Kritiken von "videogrande"

Ein Tick anders

Deutscher Film, Drama, Komödie

Ein Tick anders

Deutscher Film, Drama, Komödie
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 06.04.2014
"Ein Tick Anders" ist ein bestenfalls auf TV Niveau agierender Film, der aber Charme besitzt und viele Schmunzelmomente bietet. Jasna Fritzi Bauer spielt die unter dem Tourette-Syndrom leidende Eva mit einer glaubhaften Hingabe und trägt diesen Film, der eine (beabsichtigte) Realitätsferne aufweist. Den Mainstream-Faktor des thematisch ähnlichen Filmes "Vincent will Meer" erreicht diese ulkige, für Teenager gedachte, Posse aber lange nicht. Sie arbeitet mit Fantasie- und Traumszenen, die meist als eine Art Rückblende eingesetzt werden und will auf keinen Fall ernst genommen werden. Dabei wird die Krankheit nicht direkt veralbert, sie sorgt aber natürlich wegen der ausfallenden, unbeabsichtigten Beschimpfungen für Spaß. Zuschauern im Alter der Hauptdarstellerin wird das gefallen, Erwachsene werden sich etwas schwerer tun, aber dennoch die sympathische und starke schauspielerische Leistung loben. Ein kleiner, feiner Gute-Laune-Film.

Fazit: Nettes, surreales Teeniemärchen mit einer grandiosen Jungdarstellerin.

ungeprüfte Kritik

JSA - Joint Security Area

Ein Mord an der tödlichsten Grenze der Welt.
Thriller, Drama

JSA - Joint Security Area

Ein Mord an der tödlichsten Grenze der Welt.
Thriller, Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 01.04.2014
Bewegendes Antikriegs-Drama, welches sich der Teilung Koreas annimmt. Möglicherweise etwas konstruiert, aber mit erstaunlich wenig Pathos und Parteinahme für die ein oder andere Seite wird die Geschichte einer durchaus möglichen Begebenheit als Mischung aus Kriminalfilm, Politthriller und Kriegsdrama erzählt. Im Mittelpunkt steht weniger die Action, sondern das Ermitteln der Vorgänge, die zu einem blutigen Grenzzwischenfall führten. Mit gut choreografierten Zeitlupenaufnahmen und einigen weiteren Spielereien, sowie Rückblenden und berührenden Szenen kann "JSA" den Zuschauer bis zum Ende packen und führt eindrucksvoll den Irrsinn des Krieges, oder eben der Teilung eines Landes vor Augen. Gerade den deutschen Zuschauer dürfte das Thema geschichtlich bedingt kaum kalt lassen.

Fazit: Asiatisch gut. Ein gelungener Film um ein dunkles Kapitel koreanischer Geschichte und der Entmenschlichung im Allgemeinen.

ungeprüfte Kritik

Misfits - Staffel 3

Science-Fiction, Serie, 18+ Spielfilm

Misfits - Staffel 3

Science-Fiction, Serie, 18+ Spielfilm
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 24.03.2014
Eine absolute Steigerung: Noch derberer Humor und abgedrehtere Ideen. Was sich in den vorangegangenen Folgen schon langsam ankündigte, wird hier zum Teil auf die Spitze getrieben. Die Misfits haben am Ende der 2. Staffel neue Kräfte erhalten. Das führt zu aberwitzigen Szenen, die für schwarzhumorige Gags sorgen. Probleme, welche die Bravo-Generation eben so hat, werden hier genüsslich auf die Schippe genommen. Dazu gehört der Einsatz von KO-Tropfen ebenso, wie die weibliche Menstruation oder Kellys plötzliche Intelligenz. "Misfits" hat sich noch weiter weg von einer typischen Superheldenserie entwickelt, und gibt sich immer sozialkritischer und auf Augenhöhe mit seiner Zielgruppe, den Teenagern. Trotz einiger Zeitreise-Logikfehler und den Fragen, warum nicht eine der inzwischen vielen Leichen vermisst wird oder warum noch keiner seine Macht zur Ergreifung der Weltherrschaft nutzte, macht diese 3. Staffel noch mehr Spaß, weil sie ein guter Mix aus Spannung, Witz und Abwechslung geworden ist, der schon satirische Züge annimmt. Auch Rudy, der Neuzugang der brachialen Gang, ist ein echter Gewinn in Sachen Humor. Zudem schlägt diese Staffel den Bogen zurück und schließt die Serie im Grunde ab. - Wie man allerdings weiß, gibt es ja noch 2 weitere Staffeln, in denen nur noch ein "Ur-Darsteller" mitwirkt, was einiges bedeuten mag. Sollte man die Finger davon lassen?

Fazit: Wie man gekonnt Nazis, Zombies und ungewollte Schwangerschaften in eine SF Serie einbauen kann, wird hier eindrucksvoll vorgeführt. Eine freche, schwarzhumorige Serie mit Sex and Crime.

ungeprüfte Kritik

Die Legende von Beowulf

Stell dich deinen Dämonen.
Abenteuer, Fantasy, Animation

Die Legende von Beowulf

Stell dich deinen Dämonen.
Abenteuer, Fantasy, Animation
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 22.03.2014
Es bleibt die Frage, warum man "Beowulf" nicht als Realfilm gedreht hat. Denn die Darsteller leihen den computeranimierten Figuren nicht nur ihre Stimme, sondern auch ihr Aussehen. Die Antwort könnte lauten: Weil er ohne diesen fremdartigen Anblick nichts besonderes wäre. Der Look des Filmes ist phänomenal. Man sollte sich nicht von der Tatsache täuschen lassen, das es sich um einen Trickfilm handelt. Für Kinder ist das nichts. Die Freigabe ab 12 Jahren beruht auf diesem Irrtum. "Beowulf" ist äusserst brutal und sogar emotional. Regisseur Zemeckis ist es gelungen, seinem Effektfilm eine Seele einzuhauchen. Er gibt den Figuren eine Tiefe und Dramatik mit auf den Weg, die manchen Realfilm (beispielsweise "300") verblassen lässt. Das monströse Wesen Grendel ist eine tragische Figur, die meines Erachtens sehr gut herausgearbeitet wurde. Die Geschichte ist eher etwas vorhersehbar, aber aufgrund der neuartigen Technik sehr sehenswert und unterhaltend.

Fazit: Besser als erwartet. Ein Trickfilm für erwachsene Fantasyfans, der sogar gewisse Tiefe besitzt. Die würdige Verfilmung einer nordischen Sage.

ungeprüfte Kritik

Dead Snow

Eins, Zwei, Die!
18+ Spielfilm, Horror

Dead Snow

Eins, Zwei, Die!
18+ Spielfilm, Horror
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 22.03.2014
Nazis - Immer wieder erste Wahl für filmische Bösewichte oder auch Witzfiguren. Kontroverser kann man eigentlich mit einem der dunkelsten Kapitel der Weltgeschichte nicht umgehen. - Es ist nicht das erste Mal, dass sich die Buben auch als Zombies verdingen. Sie trieben ihr Unwesen in "Zombie Lake", in "Die Schreckensmacht der Zombies" und neuerdings auch in zig moderneren Slashern ... und eben in diesem norwegischen B-Movie mit großem Spaß-Faktor. "Dead Snow" ist pure, rabenschwarze Horror-Comedy. Ein Funmovie, das sich vor großen Vorbildern verneigt, wie man allein am T-Shirt eines Protagonisten ableiten kann. Von vornherein kann man diese Untoten nicht ernst nehmen. Regisseur Tommy Wirkola tat gut daran, den Streifen bei aller Brutalität und typischen Gruselmomenten eher als Komödie zu inszenieren, denn ernst gemeint wäre vieles einfach nur unfreiwillig komisch geworden. Die Geschichte der Nazitruppen in den verschneiten Bergen Norwegens ist nichts besonderes, aber für Genrefans sehr unterhaltsam und toll gemacht. Mit jeder Minute wird die Geschichte humoriger und endet in einem blutigen Showdown.

Fazit: Ein Horror-Spaß, der einfach nur unterhalten will und auf keinen Fall ernst genommen werden sollte. Vor dem Hintergrund seiner Herkunft, seines Budgets und seiner Machart kann man nur sagen: Daumen hoch!

ungeprüfte Kritik

Misfits - Staffel 2

Serie, Science-Fiction

Misfits - Staffel 2

Serie, Science-Fiction
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 16.03.2014
Staffel 2 hat erwartungsgemäß einen ordentlichen Zacken zugelegt. Allerdings muss man allmählich mal die Damen und Herren von der FSK hinterfragen. Während die erste Staffel einen 18er Stempel auf dem Cover erhielt, prangt hier die 16er Freigabe auf dem Titelbild. - Dabei ist diese Folge ungeheuer brutal, zeigt vom Kopfschuss über durchgeschnittene Kehlen und Obduktionen eine Menge Greueltaten und, für das TV, sehr viele heftige Sexszenen.

Die Storyline hat einige interessante Aspekte hinzugewonnen, geht ein wenig mehr in die Tiefe und bietet vor allem rabenschwarzen Brit-Humor. Wie auch die katholische Kirche hier in einer sagenhaften Weihnachtsfolge zu spüren bekommt. Mit ein paar deplatziert wirkenden Ideen, die im wahrsten Sinne "affig" sind, muss man sich aber anfreunden können.

Fazit: Noch frecher, brutaler und derber. Die Antihelden und die Serie entwickeln sich. Da steckt immer noch Suchtpotenzial drin. Staffel 3 kann kommen.

ungeprüfte Kritik

Phoenix Wright - Ace Attorney

Krimi, Thriller
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 03.03.2014
"Ace Attorney" ist eigentlich ein japanisches Videospiel. Regie-Multitalent Takashi Miike hat daraus einen Realfilm gemacht, der allerdings gar nicht erst versucht, wirklich real zu sein und der seine Herkunft auch nicht leugnen kann.

Allein an den Frisuren und Kostümen kann man schon seine enge Verwandschaft zu Manga und Co. erahnen, es geht aber auch in der Handlung immer humorvoll bis absurd zu...zuweilen unverständlich absurd, wie ein plötzlich aus dem Nichts auftauchendes Polizeimaskottchen zeigt, das nur Beispielhaft genannt sei.

Man muss das Computerspiel nicht kennen, sollte sich aber mit japanischen Filmen auskennen. Ansonsten wird man mit Miikes Film nichts anfangen können. Man könnte meinen, es handele sich um ein Gerichtsdrama, bei dem sich die Anwälte ihre Beweise um die Ohren schlagen. Tatsächlich tun sie das auch, aber immer auf völlig verrückte Art und Weise, in Form von Hologrammen, die durch den Gerichtssaal rasen. Also immer dran denken: Ace Attorney ist eine comichafte Gameverfilmung aus Japan, kein ernst gemeinter Film. Aufgepeppt wird das Ganze noch mit einigen Wendungen und witzigen Rahmenhandlungen, wie z.B. die um den aufblasbaren Samurai.

Fazit: "Phoenix Wright - Ace Attorney" ist ein eigenwilliger Spaß für Japanophile, eine Achterbahnfahrt voller abgedrehter und skuriler Einfälle, die selbst über die Laufzeit von 135 Minuten (fast) durchgängig sehr kurzweilig bleibt.

ungeprüfte Kritik

Kaiten - Human Torpedo War

Kriegsfilm
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 19.02.2014
Das etwas reißerische Cover gaukelt mal wieder einen Kriegsfilm vor, der so gar nicht ist. Eine solche Szene kommt im ganzen Film nicht vor. Es handelt sich um ein überraschend ruhiges, leicht seichtes Drama, das aber wirklich bewegend, mitreißend und hoch interessant ist. Ganz im Stile solch erfolgreicher TV Serien wie "Unsere Mütter, unsere Väter" wird die Geschichte eines jungen Mannes erzählt, der sich zum Kamikaze Einsatz in einer neuen Wunderwaffe, dem Kaiten, einem steuerbaren Torpedo, freiwillig meldet. In Rückblenden wird von seinem Privatleben erzählt und was ihn zur Teilnahme an diesem Selbstmordprojekt trieb, der Rest dreht sich hauptsächlich um die Ausbildung. Entgegen den meisten japanischen Filmen ist dies sehr geradlinig und durchweg unterhaltsam gelungen, so dass auch Nicht-Asia-Fans beruhigt die DVD einlegen können. Auch der erwartete Pathos ist sehr zurückhaltend angelegt.

Fazit: Ein schöner Film im TV-Format, der auch die Partnerin vor der Mattscheibe sitzen lässt. Ein Antikriegsdrama, das anklagt und die Sinnlosigkeit des Kampfes zum Thema hat.

ungeprüfte Kritik

Soylent Green

Jahr 2022... die überleben wollen.
Science-Fiction

Soylent Green

Jahr 2022... die überleben wollen.
Science-Fiction
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 16.02.2014
Einer der ganz großen Klassiker pessimistischer Science-Fiction Filme. Nicht Laserstrahlen und Raumschiffe stehen hier im Mittelpunkt, sondern eine, nicht nur aus damaliger Sicht, erschreckend realistische Zukunftsvision einer überbevölkerten Erde, die nichts von ihrer Aktualität verloren hat.

Charlton Heston spielt den eigentlich ziemlich unsympatischen Detektiv (wahrscheinlich eine zu genaue Übersetzung des polizeilichen Dienstgrades "Detective") Thorn, der selbst skrupellos und sexistisch ist. Er deckt eine Verschwörung auf, die so abwegig gar nicht ist. Damals ungeheuer beklemmend, heute eher etwas langweilig und lahm, aber gerade wegen des skurilen Retrolooks und seiner fragwürdigen Ideen (Frauen als "Inventar") unbedingt sehenswert.

Fazit: Der Film hat seinen Bekanntheitsgrad eigentlich nur wegen der schockierenden Auflösung. Er ist aber aufgrund seiner Weitsicht (wir sind nah dran an 2022) immer noch aktuell und gehört zu den SF Filmen, die man unbedingt gesehen haben muß!

ungeprüfte Kritik

Das Geheimnis der Geister von Craggyford

Fantasy, Kids
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 13.02.2014
"Das Geheimnis der Geister von Craggyford" ist mal wieder ein dusseliger deutscher Titel, denn ein Geheimnis haben die Geister gar nicht und somit passt das Original "The Great Ghost Rescue" viel besser zum Inhalt. Der Streifen ist eher auf TV Niveau und weckt nostalgische Erinnerungen an alte englische Kinderserien, die stets lustig und teils unvergessen sind. Es findet sich hier der typisch britische Humor besonders in der Kostümierung der Geister wieder, denen man ihre Todesarten ansehen soll. So sieht man z.B. einen Surfer mit vom Hai angeknabberten Board und sogar einen IRA Terroristen mit irischer Fahne. Das genaue Hinsehen lohnt. Auch die Charakterzeichnungen sind für einen Kinderfilm ausgesprochen geglückt. Die Darsteller bleiben nicht blass und seelenlos, sondern wecken Sympathien. Vor allem ist es natürlich ein Film für die kleinsten Zuschauer, die eigentlich unbesorgt mitsehen können, weil alles sehr kindgerecht in Szene gesetzt wurde und nichts wirklich unheimlich ist. Heimlicher Star des Filmes ist der umherschwirrende Schädel namens George, der sicherlich den Kindern gefallen wird.

Fazit: Für Freunde von Hui Buh und Zuschauer, die sich an der einfachen Fernsehmachart keineswegs stören, sondern sich an ihre Kindheit erinnert fühlen. Ein mit witzigen Einfällen garnierter Old School Kinderfilm, der nichts von der heute üblichen Hektik und dem Computerspiel-Gehabe hat. Nett gemacht!

ungeprüfte Kritik

Detective Dee und das Geheimnis der Phantomflammen

Abenteuer, Fantasy
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 28.01.2014
Regisseur Tsui Hark ist wohl neben Ishiro Honda und Akira Kurosawa mit verantwortlich dafür, dass ich ein Fan des asiatischen Kinos geworden bin. Seine "Chinese Ghoststory" war ein von Ideenreichtum überquellendes Füllhorn des trivialen Fantasykinos, gepaart mit ordentlich Wiretechnik. "Detective Dee" ist ebenso voller skuriler Einfälle und viel Martial Arts Einlagen. Dabei hat sich die Tricktechnik verständlicherweise verbessert. Ich hatte eine Detektivgeschichte im Stile von "Tiger and Dragon" erwartet, aber diese Oppulenz erreicht "Detective Dee" nicht. Der Film hat jede Menge Humor, der für westliche Verhältnisse teils albern wirkt und viele übernatürliche Elemente. Wie es sich für fernöstliche Historienfilme gehört, ist er fantastisch ausgestattet und mit farbenfrohen Requisiten bestückt. Es gibt eigentlich nur ein Manko: Der Streifen ist zu lang. Er findet irgendwie zu keinem Ende und nach einem Showdown folgt noch ein nächster. Deshalb kribbelt es den Zuschauer irgendwann am Sitzfleisch, denn eigentlich hatte er sich schon blendend unterhalten und das Ende erwartet. Diese Langatmigkeit kostet Punkte. Ansonsten werden wieder mal nur Freunde des asiatischen Kinos ihre Freude haben, denn ganz so fantastisch wie die "Chinese Ghost Story" ist "Detective Dee" nicht geworden. Er lässt aber deutlich Tsui Harks Handschrift erkennen und macht, wenn man auf lange Sitzzeit vorbereitet ist, einen Fernsehabend lang Spaß.

Fazit: Mit Fantasy angehauchter Historienfilm, der Humor und typisch übertriebene Stunts mit einer übersinnlichen Detektivgeschichte verbindet, die mich sehr an den Stil von Edgar Allan Poes Kriminalgeschichten erinnert hat.

ungeprüfte Kritik

Total Recall

Was ist Wirklichkeit?
Science-Fiction

Total Recall

Was ist Wirklichkeit?
Science-Fiction
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 22.01.2014
Über Sinn und Unsinn von Remakes lässt es sich trefflich streiten. Wenn vergessene und alte Schinken eine Wiedergeburt feiern, ist das Ergebnis meist ganz passabel. Wenn es aber an das Neudrehen von Filmen geht, die man selbst noch im Original im Kino sah, und die noch dazu Blockbuster-Klassiker von hohem Bekanntheitsgrad sind...na ja.

"Total Recall" war im Ursprung eine Kurzgeschichtenverfilmung mit Arnold Schwarzenegger, die damals bahnbrechend war und heute gewissen Charme versprüht. Diese Neuverfilmung hier beginnt ganz famos und kann das Interesse des Zuschauers auch sehr lange Zeit aufrecht erhalten, bis die reine Action überwiegt und die Story untergeht.

Und es liegt in der Natur der Dinge, dass man Vergleiche zieht. Wer das Original nicht kennt, wird begeistert sein, vom Ideenreichtum und den vielen witzigen Details einer möglichen Zukunft. Auch das Tempo und die Trickeffekte sind fantastisch. "Total Recall" kann wirklich begeistern. Er erzählt die Geschichte nicht haargenau wie damals, sondern wandelt sie leicht ab. Und genau das führt nun zu einem etwas unbefriedigendem Ergebnis. Ikonische Szenen des Originals werden kopiert, ergeben aber nicht immer einen Sinn. Man nehme die berühmte Szene mit der dreibusigen Frau. Klar, dass Len Wiseman die hier auch drin haben wollte. Leider macht sie keinen Sinn mehr, denn damals handelte es sich um eine Mutantin auf dem Mars...und jetzt? Eine Schönheits-OP? Es wird bereits an dieser Szene klar, dass der neue "Total Recall" durch die Storyline hetzt und sie etwas verwirrend abhakt, während der Schwarzenegger Film noch Spaß machte und Seele hatte. Hier wird überwiegend auf Action, Stunts und Schauwerte gesetzt. Wie z.B. beim Transportweg "The Fall" der natürlich haarsträubend blödsinnig ist, aber auch mal was anderes. Zum Ende wollte man es noch besser machen, als das Original, aber auch diese Neuerung trägt nicht zum besseren Verständnis bei. Der alte Streifen war wesentlich durchdachter und schlüssiger. Nichts desto trotz ist dieses Remake besser als erwartet und kann durch seine temporeiche Action und die tollen Effekte punkten, auch wenn es manchmal aussieht, als habe man sich bei Star Wars bedient.

Fazit: Gute aber viel zu actionlastige Neuverfilmung, die an den Charme des Originals nicht herankommt und auch nicht dessen bleibende Momente bietet aber der Geschichte eine Frischzellenkur verpasst hat. Und Jessica Biel nebst Kate Beckinsale sind sowieso über jeden Zweifel erhaben.

ungeprüfte Kritik