Eine Reise in eine Welt, in der Roboter Träume und Sehnsüchte haben.
Science-Fiction
Eine Reise in eine Welt, in der Roboter Träume und Sehnsüchte haben.
Science-Fiction
Bewertung und Kritik von
Filmfan "KB" am 28.09.2004Schade, das Thema hätte Kubrick sicher sehr gut gestanden
Spielberg hat das Projekt aus dem Nachlass von Kubrick erhalten und versuchte es so umzusetzen wie es Kubrick gemacht hätte. So zumindest verspricht es der Vorspann. Hat er wirklich? Ich glaube eher nicht. Die Wahl H.J.Osmend die Hauptrolle zu geben war perfekt, auch wenn Spielberg damit seiner Gewohnheit immer unbekannte, unverbrauchte Jungdarsteller zu präsentieren, eine Abfuhr erteilte. Die Verlockung dieses bestehende Talent zu nutzen war sicher zu groß. Ebenfalls großartig Jude Law als Liebesmecha. Der Film geht sehr gut los. Eindringlich gespielt, der langsam entstehende Wunsch der Mutter nach einem 2. Kind, das auf Grund der Gesetze kein Orga mehr sein darf. Der Ersatz trotz innerer Wiederstände, sich mit offenen Augen wie ein junger Hund anbiedernd, ist letztlich unwiederstehlich. Auch der Konflikt, entbrannt durch den auferstandenen echten Sohn und seinem ungleichen Kontrahenten um die Liebe und Zuneigung der Mutter wirkt glaubwürdig. Ebenso wie der Fall des Mecha innerhalb der Familie. Daß der Mecha nun seinem vermeindlichen Schicksal der Zerstörung zugunsten einer Aussetzung entgeht und sein Ziel nur der Wiedergewinnung der mütterlichen Liebe widmet, ist vermutlich auch das letzte Echte am Film. Von diesem Punkt an wird es zu einem Roadtrip, der langsam ins märchenhafte abdriftet. Ab hier regierte Spielberg ganz alleine und verließ den Geist von Kubrick.
Ab diesem Zeitpunk wurde der Film zu einer modernen Version von Pinocchio, einschließlich dem Besuch eines, wenn auch bereits vergangenen, Vergnügunsparks. Im letzten Teil des Filmes führt sich das liebe Kind selbst adabsurdum und die Handlung gleitet vom Thema ab. Der Film ist kein Kinderfilm, zu anspruchsvoll ist das Thema an sich, aber Spielberg hat es geschaft es wie weichgespült aufzubereiten. Nicht unbedingt typisch, den vor allem Schindlers Liste zeigte auch seine andere Seite, aber ich bin mir sicher, daß das Thema bei Kubrick besser aufgehoben gewesen währe.
ungeprüfte Kritik