Kritiken von "spiegelblicke"

Womit haben wir das verdient?

Nicht auch das noch.
Komödie

Womit haben wir das verdient?

Nicht auch das noch.
Komödie
Bewertung und Kritik von Filmfan "spiegelblicke" am 13.08.2023
Mehr oder minder zufällig im TV entdeckt, hat mich "Womit haben wir das verdient?" direkt in seinen Bann gezogen. Die Thematik ist hier weitaus weniger schwerfällig, als der ein oder andere dies erwarten könnte, erkennt man hier durchaus den gewissen Charme österreichischer Komödien, die Dinge schlichtweg auf den Punkt gebracht zeigen, ohne moralisch deutend zu wirken oder auf überzogene Szenen zu setzen.

Wer sich auf "Womit haben wir das verdient?" einlässt, wird den irgendwie unglückseligen Filmtitel verzeihen können und taucht wie nebenbei in die islamische Kultur ein und erkennt, dass auch hierzulande eigentlich seltsame Gebräuche Gang und Gebe sind. Besonders hervorzuheben die Szenen rund um die Selbstverständlichkeit, dass es als no-go gilt, einen Arzt aufgrund seiner Herkunft abzulehnen, hingegen Verständnis dafür aufgebracht wird, wenn sich ein Patient lieber von einem Arzt als einer Ärztin operieren lassen möchte.

Skurille Szenen, herzerwärmende Momente und nachdenklich machende Dialoge, die jedoch nie zu schwermütig daherkommen, runden das Gesamtwerk ab und lassen das recht offene Ende, welches naturgemäß nicht sämtliche Fragen nach der tatsächlichen Motivation des Konfertierens verzeihlich wirken.

Für mich ein durchaus gelungener, womöglich viel zu unbekannter Filmbeitrag.

ungeprüfte Kritik

Renfield

Dieser Job saugt aus.
Fantasy, Komödie

Renfield

Dieser Job saugt aus.
Fantasy, Komödie
Bewertung und Kritik von Filmfan "spiegelblicke" am 13.08.2023
Nicht ganz das, was ich erwartet habe, dennoch ein kurzweiliger, gewissermaßen unterhaltsamer Film, der allem voran durch seine Besetzung (Hoult, Akwafina, Cage) lebt wie überzeugt. Ich persönlich hätte mir ein wenig mehr Gewichtung auf die Selbsthilfegruppe gewünscht, ist an dieser Vorstellung der Trailer naturgemäß nicht ganz unschuldig.

Die skurillen blutrünstigen Szenen sind stehts knapp davor, über das gutgemeinte schwarzhumorige Ziel hinauszuschießen, setzt "Renfield" zudem auf die ein oder andere gefühlsbetonte Wendung. Gelungen durchaus die selbstkritische Auseinandersetzung von Renfield mit sich selbst und dem, was ihn tatsächlich in seine Co-Abhängigkeit zu Dracula brachte - dass man Renfield selbst Superkräfte nach Verzehr von Insekten andichten musste, ist hier buchstäblich Geschmackssache.

Alles in allem ein Film, den man sich gut und gerne mal ansehen kann, sofern man nicht zu empfindlich auf diverse Darmaufnahmen reagiert - ich selbst habe ihn nach der einmaligen Sichtung jedoch von meiner Kaufliste gestrichen.

ungeprüfte Kritik

Sonne

Drama

Sonne

Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "spiegelblicke" am 12.08.2023
Streng genommen stellt "Sonne" lediglich einen Einblick in das Leben einer Muslima,, die in Wien geboren und aufgewachsen ist, dar. Es gibt keinen wirklichen Anfang und kein handfestes Ende des Filmes - wer mag, kann sich mit den Figurenzeichnungen tiefergehender beschäftigen, eigene Gedanken hegen und womöglich mit sich selbst debattieren. "Sonne" indes gibt dem Zuschauer hierfür nicht viel Beiwerk an die Hand, gestaltet sich das Ganze zudem etwas schwer zu gucken, finden dauernde Unterbrechungen im Erzählfluss durch gezeigte Handyaufnahmen, zu kleine Chatfenster und einen etwas zu leisen Ton ihren Fehlplatz.

Dass Yesmin einen offeneren Vater hat, der hingegen mit ihrem Bruder strenger ist als die Mutter, stellt eine interessante, wenn auch nicht unbedingt ungewöhnliche Familienkonstellation dar, zeigt "Sonne" jedoch deutlich den Konflikt auf, den gläubige Muslima in der "modernen westlichen Welt" ausgeliefert sind. Der Zuschauer begleitet Yesmin ein Stück weit auf Ihrer Selbstfindung, verlässt diese jedoch in einem volltrunkenen Moment, in dem der Vater immer noch an seiner Vorstellung, dass alles normal sei in dem Alter, festhält und die Mutter panischer agiert. Was bleibt, ist Ratlosigkeit - und ein in viel zu viele Richtungen offenes Ende.

ungeprüfte Kritik

Missing

Niemand verschwindet spurlos.
Thriller, Krimi

Missing

Niemand verschwindet spurlos.
Thriller, Krimi
Bewertung und Kritik von Filmfan "spiegelblicke" am 11.08.2023
Von "Searching" seinerzeit trotz des Umstandes, dass man streng genommen viel Zeit damit verbringt, zuzusehen, was jemand anderes auf einer Tastarur eingibt bzw. auf dem PC / HandyBildschirm sieht, sehr gefesselt. "Missing" schlägt in die selbe Kerbe, geht es auch hier um die Suche einer (bzw. zwei) vermissten Person via Internet.

Gleichzeitig mag dem Zuschauer ein wenig mulmig werden, wenn er erneut damit konfrontiert wird, wie viele nachvollziehbare Spuren man im Internet hinterlässt, wie weit die Überwachung durch Dritte gediegen ist und wie wenig Gedanken man daran verschwendet.

"Missing" besticht allem voran durch unwacklige, klare Aufnahmen, überzeugende Darstellereistungen und die handfeste Spannung. Man kommt in keinem Moment umhin, mitzufiebern, eigene Thesen aufzustellen und sich von und durch die Wendungen stets mitgerissen zu fühlen.

Insgesamt betrachtet für mich einer der besten von mir gesehenen Filme des bisherigen Jahres.

ungeprüfte Kritik

Mein Freund Dahmer

Horror, Thriller

Mein Freund Dahmer

Horror, Thriller
Bewertung und Kritik von Filmfan "spiegelblicke" am 05.08.2023
Nach der Netflix Serie "Dahmer" mag der ein oder andere einen weiteren Aufguss der Geschehnisse rund um den seinerzeitigen Serienmörder erwarten und möglicherweise enttäuscht sein, dass "Mein Freund Dahmer" genau an der Stelle endet, als Jeffrey sein erstes menschliches Opfer kennenlernt. Basierend auf einer sog. "Graphic Novel", die seit Jahren immer mal wieder vereinzelt kaufbar ist erfährt der Zuschauer durch die Augen des damaligen Klassenkameraden - kaum ernsthaft Freund zu nennen - Jeffreys. Dieser bringt es wie nebenbei mit seiner Erkenntnis, dass kaum jemand je mit Jeffrey gesprochen hat, förmlich auf den Punkt - die Außenseiterrolle Jeffreys, der im Grunde seines Herzens lediglich einen besten Freund sucht, schmerzt den Zuschauer Szene für Szene zunehmend.
Naturgemäß sind auch hier nicht sämtliche Szenen 1:1 den tatsächlichen Begebenheiten entnommen, schafft der Film es dessen ungeachtet aus dem Klischee "er hatte eine schwere Kindheit" etwas (be)greifbares zu machen.

Erst als Jeffrey aus einer Laune heraus ins Rampenlicht tritt, wird er Teil von einer Gruppe - seine Rolle in dieser ist und bleibt indes bedrückend.

"Mein Freund Dahmer" setzt nicht auf blutrünstige Szenen, sondern auf das psychologische Zusammenspiel einzelner Faktoren.

Ein Film, der nachwirkt, ein Film, der fordert und gewissermaßen fördert - für mich eine der besten und ernsthaftesten Beiträge zum Thema "Serienmörder".

ungeprüfte Kritik

Voyagers

Wie weit würdest du gehen?
Science-Fiction

Voyagers

Wie weit würdest du gehen?
Science-Fiction
Bewertung und Kritik von Filmfan "spiegelblicke" am 31.07.2023
Dem vielzitierten Vergleich zu "Herr der Fliegen" würde auch ich mich anschließend, beginnt die Gruppe, die eingangs für Zusammenhalt steht, durch eine einzige Entscheidung eines eingangs Einzelnen auseinanderzubrechen und zunehmend gegeneinander zu agieren.

Dass die Geschichte auf einem Raumschiff spielt, gibt dem Ganzen eine besondere Note und frisches Potential - der Gruppenleiter Richard verliert zusehends die Kontrolle und geht mit dem Zuschauer an seine Grenzen. Die klaustrophopische Atmosphäre des zwar recht großen, weitläufigen, aber eben doch buchstäblich abgeschlossenen Ort des Geschehens greift auf den Zuschauer über - bedauerlicherweise zieht sich auch "Voyagers" ab einem gewissen Punkt in die Länge und setzt zu sehr auf gewisse Wiederholungen, um die Eskalation zu verdeutlichen.

Insgesamt durchaus gelungen, winzige Schwachpunkte durch eine vereinzelt zu plakative Figurenzeichnung mag man verzeihen.

ungeprüfte Kritik

The Neighbor

Das Grauen wartet nebenan.
18+ Spielfilm, Thriller, Horror

The Neighbor

Das Grauen wartet nebenan.
18+ Spielfilm, Thriller, Horror
Bewertung und Kritik von Filmfan "spiegelblicke" am 31.07.2023
"The Neighbor" lässt sich Zeit, erinnert von seiner Ausgangssituation und den nur sparsam zunehmenden zwischenmenschlichen Horror an "Summer of 84", ohne die dortige gleichzeitige Lockerheit zu erreichen.

Durch die überzeugenden Darstelleleistungen wird die bedrückende, beklemmende Atmosphäre untermauert, winzige Details hinterlassen ein Grad an Verstörtheit, für den der Zuschauer bereit und aufmerksam genug sein muss.

Wer ein temporeiches Eskalationsspektakel erwartet, der wird sicherlich nicht zuletzt anhand der behänden Erzählweise enttäuscht werden - Interessenten indes, die Filmen die Zeit geben, die sie brauchen, um eine irgendwie-doch-ans-Herz gehende Auflösung zu präsentieren, machen mit der Sichtung von "The Neighbor" sicherlich keinen Fehler.

ungeprüfte Kritik

Old Man

Der Feind ist in dir.
Thriller, Horror

Old Man

Der Feind ist in dir.
Thriller, Horror
Bewertung und Kritik von Filmfan "spiegelblicke" am 31.07.2023
Als kleiner Fan von Stephan Lang ging ich an "Old Man" hinsichtlich der darstellerischen Leistungen mit einer gewissen Erwartungshaltung heran, die hier keineswegs enttäuscht wurde.

Die kammerspielartige Story hingegen braucht nicht lange, um dem aufmerksamen Zuschauer einen gewissen Verdacht einzuimpfen - eingedenk eines unglückseligen überdeutlichen Hinweises, den ich an dieser Stelle nicht ansprechen möchte, ist die große Überraschung des Filmes schlichtweg keine. Die Andeutungen sind zu viel, ähnliche Publikationen zu nah an dem Plot - dass sich "Old Man" trotz der klassischen Spielzeit von anderthalbstunden zieht sich das Ganze merkwürdigerweise ein wenig. So sehr, dass es scheinbar auch den Machern auffiel, setzten diese im Finale mehr auf ausgefallene Filmbilder als auf packendere Storyelemente.

Insgesamt ein wenig enttäuschend, dennoch interessant - somit eher ein Tipp für ernste Filmstunden.

ungeprüfte Kritik

Der Nachname

Familienurlaub ist kein Urlaub.
Deutscher Film, Komödie

Der Nachname

Familienurlaub ist kein Urlaub.
Deutscher Film, Komödie
Bewertung und Kritik von Filmfan "spiegelblicke" am 30.07.2023
Abermals eine Fortsetzung, die mittels Szenen, die zu bemüht den Vorgänger zu toppen versuchen, den Zuschauer mitreißen möchten.
Der eigentliche Gag rund um die Namenswahl zündet für mich nicht so richtig, spielt diese große Frage schlussendlich kaum eine ernsthafte Rolle in dem Film. Dementgegen macht es trotzdem Spaß, die gleiche Besetzung an einem anderen Ort wiederzusehen und sich nur zu gern an die diversen Sticheleien zu erinnern, die überzeugend amüsant fortgeführt werden.

Warum in fast jedem komödiantischen Film eine Szene stattfinden muss, in der Menschen im Drogenrausch vermeitnliche ulkige Dinge tun und äußern, wird sich mir gewiss nicht mehr offenbaren - in "Der Nachname" zieht sich dieses Ereignis sodann peinlich in die Länge, tröstet das "Drumherum" des Films allerdings über diese für meinen Geschmack unnötige Szene hinweg.

Seinerzeit im Kino gesehend und offen gesagt enttäuscht aus der Vorstellung herausgegangen wollte ich mir mit dem gewonnenen Abstand "Der Nachname" erneut ansehen - begeistert bin ich immer noch nicht und werde somit keinen Platz in der Sammlung parat halten.

ungeprüfte Kritik

Cocaine Bear

Nach einer wahren Begebenheit. Zieh's dir rein.
Thriller

Cocaine Bear

Nach einer wahren Begebenheit. Zieh's dir rein.
Thriller
Bewertung und Kritik von Filmfan "spiegelblicke" am 30.07.2023
Hierzustadt nur sehr kurz und zudem recht spät im Kino gezeigt, erfolgte die DVD Veröffentlichung umso zügiger.

"Cocaine Bear" beruht (sehr sehr) lose auf wahren Ereignissen; dient genregetreu naturgemäß der schlichten Unterhaltung des aufgeschlossenen Zuschauers. Der Film ist (blut)spritzig, humorvoll - auf einem gesunden Level - und nimmt sich an vielen Stellen selbst nicht sonderlich ernst. Die Darstellerleistungen lassen sich durchaus lobend erwähnen, gingen die Beteiligten offensichtlich durchaus ernsthaft an ihre jeweiligen Rollen heran. Die bunte Mischung an unterschiedlicher Charaktere, deren verschiedene Handlungsstränge im Finale zusammenlaufen, halten die Spannung aufrecht - "Cocaine Bear" schrammt knapp an ein, zwei Übertriebenheiten vorbei, lässt sich alles in allem jedoch gut und gerne von Zuschauern ab 16 Jahren, die kein Problem mit abgetrennten Gliedmaßen haben, zur gewissen Entspannung anschauen.

Ray Liotta in seiner letzten Rolle überzeugte mich in diesem Film zudem mehr als in manchen anderen Werken - was gewissermaßen eine weitere positive Nachwirkung inneträgt.

Handfester ernsthaftet Tierhorror wird gewiss nicht geboten, dafür ein Plot, der mit seiner knackigen Spielfilmlänge und lockeren wie auch leicht gesellschaftskritischen Umsetzung überzeugt.

ungeprüfte Kritik

The Whale

Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "spiegelblicke" am 30.07.2023
Auf den Film deartig gespannt, dass ich ihn mir als DVD am Erscheinungstag kaufte, waren meine Erwartungen dennoch vorsichtiger Natur - in der Tat umreißt "The Whale" im Grunde eher das, was manche Handlungsbeschreibungen oder auch Kritiken preisgeben, überrascht jedoch in Form mehrere kleiner Wendungen, die man so nicht hätte kommen sehen.

Dadurch ,dass die Tochter bis zuletzt unsympathisch bleibt und scheinbar nur Charlie einen guten Kern in Ellie sieht, wird der Zuschauer eigens herausgefordert. Ebenso die Beweggründe Charlies für die ein oder andere Entscheidung bleiben im Dunkeln, während überdies die Motivation des anfänglichen Zufallsbesuchers anhaltend zu denken gibt.

"The Whale" ist alles andere als ein oberflächlicher Film; ein Werk hingegen, über welches man lange wird diskutieren und interpretieren können.

Ähnlich wie "Joker" ist die Melancholie des Augenblicks allgegenwärtig, dem Zuschauer keine Emotion oder Wegweisung vorgegeben - wer sich schlicht unterhalten lassen mag, ist mit "The Whale" falsch beraten.

ungeprüfte Kritik

Son

Horror, Thriller, 18+ Spielfilm

Son

Horror, Thriller, 18+ Spielfilm
Bewertung und Kritik von Filmfan "spiegelblicke" am 23.07.2023
Es ist ein offenes Geheimnis, dass ein Trailer oft die besten, gruseligsten oder schlicht irritierendsten Szenen zusammenfasst, so dass man im Grunde oft den eigentlichen Film gar nicht mehr sehen muss - zumindest dann, wenn von der Handlung zudem beinahe jeder Knackpunkt vorweggenommen wird.

"The Son" gibt in seiner Filmvorschau weitaus gruseliger, düsterer und vestörender als er tatsächlich ist - der faszinierenden Geschichte rund um die große Frage, was Wahrheit und was Einbildung ist, tut dies jedoch erfreulicherweise keinerlei Abbruch.

Zugegeben, mit der Mixtur, die der Zuschauer hier präsentiert bekommt, wird dieser sich erzwungenermaßen anfreunden müssen - das, oder er wird ähnlich enttäuscht sein wie der Großteil des von dem bisherigen Remake von "Friedhof der Kuscheltiere" war.

Durch die herausragenden Darstellerleistungen fiebert hier der Filmgucker eifrig mit, zweifelt an der einen Interpretation, hadert mit seiner eigenen Sichtweise.

"The Son" bleibt bis zuletzt soghaft wie rätselhaft, verprellt in seiner Auflösung vermutlich den ein oder anderen und hinterlässt insgesamt einen ratlosen Ein- wie Abdruck.

Für mich ein Film, den ich nicht sonderlich überragend fand, jedoch durchaus gewillt bin, mir das Ganze erneut anzusehen.

ungeprüfte Kritik