Prozac hilft manchmal
das könnte/sollte am Ende als Werbebotschaft kommen, gäbe wenigstens etwas Hoffnung. Dass man heute noch solche Filme macht. Voller existentialistischer Andeutungen, Alles furchtbar trostlos, wie das Skihotel im Herbst, die Menschen reden nicht miteinander, insgesamt so schlapp wie der »Piep« zum Schluß.

Unerträglich gut, das trifft's
gnadenloser Blick auf den alltäglichen Irrsinn. Menschen können wirklich so sein, so und ähnlich daneben.
Respekt für die Darsteller, da gehört Mut zur Häßlichkeit dazu.
Ein zynischer Blick auf Österreich.

schwer lustig
wirklich witzig, selbst ohne »deutschsprachige« Untertitel. Man versteht allerdings das Meiste, auch jenseits des Weißwurstäquators. Halt »Cool Runnings« auf bayrisch

alles Andere als Brilliant
eine absolute Enttäuschung. Weder Fisch noch Fleisch, taugt weder etwas für Jazzfans und schon gar nicht als Eindruck zum Cirque du Soleil. Die ohne Konzept an die miesen Gesangseinlagen gehefteten »Akrobatiknummern« wiken, als wäre hier lediglich die Praktikantengarde aufgetreten. Z.T. sind das wohl einfach Menschen aus Vereinen der Umgebung. Absolut dämlich.

Perfekt. Beneidenswerte Fernsehzuschauer in Kanada
Kanada ! Ein weiterer Grund zum Auswandern, wenn in Kanada Filme solch überragender Qualität für's Fernsehen gemacht werden. Welch beneidenswertes Niveau, darf man gar nicht über's eigene Niveau nachdenken.

Großartige Leistung des Schauspielerensembles, alle Achtung ! Sigourney Weaver als Autistin, Alan Rickman als von Schuld zerfressener, einsamer Mensch: einfach großartig und glaubwürdig.

wunderbar stiller Film, gediegener Humor
dieser Film hat zu Recht einen Oskar verdient und ist immer noch wunderschön anzuschauen, auch wenn er schon etwas älter ist.
Peter Sellers in einer absoluten Glanzrolle, wenn auch sehr ungewohnt. Ungewohnt still, ungewohnt zurückhaltend in Mimik und Gestik. Dieser genialisch tumpe Tor sagt und tut ja fast Nichts, er macht der Welt Nichts vor und wird trotzdem krotesk missverstanden. Die gelangweilt Einflussreichen glauben in ihm das zu erkennen, was ihnen längst abgeht.

nett gemeinte Story, Chance vertan
eigentlich alle Ingredienzen, aus denen gute Filme entstehen können. Gute Schauspieler mit großem Namen, interessante Grundidee, vielfältige Möglichkeiten der Charakterenentwicklung. Im Kern der Story: kleines Mädchen leitet kauzig gewordenen Eremiten zurück ins Leben.
Alle gebotenen Chancen wurden jedoch auf ganzer Linie vertan. Hölzern agierende Darsteller, hölzerne Dialoge, die psychologischen Handlungselemente auf dem Reißbrett entworfen, absolut unbeholfener Symbolismus. Mentale Tiefe eines Waschzettels. Vielleicht ist das der Grund, dass selbst der Himmel weint in 90% aller Szenen.