Der Streifen lebt allein von seiner Hauptdarstellerin, was aber bei dieser eigentlich interessanten Thematik deutlich zu wenig ist. Auch anderen Figuren hätten mehr Platz, zumindest im Sinne eines Gegenparts verdient. Auch der Handlungsablauf von THE KINDERGARTEN TEACHER hätte besser ausgearbeitet werden können. Insgesamt verschenkt dieses Remake enorm viel Potential, gleichwohl kann das Endprodukt überraschenderweise irgendwie doch überzeugen, was vielleicht auch im eigenartigen Finale begründet liegt. 3,30 Gedichte-Sterne im Workshop.

Der kleine Hauptdarsteller überzeugt in seiner Leistung nur selten. Doch dieser Makel ist bei CAPERNAUM - STADT DER HOFFNUNG noch das geringste Problem, denn die Macher filmten den Plot dermaßen lieblos herunter, dass selbst so mancher Dokumentarfilm im Vergleich künstlerisch wertvoller beim Zuschauer ankommt. Drehbuch, Regie und Kamera rangieren hier eindeutig im B-Movie-Bereich. Das Ansinnen des Streifen mag ja wertvoll sein, doch auf diese Art und Weise wurde die wichtige Thematik leider weitgehend verschenkt. 2,30 Kinder-Sterne in Beirut.

Als Experimental-Horrorfilm möglicherweise sogar einigermaßen gelungen, dennoch ist der eigenartige Streifen dem Durchschnittspublikum nicht zu empfehlen. HAGAZUSSA ist allein etwas für den Arthouse-Fans. Setting und Darsteller können sich wahrlich sehen lassen, die detaillierte Handlung bzw. jeglicher tieferer Sinn bleiben im Dunkeln, sprich im Auge des Betrachters. 2,70 mittelalterliche Sterne in den Alpen.

Abgesehen von dem extrem falschen Konstrukt um Minderung, Kündigung, Räumung, Gerichtsvollzieher und Entrümpler, ein gleichwohl überaus authentisches und auch grundsätzlich glaubwürdiges Drama. ATLAS umschifft unnötige Klischees gekonnt und trumpft insbesondere bei den Figuren mit Überzeugungskraft auf. Auch die Milieus sind realistisch getroffen und bisweilen sogar in manch ganz besonderen Sequenzen, perfekt auf den Punkt gebracht. Der Handlungsverlauf ist weitgehend unvorhersehbar und das Drehbuch glänzt mit perfekten Dialogen. Ein absolut sehenswerter Streifen. 3,80 Vater-Sterne in Frankfurt.

Erinnert doch sehr stark an WALLSTREET, nur dass hier Immobilien und nicht die Wertpapiere im Mittelpunkt stehen. 99 HOMES – STADT OHNE GEWISSEN vereinfacht einen komplexen Sachverhalt ebenso auffallend und auch viele Klischees werden in ähnlichem Maße bedient unter Verwendung eindimensionale Figuren. Gleichwohl beginnt der Streifen interessant und spannend, baut allerdings kontinuierlich im Laufe der Spielzeit ab, um dann schließlich in einem schwachen Hollywood-Finale zu enden. Auch hier wieder die offensichtliche Parallele zu WALLSTREET. Wenigstens kann 99 HOMES – STADT OHNE GEWISSEN mit tollen Schauspielern punkten. 2,80 Makler-Sterne in Louisiana.

Ein ziemlich sinnloser Streifen, bei dem der geneigte Zuseher selbst bis zum Abspann nicht so wirklich aufgeklärt werden konnte, ob es sich hierbei um einen Zombiefilm, eine Familientragödie, oder gar um einem Serienkiller-Kriminal-Thriller gehandelt haben könnte. Ist vielleicht auch einerlei, denn INFECTED - TÖDLICHER VIRUS ist so oder so weitgehend überflüssig. 1,60 Virginia-Sterne in Sugar Grove.

An dem Tag, an dem die Found-Footage-Wackeldachel-Streifen aus der Mode kommen, wird definitiv ordentlich gefeiert. HEILSTÄTTEN hat wenigstens noch, den ein oder anderen passablen Effekt zu bieten. Ansonsten nervt dieser Horrorfilm, mit seinen banalen Figuren, mit dem obligatorischen Gekreische, mit dem ständigen Gewackel, mit den müden Dialogen und mit dem unglaubwürdigen Handlungsverlauf, schon ziemlich gewaltig. 2,20 YouTube-Sterne bei Berlin.

Vieles ist hier glaubwürdig, einiges allerdings auch wieder nicht. Natürlich nicht unüblich für einen Spionagethriller, aber Alleinstellungsmerkmale bietet dieser Streifen nun halt eben mitnichten. A MOST WANTED MAN präsentiert ein beeindruckendes Darsteller-Ensemble vor der Kamera, nur bedauerlicherweise arbeiteten hinter der Kamera einfallsloses und unkreatives Personal. Der Plot hätte deutlich mehr hergegeben, als solch ein müden Handlungsablauf, der aber wenigstens nicht ganz ohne Spannung ist. 3,20 tschetschenische Sterne in Hamburg.

Ein annähernd zeitloses Filmwerk. Dies obwohl STAND BY ME - DAS GEHEIMNIS EINES SOMMERS mitten in den 80er Jahren erschaffen wurde und der Plot am Ende der 50er Jahre spielt. Die Handlung ist großartig. Die Dramaturgie erstklassig und vor allem aber die Atmosphäre herausragend. 3,70 Bahn-Damm-Sterne bei Castle Rock.

In den Zeiten von "Black-Lives-Matter" ist jene Handlung schon überholt und dies bereits nach knapp 15 Jahren. DAS GESICHT DER WAHRHEIT bleibt inhaltlich dennoch interessant. Leider haben die Macher, vor allem bei Drehbuch und Regie, mehr oder weniger komplett versagt. Lediglich der grundsätzliche Plot und die guten Darsteller können das alles noch halbwegs in die Durchschnittlichkeit retten. 2,60 New-York-City-Sterne in Freedomland.

Unspektakuläre Romanverfilmung die inhaltlich zwar rein fiktiv ist, allerdings überaus realistisch wirkt , weil sie sich sehr stringent an den historischen Gegebenheiten orientiert hat. JAKOB DER LÜGNER beeindruckt aber leider lediglich mit seine Darstellerriege und weniger durch den Handlungsverlauf. Auch filmkünstlerische Aspekte sind in diesem Drama nicht zu entdecken. 2,90 Radio-Sterne im Ghetto.

Ein ziemlich behäbiger Coming-Of-Age-Streifen. HERZSTEIN kann inhaltlich leider nur ganz ganz wenig Neues anbieten. Überdies gelingt es den jungen Darstellern zu selten den Plot überzeugend zum Publikum zu transportieren, weil sie wohl mit ihrer Aufgabe irgendwie überfordert sind. Ein fast durchschnittlich Wertung erreicht HERZSTEIN allein durch sein Optik, sprich der visuell angenehmen Einbindung der beeindruckenden lokalen Natur. 2,60 schwule Sterne auf Island.