Der hat mir viel Geduld abverlangt und beim ersten Mal im Kino war ich sogar versucht, vorzeitig zu gehen.
Erst hält einen noch die damals innovative Erzählweise bei der Stange. Es gibt viel rätselhaftes zu verarbeiten und es kommt (zu unrecht) der Verdacht auf, dass da viel Willkür im Spiel ist, einfach um den Zuschauer zu verunsichern. Dann fehlt mir völlig die Faszination dafür, sich gegenseitig auf die Fresse zu hauen. Deswegen konnte ich auch der Motivation der Figuren nicht folgen und weite Strecken im Mittelteil sind doch ziemlich dröge. Bis die Prügeleien anfangen, ist der Film aber interessant erzählt.
Das bemerkenswerte ist, dass zum Ende hin das ganze nicht nachvollziehbare Durcheinander zu einem Muster wird, dass eigentlich erst beim zweiten mal Gucken zu erkennen ist. Aber die stumpfe Prügelei nervt auch dann noch.
Fincher gelingt hier ein zwar sehr sperriger, aber origineller Film gegen den Strich. Und das ist schon 4 Sterne wert.

Ein Zeitreisefilm, der sich vor allem auf die genrespezifischen Gehirnknoten konzentriert. Der Story Part ist dann auch eher hakelig. Ich fand es etwas anstrengend, nicht den Faden zu verlieren. Da wird man gedanklich ganz schön hin und her geschubst. Das ging für mich auch nur, weil ich am Rande auftauchende Fragen beiseite gelassen, und mich auf einen engen Rahmen des Geschehens beschränkt habe. Der Anfang ist wie die Frage nach dem Huhn oder dem Ei. Was war zuerst da? Und das ist nach meinem Verständnis auch der Hauptknackpunkt des Films. Das wird dann besonders durch den Geldfund deutlich… Ich würde ja, wenn ich unten im Café bin, nicht alles eins zu eins wiederholen, was ich mir vorher schon erzählt habe. Würde die Variation des Erzählten schon zu einem Paradox führen? Auf jeden Fall ist das eine ganz interessante Spielerei zum Thema. Wie immer bei solchen Geschichten, bleiben viele Fragen offen, oder werden gar nicht erst gestellt. Der Film ist angenehm kurz, und eigentlich sogar noch kürzer, weil viele Szenen in unterschiedlichen Zeitebenen wiederholt werden. Und der Bildschirm hat zufällig ein extrem langes Kabel;) Für wen das hier wirr klingt, der hat schon mal einen ganz guten Vorgeschmack auf den Film bekommen;) Zusätzlich zu der Herausforderung, das alles inhaltlich halbwegs verständlich und stimmig zu halten (was nicht immer gelingt), ist das auch noch als One Take Movie inszeniert. Hut ab. Glatte 4 Sterne.

Bei weitem noch nicht so kultig, wie „Spiel mir das Lied vom Tod“, aber die Richtung ist schon zu erkennen. Für die knapp 3 Stunden lange Version mussten wohl einige Szenen nachsynchronisiert werden. Das gibt ein unangenehm auffälliges Mischmasch zwischen alten und neuen Stimmen in der deutschen Fassung. Dafür enthalten die Kommentar-Tonspuren viele Infos für Film-Nerds. In der langen Version zieht es sich dann doch hin und wieder etwas. Aber Besetzung, Story Set Design und natürlich auch die Inszenierung bleiben weit über dem Durchschnitt. Wie schön die Zeiten ohne CGIs doch waren…;) 4,3 Sterne für die lange, englischsprachige Version.

Die klassische Seefahrt, das perfekte Sujet für einen Abenteuerfilm. Die Story bietet auch einiges Potenzial, auch wenn inhaltlich auf historische Genauigkeit nicht viel Wert gelegt wurde. Die aufwendige Produktion ist ein weiterer Garant für gute Unterhaltung. In jeder Hinsicht ein großer Film (und ein langer). Brando schafft einen interessanten, unüblichen Charakter. Normalerweise sind die arroganten Figuren im Film ja eher auf der dunklen Seite der Macht platziert… Wenn es so wenig zu meckern gibt, fällt es auch leichter über die ausgiebig eingesetzte theatralische Musik hinweg zu sehen. Prädikat: Sehenswert. 4,3 Sterne.

Die DVD ist im Format 4:3. Die Blu-ray 16:9 (obwohl fälschlicherweise 2.35:1 Widescreen drauf steht...). Die 16:9 Kopie ist wohl über das Blow-Up Verfahren aus dem originalen 4:3 Format entstanden. Dabei wird das Bild leider von allem in der Höhe beschnitten. Insofern ist eigentlich das 4:3 Format vorzuziehen. Aber ich muss in diesem Fall sagen, dass das breitere Format hier, trotz der Verluste beim Bildausschnitt, dem Film durchaus zugute kommt.
Es gibt allerdings auch eine Fassung, die bei uns im TV lief, wo wiederum aus dem 16:9 eine 4:3 Version gefertigt wurde. Da geht dann noch mehr vom Bild verloren und es entsteht ein ganz schlimmer Tunnelblick-Eindruck. Diese Version sollte man meiden.
Filmisch ist "Duel" super gemacht, obwohl inhaltlich nicht alles ganz stimmig ist. Für eine Low Budget TV-Produktion holt Spielberg hier ein Maximum an Wirkung heraus und zeigt damit sein Ausnahmetalent als Filmemacher. 4,2 Sterne.

Filme mit extremen Unsympathen als Hauptfigur haben es ja erstmal nicht so leicht. Dann spielt das Ganze auch noch in Kreisen, die ich eher abstoßend finde. Da muss man schon etwas Geduld aufbringen, bis es interessant wird. Aber das wird es dann tatsächlich.
Dazu ist das auch technisch gut gemacht.
Roger hat aber auch viel Glück im Unglück auf seinem Irrweg, und das Ende hat auch ein paar kleine Lücken. Aber 4 Sterne unterhaltsam ist das trotzdem.

Ein schönes, lustiges deutsches Wort, das selbst die Amis, in Ermangelung einer eigenen Entsprechung , nutzen dürfen.
Einen stimmungsvollen Grusel-Klassiker haben wir hier. Da stört es auch kaum, dass er aus den 80ern ist. Gleich am Anfang gibts 2 witzige Szenen. Die mit der Fernbedienung und dem toten Vogel.
Da wurde damals noch Wochen drüber auf dem Schulhof geredet. Machen das die Blagen heute auch noch, wenn sie ihre Highshool-Musical- oder Paw-Patrol-Filme, oder was auch immer, gucken?
Die Effekte sind heute zum Teil eher lachhaft, aber es gelingen doch einige ikonische Bilder.

From IMDb:
„Dominique Dunne (Dana Freeling) and Heather 'Rourke (Carol Anne Freeling) are buried in the same cemetery: Westwood Memorial Park in Los Angeles. On October 30, 1982, Dunne was strangled by her ex-boyfriend in the driveway of her West Hollywood home. She died on November 4 at the age of 22 having never regained consciousness. On February 1, 1988, 'Rourke died of intestinal stenosis at the age of 12.“
Krass.
Glatte 4 Sterne.

Ich habe so das ernüchternde Gefühl, mit "guten" Filmen ist das wie mit dem Bitcoin Schürfen. Je mehr davon schon gemacht wurden, desto schwerer wird es, einen Neuen zu finden. Aber hier war zumindest mal einer für eine gute Strecke auf dem richtigen Weg…
Tragik, Drama und Humor sind gut verknüpft und funktionieren. Das kann nicht jeder.
Inhaltlich gibts für mich zwei Knackpunkte. Die Polizei scheint sich überhaupt nicht um die ganzen Vorfälle zu kümmern, und der total vorhersehbare Showdown unter Verwendung eines der übelsten Showdown-Klischees. Letzteres ist besonders ärgerlich, weil es so gar nicht zum überwiegend gelungenen Rest des Films passen will.
Aber selbst das kann den Film nicht unter die 4 Sterne Grenze drücken.

Für jeden Pam Grier Fan ein Muss. Und sie wäre hier während der Dreharbeiten fast drauf gegangen!
Erstaunlich finde ich die Szene, in der sie die Tüte raucht. Entweder ist sie eine so gute Schauspielerin, oder sie hat das wirklich vorher noch nicht gemacht:) In den 70ern!? In den „Kreisen“? Da bleibt eigentlich nur die erste Möglichkeit…
Das ist natürlich übelste Sexploitation-Ware, aber ich, als alter weißer Mann, bin ja praktisch verpflichtet, daran Spaß zu haben. Für Frauenversteher ist aber auch nachvollziehbar, dass manche Leute das anders sehen…
Gerade das macht den Film in seiner Trashigkeit ja sehenswert und lustig. Man beachte zB die sich drehende Antenne auf der Folterbatterie... Ich hätte auch gern gesehen, wie sich die beiden aneinandergeketteten Damen die Nonnenkostüme angelegt haben. Da müssten die Ärmel schon so weit geschnitten sein, dass eine von den Beiden durchkrabbeln kann:)
Und die Bluthunde sind anscheinend nur hinter dem Schlüppa der Blonden her… (Wenn das Alles nicht interessant klingt…)
Aber jetzt kommt‘s: Ich finde die „Story“ auch gar nicht so schlecht.
Eigentlich der klassisch Italo-Revolutions-Western Plot.
Es tut mir ja leid, aber ich muss dem 4 Sterne geben.

Die erste Hälfte ist gut und komfortabel nahe der 5 Sterne Marke. Angenehm klischeefrei und interessant erzählt. Das Erscheinen des Bösewichts ist da richtig störend. Von klischeefrei kann da keine Rede mehr sein. Auch der Einsatz der Musik wird dann unnötig zwanghaft dramatisch/tragisch. Um das zu vermitteln, hätte die Bildsprache völlig gereicht. Das sieht man an einigen der Schlussszenen, die ohne Musik viel kraftvoller sind. Grundsätzlich sind die Entwicklung der Story und der Genrewechsel sehr schön. Nur leider geht der Film damit in der zweiten Hälfte auch zu einer altbackeneren, standardisierteren Erzählweise über. Das ist immer noch spannend und professionell gemacht, aber hat nicht mehr den leicht skurrilen, innovativen Charm der ersten Stunde und wirkt teilweise kitschig. Wie so oft ist das dann auch mal wieder etwa 20 überdramatisierte und unrealistische Minuten zu lang. Trotzdem rettet die überwiegend gelungene erste Stunde den Film noch auf 4,2 Sterne.

Das ist wieder mal so ein Kandidat, wo verschiedene Patzer, wegen der sonst weitgehend gelungenen Inszenierung, besonders ärgerlich auffallen.
Ich tue mich etwas schwer, den Film uneingeschränkt als „gelungen“ einzustufen. Kürzer, realistischer und weniger übertrieben, gerade was die Gewalt und die übermenschlichen Nehmerqualitäten der Akteure angeht, hätte für mich einen besseren Film ergeben. Gelegentliche unstimmige Verhaltensweisen und zu ausgewalzte Szenen bremsen den ansonsten schön ausgedachten, ideenreichen Storyfluss hin und wieder zusätzlich aus.
Trotzdem ist das unterm Strich überdurchschnittlich und sehenswert, nicht zuletzt wegen Noomi. Ihr erster Auftritt, mal als rosa Tusse, ist witzig. Auch sonst zeigt sie, dass sie auch lustig kann. Aber zur Freude der Zuschauer erfüllt sie im weiteren Verlauf natürlich die ihrem Image entsprechenden Erwartungen...
Wenn man den Film dann schon kennt, kann man in ruhig nochmal auf Norwegisch gucken. Was für eine lustige Sprache.
Wegen der angesprochenen Kritikpunkte muss ich leider unter der 4 Sterne Grenze bleiben und gebe 3,95:)
Da wäre mehr drin gewesen!

Ein recht kurzer Klassiker unter den Universal Monsterschockern. Ein unterhaltsames Stück Filmgeschichte, sogar mit einer Priese Humor. Die 4 Sterne werden gerade so erreicht.