Kritiken von "ThomasKnackstedt"

Wo die wilden Menschen jagen

Drama, Abenteuer
Bewertung und Kritik von Filmfan "ThomasKnackstedt" am 18.06.2020
Majestisch!

Wer den Film gesehen hat, weiß: Besser kann man Taika Waititis -Hunt for the Wilderpeople- nicht beschreiben. Gäbe es hier 10 Sterne zu vergeben, ich hätte sie alle rausgerückt. Bewegend wie -Around the Bend-, lustig wie -Ein Ticket für Zwei-, ausgestattet mit einer Kamera, die schlichtweg phantastisch agiert. Dazu mit Sam Neill(Hec Faulkner) und Julian Dennison(Ricky Baker) derart stark besetzt, dass einem fast schwindlig wird. Es gibt nur wenige „Paare“ der Filmgeschichte, die derart überzeugend wirkten. Waititi besetzt auch die Nebenrollen mit Glücksgriffen. Ob es die martialische Paula(Rachel House) vom Jugendamt ist, die liebevoll schrullige Bella(Rima Te Wiata) oder der durchgeknallte Aussteiger Psycho Sam(Rhys Darby), alles greift ineinander wie eine gut funktionierende Maschine. Letztendlich ist da noch das Drehbuch. Verrückt, durchgeknallt, brillant. Gags wie das Feuer mit der Wärmflasche, die 200-Meter-Flucht, die Wildschweine oder der Fluchttunnel, sind einzigartig gut.

Ricky Baker ist nicht mehr zu vermitteln. Der Junge ist ein „Bad Egg“ wie man in Neuseeland sagt, ein Problemkind. Das Jugendamt hat nur noch eine Vermittlungschance. Bei Bella und Hec direkt am Neuseeländischen Busch. Dort wird Ricky abgeliefert und die Geschichte beginnt...

Ich lege mich fest: Das ist einer der besten Filme, die ich seit langem gesehen habe. Sie können und dürfen das gern anders sehen, aber wer weiß: Vielleicht stimmen sie mir auch zu.

ungeprüfte Kritik

The Man Who Killed Hitler and Then the Bigfoot

An American Myth
Abenteuer
Bewertung und Kritik von Filmfan "ThomasKnackstedt" am 08.06.2020
„Schlimme Geschichten. Das ist alles, was wir kennen.“

Wenn Calvin Barr(Sam Elliot/Aidan Turner) mit seinem Hund Ralph spricht, sind es solche Sätze, die zeigen was der alte Calvin in seinem Leben schon erlebt hat. Calvin hat, entgegen allem, was in den Geschichtsbüchern steht, Adolf Hitler getötet. Nebenbei hat er seine große Liebe Maxine(Caitlin Fitzgerald) verloren und jetzt tritt das FBI und die kanadische Regierung an ihn heran, um eine die Welt bedrohende Pandemie, die durch den Bigfoot verursacht wurde, zu beenden. Dazu soll Calvin den Bigfoot töten. Für einen alten Mann, eine verdammt große Aufgabe…

Was für ein seltsamer Film. Da ist zum einen der Mischmasch aus drei Geschichten. Hitlers Tod, der Verlust der großen Liebe, die Jagd auf Bigfoot. Wie kriegt man so etwas zusammen? Regisseur Robert D. Krzykowski hat es versucht. So ganz hat es nicht funktioniert. Gerade die Bigfoot-Jagd gerät ein Stück weit ins Lächerliche. Der Rest des Films ist extrem unterhaltsam und zugleich ein wunderbares Spätwerk des von mir sehr geschätzten Sam Elliot. Der trägt die krude Story allein auf seinen Schultern. Ein bisschen erinnert mich das an -Big Fish-.

Wenn sie einen Film abseits des Mainstreams suchen und sich gern überraschen lassen, dann kann ich ihnen -The Man Who Killed Hitler And Then The Bigfoot- ans Herz legen. Sollten sie eher auf komplett logische Inhalte stehen, schauen sie sich den Film besser nicht an.

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Die fantastische Reise des Dr. Dolittle

Er ist einfach kein Menschenfreund.
Fantasy, Abenteuer

Die fantastische Reise des Dr. Dolittle

Er ist einfach kein Menschenfreund.
Fantasy, Abenteuer
Bewertung und Kritik von Filmfan "ThomasKnackstedt" am 06.06.2020
Robert Downey jr. & Co. in wunderbarer Spiellaune.

Eine alte Geschichte, unzählige Male erzählt und bereits einige Male verfilmt, möchte noch immer neu erzählt werden. -Dr. Dolittle- ist genau so ein Klassiker. Jetzt hat Stephen Gaghan seine Version von Hugh Loftings Kinderbuch aus dem Jahr 1920 auf die Leinwand gebannt. Gaghan wusste, wie wichtig die Hauptfigur der Geschichte ist. Mit Robert Downey jr. hat er da einen Volltreffer gelandet. Antonio Banderas gibt den Piratenkönig Rassouli und Jim Broadbent und Michael Sheen die üblen Bösewichter. Eine sehr gute Wahl. Auch die deutsche Synchronisation überzeugt.

Dr. Dolittle behandelt keine Tiere mehr. Seitdem seine große Liebe Lily gestorben ist, ist Dolittle in einem Ozean aus Trauer versunken. Doch jetzt braucht die Königin von England seine Hilfe. Sie liegt im Sterben und nur Dolittle kann sie retten. Doch dazu muss er auf eine weit entfernte Insel und eine Frucht von einem Baum holen, den noch niemals jemand gesehen hat. Zusammen mit seinen tierischen Freunden und dem Gehilfen Stubbins(Harry Collett) stellt sich Dolittle seinem Schicksal.

Wundervoll animiert, lustig, unterhaltsam und spannend kommt die neue Version von Dr. Dolittle daher. Die FSK 6 Empfehlung passt und -Dr.Dolittle- ist der ideale Film um Kinder, Eltern und Großeltern zusammen vor den Bildschirm zu setzen. Dabei kommt jeder auf seine Kosten. Sehenswert!

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Jumanji - The Next Level

Abenteuer, Fantasy

Jumanji - The Next Level

Abenteuer, Fantasy
Bewertung und Kritik von Filmfan "ThomasKnackstedt" am 01.06.2020
Ultimativer Spaß!

Das muss einem Regisseur wie Jake Kasdan schon Freude bereiten: Eine Story, deren Wendungen, wie aus dem Füllhorn geschüttet, Millionen von Möglichkeiten bieten(ein Videospiel halt…) und dazu eine Besetzung mit Jack Black, Dwayne Johnson, Danny DeVito, Kevin Hart, Danny Glover, Colin Hanks und, und, und… Viele Zuschauer mögen keine Fortsetzungen. Doch -Jumanji 3- ist tatsächlich wie das nächste Level eines Spiels. Es wird nicht langweiliger, sondern sehr viel spannender. Hier aber vor allem: Ultimativ lustig!

Spencer ist weg. Nach den Abenteuern im Computerspiel Jumanji wollte keiner der Beteiligten jemals wieder in das Spiel. Doch Spencer hat es gemacht! Na klar müssen die anderen Freunde hinterher, um ihn zu finden und zu retten. Das sie dabei ungewollt Opa Eddi und seinen Kumpel Milo mitnehmen, erhöht die Chancen auf ein Bestehen das Abenteuers nicht gerade. Doch wer weiß, in Jumanji ist ja schließlich alles möglich.

Das war sehr, sehr unterhaltsam und macht Lust auf viel mehr. Das Ende von -Jumanji 3- zeigt schon den Übergang zur nächsten Fortsetzung. Ich freue mich bereits darauf, diese verrückten Charaktere wieder dabei zu beobachten, wie sie Jumanji retten. Wer sollte das auch sonst schaffen?

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Star Wars - Episode IX - Der Aufstieg Skywalkers

Jede Generation hat eine Legende.
Science-Fiction

Star Wars - Episode IX - Der Aufstieg Skywalkers

Jede Generation hat eine Legende.
Science-Fiction
Bewertung und Kritik von Filmfan "ThomasKnackstedt" am 30.05.2020
„Wir sind nicht allein!“

Und das ist gut so. Denn das Böse wäre allein nicht zu besiegen. So können sich alle Star Wars-Helden seit 1977 sicher sein, dass am Ende eine Gefolgschaft der Guten aufsteht, um dem Bösen die Stirn zu bieten. Dazu würden sich ganz sicher Millionen von treuen Anhängern der Saga gesellen, die seit über zwanzig Jahren an den Handlungsfäden von Star Wars hängen und denen ohne eine Weiterführung der Geschichte etwas in ihrem Leben fehlen würde. Bei mir wäre das ganz sicher der Fall. Zum Glück gibt es Menschen wie J.J.Abrams, George Lucas und Co., die Star Wars ganz genau so fortführen, wie wir das seit 1977 kennen. Gott sei Dank…

Die dunkle Seite der Macht erstarkt wieder. Obwohl der Imperator Palpatine(Ian McDiarmid) tot ist, zieht er noch immer die Fäden. Er plant, mit einer gigantischen Flotte, der Letzten Ordnung, die Galaxie zu unterwerfen. Kylo Ren(Adam Driver) unterstützt ihn dabei. Wenn Rey(Daisy Ridley) es nicht schafft, die gute Seite der Macht zum Sieg zu führen, ist der Untergang der Galaxis beschlossen. Der Widerstand bricht zur entscheidenden Schlacht auf.

Das war, wie schon immer, ganz großes Kino. Wunderbare Kulissen, ein genialer Plot, magisch gute Schauspielleistungen und eine Musik, die einem über zwei Stunden die Härchen aufstellt. Dazu Dutzende von kleinen, feinen Details, die jedem Star Wars Fan das Herz aufgehen lassen. Dieser 9. Teil der Star Wars Sage war traumhaft. Ich freue mich schon jetzt auf die Fortsetzung.

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Auf der anderen Seite ist das Gras viel grüner

Was würdest du ändern, wenn du die Zeit fünf Jahre zurückdrehen könntest?
Komödie, Deutscher Film, Lovestory

Auf der anderen Seite ist das Gras viel grüner

Was würdest du ändern, wenn du die Zeit fünf Jahre zurückdrehen könntest?
Komödie, Deutscher Film, Lovestory
Bewertung und Kritik von Filmfan "ThomasKnackstedt" am 27.05.2020
Beste Freundinnen Film.

So würde ich, als Mann, das bezeichnen. -Auf der anderen Seite ist das Gras viel grüner-, nach dem Roman von Kerstin Gier, von Pepe Danquart verfilmt, ist eher was für das weibliche Geschlecht. Meine bessere Hälfte war jedenfalls sehr angetan von der Geschichte des Paars Kati(Jessica Schwarz) und Felix(Felix Klare) bei denen die große Liebe schon ein bisschen Staub angesetzt hat. Dann trifft Kati den überaus interessanten Matthias(Christoph Letkowski) und da scheint sich doch tatsächlich ein Seitensprung anzubahnen. Doch dann hat Kati einen Unfall und als sie erwacht, hat sie einen Zeitsprung gemacht. Sie befindet sich genau einen Tag vor dem Zeitpunkt als sie Felix kennenlernte. Jetzt stellt sich die große Frage: Felix oder Matthias?

Wie gesagt, das war nicht unbedingt was für mich. Aber: Pepe Danquart hat die seichte Story sehr schön umgesetzt und der Soundtrack ist eine Klasse für sich. Alles in allem ein Film für Sie an einem Abend mit der besten Freundin. Da wird dann ganz sicher viel gelacht, geträumt und gefachsimpelt.

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Die Farbe aus dem All

Horror, Science-Fiction

Die Farbe aus dem All

Horror, Science-Fiction
Bewertung und Kritik von Filmfan "ThomasKnackstedt" am 23.05.2020
Verstörend.

Das waren die Geschichten von H.P. Lovecraft. Der amerikanische Kultautor in Sachen Horror und Fantasie ist zwar schon seit über 80 Jahren tot, doch gelesen wird er noch immer. Ich kam mit Lovecrafts Schreibe nie klar, obwohl ich das Genre mag, aber die Geschmäcker sind halt verschieden. Richard Stanley hat es immerhin geschafft, eine nachvollziehbare Geschichte zum Film -Die Farbe aus dem All- auf den Bildschirm zu bannen. Das haben bisher nicht alle Regisseure geschafft, die sich an Lovecrafts Werk versuchten.

Nathan(Nicolas Cage) und Theresa Gardener(Joely Richardson) sind mit den Kindern von der Stadt in den Wald gezogen. Eines Nachts schlägt auf dem abgelegenen Grundstück ein Meteorit ein. Mit ihm kommt der Horror zu Nathans Familie. Alles was lebt, verändert sich. Und urplötzlich schweben die Gardeners in Lebensgefahr…

Ein bisschen -Poltergeist-, ein wenig -The Fog- und ein Stückchen -Amityville Horror-; alles gut durchgemixt und zu einer verstörenden Gruselgeschichte gemischt. Das war für mich -Die Farbe aus dem All-. Am Ende ein wenig zu krude, ansonsten aber gut gemachter Horror. Kein Kultfilm, aber auch keine Zeitverschwendung. Für Lovecraft-Fans sicher ein Muss, der Rest muss selbst entscheiden, wie gut oder schlecht er den Film findet.

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Coma

Science-Fiction

Coma

Science-Fiction
Bewertung und Kritik von Filmfan "ThomasKnackstedt" am 20.05.2020
Im Dschungel der Erinnerungen…

… findet sich der Architekt(Rinal Mukhametov) wieder. Nach einem Unfall liegt er im Koma und muss feststellen, dass er gleichzeitig in einer Welt erwacht ist, die aus Erinnerungen und Träumen besteht. Dort trifft der Architekt auf andere Menschen, die in der realen Welt im Koma liegen. Sie müssen sich gegen die Reaper wehren. Dunkle Wesen, die jeden töten, den sie erwischen. Der Architekt soll für die Menschen eine Insel bauen, auf der sie in Sicherheit sind. Doch schnell merkt er, dass irgendetwas nicht stimmt…

Fantasy made in Russland. Regisseur Nikita Argunov hat seinen -Coma- ziemlich gut hinbekommen. Gute Kulissen, bei denen sich reale Bilder in Gemälde einbetten, eine verdammt starke Tonspur und starke Schauspieler sprechen für den Film. Als Manko ist der Plot zu benennen. Der ist an einigen Stellen konstruiert und nicht wirklich nachvollziehbar.

Auch das russische Kino bringt ordentliche Filme auf den Markt. Hier bei uns sind sie ganz sicher unterrepräsentiert, -Coma- ist da eine nennenswerte Ausnahme. Sicher wäre da noch mehr drin gewesen, aber mir hat Argunovs Film gefallen. Am Ende lässt er sogar die Möglichkeit einer Fortsetzung offen. Schauen wir mal…

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Killing Gunther

Action, Komödie

Killing Gunther

Action, Komödie
Bewertung und Kritik von Filmfan "ThomasKnackstedt" am 19.05.2020
Herrlicher Irrsinn mit Arnold Schwarzenegger.

Gleich vorweg: Es wird ganz sicher Zuschauer geben, die -Killing Gunther- für einen nicht nachvollziehbaren, schwachen Streifen halten. Wieder andere, dazu muss ich auch mich zählen, werden den wunderbaren Klamauk lieben. Dieser Film polarisiert. Vermutlich hat Regisseur Taran Killam genau das gewollt. Der Film entwickelt sich als eine Art Doku für angehende und erfolglose Killer. Das hätte bei mir so um die drei Sterne gegeben. Doch dann erscheint Arnold Schwarzenegger auf der Bildfläche und macht aus -Killing Gunther- eine Art Kultfilm.

Blake(Taran Killam) ist ein Killer. Doch er will die absolute Nummer 1 der Branche werden. Dazu muss er den amtierenden Top-Killer Gunther(Arnold Schwarzenegger) vom Thron stoßen. Das scheint unmöglich, doch Blake holt sich Verstärkung. Bombenexperte Donnie(Bobby Moynihan), Scharfschützin Sanaa(Hannah Simone), Giftmörder Yong(Randall Park), Computerexperte Gabe(Paul Brittain), die „Klaue“ Izzat(Kumail Nanjiani) und die Killer Zwillinge Mia(Allison Toolman) und Barold(Ryan Gaul) sollen helfen, Gunther zur Strecke zu bringen. Leider ist Blakes Team eher für Katastrophen als für Erfolge zu gebrauchen.

Wie gesagt, -Killing Gunther- ist keine Kost für Jedermann. Wer auf schrägen, schwarzen Humor steht, der kann sich hier vortrefflich unterhalten lassen. Ich kann ihnen nur raten: Probieren sie es aus. Sie werden den Film mögen oder auch nicht…

ungeprüfte Kritik

The Peanut Butter Falcon

Abenteuer, Drama

The Peanut Butter Falcon

Abenteuer, Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "ThomasKnackstedt" am 07.05.2020
Das etwas andere Roadmovie.

Es gibt eine Menge Roadmovies. Der -Peanut Butter Falcon- ist ein bisschen anders. Hochklassig besetzt, aber doch irgendwie Independent. Mit toller Story, aber ohne jeglichen Schnickschnack. Zu Bildern und Geschichte begleitet einen der Soundtrack des amerikanischen Südens. Die Staple Singers, Tony K. und Gregory Alan Isakov sind nur ein paar der wunderbaren Musiker.

Zak(Zachary Gottsagen) hat das Down Syndrom. Er lebt in einem Altenheim und wird von Eleanor(Dakota Johnson) betreut. Doch Zak will weg. Er hat sich ein Wrestling Video Hundert Mal angeschaut und will jetzt ins Wrestlingcamp zu Saltwater Redneck(Thomas Haden Church). Also haut Zak ab und landet kurze Zeit später an der Seite von Tyler(Shia LaBeouf). Der ist auf der Flucht, weil er ein paar Krabbenfischern die Fangkörbe zerstört hat. Eigentlich will Tyler nichts mit Zak zu tun haben, doch dann entschließt er sich, Zak zum Wrestlingcamp zu bringen. An ihre Fersen hat sich Eleanor geheftet. Als sie auf Zak und Tyler trifft, ändert sich alles…

Kleiner Film für große Gefühle. So würde ich das mal nennen. Ausgezeichnet mit einigen Preisen, meiner Ansicht nach zu Recht. Die Story braucht ein wenig Anlauf, dann entwickelt sie sich prächtig. In einer Nebenrolle ist der wunderbare Bruce Dern zu sehen.

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Das perfekte Geheimnis

Komödie, Deutscher Film

Das perfekte Geheimnis

Komödie, Deutscher Film
Bewertung und Kritik von Filmfan "ThomasKnackstedt" am 02.05.2020
Die ich rief die Geister werd ich nun nicht los…

Dieser Spruch von Johann Wolfgang Goethe ist schon über 200 Jahre alt, aber er passt noch immer. Jedenfalls in Bora Dagtekins Komödie -Das perfekte Geheimnis-. Goethe kannte zwar noch keine Handys, aber ich bin mir relativ sicher, er wäre begeistert gewesen. Mit dem Who Is Who der deutschen Schauspielgarde besetzt, stets auf sicheren, altbewährten Drehbuchpfaden unterwegs und verdammt unterhaltsam kommt Dagtekins Film daher.

Die alten Freunde Leo(Elyas M’Barek), Simon(Frederik Lau), Rocco(Wotan Wilke Möhring) und Pepe(Florian David Fitz) treffen sich zum Essen bei Rocco. Dabei Leos Frau Carlotta(Karoline Herfurth), Roccos Frau Eva(Jessica Schwarz) und Simons Freundin Bianca(Jelia Haase). Die Freunde kommen auf die Idee, die Handys aller Anwesenden auf den Tisch zu legen und jede Nachricht und jedes Gespräch öffentlich vorzutragen. Hört sich lustig an, endet aber in einer Katastrophe. Beziehungen zerbrechen, Geheimnisse geraten ans Tageslicht und Peinlichkeiten überbieten sich.

Das hat mir sehr gut gefallen. Nicht neu, nicht ausgefallen, nicht mal hochgradig kreativ, aber: Mit Herzblut gespielt, sehr schön arrangiert und extrem lustig. Dagtekins Film zeigt, dass Hochmut stets vor dem Fall kommt und man mit der absoluten Wahrheit sehr vorsichtig sein sollte. Absolut sehenswert! Ach ja… verpassen sie den Abspann nicht!

ungeprüfte Kritik

Systemsprenger

Der deutsche Arthouse-Hit 2019
Drama, Deutscher Film

Systemsprenger

Der deutsche Arthouse-Hit 2019
Drama, Deutscher Film
Bewertung und Kritik von Filmfan "ThomasKnackstedt" am 25.04.2020
Konsequent erzählt und zu Recht mit Preisen überhäuft.

Das ist Nora Fingscheidts Film -Systemsprenger-. Mein Lob für den Film will ich nicht an den hervorragenden Schauspielleistungen von Helena Zengel(Benni), Albrecht Schuch(Micha) und Gabriela Maria Schmeide(Frau Bafane) festmachen, sondern an Nora Fingscheidts Erzählweise und der realistischen Konsequenz mit der sie diese unglaublich vielschichtige und schwierige Story zu einem Ende bringt. Jedes andere Ende hätte den logisch aufgebauten Turm der Geschichte zum Einsturz gebracht.

Benni ist ein Systemsprenger. Keine Jugendhilfeeinrichtung, kein Erziehungsheim und kein Betreuer kommen mit ihr klar. Die Mutter(Lisa Hagmeister) ist restlos überfordert und kommt nicht mal mit sich selbst klar, die Betreuerin Frau Bafane versucht ihr Bestes, scheitert aber immer wieder an Bennis impulsiver Zerstörungskraft. Wenn es nicht so läuft, wie Benni will, bricht die Hölle los. Dann tritt der Schulbetreuer Micha in Bennis Leben. Alles scheint sich zu verändern. Doch der Schein trügt. In Benni brodelt noch immer ein unbeherrschbares Feuer von Ängsten und Zweifeln…

Großes Kino direkt aus Deutschland. Realistisch, bewegend, verstörend, einfühlsam und vor den Kopf stoßend. Das miteinander zu verbinden erscheint eigentlich unmöglich, doch hier hat es funktioniert. Das Fazit: Es gibt Probleme, die unlösbar sind. Für Nora Fingscheidt kann dieser Film Fluch und Segen zugleich sein, denn: Da auf Augenhöhe nachzulegen, wird verdammt schwer.

ungeprüfte Kritik