Feine Nachzeichnung der Schwulenbewegung in San Francisco im allgemeinen und im besonderen ihres zeitweiligen Anführers Harvey Milk. Für Hollywood-Verhältnisse erstaunlich undramatisch und unpathetisch inszeniert. Zudem eine kleine Abhandlung darüber, wie Bürgerrechte verlangt und verteidigt wurden. In diesem Sinne: ein Zeitgeistfilm der Obama-Ära.

Empfehle ergänzend die hier ebenfalls ausleihbare Dokumentation "The Times of Harvey Milk"

Hochinteressante Dokumentation über reale Kriminelle, die mit unglaublicher Dreistigkeit das Geld anderer Leute abzocken. Man bekommt eine Ahnung davon, wie es Hochstaplern gelingt, das Vertrauen von Menschen zu gewinnen. Eines macht die Doku aber auch erschreckend deutlich: Zum Betrug gehören immer zwei. Erst die Gier der Betrogenen macht's überhaupt möglich.

Mit wenigen, teils unergiebigen Ausnahmen, sind ausnahmslos die vier Hochstapler frontal in einer Interviewsituation zu sehen. Erklärt wird nichts. Wem das zu langweilig erscheint, sollte die Finger von diesem Titel lassen.

Anfänglich eher bieder-hausbackenes Exemplar seines Genres, das zum Ende hin mit einem überzeugenden Loyalitätskonflikt aufwartet. Selbstverständlich nur für eingefleischte Westernfans, die sonst (fast) alles gesehen haben.

Auch wenn ein unbewaffneter Kriegsgefangener erschossen werden muss, ein US-Soldat bleibt immer ein "guter Kerl" und Patriot. Moralisch höchst fragwürdiger Propagandafilm für das Soldatendasein. Mir unverständlich, dass sich renommierte Namen für diesen Unfug hergegeben haben.

Dass es auch anders geht, hat Tommy Lee Jones unter anderem in dem beachtlichen "Im Tal von Elah" gezeigt. Tipp!!!

Gilt so genannten Kennern als großes Meisterwerk des französischen Kinos. Na ja, ein wenig Patina hat das bei seinem Kinostart als Provokation empfundene Erotik-Drama schon angesetzt. Man könnte auch sagen: Hier dominiert gepflegte Langeweile.

Aaaaaber: Jane Birkin und Joe Dallesandro sind natürlich eines der coolsten Liebespaare, das die Filmgeschichte zu bieten hat. Eine solche "verrückte Liebe" wird das Hollywood-Kino in tausend Jahren nicht zustande bringen.

Sachlich nüchterner Polizeithriller mit einigen bekannten Gesichern des Hongkong-Kinos aus der Produktionsschmiede des großen Johnny To (Tipp: "The Mission"). Annähernd realisitsche Darstellung einer mobilen Überwachungseinheit, die sich Juwelenräubern an die Fersen heften.

Verlangt anfänglich nach ein wenig Geduld; wird aber zum Ende immer spannernder. Für eher stille Genießer, die auch mal ohne extravagante Actionszenen auskommen. Trotz nicht zu übersehender Blutlachen mit FSK-12 freigegeben. Kommt auch nicht alle Tage vor.

Wer einen ordentlichen Hollywood-Thriller auf Basis der historischen Ereignisse sehen will, kann bedenkenlos zugreifen.

Wer sich intensiv mit dem Stauffenberg-Attentat beschäftigen will, ist mit einer Dokumentation dann doch besser beraten. Zwar kann Cruise' "Walküre" die Dramatik der Situation gut einfangen, doch viele Zusammenhänge bleiben unklar, weil sie der Spannungsdramaturgie untergeordnet werden.

Leider ist das hervorragende Fernsehspiel "Operation Walküre" von 1971 mit seinerzeit noch lebenden Zeitzeugen sowie dem Historiker Joachim Fest hier nicht greifbar.

Übrigens: Es gilt als wahrscheinlicher, dass Stauffenberg vor seiner Erschießung rief: "Es lebe das geheime Deutschland!" und nicht das "heilige Deutschland" - wie in der Cruise-Version zu hören.

Das war auch tendenziell das Problem des nachfolgenden Bilal-Films "Immortal": zu ambitioniert bei Ausstattung und "Look", aber zu wenig Feinschliff bei der Handlung. Man versteht wohl, was der Regissuer über degenierte Machteliten sagen wollte, aber die Figuren interessieren und fesseln einfach nicht.

Nichts für den kurzweiligen Filmabend; allenfalls für Frankophile, die Jean-Louis Trintignant mal mit Glatze sehen wollen.

Achtung: Wer noch nie einen Film mit Jean-Claude van Damme gesehen hat, sollte jetzt - also mit "JCVD" - auch nicht damit anfangen. Der Mann spielt sich in diesem Film nämlich selbst - was hier bedeutet: der Mann ist (im Film) kein Actionheld.

Umgekehrt gilt: Wer den einen oder anderen van Damme-Klopper kennt ("Bloodsport", "Geballte Ladung", "Universal Soldier", "Harte Ziele" etc.) sollte sich dieses Fan-Kleinod nicht entgehen lassen: So müde, traurig, hilflos, überfordert und schwächlich wird man Jean-Claude nur einmal zu sehen bekommen. Und: Der Gag auf Kosten von Steven Seagal ist allein die Investition in dieses fiktive Biopic wert.

Ein Gefängnisfilm aus heimischer Produktion, den die Filmwelt eigentlich nicht braucht. Für die Kombination aus harter Knacki und liebenswerte Labradore gibt's dennoch einen Sympathiepunkt und so könnte man sagen, dass zumindest Hundeliebhaber ("Sitz' und Bleib'") in "Underdogs" einen kurzweiligen Spaß geboten bekommen.

Tipp: Wer auf Knastfilme steht, sollte mal in "Felon" mit Val Kilmer reinschauen. Auch kein Meisterwerk, aber eine durchaus brauchbare DVD-Premiere mit halbwegs interessanten Charakteren.

Wer glaubt, nach "Borat" alles über Kasachstan zu wissen, greift auf dieses sympathische Roadmovie zu, und wird mit tollen Landschaftsaufnahmen dieses unbekannten Erdfleckens belohnt. Gewiss, die unbewältigte Trauer über den Verlust von Familienangehörigen des dauerdeprimierten Hauptdarstellers, muss man gelegentlich erdulden.
Für Zuschauer, die Land und Leute kennen lernen wollen, aber niemals Lust hätten, ihren Jahresurlaub in einem Land in Zentralasien zu verbringen, wo die UdSSR laut Regisseur 495 Atombombenversuche durchgeführt hat.

Extrem düsterer Film Noir-Nachfahre aus Japan mit Nouvelle Vague-Anleihen. Hier wird das Profikiller-Thema komplett dekonsturiert. Achtung: nur für experimentierfreudige Zuschauer, die glauben, schon alles gesehen zu haben. Bemerkenswert: Die Schwarz/Weiß-Fotografie. Gewöhnungsbedürftig: Die Schauspieler und die sprunghafte Handlung. Überraschend: Sexszenen, die man von einem 1967 entstandenen Film nicht erwartet hätte.

Wer sich über den Film ärgert: Der Regisseur wurde damals sofort vom produzierenden Studio gefeuert.