Das größte Abenteuer der Menschheit
Science-Fiction
Das größte Abenteuer der Menschheit
Science-Fiction
Bewertung und Kritik von
Filmfan "frankycl" am 01.02.2010Billig, billig, billig ... das ist alles, was mir als erstes zu diesem Film einfällt (und das, obwohl ich solche "Real-Sci-Fi-Filme ansonsten eigentlich ganz gerne sehe und mir wesentlich mehr von diesem versprochen habe). Angefangen bei den unecht wirkenden Plastik-Raumschiffmodellen, über die schlechte Ausstattung, die unglaubwürdigen Kulissen, der noch mehr unglaubwürdigen Handlung und dem schlechtem Drehbuch, der dürftigen und äußerst "gewöhnungsbedürftigen" Hintergrundmusik (dazu später mehr), bis hin zu den unglaubwürdig agierenden Darstellern und den teilweise selten dämlichen Dialogen ... einfach nur billig ! Alles wirkte auf mich über weite Strecken, wie eine Soap-Opera aus den frühen 80ern, die ein paar Möchtegern-Raumfahrer (mit äußerst geringem Budget) inszeniert haben, um ihre Kindheits-Sci-Fi-Träume filmisch darzustellen.
Zur besseren Verdeutlichung hierzu ein paar Beispiele (Achtung SPOILER !):
Anfangs untersuchen die Möchtegern-Astronauten auf dem Mars ein mysteriöses, unnatürliches Objekt, wobei sich nach kurzer Zeit eine bedrohliche, Steine-schleudernde Sand-Windhose direkt vor ihnen aufbaut. Doch was machen die Raumfahrt-Profis ? Sie haben nichts besseres zu tun, als das Phänomen zu filmen (!), bis sie kurz darauf von selbigem verschluckt und getötet werden. Gehts noch ??
Und in Bezug auf die - in einer anderen Kritik bereits erwähnte - "romantische" (ich würde eher sagen "schnulzige") Tanz-Szene in (simulierter) Schwerelosigkeit: Dies mag für sich genommen ja alles ganz nett sein, aber es findet auf einer Rettungsmission statt, die vorher eiligst (und dramatisch dargestellt) auf der Erde organisiert wurde, um den einzigen, vermuteten Überlebenden jener oben geschilderten "Katastrophe" noch rechtzeitig zu finden - und zwar (aus dramaturgischen Gründen) kurz vor Erreichen der Mars-Umlaufbahn und einem kurz darauf folgenden Unfall des Raumschiffs. Sehr glaubwürdig !
Allerdings stellt dieser folgenschwere Unfall (bei welchem u.a. auch eine Verletzung / Blut in Schwerelosigkeit gezeigt wird) meines Erachtens die einzige einigermaßen interessante - und einigermaßen glaubhafte - Stelle im Film dar, doch dauert dies leider nur ein paar wenige Mituten, bevor der Film wieder zu seiner sonstigen Unglaubwürdigkeit und Belanglosigkeit zurückkehrt. Und selbst während dieser kurzen, dramatischen Phase agieren die Beteiligten Darsteller so, als ob sie von der im Hintergrund ablaufenden (Kirchen-) Orgelmusik (!) derart eigelullt werden, daß sie nicht mehr zu einem krisentauglichem Verhalten fähig sind, geschweige denn zu einem Anflug von Panik o.ä.: Der einzige ohne Helm muß natürlich die Krise meistern bis kurz vor dem Zussammenbruch der Sauerstoffsysteme und seiner (Beinahe-) Ohnmacht, obwohl eine andere mit Helm u. Sauerstoff inseiner Nähe wäre.
Und nach der dramatischen (Hust) Landung auf dem Mars - die natürlich nicht gezeigt, sondern nur erzählt wird - graben die Retter als aller erstes die Amerikanische Flagge aus, noch bevor sie nach dem Vermißten suchen oder sich auch nur um den Erhalt ihrer Lebenssysteme kümmern (wie sich später - ebenfalls in einer Erzählung - herrausstellt, ist ihr heldenhaft "gelandetes" Beobachtungs-Modul nämlich havariert). - Also ich glaube, so viel Patriotismus wäre nicht einmal "echten" Amerikanern zuzutrauen (außer vielleicht den Filme-Machern) !
Und dann kommt der absolute Hammer: Der zu rettende erzählt seinen Rettern in einem Zeltplanen-Gewächshaus, durch welches der Mars-Wind (!) pfeift als allererstes von seiner "Ehe" mit seinen Pflanzen ... spätestens an dieser Stelle wollte ich den Film eigentlich abschalten, sah ihn dann aber doch bis zum kitschigen Ende an, um eine faire Bewertung abgeben zu können.
Alles in allem glaube ich, daß bei diesem Film der abolut gescheiterte Versuch unternommen wurde, ST. Kubricks "2001: Odyssee im Weltraum" mit "Red Planet" zu kreuzen, wobei weder die Genialität des einen noch die Glaubwürdigkeit des anderen auch nur ansatzweise erreicht wurde.
Daher für mich nur ein Film, den ich so schnell als möglich wieder loswerden will (zum Glück war der Kaufpreis noch geringer, als die Leihgebühr) und Niemandem empfehlen könnte. (Vielleicht möchte ja einer, derjenigen, die den Film wesentlich besser bewertet haben, diesen erstehen ? (e-Mail genügt ;-)) - ist wohl noch mehr Geschmackssache, als üblich.)
ungeprüfte Kritik