Kritiken von "videogrande"

Räuber Kneißl

Ich kann kein Unrecht leiden, kann mich nicht beugen. Lieber gehe ich selber zu Grunde.
Deutscher Film, Drama

Räuber Kneißl

Ich kann kein Unrecht leiden, kann mich nicht beugen. Lieber gehe ich selber zu Grunde.
Deutscher Film, Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 08.09.2013
Und wieder ein starker Film von Bayerns Regietalent Marcus H. Rosenmüller. Er schafft es, diesen eigentlich wie ein alter Heimatfilm anmutenden Streifen spannend zu inszenieren, auch wenn die Unbeschwertheit seiner anderen Filme sich hier nicht wieder findet. "Räuber Kneißl" ist ein wenig zäher, aber trotzdem unterhaltsam. Dabei ist die Auswahl der Darsteller hervorragend. Die Geschichte um den zum Lokalhelden verklärten Räuber wurde an sehr schönen Drehorten eingefangen und ist ein wirklich gelungener Historienfilm aus Deutschland. Rosenmüller setzte den Film diesmal in "urbayrisch" in Szene, nicht in dem leicht "hochgedeutschten" Dialekt anderer Filme. Somit fällt das Zuhören nicht immer leicht. Ich fürchte, auf Untertitel wird man nördlich des Freistaates nicht verzichten können. Das macht den Film aber authentischer. Der Zuschauer fühlt sich in der Zeit zurückversetzt.

Fazit: Hochwertiges Drama im Stile einer aufwändigen TV-Inszenierung.

ungeprüfte Kritik

Into the Sun - Kampf über den Wolken

Action
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 29.08.2013
Endlich mal wieder ein asiatischer Film, der auch ein westliches Massenpuplikum begeistern kann. Man sagt zwar, man solle über den typisch albernen asiatischen Humor hinwegsehen, aber warum eigentlich nicht einfach nur darüber lachen? Ich sage nur: "Klick Klimaanlage".

"Into the sun" hat den für diese Art Film typischen Aufbau. Erst heiter, locker, dann zunehmend tragischer, ja überraschend brutal mit der rechten Prise Romantik, gemäßigtem Patriotismus und etwas Verherrlichung des Militärs. Es stimmt: "Top Gun" stand mehr als nur Pate, aber dieser Streifen macht sogar noch mehr Spaß. Völlig unrealistische, aber tricktechnisch hochwertige, Flugeffekte, eine lockere Lovestory und eine naive Gut-Böse-Zeichnung, die haargenau dem damaligem Muster der "Kalten Kriegs Filme" entspricht. Das ist koreanisches Popcornkino. Verabschiedet man sich von hoolywoodtypischer Machart und akzeptiert eine teils erfrischend andersartige Inszenierung, dann ist " Into the sun" hoch unterhaltsam und temporeich. Der Film macht auf seine Art einfach Spaß und hat keine Längen...und ist sogar Partnertauglich.

ungeprüfte Kritik

James Bond 007 - Man lebt nur zweimal

Willkommen in Tokio Mr. Bond.
Action, Krimi

James Bond 007 - Man lebt nur zweimal

Willkommen in Tokio Mr. Bond.
Action, Krimi
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 16.08.2013
Da sieht man mal wieder, wie die Zeit Filme verklärt und zu Kult werden lässt. Ich hätte schwören können, Donald Pleasence hätte Blofeld in mindestens drei Filmen verkörpert...aber nein, nur hier, dieses eine Mal war er zu sehen, aber hat dem Bösewicht nachhaltig seinen Stempel aufgedrückt. Im Nachhinein wirkt dieser 5. Bond-Film etwas naiv....aber damals war er wirklich das Non-Plus-Ultra und etwas temporeicher als der Vorgänger "Feuerball". Erstmals gibt es die immer wiederkehrende Geschichte vom größenwahnsinnigen Verbrecher, der die Weltmächte gegeneinander ausspielt. Direkt nachgemacht wurde dies bei "Der Spion der mich liebte" und "Moonraker". Nicht nur darum ist dieser Bond einer der besten...einer der allerbesten! Er hat auch viele ikonische Momente. Den Minihubschrauber "Little Nelly" zum Beispiel...oder die abgefahrene Idee mit dem Vulkankrater. Durch den japanischen Handlungsort ist genug Exotik vorhanden und Action gibt es ohnehin jede Menge. Connerys nahezu letzter James Bond ist auch sein zweitbester. Seine Rückkehr in "Diamantenfieber" und dem Remake "Sag Niemals Nie" kann man nicht mehr so recht ernst nehmen. Fazit: Kult! Nach "Goldfinger" sorgte dieser Film mit Sicherheit für den Fortbestand der Serie, indem er viele coole Ideen und jede Menge Schauwerte zu einem kurzweiligen Agentenabenteuer der Extraklasse verknüpfte. In seinem Entstehungsjahr muß das der Knüller gewesen sein und durch die Verehrung der Fans genießt "Man lebt nur Zweimal" immer noch hohes Ansehen.

ungeprüfte Kritik

James Bond 007 - Feuerball

Action, Krimi
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 14.08.2013
"Feuerball" gehört zu den besten Bond-Fimen und ist der direkte Nachfolger des famosen "Goldfinger". Man hat versucht, diesen zu toppen, aber ganz gelungen ist das nicht, denn trotz vieler Einfälle und Gimmicks hat "Feuerball" tatsächlich gewisse Längen. Zwischendurch geht ihm manchmal etwas die Puste aus...und er hat etliche auffällige Filmfehler, bzw. Unlogik zu bieten. So wird dem armen Felix Leiter zum Beispiel ein Faustschlag verpasst, als dieser in Begriff ist, das Kürzel 007 auszusprechen. Kurze Zeit später macht Bond das aber selber. Nachdem Bond sich eine schwarze Tauchermaske besorgt, trägt er in der nächsten Szene wieder eine blaue. Hüte verschwinden usw. Die Speedbootfahrt ist unfreiwillig komisch, da sie wie ein "schneller Vorlauf" wirkt...und die Landung nach der merkwürdigen Rettung durch das Flugzeug am Ende des Filmes, hätte ich gern mal sehen wollen. Aber egal, es ist nunmal ein Bond-Film und die stehen für eines: Pure und aufwändige Unterhaltung! Und die bietet "Feuerball" durch Bond-typische Geheimwaffen (auch der Aston Martin aus dem Vorfilm ist dabei), die schönsten Bondgirls der ganzen Serie und fantastische Unterwasseraufnahmen bei einer vorher nie gesehenen "Taucherschlacht". Fazit: Etwas langer aber mit einmaligen Aufnahmen ausgestatteter Bondfilm, der schon in die Richtung der comichaft überhöhten Nachfolgefilme zeigt. 4,5 Sterne

ungeprüfte Kritik

Conjuring

Die Heimsuchung - Nach den Original-Aufzeichnungen von Ed und Lorraine Warren.
Horror

Conjuring

Die Heimsuchung - Nach den Original-Aufzeichnungen von Ed und Lorraine Warren.
Horror
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 13.08.2013
"The Conjuring" kommt von den Machern der "Saw"-Filme, doch keine Angst, mit expliziten Bluttaten muß man nicht rechnen. Regisseur und Produzententeam stehen mittlerweile als Geheimtipp für gute Gruselkost, wie seinerzeit John Carpenter oder David Cronenberg. Und so ist dieser Film auch wohlwollend altmodisch zu nennen. Ein reinrassiger Spukhausfilm, der dem Zuschauer mehr als einen Schrecken über den Rücken jagt, denn nach kurzem Einstieg nimmt der Film, ebenfalls alten Regeln folgend, Fahrt auf und schickt einen Schreck nach dem anderen in den Kinosaal oder das Wohnzimmer. Alte Hasen haben (fast) alles schon gesehen. Es gibt den Hund, dem sich die Nackenhaare sträuben, es gibt aufschlagende Türen und unheimliche Spieluhren mit Spiegel sowie eine gruselige Puppe. Ein "Best-Of-Ghosthouse" sozusagen. Kaum etwas ist neu, man erwartet eigentlich das, was dann auch kommt. Aber die Mischung ist gelungen. Zum einen spielt der Streifen in den Siebzigern, so dass er etwas angestaubtes Ambiente hat, zum anderen brüstet er sich damit, auf wahren Ereignissen zu beruhen und feuert dann noch ein echtes Gruselfeuerwerk ab, das sehr atmosphärisch ist. Manch argloser Kinogänger kam aus dem Schreien nicht heraus.

Fazit: Sehr wirkungsvoller Abklatsch alter Spukhaus-Horrormechanismen, die einwandfrei funktionieren, doch gegen Ende zu dick aufgetragen werden...Zudem verrät das unklug gewählte Kinoplakat ja beinahe den Grund des Spuks. Neben "Sinister", auch von den gleichen Leuten, einer der besten Gruselfilme der letzten Jahre. Lassen sie das Licht lieber an...und haben Sie zu Hause einen Keller? Oh weh ;-)

ungeprüfte Kritik

Batman - The Dark Knight Rises

Action, Fantasy
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 11.08.2013
Ein monumentales Werk, ausser Frage. Allerdings darf sich die Frage gestellt werden, ob die Laufzeit von immerhin fast 3 Stunden tatsächlich angemessen ist. Benötigt man wirklich so viel Zeit, um allen Charakteren ihren Hintergrund zu verleihen und brauchen sie diesen überhaupt? Ist Regisseur Nolan nicht weit über das Ziel hinausgeschossen? Immerhin handelt es sich hier um eine Comicverfilmung. - Nun, die Antwort fällt nicht leicht. Tatsächlich verlor sich schon der Vorgänger in immenser Zeitverschwendung. Man wollte der Batman-Geschichte eine Tiefe verleihen, die diese im Grunde gar nicht nötig hat. Und die Fortführung dieser falschen Einschätzung findet man auch im Drehbuch zu "The Dark Knight Rises" wieder. Das Teil ist einfach zu lang und hat enorme dialoglastige Zwischensequenzen parat. Vor allem versucht der Film "Anspruch" einzubauen, der etwas zu dick aufgetragen wird. Den üblichen Spaß und die Effekte sucht man lange, lange Zeit vergebens. Ja selbst die Titelfigur tritt gefühlt nur 15 Minuten auf. Dazwischen gibt es jede Menge Gefasel und "Vergangenheitsbewältigung". Besonders störend erweist sich der Drehortwechsel. Die Stadt New York ist eindeutig zu erkennen und somit verliert "Gotham City" an Stil und Glaubwürdigkeit. Der Zuschauer ist nahezu schon etwas gelangweilt...doch dann, eigentlich fast zu spät, wendet sich das Blatt. "The Dark Knight Rises" - Der dunkle Ritter erhebt sich. Und tatsächlich tut er das. Der Film mündet in einem Showdown, der einige Überraschungen parat hält und manche Vermutung bestätigt. Zwischenzeitliche Langeweile (und davon gab es reichlich) wird völlig vergessen. Denn nun erleben wir ein Feuerwerk und so manche Anspielung auf die gezeichneten Stories des beliebten Superhelden. Es könnte weitergehen...mit einem 4. Teil...aber ehrlich gesagt möchte ich nicht mehr von diesem langatmigen Franchise sehen.

Fazit: Ziemlich spät kommt dieser viel zu lange Batman-Teil in Fahrt, dann macht er aber enorm viel Spaß. Doch der "Arthouse-Stil", diese laaange Erzählweise bekommt dieser Serie nicht. Knappe 2 Stunden hätten gereicht. Dennoch: Besser als Teil 2 und in den letzten 20 Minuten Lust machend auf weitere Folgen des schwarzen Ritters.

ungeprüfte Kritik

Für eine Handvoll Dollar

Western
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 29.07.2013
Wie das so ist mit Klassikern: Im Laufe der Jahre werden sie zu Besserem verklärt, als sie eigentlich sind. Natürlich ist dieser Film ein toller Western. Allein schon die Filmmusik ist stimmungsvoll. Eastwood als wortkarger Held eine Idealbesetzung. Der Italowestern war seinerzeit beliebt, weil er mit den einfachen und naiven Hollywood-Regeln brach. Hier durfte es auch mal dreckig zugehen. Vor allem mußte der Held nicht immer eine weiße Weste haben.
Allerdings ist die Story (dazu später mehr) doch recht lahm und der Film, obwohl er herausragende Momente hat, auch mit ordentlichen Längen gesegnet. Viel wird hier eigentlich nicht erzählt und das "Wie" ist recht behäbig und manchmal auch irgendwie konfus. Ich mochte Western noch nie so wirklich, weil sie meist überlang sind für die einfache Geschichte, die sie erzählen. Man nehme nur "Spiel mir das Lied vom Tod", der ein solcher Klassiker ist, und den ich doch nie mit offenen Augen bis zum Ende gesehen habe. Nun zum Storyhintergrund: Auch dieser Western ist, wie schon "Die glorreichen Sieben", eigentlich ein Remake eines Filmes von Japans Regielegende Akira Kurosawa. Schon erstaunlich, dass die bekanntesten Western einen asiatischen Hintergrund haben.

Fazit: Aufgrund des filmhistorischen Hintergrundes ist dies ein absoluter Klassiker, der heutzutage aber ein wenig langweilt. Er hat aber mit Eastwood einen kultigen Hauptdarsteller und ist kameratechnisch ein Meilenstein, den man einfach gesehen haben muss...und der noch zwei Quasi-Fortsetzungen bekommen hat (denn jeder Film der "Dollartrilogie" steht für sich).

ungeprüfte Kritik

Drive

Thriller, Krimi, 18+ Spielfilm

Drive

Thriller, Krimi, 18+ Spielfilm
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 26.07.2013
Die sehr unterschiedlichen Kritiken machen es schon deutlich: Dies ist keine einfache Actionkost, wie man es vielleicht hätte vermuten können. Nein, hier wurde ein anspruchsvoller Film geschaffen, der völlig anders und überraschend ist. Eher ein langsamer Thriller mit vereinzelten Hammerschlägen. So ruhig wurde selten in einen "Männerfilm" gestartet. Eine ganze Zeit glaubte ich, der "Driver", toll gespielt von Ryan Gosling, wäre taubstumm. Schnell musste ich mich von dem Gedanken verabschieden, ich würde eine Mischung aus "Transporter" und "Fast & Furious" zu sehen bekommen. Ich hielt den FSK 18 Aufdruck schon für völlig übertrieben und fürchtete eine dramatische Lovestory würde nun folgen. Doch dann. Peng! Die Gewalt kommt immer wieder völlig überraschend und dann ziemlich hart, wie ein Faustschlag. Eine einfache Rachestory, zugegeben, doch schauspielerisch und handwerklich einzigartig umgesetzt. Die Charaktere sind alle interessant und man könnte sich sehr gut ein Prequel vorstellen, dass die Vorgeschichte des zurückhaltenden und dann ungeheuer brutalen Fahrers zeigt. Warum handelt der Junge so? Hier wurde den Rollen eine durchdachte Tiefe und Dramatik mit auf den Weg gegeben. Abgerundet wird der Streifen durch hervorragende Kameraarbeit und einen guten Soundtrack, die "Drive" eine ganz eigene Atmosphäre verleihen.

Fazit: Aus der Masse herausragender Thriller mit ungewöhnlichem Spannungsaufbau, der ungeduldigen Actionfreaks natürlich langweilig erscheinen mag. Unverbrauchte Darsteller in Rollen, die man hinterfragen möchte. Interessant, brutal, realitätsnah und packend. Ein guter Film, der den Zuschauer beschäftigt und nicht dumpf berieselt. Wenn man letzteres erhofft hat, ist man definitiv falsch.

ungeprüfte Kritik

Logan's Run

Flucht ins 23. Jahrhundert
Science-Fiction

Logan's Run

Flucht ins 23. Jahrhundert
Science-Fiction
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 25.07.2013
In den 80ern gab es die Serie "Der phantastische Film"...deren Vorspann, eine Trickfilmsequenz, wegen seiner Gruseligkeit unvergessen bleibt. Neben vielen weiteren Klassikern lief dort auch "Flucht ins 23. Jahrhundert", der heutzutage seinen Originaltitel "Logans Run" trägt. Dieses kleine trashige Juwel gehört zu den Filmen, die einen als kleinen Jungen begeistert haben...wenn Papa ein Auge zudrückte und man ihn sich ansehen durfte. Somit haben diese Filme ungeheuren Einfluss auf spätere Filmleidenschaften ausgeübt. Es geht mal wieder um unheimliche Verschwörungen in einer dunklen Zukunft, in der die Menschheit sich, wohl wieder durch einen Krieg, fast ausgelöscht hat. Das waren Stories, wie man sie liebte...Utopie, Science Fiction, Zukunftswelten...die natürlich tricktechnisch dargestellt werden mussten. Was nicht immer zu 100% gelang und für Verwunderung sorgen kann: Man hätte gedacht, dass der Film den frühen 60ern entsprungen wäre...denn die Tricks sind reichlich naiv gestaltet...doch er ist nur ein Jahr vor dem "Krieg der Sterne" auf der Leinwand erschienen...das verdeutlicht seine Schwächen...oder eben den enormen Quantensprung der Technik in den 70er Jahren. Der Roboter "BOX" hat sogar eine überraschende Gesichtsähnlichkeit mit C3PO, doch sein Name ist Programm: Dieser Robbi, durch dessen Maske man die Lippen des Schauspielers sehen kann, ist wirklich eine kleine Kiste...also eine Box. Damit will ich sagen: Die Zeit ging an "Logans Run" nicht spurlos vorbei. Er wirkt ein wenig billig, trashig, ist aber dennoch ein anspruchsvoller Klassiker des Genres, den man gesehen haben muß...und der auch zu vielen ähnlichen Filmstoffen verleitet hat, beispielsweise zu "Die Insel" mit Ewan McGregor. Fazit: SF-Film mit Tiefgang, dem man sein Entstehungsjahr überdeutlich anmerkt, der aber dennoch packt und unterhält. Ein echter Klassiker mit ureigenem Charme!

ungeprüfte Kritik

Samsara

Dokumentation

Samsara

Dokumentation
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 21.07.2013
Genial! - Regisseur Ron Fricke hat mich, stellvertretend für wohl jeden Zuschauer, völlig überrumpelt. Seine s.g. nonverbale, also ohne jegliche Worte auskommende, Dokumentation "Samsara" ist viel mehr als nur ein meditatives Bilderwerk.

Wie schon bei seinem Film "Baraka" bekommen wir enorme und in hochauflösendem HD gefilmte Aufnahmen von Mensch und Natur, zumeist mit folkloristischem Hintergrund...doch nach einiger Zeit springt Fricke in die "zivilisierte" Welt und zeigt uns die Absurdität des menschlichen Lebens. Er zieht Parallelen von Kriegsbemalung und Volkstanz der Urbevölkerung hin zum kollektiven Wahnsinn des "aufgeklärten" Menschen. In Zeitraffer präsentiert er sowohl anmutige Bilder von Sonnenauf- und -untergängen, als auch von Autobahnen, Wohnblocks und Fabriken. Und von Menschen, die wie Maschinen funktionieren. Er stellt sie uns sogar als verblüffende Doppelgänger in Form von Robotern gegenüber. Oftmals legte sich ein Schmunzeln auf meine Lippen, denn Fricke hat uns enttarnt. Wie ein Beobachter vom anderen Planeten entlarvt er unser Verhalten, unsere absurden Freizeitaktivitäten und Massenproduktionen, sowie den Müll, der daraus entsteht. Manchmal überkam mich auch der blanke Horror, besonders beim Anblick der Massentierhaltungen, die mir in dieser Form völlig unbekannt waren. Den Bogen über diese maßlose Völlerei und Dekadenz spannt Fricke gekonnt über die Aufnahmen fettleibiger Körper, die vom Chirurgen die künftige OP-Narbe aufgemalt bekommen...im Szenenwechsel sehen wir plötzlich wie Puppenköpfe bemalt werden, bis sich herausstellt, dass diese zu Puppen besonderer Art, nämlich zu Sexspielzeugen, gehören. Diese liegen nun wie die vorher gezeigten Schweinehälften noch kopflos auf Tischen herum. In solchen Momenten muss man schlucken. Schämt sich fast, zu den Menschen zu gehören. Frickes Film ist voller solcher Metaphern und Doppeldeutigkeiten. Er klagt an! Er zeigt uns sowohl die Schönheit dieser Welt, wie auch das, was wir aus ihr machen. Er zeigt uns Leben und Tod und hält uns den Spiegel vor. Diese Dokumentation ist ein Faustschlag und übt auf den Zuschauer eine ungeahnte Faszination aus. Sie sollte Pflichtprogramm, besonders an Schulen, werden.

Fazit: Fantastische Bilder mit sehr vielen Hintergedanken. Der Zuschauer wird in einen Gefühlstaumel versetzt, der von verzückt und ungläubig bis entsetzt und traurig alles parat hält. Ein fantastisches Werk.

ungeprüfte Kritik

The Last Stand

Seine Stadt. Sein Gesetz.
Action, 18+ Spielfilm

The Last Stand

Seine Stadt. Sein Gesetz.
Action, 18+ Spielfilm
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 23.06.2013
Er hats ja immer wieder versprochen: "I,ll be back!" - Und da isser wieder. Es macht Spaß, Arnold wieder als Actionhelden zu erleben, auch wenn er naturgemäß gealtert ist und diesen Umstand hier selbstironisch auf die Schippe nimmt. "The Last Stand" ist keine Neuverfilmung des gleichnamigen Romans von Stephen King, sondern ein Actionfilm, der für die Fans gemacht wurde...da diese aber auch schon etwas in die Jahre gekommen sind, kennen sie sich eventuell aus und müssen zugeben: Der Film ist ein guter Unterhalter, aber das Drehbuch hat bereits John Wayne vorgelegen. Dessen "Rio Bravo" hat einen ganz ähnlichen Plot, oder auch der Klassiker "Die glorreichen Sieben". Genau: Ein klassischer Western. Böse Bandidos bedrohen die idyllische Kleinstadt und eine Minderheit, die noch dazu unprofessionell bis dämlich ist, soll die Übermacht aufhalten. Doch trotzdem: Die einfache Rechnung geht auf. "The Last Stand" ist ein actionreicher, spaßiger Streifen mit einem Urgestein des Actionkinos. Wie gewohnt braucht man nach der Logik des Planes vom Bösewicht nicht fragen. Auch der dient rein der Unterhaltung. Markige Sprüche, etwas Witz und teils brutales Rumgeballer mit ein paar PS aus "Fast and Furious" - fertig ist der Männerfilm. Ein schönes, vielleicht nicht überzeugendes Comeback, doch es macht Lust auf mehr von Schwarzenegger und unterhält wirklich bestens.

ungeprüfte Kritik

Sinister

Wenn Du ihn siehst, bist Du schon verloren.
Horror

Sinister

Wenn Du ihn siehst, bist Du schon verloren.
Horror
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 07.06.2013
Sehr sehenswerter und wendungsreicher Schocker, der ohne blutiges Gemetzel auskommt und genau damit punktet. Inzwischen wird es immer schwerer, das Genre neu zu erfinden. Auch Sinister bedient sich im Grunde der üblichen Mechanismen. Diese funktionieren aber üerraschend gut. Die Mischung aus Found Footage, nämlich den auf dem Dachboden gefundenen Aufnahmen, und der Realhandlung ergeben ein verstörendes Etwas. Einen Film, der den Zuschauer packt und eine Gänsehaut erzeugt...und dabei so manches kleine Logikloch vergessen lasst. Fazit: Spannungsreicher und atmosphärischer Mystery-Spukhaushorror mit etwas eigenwilliger Erklärung des Wortes "Boogeyman"....angloamerikanisch für den Schwarzen Mann. Sehenswert.

ungeprüfte Kritik