Ein stylischer, manchmal etwas gewollt "künstlerischer", 60er Jahre Gangsterfilm Klassiker. Vielleicht ist da heute eher das (wie meistens schlechtere) Remake "Payback" mit Mel Gibson bekannt.
Sehr erfreulich ist hier, dass viele Szenen auch mal ohne unterlegte Musik wirken dürfen. Und das funktioniert sehr gut. Besser, als bei denen, wo das nicht der Fall ist. Des Weiteren wird viel Wert auf interessante Einstellungen und Bildkomposition gelegt. Leider hinkt der Showdown optisch etwas hinter dem Rest des Films her und auch die "Auflösung" kommt nicht besonders überraschend.

Die Nazibande stellt doch immer noch die bösesten Bösewichte.
Rosamund scheint auch eher auf die Darstellung widerlicher Charaktere abonniert zu sein. Ein bisschen könnte man hier den Eindruck gewinnen, dass vor allem die Frauen Schuld an Heydrichs kranken Abwegen waren. Was da wohl die historischen Fakten zu sagen...
Im Gegensatz zu "Antropoid" konzentriert sich "Die Macht des Bösen" etwas mehr auf die Darstellung Heydrichs.
Die interessanteste Frage ist wohl, lohnt es sich einen hochrangigen Nazi zu töten und dafür die Vergeltung an der Zivilbevölkerung in Kauf zu nehmen? Gut, dass ich sowas nicht entscheiden muss... Ob da wirklich so viele Nazischergen beim Stürmen der Kirche drauf gegangen sind? Wie schön zu wissen, dass am Ende das Nazipack verloren hat.
Dass sich der Passant einfach so den Hut wegnehmen lässt, ist zwar eine kleine, aber ärgerliche und unnötige Unstimmigkeit. 3,6 Sterne.

Die Rasurszene am Anfang ist der einzige halbwegs gelungene Versuch in unzähligen Italowestern, der Anfangsszene aus "Spiel mir das Lied vom Tod" nachzueifern. Erstaunlich für so eine Klamotte, die hierzulande gerne in die Bud Spencer & Terrence Hill Liga einsortiert wird. Das liegt vielleicht auch an der nervig schelmischen deutschen Synchronisation. Aber qualitativ liegt "Nobody" für mich schon ein Stück höher.
Allerdings erreicht der Rest des Films nicht mehr das kultige Niveau der Anfangsszene, lässt sogar im weiteren Verlauf mehr und mehr nach. Weniger Klamauk hätte dem Film durchaus gut getan. 3,2 Sterne.

Über die Darstellung des Wendezeit-Berlins lässt sich zwar streiten, aber die ist, genau so wie die Story, zweitrangig. Letztere konnte mich irgendwie überhaupt nicht packen und sie dient wohl auch vorwiegend dazu, sexy Charlize in Boxkämpfe zu verwickeln.
Die hat auch das Problem, dass ihre Statur an der Glaubwürdigkeit der körperbetonten Action nagt. Erstaunlich gut funktioniert da die eine, extrem lange Kampfszene. In der Kraft und Brutalität bekommt man das nicht oft zu sehen. Da wird statt mit kurzen Schnitten zu arbeiten auf lange Einstellungen (wenn auch getrickst) gesetzt. Und trotzdem entsteht eine schöne Dynamik. Charlize macht ihre Sache da außergewöhnlich gut. Hut ab! Auch vor der inszenatorischen Leistung der Macher ganz allgemein.
Leider wird wieder total übertrieben, was die Nehmerqualitäten der Beteiligten angeht.
James McAvoy spielt irgendwie immer eklige Typen, und ich bin immer wieder überrascht, dass Till Flachschippe Schweiger auch in richtigen Filmen mitspielen darf. Da bleibt Charlize hier der einzige Lichtblick. Leider ist ihre Rolle wieder zu klischeehaft cool und stilisiert angelegt. So gibts die Sterne vorwiegend für die eine schon erwähnte, sehr beeindruckende Szene. 3,2 Sterne.

Das nette kleine Hobbitbuch auf ein 8 Stunden Epos aufzublasen, hat mich gleich misstrauisch gemacht. Dazu werden dann auch möglichst viele Herr der Ringe Figuren in die Handlung rein konstruiert, die im Hobbit gar nichts zu suchen haben. Meine Befürchtungen wurden dann sogar schneller bestätigt als erwartet. Da wird von Anfang an mit viel Blabla Zeit geschunden. Allein die erste Stunde labern und singen Zwerge. Der Versuch, das irgendwie witzig zu gestalten, misslingt auch. Da hat mich der Film schon früh verloren. Statt einer Geschichte gibt es im weiteren Verlauf nur eine willkürliche Aneinanderreihung von Szenen zum Thema "Fantasy" zu sehen, durchmischt mit maßlosen Übertreibungen und seelenlosem Effektoverkill. Besonders lächerlich ist da, wie sie in den Boxkampf der Felswände geraten...
Die Green Screen Aufnahmen sind oft sehr auffällig und wirken künstlich. Wenn die Adler sie doch nur gleich dahin bringen würden, wo sie hin wollen. Das würde uns doch einige Stunden Theater ersparen. Der Aufwand an Effekten und Kostümen kann dann noch mit einem extra Stern belohnt werden. Der Rest ist ne blutleere Kasperle Nullnummer. 2,3 Sterne.

Die Bilder sind beste Hongkong Qualität. Opulent und stylish, mit viel bunt. Aber auch sehr künstlich... Und es sind ordentlich Superkräfte im Spiel. Bei den Kampfszenen wird wieder viel an Fäden rumgeschaukelt, aber bis auf die Fliegerei über den See, nicht ganz so dreist, wie in "Tiger and Dragon".
Die verschiedenen Abschnitte werden schön durch die farbliche Gestaltung von einander getrennt. Manchmal ist das aber zu gewollt poetisch. Gerade auch durch die schmierige Musikuntermalung. Die gezwungen twistige Story ist lediglich Vehikel für die Aneinanderreihung der Kampfszenen und das lächerlich theatralische Ende kostet noch mal entscheidende Sterne. Bleiben 3,2 vor allem für die Optik.

Immerhin ein Film, über den man viel diskutieren kann:)
Wir haben ihn gleich 2 mal, mit viel Zurückspulerei geguckt. "Meisterwerk" und "stimmig" haben wir aber vergeblich gesucht.
Wie bei allen Zeitreisegeschichten, muss man bestimmte Grundlagen einfach akzeptieren. Das gilt hier besonders. Nicht umsonst ist im Film der Satz "Don't try to understand it, feel it" verbaut...
Die Rückwärts-Action ist ein ansehnlicher, origineller Aspekt. Aber immer wenn die invertierten Objekte und Personen mit den sich vorwärts in der Zeit bewegenden interagieren, sind Unstimmigkeiten vorprogrammiert. Gleich die Szene, die das Prinzip der zeitlich invertierten Patrone erklären soll, wirft mehr Fragen auf, als sie beantwortet.
Es gibt auch andere Knackpunkte. Der Flugzeug-Goldtransport z.B. ist erfreulich wenig gesichert. Mit solchen Vereinfachungen können natürlich viele spektakuläre Handlungsschlenker eingebaut werden. Ordentlich durchdacht würden die oft nicht funktionieren.
Nolan versucht hier einen herkömmlichen Hollywood-Plot (wenn auch technisch sehr gut gemacht) in einer Lawine von interessanten Bildern und komplexen Zeitknoten zu verstecken und durch Schnelligkeit über viele Stolpersteine hinweg zu huschen.
Es gibt durchaus einige gute Ansätze und Ideen, aber die funktionieren eben oft nur auf Basis unstimmiger Voraussetzungen…
Viele Szenen hätten ohne die extrem aufdringliche Musik viel mehr Kraft gehabt und die Gewalt kommt auch wieder typisch nolanesk blutarm daher. 3,2 Sterne.

Die Sicherheitsvorkehrungen im Geistergefängnis vom schwarzen Weihnachtsmann lassen doch sehr zu wünschen übrig. So kann sich der Bösewicht da ungehindert ein blaues Auge abholen, welches uns verdeutlichen soll, dass er ein solcher ist.
Abgesehen vom hin und wieder auch mal (manchmal aber auch gar nicht) funktionierenden Humor, gibt es hier den zu erwartenden Ablauf, den üblichen Look und die üblichen Effekte.
Dem Film vorzuwerfen, "kindisch" zu sein, finde ich allerdings etwa so passend, wie ihn als "unrealistisch" zu bezeichnen. Comicverfilmungen für "Ewachsene" sind ja doch wohl eher selten;)
Statt beim Humor zu bleiben, müssen natürlich wieder "ernsthafte" Konflikte und Probleme herbeikonstruiert werden, die wie immer in solchen Kasperfilmen nicht funktionieren. Für die obligatorischen, endlosen Superheldenkämpfe stehen dann ja Blauauge und seine Geisterchargen zur Verfügung...
Bevor dieser Unsinn los geht, ist der Film noch auf so 3,4 Sterne Niveau unterhaltsam. Die ganzen krampfigen Dramatisierungsversuche der Storyline und das langweilige Superheldengerangel drücken den Film dann aber runter auf 2,7.

Von Patrick Warburton hätte ich hier gerne mehr gesehen. Der ist lustig. Aber statt dessen müssen wir uns mit der lästigen frühreifen Blage und der Babysitterin begnügen. Der Bursche ist wieder mal völlig misslungen und unglaubwürdig. Da haben Erwachsene sich einen Psycho ausgedacht und den musste dann ein Kind spielen. Das funktioniert vorne und hinten nicht. Leider ist das der wesentliche Aspekt des Films und damit bewertungsentscheidend. Auch weil diese eklatante Unstimmigkeit endlos ausgewalzt und damit immer ärgerlicher wird. Obwohl der Film nicht mal 90 Minuten hat, kommt er einem erheblich länger vor... 1,4 Sterne.

Fast alle Szenen sind mit völlig unpassender, teils zu moderner oder aufdringlicher Musik unterlegt. So kann kein stimmiges historisches Feeling aufkommen. Komischerweise sind auch die rein deutschen Szenen sehr hölzern synchronisiert.
Der Inszenierung gelingt es nicht die Faszination und Gigantomanie der Hindenburg zu vermitteln.
Dazu kommen gravierende inhaltliche Schwächen in Form von Unstimmigkeiten und zu konstruierten Komplikationen. Kurz gesagt: Die übliche deutsch zusammengepfuschte TV-Ware.
Ein interessantes Thema wird hier wieder mal dilettantisch verschwendet. Da bleibt nur noch bis zur (seeehr langsamen) Explosion vorzuspulen (Teil 2 Minute 64), in der Hoffnung auf wenigstens etwas Action. Die schwankt dann immerhin noch zwischen schlecht und ganz ok.

Trotz Sektenheini Tom und dem abstoßenden, schleimigen Juristenambiente ist der Film durchaus unterhaltsam, wenn man sich drauf einlassen kann. Und es gibt ja noch einige andere bekannte Gesichter, die über den Cruise-Störfaktor hinweg helfen.
Die verzwickte Story wird routiniert und spannend erzählt. Da ist Grishams Buch natürlich eine schöne Vorlage... Der kleine Anwalt gerät hier wegen seiner Karrieregeilheit ganz schön in die Bredouille. Das Ganze ist vielleicht etwas zu lang geraten, aber verliert nur sehr selten, und dann auch nur kurz, den Fluss. Dass da zufällig der Baumwolltransporter unter dem Fenster steht, ist allerdings auffällig bescheuert... 3,8 Sterne.

Obwohl im ersten Teil offensichtlich am Ende ein Truthahn vergrößert wurde, scheint das hier zunächst nicht möglich zu sein... Das is ja voll unlogisch;)
Aber es klappt ja dann schließlich doch... Die Kulissen sind bei einem Film über Verkleinerung natürlich interessanter. Da kann das große Baby in den Miniaturzimmern, oder schlecht in Landschaften reinkopiert, nicht so recht mithalten. Es fehlt auch der Abenteueraspekt des ersten Teils völlig. So bleibt hier nur ein leicht überdrehtes, sehr vorhersehbares Disney Komödchen auf 2,4 Sterne Niveau. Aber für Kinder ist das sicher noch ok.