Kritiken von "spiegelblicke"

Der verbotene Schlüssel

Angst lauert hinter jeder Tür.
Thriller, Horror

Der verbotene Schlüssel

Angst lauert hinter jeder Tür.
Thriller, Horror
Bewertung und Kritik von Filmfan "spiegelblicke" am 30.06.2023
Vorab will ich sagen, dass sie Story sich schwer umreißen lässt; eben weil der Zuschauer recht lange im Dunkeln darüber gelassen wird, um was es hier eigentlich wirklich geht.

Somit sind zwar einerseits die Überraschungseffekte der diversen Wendepunkte garantiert; andererseits zieht sich das Filmgeschehen für ungeduldige Zuschauer zu Anfang vermutlich ein wenig zu sehr in die Länge.

Ein Film, der nicht das ist, was man erwartet und mit seiner Wendung die erste Filmhälfte auf den Kopf stellt - und auf gewisse Art nachhallt, verstörrt und irritiert. Der Zuschauer bleibt an der Seite der Protagonistin, rätselt und bangt mit, um zu guter letzt abermals verblüfft zu werden.

Ein Film, bei dem nach der ersten Sichtung gewiss der Witz raus ist, den ich mir aber trotzdem alle Jahre wieder ansehen kann.

ungeprüfte Kritik

Wrong Turn 2 - Dead End

Außer ihnen wird dein Schreien niemand hören!
Horror, 18+ Spielfilm

Wrong Turn 2 - Dead End

Außer ihnen wird dein Schreien niemand hören!
Horror, 18+ Spielfilm
Bewertung und Kritik von Filmfan "spiegelblicke" am 30.06.2023
Vorrangig leidet „The wrong turn“ darunter, wie deppert sich die Gruppenmitglieder vereinzelt verhalten und wie unglaubwürdig vielerlei Szenen sind. Dabei ist die Thematik „Kannibalen im Wald“ nicht mal so weit hergeholt, das es eben jener Realitätsfremde bedurft hätte. Sicherlich wurde hier optisch zu dick aufgetragen, vieles übertriben - ebenso ist es Fakt, das diverse Darbietungen wirken, als wolle man auf Teufel komm raus die FSK18 Einstufung durchboxen.

Absolut unklar auch, warum die Kannibalen anfänglich durchaus in der Lage sind, sich via „richten Dialogen“ zu unterhalten, sich den Rest des Filmes sodann jedoch nur noch in Grunzlauten unterhalten.

Dem entgegen erfreulich allemale, dass „The wrong turn 2“ - so grotesk das nun auch klingt – insgesamt bodenständiger wirkt als der erste Teil. Darüber hinaus ist hier nicht wirklich alles absehbar, es gibt tatsächlich gewisse Wendungen, die ich nicht erwartet hätte.

Jene, die aus welchen Gründen auch immer Lust haben, sich ein möglichst grausiges Schlachtfabrikat anzusehen, sind hier definitiv gut beraten. Nicht zuletzt ist mir persönlich positiv aufgefallen, dass die Charaktere vereinzelt sogar ein wenig Tiefe erhalten, was meine abschließende Meinung noch ein wenig anhebt. Einmal gucken ist okay, ein zweites Mal muss nicht ~ somit eine Gelegenheits-Empfehlung und solide drei Sternchen.

ungeprüfte Kritik

The Lair

Horror, Science-Fiction, 18+ Spielfilm

The Lair

Horror, Science-Fiction, 18+ Spielfilm
Bewertung und Kritik von Filmfan "spiegelblicke" am 30.06.2023
Einer der Filme, bei denen wenig überraschend diejenige / derjenige überlebt, dem zumindest ansatzweise eine kleine Hintergrundgeschichte mit auf den Weg gegeben wurde. Des Weiteren wenig überraschend, das die Helden trotz enormen Beschüssen, Abstürzen, Angriffen recht kratzerfrei bleiben dürfen, während sie selbst ziel- und treffsicher agieren und wenige Momente nach der Blutbesiedelung abermals porentief rein sind.

Die Darsteller machen gewiss das beste aus ihrer Rolle, während die Handlung an sich beizeiten vor Peinlichkeiten nicht Halt macht - plakativer hätte man den Ami-Heldenepos versus schonungsloser Taliban, die ununterbrochen schießen, aber selten je treffen, kaum darbieten können.

Der Grusel-Fürchte-faktor ist immerhin solide, so dass man aus reinem Interesse dranbleibt, was es mit dem Bunker mitten in dem Wüstengebiet auf sich hat. Die FSK18 Freigabe basiert auf zwei bis drei Szenen; erfreulicherweise setzt "The Lair" jedoch nicht vorrangig auf Ekel-Darbietungen.

Das filmische Finale soll vermutlich spannend sein, nervt jedoch auf seine künstliche in-die-Länge-ziehen-Art.

Insgesamt keinen wirklichen Blick wert.

ungeprüfte Kritik

The Son

Drama

The Son

Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "spiegelblicke" am 30.06.2023
"The Son" zeigt authentisch das (Über)leben mit Depressionen an. Der Betroffene, das Umfeld, die Eltern - alles wirkt ein und sich aus, je nach Tagesform mehr oder weniger erdrückend, zerdrückend oder gar Hoffnung geben. Hoffnung, die immer wieder gegen eine Wand zu prallen scheint oder gar allzu naiver Natur ist. "The Son" konfrontiert den Zuschauer ungefiltert mit Aspekten, vor denen nicht nur die filmischen Eltern die Augen verschließen möchten.

Die darstellerische Leistung des Sohnes hätte minimal Luft nach oben, nimmt man ihm dennoch die hoffnungslose Verzweiflung / verzweifelte Hoffnung ab. Hugh Jackman brilliert als Vater, dessen Motto "wenn man nicht drüber spricht, ist es auch nicht wahr" bzw. "reiß dich zusammen" ist, dicht gefolgt von Vanessa Kirby, der man Szene um Szene glaubt, dass diese schier verzweifelt ist, das unbedingt richtige tun zu wollen.

"The Son" ist in seiner Wirkungsweise psychologisch schonungslos und unfassbar brutal, nimmt kein Blatt vor dem Mund, verzichtet jedoch auf unnötige Effekthascherei und verstörende Bilder.

Es passiert nach außen hin oberflächlich betrachtet nicht wirklich viel, reicht jedoch, um den Zuschauer mit diversen Nachwirkungen zurückzulassen und dem Filmvater zu guter Letzt seine Reaktionen verzeihen zu wollen. "The Son" hallt lange Zeit nach und gibt auf unbeschreibliche Art Hoffnung, dass es Hoffnung geben darf, kann, muss - trotz allem.

ungeprüfte Kritik

Out of the Blue - Gefährliche Lust

Thriller, Lovestory
Bewertung und Kritik von Filmfan "spiegelblicke" am 30.06.2023
Ein erotisch angehauchter Thriller ohne wirkliche Erotik und Thrill, gepaart mit Logiklöchern und grenzenloser Naivität des Protagonisten. Fesselnd hier durchaus der Aspekt, dass zwar der Büchereiausweis, jedoch nicht die Bücher selbst in der Büchereileihgabe gescannt werden und es niemanden zu wundern scheint, dass eine (angebliche) Frage nach einem Buch mitten auf der Straße sehr dringlich und sehr geheim ist.

"Out of the blue" wirkt wie ein beinahe familientauglicher ZDF-Sonntagsfilm, ist nichts wirklich bedrohlich oder buchstäblich spannend. Der Zuschauer bleibt dran, weil er wissen möchte, ob das Tal der Vorhersehbarkeit wirklich keine, aber auch keine einzige Überraschung innehat und warum ein erwachsener junger Mann von einem einzigen blauen Fleck auf ein jahrelanges ehelisches Horroszenario schließen möchte.

Rasch ist dem Filmgucker klar, auf was es hier wie hinauslaufen wird und darf nichtmal anhand der Figurenzeichnung eine Emotion für den einen oder die andere Person aufbringen. Alles bleibt viel zu oberflächlich, die einzige private Information rund um Conner ist zweckdienlich, das Finale in seiner Ausführung banal. Etliche (sehr gut verhüllte und harmlose) Aufnahmen von Sex an diversen Schauplätzen, keine echten Dialoge - und Ende. EIne Mini-Wendung am Schluss macht keinen guten Film aus; man bleibt dennoch dran, um sich schlicht beriesel zu lassen.

Für eine Empfehlung reicht dies allemal nicht.

ungeprüfte Kritik

Shelter - Gefangene der Angst

Thriller, Horror
Bewertung und Kritik von Filmfan "spiegelblicke" am 30.06.2023
Als "Familie im Dank Tornado verschlossenen Raum die versucht, sich zu befreien" Film eingangs richtig gut, wenngleich man sich fragten darf, wieso ein fensterloses Badezimmer scheinbar mitten im Garten platziert wurde und keinen Zugang zum Haupthaus hat. Durch die immer klarer werdenden Andeutungen auf innerfamiliäre Konflikte spitzt sich die Situation auf unbestreitbare Weise zu, während die Rückblenden rund um Melissa eine völlig andere düstere Note erschaffen.

Die Kombi aus der Unwettersituation, der Gefangenheit und dem Horror, den ich hier nicht vorerwähnen möchte, funktioniert über 2/3 des Filmes richtig gut, wenngleich der Zuschauer nicht zuletzt dahingehend, dass viele Fragen offen bleiben und mehrere Genres streift, sicherlich ein Äuglein zudrücken muss.

Leider haben es die Macher zu Ende hin ein wenig übertrieben in ihrer Traumsequenzen-Darstellung, so dass "Shelter" ein wenig zu übereifrig rätselhaft wirkt. Mir persönlich hätte es besser gefallen, hätten die Macher die okkulte Note weggelassen, liefert "Shelter" jedoch auch hier die Möglichkeit der eigenen Interpretationen. In der Tat nicht der Film, den ich mir erhofft habe, jedoch definitiv mal etwas anderes.

ungeprüfte Kritik

Blueback

Eine tiefe Freundschaft - Nach einer Erzählung von Tim Winton.
Abenteuer, Drama

Blueback

Eine tiefe Freundschaft - Nach einer Erzählung von Tim Winton.
Abenteuer, Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "spiegelblicke" am 30.06.2023
Mit einer recht offenen Erwartungshaltung ging ich an "Blueback" heran, befinde den familientauglichen Film schlussendlich betrachtet jedoch für zu seicht und gleichzeitig überladen, ohne die notwendige jeweilige Tiefe zu erreichen. Mehrere Nebenschauplätze - gesundheitliche Einbrüche, Meeresüberlastung, Profitgier, Rückbesinnung auf sein eigenes Selbst - könnten eigentlich für einen durchweg spannenden und nicht zuletzt kritischen Filmbeitrag sorgen, verliert sich das Ganze jedoch hin und wieder in den diversen Rückblenden, die den Erzählfluss vereinzelt ausbremsen. Es muss nicht unbedingt die melodramatische Krönung sein, um mich zu packen ~ wirkt dennoch die Aussage "du weißt, wie lange Korallen brauchen, um zu wachsen, nimm nur jede Dritte" ein wenig arg halbherzig, um ernsthafte Sorge um den zukünftigen Bestand auszudrücken.

Die vorgebrachte Botschaft und innewohnende Kritik am Menschen kommt insgesamt sehr sparsam und äußerst famililenfreundlich daher, vermag aber somit kaum jemanden dazu bewegen, von sich aus genauer hinsehen und aktiv werden zu wollen. Leider bleiben auch die Figuren im Film nebst der eigentlich unter-die-Haut-gehen-müssenenden-Demo seltsam blass, erfährt man so gut wie nichts allzu persönliches und darf schlussendlich auch der Schlaganfall weichgespülert daherkommen.

Dass Blueback selbst schlussendlich eine absolute Randfigur bleibt und es eben kein "Kind und Tier Freundschafts Film" ist, dürfte sich für manche ebenso ernünchternd anfühlen.

ungeprüfte Kritik

65

65 Millionen Jahre zuvor führte die Suche nach einer neuen Welt zur urzeitlichen Erde.
Science-Fiction, Fantasy

65

65 Millionen Jahre zuvor führte die Suche nach einer neuen Welt zur urzeitlichen Erde.
Science-Fiction, Fantasy
Bewertung und Kritik von Filmfan "spiegelblicke" am 28.06.2023
Als enormer Jurassic Park / World Fan kam ich mehr oder minder überraschend um "65" nicht umhin, versprach der Trailer ähnlich anspannende Dino-Action vor dem Hintergrund einer quasi 2-Personen-Mission. Durch die ersten Filmbilder geht "65" durchaus ein wenig ans Herz und versucht sodann durchgängig, durch die Zieh- respektive Ersatztochter des Protagonisten den Zuschauer bei Emotion zu halten. Leider gelingt dies in meinen Augen nur bedingt, betrachtet man streng genommen den gesamten Film über zwei Personen, die sich nicht wirklich verständigen können, wie sie durch den Wald stapfen und dabei hin und wieder Dinosaurier er- wie überleben. Die gesamte Umsetzung erinnert an zig verschiedene Filme, die allesamt für sich genommen auf ihre Art gut gewesen sein mögen - der Mischmasch indes, der hier auf den Filmgucker niederplätschert, erschuf für mich jedoch weder große Spannung, Nervenkitzel oder einen Mitfiebereffekt. Die Idee, zwei Menschen (oder auch nicht?) kurz vor der Auslöschung der Dinosaurier auf die Erde stürzen zu lassen, wirkt schlussendlich seltsam konstruiert, um das Zusammenspiel rechtfertigen zu können.

"65" fühlte sich für mich merkwürdig langatmig und nichtssagend an, bangt man in keiner Sekunde um die Darsteller, deren Überleben oder fühlt duch die zig Erinnerungen ernsthaft mit.

Leider für mich enttäuschend - folglich keine Empfehlung.

ungeprüfte Kritik

Oskars Kleid

Drama, Deutscher Film

Oskars Kleid

Drama, Deutscher Film
Bewertung und Kritik von Filmfan "spiegelblicke" am 25.06.2023
Recht unvoreingenommen, jedoch mit gewissen Befürchtungen beseelt, ging ich an "Oskars Kleid" heran und wurde alles andere als enttäuscht, vielmehr positiv überrascht. Der Umgang mit dem Thema seelische Geschlechterfindung wird hier locker und kindgerecht, jedoch nicht zu banal vorgebracht. Sehr gut finde ich persönlich vor allem auch den Aspekt, dass kritisch der leider durch die Medien entstandene "Hype" angesprochen wird, durch den sich viele Menschen eigentlich nur noch mehr verunsichert fühlen, wie sie sich nun eigentlich selbst fühlen.
"Oskars Kleid" greift viele kleine große Randentwicklungen auf, die Oskar, der Lilly sein möchte, miterlebt, verursacht und eben auch scheinbar alleine durchkämpfen muss.
Manch eine Filmfigur mag ein wenig überzeichnet dargestellt sein, während ich mir für meinen Teil die Schlussszene des Filmes anders gewünscht hätte, würde eine solche Umsetzung im realen Leben den Schulalltag für Lilly gewiss nur noch schwerer machen.

Fakt ist dennoch, das "Oskars Kleid" gewiss keine Komödie ist, wenngleich auch kein immens tiefschürfendes Drama - dennoch ein sehenswerter und nicht zuletzt anrührender Denkanstoß und Blick auf die unterschiedlichen Blickwinkel und Bedeutsamkeiten.

ungeprüfte Kritik

Mindcage

Thriller, Krimi

Mindcage

Thriller, Krimi
Bewertung und Kritik von Filmfan "spiegelblicke" am 24.06.2023
Dadurch, das man als Zuschauer ähnlich uninformiert wie die Ermittlerin Mary Kelly an die Mordserie herangeführt wird, deckt man gewissermaßen gemeinsam mit ihr die kleinen Verschwiegenheiten ihres Partners auf und beginnt ähnlich an diesem zu zweifeln. "Mindcage" ist nicht der erste Film der durch das Zusammenspiel eines gegensätzlichen Duos weitere Spannung mit auf die Leinwand bringt - und leider auch nicht der erste Film, der bereits dadurch gewisse Glaubwürdigkeit einbüßt. Wie zu oft hat viel zu viel zu wenig Konsequenzen "von oben", während bedauerlicherweise das ein oder andere Szenchen von berühmt-berüchtigten Filmen abgekupfert wirkt.

Eingedenk einer eigenen, recht mystisch angehauchten Idee gewinnt "Mindcage" zwar an Charme, verprellt zu guter Letzt jedoch gewiss den ein oder anderen Zuschauer mit der Auflösung. Hinzu gesellt sich der Aspekt, dass "Mindcage" hin und wieder in sich selbst unkonzentriert und ratlos wirkt, einen Hauch Langatmigkeit transportiert und den Zuschauer mit den "Skulputuren" nur kurze Zeit fesseln bishin schockieren kann.

Alles in allem kein schlechter Film, jedoch auch nichts, was ich zweifelsohne weiterempfehlen würde.

ungeprüfte Kritik

American Carnage

Horror, Thriller

American Carnage

Horror, Thriller
Bewertung und Kritik von Filmfan "spiegelblicke" am 23.06.2023
Von der Idee her klang der Film vielversprechend; nach der Sichtung bin ich mir jedoch nicht sicher, ob das Ganze überhaupt ernst gemeint war. Für eine schwarze oder gar Horrokomödie, wenn nicht gar Satire, stellt sich "American Carnage" zu ernst dar; für einen ernsthaften Film indes zu seicht. Die darstellerischen Leistungen erinnern an die ersten Folgen von GZSZ, beklemmende Atmosphäre will auch erst nach mehr als einer halben Stunde auftauchen. Wer dranbleibt und somit durchhält, wird immerhin belohnt, bekommt der Film in der zweiten Hälfte Schwung und wird auch endlich etwas interessanter - den Plot, den ich mir durch die Storybeschreibung erhofft habe, konnte ich so jedoch nur bedingt finden.

Möglich, dass ich schlussendlich den Knaller verpasst habe, muss ich ehrlich gestehen, dass ich nach gut 70min schlichtweg eingeschlafen bin und nicht motiviert war, den verpassten Rest am Folgetag nachzuholen.

ungeprüfte Kritik

Watcher - Beobachtet

Thriller, Horror

Watcher - Beobachtet

Thriller, Horror
Bewertung und Kritik von Filmfan "spiegelblicke" am 22.06.2023
"Vielleicht starrt er auch nur auf die Person, die ihn anstarrt" - eben jener Effekt wie auch Aspekt ist es, den der Zuschauer frühzeitig selbst in den Sinn kommt, als Julia immer öfter am Fenster steht und auf / in das gegenüberliegende Gebäude schaut und nahezu immerfort einen Mann sieht, der ebenfalls am Fenster steht.

Aufgrund der Sprachbarriere und der gefühlt dauerhaften Abwesenheit von ihrem Freund Francis fühlt sich Julia in dem für sie fremden Land verständlicherweise einsam - dadurch, dass die Filmumsetzung auf Untertitel verzichtet, wenn in der Landessprache rumänisch gesprochen wird, fühlt sich der Zuschauer noch besser in die bedrückende isolierte Atmosphäre ein, während er sich zugleich Julia innerlich annähert. Etliche Szenen, in denen die Umstehenden oft nur wenig Rücksicht darauf nehmen, dass Julia noch so gut wie nichts von den Gesprächen versteht, betonen die oftmals verzweifelte Situation der Protagonistin, die sich zunehmend nicht nur beobachtet, sondern verfolgt fühlt. Dadurch, dass die Nachrichten von einem Serienmörder berichtet, Francis seine Freundin jedoch immer weniger ernst nimmt und schließlich genervt ist, gewinnt "Beobachtet" an Zugkraft, ist sich der Zuschauer schließlich selbst nicht sicher, was er von dem Gesehehen und Interpretierten halten soll.

"Beobachtet" war für mich bis zuletzt spannend, überrascht durch kleine Wendungen und offenbart ein Ende, welches auf seine eigene Weise nachwirkt.

ungeprüfte Kritik