Der Auftrag ist ein Mensch.
Kriegsfilm
Der Auftrag ist ein Mensch.
Kriegsfilm
Bewertung und Kritik von
Filmfan "N69Nj" am 16.08.2013Ein immer wieder packender Film, bekannt für seine Darstellung der D-Day Invasion. Den Film kennen wahrscheinlich die meisten, so daß ich über ihn nicht viele Worte verlieren brauche. Ich habe ihn mir nach Jahren wieder angesehen.
Dafür nur eine Erläuterung, warum ich nur vier statt fünf Sterne vergebe, und zwar wegen der m.E. unerträglichen letzten Worte von Captain Miller an den überlebenden Ryan: "Earn this!".
Der Junge (Ryan) kann nichts dafür, daß dieser Trupp ihm zur Seite geeilt ist. Der Film zeigt eine Orgie furchterregenden Gemetzels, in denen alle (auch die Guten) mehr oder weniger schuldig werden und jeder letztendlich auch durch Glück überlebt. Die Aufgabe des Trupps, Ryan zu finden vermischen sich immer wieder mit den anstehenden Kriegshandlungen (Angriff des MG-Nestes an der Radarstation, Halten der Brücke gegen die Deutschen); diese sind ehrenwerte Ziele, keiner opfert sich einer sinnlosen Sache. Es ist ja ohnehin zu erwarten, daß ein US-Film in Hollywood-Manier die Armee ehrenhaft und heroisierend zeigt.
Daß der Trupp am Ende Ryan gerettet hätte kann man nach dem Bombeninferno an der Brücke nicht wirklich behaupten. Am Ende haben die P-51D Mustangs alle (Überlebenden) erlöst. Bis dahin hat sich jeder so gut er konnte geschlagen, auch Ryan. Und gerade zum Schluß meint also der Film, daß (nur) Ryan für sein Überleben besondere Rechenschaft ablegen müsse, sich das Glück "verdienen" müsse. Das regt mich jedes Mal wieder auf, wenn ich den Film sehe.
Im einer vorhergehenden Szene wird berichtet, daß 22 Soldaten sterben mußten, weil für einen General zusätzliche Panzerung in den Lastensegler eingebaut wurde und dieser dadurch instabil wurde. Ob man den General danach auch gesagt hat, er müsse sich diese Sonderbehandlung "verdienen"? (es wird nicht gesagt, aber ich gehe davon aus, daß der General selber überlebt hatte; andereseits wäre das bestimmt erwähnt worden).
"Dankbarkeit" für das Glück, "Verpflichtung" für die Überlebenden, schön und gut! Aber "Verdienen"? Rechenschaft ablegen? Das paßt m.E. nicht zum Irrsinn eines jeden Krieges.
Abgesehen davon ist es ein ergreifender Film!
ungeprüfte Kritik