Kritiken von "spiegelblicke"

Die goldenen Jahre

Endlich Rente!
Drama, Komödie

Die goldenen Jahre

Endlich Rente!
Drama, Komödie
Bewertung und Kritik von Filmfan "spiegelblicke" am 07.07.2023
"Die goldenen Jahre" setzt sich ernsthaft wie auch dramaturgisch mit dem Lebenspunkt des Ruhestandes auseinander, setzt dabei jedoch auf eine lockere Erzählart.

Der große Traum der Freiheit, die mit dem Beginn der Rente einsetzen soll, ist oft sehr persönlich und prallt nicht zuletzt hin und wieder mit den Vorstellungen des eigenen Partners aufeinander. Und ja, hin und wieder kommt auch schlichtweg der Tod dazwischen, so dass eine Kreuzfahrt (auch) aus diesem Grund nicht mehr das wird, was sie werden sollte.

Man weiß nicht so recht, in welches Genre man das Werk einstufen wollen würde - eine Komödie ist es gewiss nicht, trotz der dramaturgischen Entwicklungen aber auch kein Melodram. Vermutlich spiegelt diese Orientierungslosigkeit des gerneübergreifenden Werkes das Innenleben der Protagonisten wieder, die zwar allesamt miteinander auskommen, fatalerweise aber jeweils etwas anderes voneinander wollen / erwarten / erhoffen, als die übrigen. Die neue Selbstfindung, die Erkenntnis dessen, was vielleicht für immer vorbei ist oder gar noch nie gewesen ist, ist schmerzhaft - für Protagonisten wie auch Zuschauer.

Der softe Ausgang des Filmes agiert abermals etwas naiv Richtung erzwungene Gute-Laune, lässt den Zuschauer dennoch mit dem Gefühl zurück, etwas gelungenes, gedankenanstoßendes gesehen zu haben.

ungeprüfte Kritik

In der Nacht des 12.

Krimi, Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "spiegelblicke" am 02.07.2023
Während der Vorspann versucht, den Film als maximal authentische Geschichte zu bewerben, basiert "In der Nacht des 12." wie so oft eher lose auf etwas, was tatsächlich geschehen ist - vorliegend wurde das Drehbuch sogar auf Grundlage eines Sachbuchs erschaffen.

Nicht weniger spannend und berührend gestaltet sich dennoch der Krimi, in dem der Zuschauer nicht umhin kommt, seine eigenen Theorien zu entwickeln, an dargebotenen Theorien zu zweifeln und ebenfalls leicht wütend auf das zu werden, was man heuer als "Täter-Opfer-Umkehr" kennenlernen darf. Unnachahmlich überzeugend inbesondere die kleine große Rolle der Mutter der Getöteten, welche mit ihrer körperlichen und mimischen Ausstrahlung den Schmerz des Verlustes wie auch der Fassungslosigkeit auf den Zuschauer transportiert. Die Besessenheit des Polizeibeamten Yohan, den Fall zu lösen, mag nicht an Jack Nicholsons Meisterrolle in "Das Versprechen" heranreichen, agiert jedoch nicht minder glaubwürdig.

"In der Nacht des 12." endet zwangsläufig mit einer gewissen Unzufriedenheit des Zuschauers, mit einem Frust, der dem des Ermittlers nur ansatzweise gleichkommen dürfte. Die Trostlosigkeit wie auch Ratlosigkeit des Ganzen wirkt nach; stellt "In der Nacht des 12." für mich dennoch kein Werk dar, welches man unbedingt gesehen haben muss.

ungeprüfte Kritik

The End of Sex

Lovestory, Komödie

The End of Sex

Lovestory, Komödie
Bewertung und Kritik von Filmfan "spiegelblicke" am 01.07.2023
Für 3.99 Euro via prime kann man gewiss nicht meckern, kommt "The end of Sex" zum Großteil ohne übliche Peinlichkeiten aus und überrascht positiv mit seinem recht ernsthaften Ton, sich dem "Problem" des seit Jahren verheirateten Paares zu widmen.

Dabei setzen die Macher auf eine gute Mischung von anspruchsvollen und schier unterhaltsamen Gesprächen, werden jedoch im letzten Drittel etwas zu bemüht -lustig. Die Szene, in der ein Mikrofon dafür sorgt, dass sämtliche Gäste ein Gespräch verfolgen können, ist einfach viel zu oft dagewesen und lockt wirklich niemandem mehr ein Lächeln ins Gesicht.

Am filmischen Ende fühlt sich alles bereits ein wenig zu sehr in die Länge gezogen an, hat man insgesamt betrachtet jedoch Dank der überzeugenden Darsteller einen Film gefunden, den man sich gut und gerne einmalig anschauen kann.

ungeprüfte Kritik

Devil

Fahrstuhl zur Hölle.
Thriller, Horror

Devil

Fahrstuhl zur Hölle.
Thriller, Horror
Bewertung und Kritik von Filmfan "spiegelblicke" am 01.07.2023
Die Umsetzung versteht es, abwechslungsreich darzubieten, was innerhalb und gleichzeitig außerhalb des Aufzuges vor sich geht. Insbesondere die Szenerien inmitten des Fahrstuhles beschreibe ich gerne salopp als „Blair witchig“; eben weil man oftmals nicht sieht, was passiert, auf eine dunkle Leinwand blickt, krude Geräusche nebst panische Schreien hört und es immer wieder für winzigste Momente hell wird. Wie auch die Beteiligten im Film weiß der Zuschauer nicht, was er nun eigentlich gesehen hat ~ sodann wird’s im Fahrstuhl wieder hell, und tada, liegt sie da, die erste Leiche.
Und ja, es funktioniert.

Besonders hervorzuheben unabstreitbar der zum Teil außergewöhnliche Kamerastil: solcherlei nehme ich sonstig eher am Rande wahr und weiß die Arbeit vermutlich generell viel zu wenig zu würdigen ~ Tak Fujimoto erschuf allerdings nicht durch eine einzelne kongeniale Aufnahme das „mittendrin statt nur dabei“ Gefühl.

Potential in vielerlei Hinsicht versteht „Devil“ durchaus zu bieten ~ nur in der Umsetzung hapert es vereinzelt hier und dort ein wenig. Nichtsdestotrotz halte ich das Gesamtwerk durchaus für gelungen und spreche für all jene eine Empfehlung aus, deren Filmauswahlkriterium sich nicht nach dem Blutgehalt richtet. Wer hingegen schon bei„The Village“ das eigentliche dramaturgische Genre verpasst hat, der darf getrost einen Bogen um „Devil“ schlagen.

ungeprüfte Kritik

Wolfman

Ein Mythos erwacht zum Leben.
Horror, Fantasy

Wolfman

Ein Mythos erwacht zum Leben.
Horror, Fantasy
Bewertung und Kritik von Filmfan "spiegelblicke" am 30.06.2023
Fakt ist: besonders überraschend ist das Szenario von Anfang bis Ende nicht.
Obschon man dem Ganzen zu Gute halten muss, dass Werwolf- oder eben auch Vampyrfilme tatsächlich immer nach einem recht ähnlich Muster ablaufen müssen (rätselhafte Morde, Protagonist wird gebissen, mordet selbst, Erlösung?); doch innerhalb „Wolfman“ gab es für mich fast keine einzige Überraschung.

Viel zu offensichtlich liegen manche Umstände auf der Hand, selbst wenn Regisseur Joe Johnston in mannigfaltigen Interviews etwas anders zu verkünden weiß. Nicht zuletzt leuchtet mir nach wie vor nicht ein, warum zwar immer mehr Bürger der Werwolf-Saga Glauben schenkten, wussten, wer hinter dem „Tier“ steckt, wo dieser wohnte und lebte ~ aber trotzdem nicht „einfach“ eines schönen Tages vorbeihuschten, um dem guten Mann schnöde den Garaus zu machen. Kopf ab, Feierabend.

Vielmehr wiederholt sich das elendige Geschehen, dass ein Haufen Männer Lawrence zu verhaften versucht, dessen Vater John Talbot (Anthony Hopkins) mit einem schlagfertigen Spruch auf den Lippen die Herren von Scottland Yard zu verscheuchen weiß.

Ohnehin gibt es innerhalb „Wolfman“ einige Szenen, die den blutigen Gruselkram aufzulockern verstehen. Bei mancherlei bin ich mir zwar gar nicht mal so sicher, ob hier nicht eher von unfreiwilliger Komik zu sprechen sein dürfte doch insgesamt betrachtet kann man nun immerhin aussagen, dass die vorherrschende Stimmung kein absolutes Einerlei darstellt.

ungeprüfte Kritik

Der verbotene Schlüssel

Angst lauert hinter jeder Tür.
Thriller, Horror

Der verbotene Schlüssel

Angst lauert hinter jeder Tür.
Thriller, Horror
Bewertung und Kritik von Filmfan "spiegelblicke" am 30.06.2023
Vorab will ich sagen, dass sie Story sich schwer umreißen lässt; eben weil der Zuschauer recht lange im Dunkeln darüber gelassen wird, um was es hier eigentlich wirklich geht.

Somit sind zwar einerseits die Überraschungseffekte der diversen Wendepunkte garantiert; andererseits zieht sich das Filmgeschehen für ungeduldige Zuschauer zu Anfang vermutlich ein wenig zu sehr in die Länge.

Ein Film, der nicht das ist, was man erwartet und mit seiner Wendung die erste Filmhälfte auf den Kopf stellt - und auf gewisse Art nachhallt, verstörrt und irritiert. Der Zuschauer bleibt an der Seite der Protagonistin, rätselt und bangt mit, um zu guter letzt abermals verblüfft zu werden.

Ein Film, bei dem nach der ersten Sichtung gewiss der Witz raus ist, den ich mir aber trotzdem alle Jahre wieder ansehen kann.

ungeprüfte Kritik

Wrong Turn 2 - Dead End

Außer ihnen wird dein Schreien niemand hören!
Horror, 18+ Spielfilm

Wrong Turn 2 - Dead End

Außer ihnen wird dein Schreien niemand hören!
Horror, 18+ Spielfilm
Bewertung und Kritik von Filmfan "spiegelblicke" am 30.06.2023
Vorrangig leidet „The wrong turn“ darunter, wie deppert sich die Gruppenmitglieder vereinzelt verhalten und wie unglaubwürdig vielerlei Szenen sind. Dabei ist die Thematik „Kannibalen im Wald“ nicht mal so weit hergeholt, das es eben jener Realitätsfremde bedurft hätte. Sicherlich wurde hier optisch zu dick aufgetragen, vieles übertriben - ebenso ist es Fakt, das diverse Darbietungen wirken, als wolle man auf Teufel komm raus die FSK18 Einstufung durchboxen.

Absolut unklar auch, warum die Kannibalen anfänglich durchaus in der Lage sind, sich via „richten Dialogen“ zu unterhalten, sich den Rest des Filmes sodann jedoch nur noch in Grunzlauten unterhalten.

Dem entgegen erfreulich allemale, dass „The wrong turn 2“ - so grotesk das nun auch klingt – insgesamt bodenständiger wirkt als der erste Teil. Darüber hinaus ist hier nicht wirklich alles absehbar, es gibt tatsächlich gewisse Wendungen, die ich nicht erwartet hätte.

Jene, die aus welchen Gründen auch immer Lust haben, sich ein möglichst grausiges Schlachtfabrikat anzusehen, sind hier definitiv gut beraten. Nicht zuletzt ist mir persönlich positiv aufgefallen, dass die Charaktere vereinzelt sogar ein wenig Tiefe erhalten, was meine abschließende Meinung noch ein wenig anhebt. Einmal gucken ist okay, ein zweites Mal muss nicht ~ somit eine Gelegenheits-Empfehlung und solide drei Sternchen.

ungeprüfte Kritik

The Lair

Horror, Science-Fiction, 18+ Spielfilm

The Lair

Horror, Science-Fiction, 18+ Spielfilm
Bewertung und Kritik von Filmfan "spiegelblicke" am 30.06.2023
Einer der Filme, bei denen wenig überraschend diejenige / derjenige überlebt, dem zumindest ansatzweise eine kleine Hintergrundgeschichte mit auf den Weg gegeben wurde. Des Weiteren wenig überraschend, das die Helden trotz enormen Beschüssen, Abstürzen, Angriffen recht kratzerfrei bleiben dürfen, während sie selbst ziel- und treffsicher agieren und wenige Momente nach der Blutbesiedelung abermals porentief rein sind.

Die Darsteller machen gewiss das beste aus ihrer Rolle, während die Handlung an sich beizeiten vor Peinlichkeiten nicht Halt macht - plakativer hätte man den Ami-Heldenepos versus schonungsloser Taliban, die ununterbrochen schießen, aber selten je treffen, kaum darbieten können.

Der Grusel-Fürchte-faktor ist immerhin solide, so dass man aus reinem Interesse dranbleibt, was es mit dem Bunker mitten in dem Wüstengebiet auf sich hat. Die FSK18 Freigabe basiert auf zwei bis drei Szenen; erfreulicherweise setzt "The Lair" jedoch nicht vorrangig auf Ekel-Darbietungen.

Das filmische Finale soll vermutlich spannend sein, nervt jedoch auf seine künstliche in-die-Länge-ziehen-Art.

Insgesamt keinen wirklichen Blick wert.

ungeprüfte Kritik

The Son

Drama

The Son

Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "spiegelblicke" am 30.06.2023
"The Son" zeigt authentisch das (Über)leben mit Depressionen an. Der Betroffene, das Umfeld, die Eltern - alles wirkt ein und sich aus, je nach Tagesform mehr oder weniger erdrückend, zerdrückend oder gar Hoffnung geben. Hoffnung, die immer wieder gegen eine Wand zu prallen scheint oder gar allzu naiver Natur ist. "The Son" konfrontiert den Zuschauer ungefiltert mit Aspekten, vor denen nicht nur die filmischen Eltern die Augen verschließen möchten.

Die darstellerische Leistung des Sohnes hätte minimal Luft nach oben, nimmt man ihm dennoch die hoffnungslose Verzweiflung / verzweifelte Hoffnung ab. Hugh Jackman brilliert als Vater, dessen Motto "wenn man nicht drüber spricht, ist es auch nicht wahr" bzw. "reiß dich zusammen" ist, dicht gefolgt von Vanessa Kirby, der man Szene um Szene glaubt, dass diese schier verzweifelt ist, das unbedingt richtige tun zu wollen.

"The Son" ist in seiner Wirkungsweise psychologisch schonungslos und unfassbar brutal, nimmt kein Blatt vor dem Mund, verzichtet jedoch auf unnötige Effekthascherei und verstörende Bilder.

Es passiert nach außen hin oberflächlich betrachtet nicht wirklich viel, reicht jedoch, um den Zuschauer mit diversen Nachwirkungen zurückzulassen und dem Filmvater zu guter Letzt seine Reaktionen verzeihen zu wollen. "The Son" hallt lange Zeit nach und gibt auf unbeschreibliche Art Hoffnung, dass es Hoffnung geben darf, kann, muss - trotz allem.

ungeprüfte Kritik

Out of the Blue - Gefährliche Lust

Thriller, Lovestory
Bewertung und Kritik von Filmfan "spiegelblicke" am 30.06.2023
Ein erotisch angehauchter Thriller ohne wirkliche Erotik und Thrill, gepaart mit Logiklöchern und grenzenloser Naivität des Protagonisten. Fesselnd hier durchaus der Aspekt, dass zwar der Büchereiausweis, jedoch nicht die Bücher selbst in der Büchereileihgabe gescannt werden und es niemanden zu wundern scheint, dass eine (angebliche) Frage nach einem Buch mitten auf der Straße sehr dringlich und sehr geheim ist.

"Out of the blue" wirkt wie ein beinahe familientauglicher ZDF-Sonntagsfilm, ist nichts wirklich bedrohlich oder buchstäblich spannend. Der Zuschauer bleibt dran, weil er wissen möchte, ob das Tal der Vorhersehbarkeit wirklich keine, aber auch keine einzige Überraschung innehat und warum ein erwachsener junger Mann von einem einzigen blauen Fleck auf ein jahrelanges ehelisches Horroszenario schließen möchte.

Rasch ist dem Filmgucker klar, auf was es hier wie hinauslaufen wird und darf nichtmal anhand der Figurenzeichnung eine Emotion für den einen oder die andere Person aufbringen. Alles bleibt viel zu oberflächlich, die einzige private Information rund um Conner ist zweckdienlich, das Finale in seiner Ausführung banal. Etliche (sehr gut verhüllte und harmlose) Aufnahmen von Sex an diversen Schauplätzen, keine echten Dialoge - und Ende. EIne Mini-Wendung am Schluss macht keinen guten Film aus; man bleibt dennoch dran, um sich schlicht beriesel zu lassen.

Für eine Empfehlung reicht dies allemal nicht.

ungeprüfte Kritik

Shelter - Gefangene der Angst

Thriller, Horror
Bewertung und Kritik von Filmfan "spiegelblicke" am 30.06.2023
Als "Familie im Dank Tornado verschlossenen Raum die versucht, sich zu befreien" Film eingangs richtig gut, wenngleich man sich fragten darf, wieso ein fensterloses Badezimmer scheinbar mitten im Garten platziert wurde und keinen Zugang zum Haupthaus hat. Durch die immer klarer werdenden Andeutungen auf innerfamiliäre Konflikte spitzt sich die Situation auf unbestreitbare Weise zu, während die Rückblenden rund um Melissa eine völlig andere düstere Note erschaffen.

Die Kombi aus der Unwettersituation, der Gefangenheit und dem Horror, den ich hier nicht vorerwähnen möchte, funktioniert über 2/3 des Filmes richtig gut, wenngleich der Zuschauer nicht zuletzt dahingehend, dass viele Fragen offen bleiben und mehrere Genres streift, sicherlich ein Äuglein zudrücken muss.

Leider haben es die Macher zu Ende hin ein wenig übertrieben in ihrer Traumsequenzen-Darstellung, so dass "Shelter" ein wenig zu übereifrig rätselhaft wirkt. Mir persönlich hätte es besser gefallen, hätten die Macher die okkulte Note weggelassen, liefert "Shelter" jedoch auch hier die Möglichkeit der eigenen Interpretationen. In der Tat nicht der Film, den ich mir erhofft habe, jedoch definitiv mal etwas anderes.

ungeprüfte Kritik

Blueback

Eine tiefe Freundschaft - Nach einer Erzählung von Tim Winton.
Abenteuer, Drama

Blueback

Eine tiefe Freundschaft - Nach einer Erzählung von Tim Winton.
Abenteuer, Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "spiegelblicke" am 30.06.2023
Mit einer recht offenen Erwartungshaltung ging ich an "Blueback" heran, befinde den familientauglichen Film schlussendlich betrachtet jedoch für zu seicht und gleichzeitig überladen, ohne die notwendige jeweilige Tiefe zu erreichen. Mehrere Nebenschauplätze - gesundheitliche Einbrüche, Meeresüberlastung, Profitgier, Rückbesinnung auf sein eigenes Selbst - könnten eigentlich für einen durchweg spannenden und nicht zuletzt kritischen Filmbeitrag sorgen, verliert sich das Ganze jedoch hin und wieder in den diversen Rückblenden, die den Erzählfluss vereinzelt ausbremsen. Es muss nicht unbedingt die melodramatische Krönung sein, um mich zu packen ~ wirkt dennoch die Aussage "du weißt, wie lange Korallen brauchen, um zu wachsen, nimm nur jede Dritte" ein wenig arg halbherzig, um ernsthafte Sorge um den zukünftigen Bestand auszudrücken.

Die vorgebrachte Botschaft und innewohnende Kritik am Menschen kommt insgesamt sehr sparsam und äußerst famililenfreundlich daher, vermag aber somit kaum jemanden dazu bewegen, von sich aus genauer hinsehen und aktiv werden zu wollen. Leider bleiben auch die Figuren im Film nebst der eigentlich unter-die-Haut-gehen-müssenenden-Demo seltsam blass, erfährt man so gut wie nichts allzu persönliches und darf schlussendlich auch der Schlaganfall weichgespülert daherkommen.

Dass Blueback selbst schlussendlich eine absolute Randfigur bleibt und es eben kein "Kind und Tier Freundschafts Film" ist, dürfte sich für manche ebenso ernünchternd anfühlen.

ungeprüfte Kritik