Vor der Mafia gibt es kein Entrinnen - Reise in das Reich der Camorra
Drama
Vor der Mafia gibt es kein Entrinnen - Reise in das Reich der Camorra
Drama
Bewertung und Kritik von
Filmfan "stuforcedyou" am 12.04.2009Die Camorra zählt zu einer der größten und einflussreichsten Verbrecherorganisationen der Welt. Der Journalist Roberto Saviano schaute mit seinem Buch "Gomorrha" hinter die Systeme des Syndikats und landete damit einen Bestseller. Doch Saviano steht seitdem ganz oben auf der Todesliste der Camorra. Die Verfilmung ist wie die literarische Vorlage äußerst präzise bei den Beschreibungen und gleicht in vielen Belangen einer gespielten Dokumentation. Dass ist allerdings alles sehr schwerfällig in Szene gesetzt und einige Erklärungen kommen erst viel zu spät, was den Erzählfluss unnötig ausbremst. "Gomorrha" ist aber bei weitem kein schlechter Film. Viel mehr sind es unserer Erwartungen an die Mafia, die wir mit den Jahren und Filmen in Zusammenhang mit edlen Dekors, großen Sprüchen und bekannten Darstellern sowie den bekannten Regelformen des Thriller-, Drama- oder Actiongenres setzten, was "Gomorrha" aber nicht ist. "Gomorrha" ist harte Realität. Und während normalerweise der Film das Leben imitiert, so wird hier der Film imitiert, in Form von zwei jungen Ganoven, die ihr Leben so führen wollen wie die Figuren in ihren Lieblings-Gangsterfilmen. Dies ist wirklich ein cleverer Schachzug der Macher (Buch wie Film), weil sie so perfekt aufzeigen können was cineastischer Aberglaube und was bittere Wahrheit ist und bitter ist hier wirklich vieles, nicht nur die Angst, Gewalt und Trostlosigkeit die von der Camorra verursacht wird sondern auch die Gleichgültigkeit mit der man dies mittlerweile hinnimmt.
ungeprüfte Kritik