkt "Alcarras" unaufgeregt und bisweilen nach außen hin wenig emotional. Der aufmerksame Zuschauer indes bemerkt die aufgewühlte Verzweiflung inmitten der unterschiedlichen Mitglieder und schließlich auch Dorfbewohner.

Leider bleibt "Alcarras" dabei stellenweise zu ruhig, zu langatmig, zu vorsichtig, transportiert zu sachte die Wendung, Bedeutung und inneren Kämpfe. Es langt leider nicht, den Familienvater zu zeigen, wie er über körperliche Grenzen hinaus schuftet, um den verwöhnten Bürger, der brav auf der Couch sitzt und vieles nur kurzzeitig nachvollziehen, nie jedoch wirklich nachempfinden kann, hierzulande nachhaltig etwas vermitteln zu können.

ungeprüfte Kritik