Kritiken von "toddywarez"

Die Reise des Personalmanagers

Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "toddywarez" am 01.09.2014
Vielleicht war meine Anspruchshaltung einfach zu hoch, nachdem ich die ganzen hochjubelnden Rezensionen gelesen habe und vermutlich förderten dies die tollen Festivalauszeichnungen zusätzlich. Ich weiß auch, was mir bevorsteht, wenn ich hier nun offen meine Meinung sagen und verkünde, dass mir der Film ganz und gar nicht gefallen hat. Man wird meine Rezension in der Luft zerreissen, sie mit zahlreichen "nicht hilfreich" Klicks strafen und mich als Volltrottel bezeichnen, weil ich den Film offensichtlich nicht verstanden habe, mir aber trotzdem erlaube, hier meine Meinung öffentlich preis zu geben. Ich tue es dennoch, denn ich bin nicht der Meinung, dass mein Intellekt unterdurchschnittlich entwickelt, sondern allenfalls mein Geschmack stattdessen vielleicht etwas zu "mainstream" ist. Mag sein, dass man den Film mit größerer Begeisterung ansieht, wenn man Israeli ist, weil man dann die Art von Humor eher teilt, der alles andere als dem entspricht, was uns z.B. die Coen Brüder mit ihren Filmen wie "Fargo", "The Big Lebowski" oder "A Serious Man" ans Herz legen. Wer also etwas in dieser Richtung erwartet, sollte besser die Finger von diesem Film hier lassen. Die Charaktere sind recht abgedreht, wobei ich sie nicht sonderlich gut ausgearbeitet finde. Der tief verbitterte, cholerische Personalmanager ist mir sowas von unsympatisch, dass ich seiner Reise nur unwillig folgen mochte. Huckepack mit dem Sarg und begleitet von der mit Klischees überladenen Figur des Skandaljournalisten, dem geschiedenen Mann der tragisch getöteten Gastarbeiterin und deren verwarlosten Sohn, rattert die alte Regierungskarre des Konsuls und seiner resoluten Gattin gemächlich durch die Einöde Rumäniens zum Dorf der Mutter der Getöteten am anderen Ende des Landes. Dabei sollte man besser sagen "am anderen Ende der Welt", so zumindest wird das Land hier im Film dargestellt! Mitten durch die Trostlosigkeit, quer durch karge Steppen, vorbei an unzähligen, vollkommen unterentwickelten Dörfchen mit fatal desillusionierten Bewohnern, denen man nur näher kommen kann, wenn man ihnen ein paar Dollar in die zittrigen Pfoten klemmt. Hilfe oder gar ein Lächeln kann man in diesem Land nur gegen Bares erwarten! In Rumänien würde dieser Film ganz sicher keine Auszeichnung erwarten können. Aber gut, der Regisseur wollte eben zu seinen grotesken, völlig überzeichneten Figuren auch eine groteske, völlig überzeichnete Umgebung schaffen. Das mag für mach einen Satire sein oder ein Stilmittel künstlerischer Freiheit - für mich ist das einfach nur nervend, ärgerlich und dumm und fernab von meiner Art an Humor. Auf der sehr langatmigen Reise geschieht nicht wirklich etwas Außergewöhnliches oder Originelles. Der ganze Film plätschert wie ein Rinnsal durch die Landschaft, vorbei an kleinen Steinchen, Wurzeln oder Sandhäufchen, drohend an letzeren sogar zu vertrocknen. Die magere Entwicklung der Charaktere ist gähnend vorhersehbar, Mitgefühl kommt zu keinem Zeitpunkt auf - ein Kunstfilm eben, typisch für das Abendprogramm von arte.

Ich brauche nun wirklich kein großes Hollywood-Tamtam, um mich in einen Film zu verlieben. Zu meinen Favoriten zählen z.B. berührende, kleine, feine Werke wie "Oskar und die Dame in Rosa", "Extrem laut und unglaublich nah", "Snow Cake" oder "Freedom Writers" und bei einem Film wie "Haus am Meer" heule ich mir die Seele aus dem Leib. Bei der "Reise des Personalmanagers" hingegen berührt mich überhaupt nichts - nicht das existenzlose Leben des titelgebenden Protagonisten, nicht das öde Leben des Witwers oder des halbwaisen Jungen, nicht das verkorste Leben des Journalisten und auch nicht die unzähligen aussicht- und hoffnungslosen Leben der Einsiedler Rumäniens. Der Film streift stets nur sehr oberflächlich und belanglos die Lebensumstände und deren Auswirkungen, sodass zumindest ich keinerlei Beziehung zu igrend einer der Figuren herstellen konnte. Für mich alles andere als großes Kino.

ungeprüfte Kritik

The Returned - Weder Zombies noch Menschen

Horror
Bewertung und Kritik von Filmfan "toddywarez" am 09.08.2014
Wieder mal so ein fataler Fehler der hirnlosen Vertriebsmitarbeiter, die diesen Film in die vollkommen falsche Richtung promoten und einen Trailer zusammen schnippeln, der alles mögliche zeigt, nur nicht die Großartigkeit des Films. "The Returned" ist kein Horrorfilm, sondern ein faszinierendes, fesselndes Drama. Wer Horden hirnloser Zombies erwartet, die reihenweise Menschen niedermetzeln und selbst bluttriefend in die Hölle geschickt werden, wird hier einfach nur bitter enttäuscht. Der Film ist alles andere als ein sinnloses Splatterfest fliegender Extremitäten.

Zum Inhalt:
Der Film beginnt mit einer kurzen Rückblende, in der eine Familie von einem Zombie attackiert wird. Für den Film selbst ist dieses Szenario relativ unwichtig. Sie soll dem Zuschauer lediglich verständlich machen, weshalb sich die Hauptdarstellerin Kate (Tochter der Eröffnungsszene) sich so intensiv um die Erforschung des Überlebensserums für die Erkrankten bemüht. In der Jetztzeit ist sie ambitionierte Ärztin eines Krankenhauses, das u.a. über eine eigene Abteilung der "Zurückgekehrten" verfügt - Menschen, die sich mit dem Zombievirus infizierten aber die rechtzeitig mit dem Serum versorgt wurden, was den endgültigen Ausbruch der Krankheit hemmte. Das Überleben ist dennoch nicht vielen vergönnt, doch die wenigen, die es doch schaffen, zahlen dafür einen hohen Preis. Alle 24 Stunden muss sich der Infiziert fortan eine Kapsel des Serum injizieren - und zwar den Rest seines Lebens. Um das Serum zu bekommen, muss er sich bei staatlicher Stelle melden, registrieren und regelmäßig vorstellig werden. Dann erhält er eine Monatsration. Obgleich die Krankheit lediglich durch Blut übertragen werden kann und somit das Risiko der Ansteckung klein und überschaubar ist, steigt die Angst in der Bevölkerung, die die ersten beiden Epidemien überlebten. Die "Returned" werden öffentlich geächtet und sind gezwungen ihre Erkrankung zu verheimlichen. Unweigerlich zieht man als Zuschauer aktuelle Linien zu HIV-Infizierten. Im Film formiert sich gegen die Infizierten militanter Widerstand in Form einer Organisation, die auch vor der Hinrichtung der "Rückkehrer" nicht Halt macht. Da das Serum nicht künstlich hergestellt werden, sondern lediglich aus dem Rückenmark der zu Zombies Mutierten gewonnen werden kann, droht das Serum knapp zu werden, denn je mehr Infizierte mit dem Serum versorgt werden, desto geringer ist logischerweise die Zahl der Rückenmarkspender. Die Ärztin, die sich in Alex - einen ihrer Patienten - verliebt, weiß um den bevorstehenden Notstand und sichert sich auf illegalem Weg eine Notreserve für ihren Mann, stets in der Hoffnung, der Durchbruch für das künstlich herstellbare Serum stünde kurz bevor. Als Radikale das Krankenhaus stürmen, sämtliche infizierten Patienten töten und die Akten aller jemals Behandelten stehlen, ergreifen Kate und Alex die Flucht. Als die Bestände des Serums endgültig zur Neige gehen, beginnt ein Kampf ums Überleben. Die Regierung kaserniert die Infizierten und macht Jagd auf alle, die sich nicht freiwillig in die eingerichteten Lager begeben. Erinnerungen an die Judenverfolgung im zweiten Weltkrieg werden bewusst.

Der Weg bis zum bewegenden Finale ist intensiv, spannend und mitreißend. Aufgewühlt von der fühlbaren Dummheit und Ignoranz der glücklicherweise nicht Infizierten, die sich in Häme, Ausgrenzung und schließlich roher Gewalt zeigt, presst einen kopfschüttelnd in die Rückenlehne. Unfassbar mit welcher Intensität die Bilder Besitz von einem ergreifen und wie stark der Verlauf der Geschichte zu fesseln vermag. "The Returned" ist eine ebenso berührende wie rasante Achterbahnfahrt der Gefühle, großartig in Szene gesetzt und ungemein nachhallend. Für mich eines der wenigen Highlights im bisher doch noch recht dürftigen Filmjahr.
Wertung 4,5 leuchtende Injektionen

ungeprüfte Kritik

To Kill a Man - Rache ist bitter

Noch nie war Rache so schmerzhaft.
Thriller

To Kill a Man - Rache ist bitter

Noch nie war Rache so schmerzhaft.
Thriller
Bewertung und Kritik von Filmfan "toddywarez" am 06.08.2014
Ich mag durchaus schwere Kost und stehe auf Filme, die nachwirken und meine Gedankenwelt zum Glühen bringen. Aber ich gebe zu, dass ich so meine Probleme mit Arthaus-Filmen habe, dem Nischen-Genre für die intellektuellen, künstlerisch Wertvolles suchenden Menschen unter uns. "To Kill A Man" ist so ein "besonderer" Film. Ein Film, der Arthaus-Fans einen multiplen Gedankenorgasmus beschert, uns "normal" denkende Zuschauer aber gelangweilt und orientierungslos im Sessel zurück lässt.

Zum Film:
Waldarbeiter Jorge lebt mit Frau, Sohn und Tochter in einem sehr düsteren Stadtviertel. Die bösen Gangkids drangsalieren die Anwohner tagein tagaus. Eines Tages erbeutet die Gang das lebenserhaltende Blutzuckermeßgerät von Jorge, woraufhin sich dessen Sohn aufmacht, es zurück zu erbitten. Dass das fehlschlagen wird, kann man sich an einem Finger abzählen. Der vollends entsozialisierte Gangboss verletzt den Sohn lebensgefährlich durch einen Schuss in den Bauch, was einen Gerichtsprozess nach sich zieht. Bei diesem wird der Täter zu einer Haftstrafe von lediglich knapp zwei Jahren verurteilt. Ein herber Schlag für die Familie des Opfers, der ihren Glaube an Recht und Gerechtigkeit erschüttert. Ein herber Schlag auch für den Verurteilten, der seinerseit nun auf Rache sinnt. Kaum aus dem Gefängnis entlassen, drangsaliert er die Familie nun noch heftiger bis er den schwerwiegenden Fehler begeht, sich auf offener Straße an Jorges Tochter vergehen zu wollen. Vom Gesetz allein gelassen keimt in Jorge der Wunsch nach Vergeltung. Er desozialisiert sich mehr und mehr, von anderen Menschen, von seiner Familie, von sich selbst. Sein Wunsch wird zur Manie und droht schließlich in Selbstjustiz zu gipfeln.

Soweit hört sich das ja recht vielversprechend an. Dieser Inhalt wird jedoch in langen, bewegungs- und ereignislosen Kameraeinstellungen vorgelegt. Die Dramatik spielt sich allein im Körper des (der) Protagonisten ab, unsichtbar für uns Zuschauer. Es ging des Regisseur offenbar darum, dass wir uns auf das Erahnen von Jorges Innenleben konzentrieren und uns nicht durch schnöde Gewaltbilder ablenken lassen. Das mag bei manch einem gut funktionieren, für die überwiegende Mehrheit der Konsumenten dürfte das aber eher suboptimal sein und dem Wunsch nach Unterhaltung widersprechen. Die musikalische Untermalung ist überaus dezent und auch sonst muss man sich um die Haltbarkeit seiner Boxen keine Sorgen machen, teilweise muss der Film gar gänzlich ohne akustische Reize auskommen. Das Bild ist dafür gerne vollständig ausgenutzt. Man sieht zwar manchmal nur einen ganz winzig kleinen Jorge am Bildrand, dafür aber eine riesige Kulisse aus Wald und Lichtung. Hektisch flirren die Augen über die Landschaft auf der Suche nach dem Grund für dieses opulente Idyll, doch man wird niemals fündig. Desgleichen in den dunklen Gassen der Stadt - offener Weitwinkel aber nichts zu entdecken. Synonym für die fatale Einsamkeit, in die sich der Titelheld durch seine Rachegier driften lässt? Vermutlich! Dennoch ist man als Zuschauer froh, wenn die Kamera endlich wieder eine dieser Großeinstellungen von Jorges Gesicht zeigt, das so von Falten zerfressen und zerfurcht ist, dass man darin zum Zeitvertreib mit dem Finger auf dem Bildschirm "Such den Ausgang des Labyrinths" spielen kann. Lebensfrohen Menschen kann man diesen Film wahrlich nicht ans Herz legen. Und denen, die ohnehin schon mies drauf sind oder sich in einer Sinnkrise befinden erst recht nicht, die Konsequenzen könnten fatal sein.

Was möchte uns dieser Film letztendlich sagen? Dass Gewalt, egal ob aus innerer Begierde, aus pervertierter Lust, aus nagendem Frust, aus quälendem Schmerz oder aus panischer Angst heraus, stets ins seelischen Aus führt? Dass Rache kein heilendes Mittel für erlittene seelische oder körperliche Pein darstellt? Dass man sich seinem Schicksal ergeben und sich unserem Rechtssystem, trotz seiner zahllosen Fehlbarkeiten und Manupulationen, beugen muss? Dass wir froh sein können, nicht der fehlgeleiteten Rechtsauslegung südamerikanischer Gerichte unterworfen zu sein?
Das alles weiß ich! Ich wußte es sogar schon, bevor ich mir den Film angesehen habe! Aber ich gebe zu, es übersteigt meinen Horizont, weshalb man mir diese Erkenntnisse in einem derart trostlosen, ereignislosen, langatmigen, langweiligen Film zu vermitteln versucht. Mag sein, dass meine Intelligenz außerstande ist, den komplexen Sinn des Film zu erfassen! Mag sein, dass auch ich Filme mittlerweile einfach schon viel zu "mainstream" betrachte und mich dadurch unbemerkt der "echten" Filmkunst verschließe! Mag sein, dass der Regisseur aber auch einfach nur zu uninspiriert war und dadurch schlechte Arbeit ablieferte! Ich kenne weder seinen Kurzfilm "Was der Regen bringt", noch seine beiden anderen Filme "Huacho - Ein Tag im Leben" oder "Sentados frente al fuego". Ehrlich gesagt habe ich nach diesem Film auch gar keine Lust, mir eines seiner anderen drei Werke anzutun. Wenn ich mich langweilen möchte, setze ich mich nicht vor den Fernseher sondern vor die Waschmaschine oder die Kuckucksuhr, da platzt wenigstens ab und zu noch ne aufregende Seifenblase bzw. der kleine Kuckuck schaut aus seinem Türchen und bringt mich mit seinem "Kuckuck Kuckuck" zum Schmunzeln. Also ehrlich, wer diesem Film die Höchstnote gibt, hat vermutlich sonst keinen Spaß am Leben.
Fazit: Einen müden Pflichtstern

ungeprüfte Kritik

Code Red

The Undead Nightmare Is Back
18+ Spielfilm, Horror

Code Red

The Undead Nightmare Is Back
18+ Spielfilm, Horror
Bewertung und Kritik von Filmfan "toddywarez" am 04.08.2014
Ich verstehe leider nicht, was dieser Film falsch macht! Im Grunde ist es eine recht stimmige Geschichte, technisch und optisch hochwertig in Szene gesetzt, unerwartet gut synchronisiert, blutig und gewalttätig - und doch springt der Funke einfach nicht über. Vielleicht liegt es daran, dass irgendwie keine der Hauptpersonen wirklich sympatisch ist, wodurch man natürlich auch mit niemanden richtig mitfiebert. Man bleibt stets außen vor und betrachtet einfach nur die Situation. Der obligatorisch böse Ostblock hat ein riesiges, geheimes Waffenlager, in dem sich u.a. auch ein noch viel geheimeres Giftgas der Nazis befindet, das aus toten Soldaten willen- und empfindlose Zombiekrieger machen sollte. Die ebenso obligatorisch korrupte Ostarmee verdealt die Waffen an die gut zahlende Klientel bis die Amerikaner davon Wind bekommen und einen Spezial-Agenten darauf ansetzen. Um unentdeckt zu bleiben, zündeln die Schergen im Lager, jagen das Waffendepot in die Luft und setzten so das ominöse Giftgas frei. Die Toten stehen auf, machen jagt auf die Lebenden und infizieren diese ebenfalls. Es droht die weltweite Epedemie, der man mit allen Mitteln Herr zu werden versucht. Was bei "REC" oder "28 Days Later" gnadenlos genial funktionierte oder auch familientauglich in "Outbreak" oder "I Am Legend" nett umgesetzt ist, verfehlt hier einfach seine Wirkung. Dabei sind die Zombies ordentlich zurecht gemacht und die Effekte tadellose. Die Schauspieler agieren zwar nicht herausragend gut aber durchaus OK. Es wurde auch tief in die Trickkiste gegriffen, was man beim Vorspann mit seinen ganzen "Krustinovs", "Novotovs" und "Marxovs" wahrlich nicht vermutet. Ich hatte einen dürftig inszenierten B-Movie erwartet, doch was Neuling Valeri Milev als Regisseur abliefert, kann sich produktionstechnisch ohne Frage mit Hollywood messen. Wahrscheinlich darf er sich auch deshalb jetzt um Teil 6 der "Wrong Turn" - Reihe kümmern. Da der Film also alles richtig zu machen scheint, bin ich umso erstaunter, dass ich ihn kein zweites Mal ansehen möchte. Zum Vergleich: Die anderen oben genannten Vertreter habe ich allesamt in meiner Sammlung und auch allesamt diverse Male angesehen - "REC" gehört sogar zu meinen absoluten Lieblingsfilmen des Horror-Genres.

ungeprüfte Kritik

Prisoners of the Sun

Nach 5.000 Jahren kommen sie zurück auf die Erde.
Fantasy, Abenteuer

Prisoners of the Sun

Nach 5.000 Jahren kommen sie zurück auf die Erde.
Fantasy, Abenteuer
Bewertung und Kritik von Filmfan "toddywarez" am 28.07.2014
Es ist schon fast peinlich, öffentlich zuzugeben, dass man sich diesen Schund angesehen hat! Das beste an dem Film ist noch die Einleitung. Was dann kommt erinnert technisch eher an die etwas besseren Fernsehfilme der frühen 90er Jahre und ist wirklich alles andere als zeitgemäß. Ich konnte gar nicht glauben, dass ich tatsächlich eine Blu-ray im Player liegen hatten. Zu den miesen Effekten und der dürftigen Qualität gesellen sich dann noch schlechte Schauspieler mit entsetzlich dummen Dialogen und ein lahmerer Spannungsbogen, als eine Viertelfolge "Frauentausch" auf VOX, Kabel 1, RTL2 oder wo das auch immer ausgestrahlt wird. Ich bin zwischenzeitlich tatsächlich weggenickt. Habe leider zu spät gesehen, dass wieder einmal irgend ein Volldepp diesem von fataler Selbstüberschätzung fehlgeleiteten Uwe Boll eine Filmkamera in die Hand gedrückt hat. Kann die Filmindustrie nicht bitte endlich mal ein Arbeitsverbot für gewissen Regisseure und Studios verhängen?! Es ist doch einfach unglaublich, dass jemand nach einer 20jährigen Dauer-Flop-Karriere noch immer Geldgeber für Filmdrehs findet!
Fazit: Ganz mieses Kino!

ungeprüfte Kritik

Omnivoros

Das letzte Ma(h)l
Horror, 18+ Spielfilm

Omnivoros

Das letzte Ma(h)l
Horror, 18+ Spielfilm
Bewertung und Kritik von Filmfan "toddywarez" am 28.07.2014
Spanien scheint derzeit ein wenig konfus, lustlos und ohne wirkliche Ideen durch das Dickicht der Filmstudios zu schleichen. Vorbei sind die Zeiten, in denen sie neben Frankreich zu den tonangebenden Filmemachern im Horrorgenre gehörten. Ich finde das überaus schade, denn sie füllten die Lücken hervorragend aus, die die Hollywood-Hills mit ihren Mamutproduktionen glatt übersahen.
"Omnivoros" macht in meinen Augen den Fehler, sich zu ernst und vor allem zu künstlerisch zu nehmen und sich damit der großen Publikumsmaße zu entziehen. Wenn wir schon einem Gastro-Kritiker in die geheimen Küchen der Menschenfleischgenießer folgen, möchten wir, dass es richtig fies zur Sache geht und mit einem heftigen Knall endet. Wir brauchen keine psychologische Analyse, weshalb die tun, was sie tun und dass wir selbst im Handumdrehen Gefahr laufen könnten, Gefallen am Verspeisen von Menschen zu finden. Was in Dramen manchmal funktioniert, hat im Horror-Genre keinen Platz, nämlich Film und Kunst miteinander zu verbinden. Trotz der teilweise recht blutigen und derben Szenen klappt die Geschichte nicht, was einzig an der spannungsarmen Erzählweise liegt, die durch endloses und vor allem sinnfreies Gelaber immer wieder aus der Spur geworfen wird. Keinen Moment kam mir in den Sinn, es könnte tatsächlich irgendwo so ein paar satte Reiche geben, die nichts besseres mehr mit ihrem Geld anzufangen wissen, als es für menschliche Hüftsteaks und Oberschenkelgulasch raus zu schleudern. Aber genau darauf zielt der Film mit seiner Geschichte ab, er will uns Realität vorgaukeln, die aber partout nicht zünden will.

ungeprüfte Kritik