Viel Sprengkraft, wenig Zündung.

So edel und prächtig dieser Film auch immer gemacht worden ist trifft er doch kaum die Zündkapsel.
Schade, es war alles da was man für einen "..ich leg mal den Finger so richtig inklusive Salz in die Wunde" Film braucht und hat das ganze doch recht harmlos verpuffen lassen. Allein das Potenzial bei den Schauspielern ist enorm hoch und versprach einiges, sie haben aber immerhin dafür gesorgt das der Film nicht völlig in Bedeutungslosigkeit abgleitet.
Und das nach all der Erniedrigung und wiederlichen Ereignissen rund um Sexueller Nötigung auf der ganze Welt, und im diesen Fall speziell in Amerika.

Was dabei vollkommen aus dem Fokus gerät ist die Tatsache das es sich hier um Zustände in reichen Ländern und privilegierten Schichten handelt, wer fragt schon nach den katastrophalen Zuständen in ärmeren Schichten/Ländern ? Menschenhandel, Zwangsprostitution, Gewalt und Unterdrückung von Frauen/Mädchen.....Bitte ?...... das ist nicht das Thema dieses Filmes ? .........ach so.........Tschuldigung.


Fazit: 3 Sterne für ein nur oberflächlich angekratztes Thema das doch so viel wichtiger ist als diese harmlose Umsetzung vermuten lässt. Geht in Ordnung ist aber alles andere als der große Wurf.

Erschütternder Zeitzeugenbericht wie sich die "Roten Führer" nach oben hungern ließen.

Woher kam das viele Geld/Devisen mit dem die damalige mit aller Macht aufstrebende Sowjetunion Ihre Industrie nahezu über Nacht aus den Boden stampfte ?
Wie war es möglich das in der Sowjetunion die Wirtschaft Brummte und es steil Bergauf ging, und das nach der Weltwirtschaftskrise und deren Nachbeben.

Ein ganz besonderer Film für all jene die sich für Geschichte der ehemalige Sowjetunion interessieren. Die "Hungerkatastrophe" in der Ukraine Anfang der dreißiger Jahre wird erschütternd und Wahrheitsgemäß an Hand des Zeitzeugen Gareth Jones, überragend gespielt von James Norton, dargestellt und erklärt. Dieser sieht weitsichtig eine schwere Katastrophe auf Europa und die Welt durch die Nazis voraus und hofft auf die Sowjetunion und ihrem "großen Woschd (Führer) Stalin”.

Allerdings umgibt die neu entstehende Großmacht Sowjetunion ein unbeschreibliches und tödliches Geheimnis das ihr einen schnellen Aufstieg zur Industriellen Großmacht ermöglicht.

Für mich mind. 4 Sterne für ein Stück lebendig gewordene Geschichte die einen hautnah teilhaben lässt an einer "menschlich herbeigeführten Katastrophe"um einer Ideologe zum Durchbruch zu verhelfen.

Russel Crow als rasender, brutaler, Amoklaufender Idiot ?

Warum nicht ?

Aber das ganze ohne Sinn und ohne einen Hauch von Klasse oder den Versuch von Logik ? Sollte man darüber streiten ob bei dieser Art Film immer alles wie aus einen Guss wirken muss, nein das sollte man nicht. Aber die hier vorliegende Verfilmung ist einfach zu fade und spannungsarm um nicht zu sagen inspirationslos und langweilig um zu unterhalten.

Ganz zu schweigen das man die fehlende Klasse durch übertriebene Brutalität wett machen möchte. Das schlägt meiner Meinung nach deutlich fehl und schadet dem Film erheblich. Auch die lähmend langen Autofahrten wirken ermüdend. Das Hauptproblem des Filmes dürfte einfach fehlende Dramatik und Spannung sein. Schade.

Fazit: Irgendwas um die 2-3 Sterne, schade um das vertane Potential und die durchweg guten Schauspieler. Hab mir mehr erhofft.

Am Thema vorbei und recht oberflächlich, aber....

...es geht hier in erster Linie um eine lesbische Liebesbeziehung und leider weniger um pro und contra rund um die Todesstrafe.
Das ganze kommt zwar recht gut gespielt und gefällig in Szene gesetzt rüber, lenkt aber vom Grundthema zu sehr ab und erfasst dabei kaum kritisch die Grundliegenden Fragen zur Thematik.

Sehenswert ist das ganze zugegebener Weise trotzdem, richtig gut getan hätte dem Film mehr Diskussionen und Tiefe in Bezug zur Todesstrafe im allgemeinen. Der Fokus liegt zu sehr auf beiden Hauptdarstellerinen und lässt die anderen "Aktivisten" nur als Kulisse in Erscheinung treten, wäre hier ein Kernpunkt über ihre Beweggründe gesetzt worden wäre viel mehr Potential erzeugt worden. Schade das man lieber auf Liebeszenen und persönliche Konflikte gesetzt hat.

Fazit: schon sehenswert, 3 Sterne, aber der Trailer verspricht viel mehr zum Thema Todesstrafe als er hergibt.

" Zieh keine Nummer, sei niemals nur eine Nummer! "

Herausragender Film mit viel Sinn für das menschliche.

Ein Film der einen das Herz schwer macht und den Magen unruhig werden lässt, das ganze ohne in Kitsch zu verfallen.
Der Regisseur Ken Loach ist Experte im machen von wertigen Filmen ihn denen es noch so richtig um "echte" Menschen mit "echten" Problemen geht. Das ist Heute nicht mehr sehr gefragt und langweilt die meisten nur.

Daniel Blake (Dave Johns) ist für den britischen Staat per Definition weder: krank, gesund, arbeitsfähig, arbeitsunfähig, bezugsberechtigt, nicht bezugsberechtigt ?! Ich kann es euch auch nicht erklären, schaut einfach diesen herausragenden Film an, wenn ihr dahinter kommt gebt mit Bescheid.
Er lernt die nette Kattie (Hayley Squires) kennen allein erziehende Mutter zweier Kinder die völlig allein gelassen von Staat und Gesellschaft im Stich gelassen nicht mehr Fuß fassen kann und an ihrer eigen Hilflosigkeit zerbricht. Blake versucht sie zu "retten" und nebenbei seine eigenen Probleme zu lösen.
Er begehrt gegen das Unrecht auf und rennt gegen eine Wand namens Bürokratie......

Fazit: Für Leute mit Gerechtigkeitssinn und einer feinen Antenne für Menschen ein einmalig guter Film, ohne Zweifel 5 Sterne. Für anderen wahrscheinlich langweilig und öde. Schade für sie.

Ach ja, der neue Film von Loach "Sorry We Missed You" ist auch sehr gut, vielleicht werft ihr einen Blick darauf.

Als Hitler sich das rosa Kanichen unter den Nagel riss......

...begann für die deutsch-jüdisch Familie Kemper eine Odysee auf der Flucht vor den Nazis die erst einmal in Deutschland die Macht an sich rissen. Sehr interessant finde ich ganz besonders die Geschichte aus der Sicht der beiden Kinder/Geschwister die Quasi von "auserhalb" die Naziherschaft erleben und doch recht wohlbehütet durch diese Zeit zu kommen scheinen.

Der Film plätschert zwar nur vor sich hin, versteht es aber trozdem hervorragend die Gefühle und Lebenssituationen der betroffenen zu verdeutlichen und die Anfeindungen von außen spürbar zu machen. Durchaus großes Gefühlskino aus Deutschland das aber historisch korrekt bleibt und nie in kitsch verfällt. Saubere Arbeit, Respekt.

Fazit: für mich ca 3,5 Sterne wert, somit sehenswert+

Annehmbare Unterhaltung mit gefälligen Darstellern,

Man sollte nicht zu viel von der Story erwarten der Focus des Filmes liegt auf Figurenzeichnung und dem sozialen gefüge der Protagonisten.
Der Streifen, angelehnt an eine wahre Begebenheit, erinnert an eine Kriminaldoku in denen alle möglichen Umstände und der Hergang einer Tat recht genau dargestellt werden und das Ende (...leider) vorab schon bekannt ist.

Fazit: Nicht schlecht gespielt und absolut realistisch, so um die 3 Sterne für den beherzten Einsatz des gesamten Filmteams um den Zuschauer zu unterhalten.

Durchaus sehenswert und unterhaltsam

Die Story ist recht flach und leicht zu durchschauen und trotzdem ist der Film recht edel gemacht. Wer sich mit einen Tick Spannung und viel Action zufrieden gibt ist mit "21 Bridges" an der richtigen Adresse, hier wird einiges geboten und gut in Szene gesetzt. Die Schauspieler sind gut besetzt und das Tempo hoch gehalten, dabei stört es nicht all zu sehr das die Story nicht sehr ausgefeilt ist.

Fazit: Erfindet das Genre nicht neu und reiht sich doch recht ansehnlich in die Sparte "Bad-Cop" Filme ein.
Für mich 3,5 Sterne wert was ich als sehenswert bezeichnen würde.

Starke Lektion über die Todesstrafe und den Rassismus in den USA

Wer wünscht sich nicht auch hier zu Lande ab und zu härtere Strafen gegen Gewaltverbrecher ? Ganz klar, die Todesstrafe für sich birgt schon eine Menge Zündstoff die es in sich hat, vermischt man das ganze dann noch mit einer stümperhaften Justiz und einer ordentlicher Portion Rassismus hat man ein Gebräu das widerwärtiger kaum sein kann.

So geschehen, bestimmt schon oft und nach wahren Ereignissen , in der hie erzählten Geschichte aus den USA. Die hier eingesetzten Schauspieler sind alle Klasse und gut besetzt, man kann sich gut in sie hineinversetzen und atmosphärisch die Lage der einzelnen Personen gut nachvollziehen.
Realistisch und dramatisch wird hier eine Geschichte erzählt die einen sehr betroffen und ungläubig zurücklässt und das US-Justizsystem mehr als blass aussehen lässt. Die Vereinigten Staaten von Amerika unser großes Vorbild und die Wiege der Demokratie ?

Fazit: Volle 4 Sterne für ein Armutszeugnis das zu denken gibt. Wer hier den 5ten Stern dranhängt hat auch meine Zustimmung. Ich lass ihn hier weg weil das eine oder andere vielleicht doch ein wenig zu plakativ wirkt, Ansichtssache.

Eben ein echter Polanski,

Edel verfilmt, Kammerspielartig mit interessanten Dialogen und tollen 19 Jahrhundert-Feeling. Für jeden sehenswert der gerne Filme nach wahren Ereignissen in anderen Epochen sieht und Detailversessen Gesellschaft und Sozialverhalten betrachtet und vergleicht.

Fazit: Mind. 4 Sterne für eine bewegende Geschichtsstunde die einen packt und mit in die Vergangenheit führt.

Etwas zu unsichtbar und konturlos, wenig neues oder überraschendes. Keine Atmosphäre.

Ich fand die Verfilmung wenig erfrischend und im Anbetracht der Möglichkeiten sogar eher mau, eine Story gibt es praktisch gar nicht. Die Verwandlung des "Unsichtbaren" wird einfach als eine wenig interessante Tatsache hingenommen. Seltsam und überhaupt nicht verständlich ist das völlige fehlen einer Grundstruktur die man braucht um die richtige Atmosphäre zu schaffen.

Ich für meinen Teil konnte mich nicht recht in die Filmfiguren hineinversetzen und alles kam mir recht blass und konturlos bei den verschiedenen Charaktere vor. Spannung kam meiner Meinung nach wenig auf, die Tricktechnik ist wahrscheinlich auf der höhe der Zeit und sehenswert, was noch lange keinen guten Film ausmacht.

Fazit: Bestenfalls für 3 Sterne gut, für mich annehmbar für andere vielleicht sogar sehenswert. Geschmackssache, bei dem Angebot an "Unsichtbaren" in Filmen gibt es viel bessere Streifen. (Hollow Man, Jagd auf einen unsichtbaren, Der Unsichtbare (ca.1930 Original....)

Dieser, wieder einmal, grandiose französische Film schaft es mit Leichtigkeit mehrere Komplexe Themen gekonnt miteinander zu verbinden

Ein Sinnloser Terroranschlag entreist einer 7 jährigen ihre Alleinerziehende Mutter und bringt deren jüngeren Bruder in eine schier menschlich auswegslose Lage.
Es ist sehr selten das ein Film einen derartig berührt und Athmosphärisch so gnadenlos in seinen Bann zieht das man erst nach dessen Ende wieder dazu kommt über das gesehene nachzudenken. Wie würde man die Lage selber meistern ? Wie viel kann man selbst ertragen und Schultern ?

Fazit: Tolle Schauspieler, Drehbuch und Regie harmonieren perfekt miteinander und machen einen das Herz schwer und sorgen für eine Reduzierung auf das wesentliche im Leben.
5 Sterne für ein kleines feines Filmjuwel das leider viel zu wenig Beachtung bekommt.