Kritiken von "6697mn"

Krieg & Frieden

Nach dem Roman von Leo Tolstoi.
Drama, TV-Film, Abenteuer

Krieg & Frieden

Nach dem Roman von Leo Tolstoi.
Drama, TV-Film, Abenteuer
Bewertung und Kritik von Filmfan "6697mn" am 08.02.2018
Längst überfällige Neuverfilmung von Tolstois Meisterwerk, aber leider wurde nur ein netter Kostümschinken daraus, der streckenweise langatmig ist. James Norton als Prinz Andrej ist ein klare Fehlbesetzung - mit seinem Sunnyboy-Ambiente schafft er es trotz dunkel gefärbten Haaren nicht, der Vielschichtigkeit und suizidalen Schwermut des Charakters gerecht zu werden. Lily James als zunächst alberne, dann reifere Natascha ist etwas überzeugender, am besten noch Paul Dano als Pierre , dessen Charakter im Film aber auch am besten entwickelt ist. Man hätte sich mehr von Nataschas innerem Dialog gewünscht, um ihrer Figur die Tiefe und das Gewicht zu verschaffen, die sie im Buch hat. So versteht keiner so recht, was Andrej und Pierre an ihr finden. Zu allem Übel hat diese Verfilmung noch ein riesiges kulturelles Problem - die Charaktere scheinen alle aus einer Jane-Austen-Verfilmung entsprungen ("Shall I call for tea?"), von russischer Schwermut, Unbändigkeit, Leidenschaft und "Seele" ist nicht viel zu spüren, und das können auch einige eingesprengte Liedchen und Volkstanzszenen nicht ändern. Im Großen und Ganzen ist die Fassung mit Audrey Hepburn immer noch die bessere, wenn auch etwas verstaubt. Man fragt sich, warum kein der russischen Kultur näher stehender Regisseur sich an eine Neuverfilmung macht.

ungeprüfte Kritik

Hampstead Park

Aussicht auf Liebe
Drama, Lovestory

Hampstead Park

Aussicht auf Liebe
Drama, Lovestory
Bewertung und Kritik von Filmfan "6697mn" am 02.02.2018
Völlig belangloser Altersliebe-Film ohne Tiefgang. Ist zwar ganz nett, Diane Keaton und Brendan Gleeson zuzusehen, wie sie sich verlieben, aber die darum herum gebaute unterentwickelte Handlung mit voraussehbaren Ende kann keinen anderthalbstündigen Film tragen. Die Nebencharaktere bleiben extrem blaß und Schauspieler wie Leslie Manville und James Norton bleiben völlig hinter ihren Möglichkeiten zurück. Es drängt sich der Verdacht auf, daß man aus den zugkräftigen Namen Gleeson und Keaton Kapital schlagen wollte, ohne eine richtige Filmidee zu haben. Auf Dauer einfach langweilig.

ungeprüfte Kritik

Die Buntkarierten

Chronik einer deutschen Arbeiterfamilie
Drama, Deutscher Film

Die Buntkarierten

Chronik einer deutschen Arbeiterfamilie
Drama, Deutscher Film
Bewertung und Kritik von Filmfan "6697mn" am 19.01.2018
Ausgezeichnet besetzter früher DEFA-Film, der deutsche Befindlichkeiten vom Kaiserreich bis zur Nachkriegszeit anhand einer Generationen überspannenden Familienchronik einer Arbeiterfamilie aufzeigt. Die Charaktere sind fein gezeichnet und schlüssig entwickelt, die Handlungen nachvollziehbar, die Tragik der Schicksale berühren. Verzichtet wird noch auf all zu offene Propaganda und plakative Aussagen der Protagonisten im Sinne des Sozialismus , u.a. bei einem Gewerkschaftsführer, dafür gibt es dem Milieu des kleinen Mannes entsprechende Sozialkommentare, die durchaus glaubhaft wirken und auch so zum Nachdenken anregen. Allein die Thematik der Judenverfolgung unter der Naziherrschaft wird für den heutigen Geschmack etwas zu lapidar abgehandelt - war wohl noch zu nah dran. Sehenswert.

ungeprüfte Kritik

Der Duellist

Im Auftrag des Zaren
Abenteuer

Der Duellist

Im Auftrag des Zaren
Abenteuer
Bewertung und Kritik von Filmfan "6697mn" am 20.12.2017
Völlig überflüssiger Film über den Vorläufer eines Hitman im zaristischen Russland, der für Geld Duelle für andere ausführt. Das Drehbuch macht den Eindruck, als wäre es erst beim Drehen des Films entstanden und so sind implausible Wendungen der Handlung und konfuse Rückblenden an der Tagesordnung. Die Schauspieler agieren z. T. laienhaft und unprofessionell, inklusive der wohl unglaubwürdigsten Sexszene der Filmgeschichte in einer Kutsche. Das Ganze ist nicht mal ein opulenter Kostüm- oder Historienschinken, da die Schauplätze auf ganz wenige Orte reduziert immer dieselbe Straßenszene oder Hintergrund zeigen - soll wohl St. Petersburg sein, dies ist aber durch nichts erkennbar. Der Charakter des Protagonisten ist in keinster Weise schlüssig, das Ende lächerlich. Unbedingt vermeiden.

ungeprüfte Kritik

Einsamkeit und Sex und Mitleid

Komödie, Deutscher Film, Drama

Einsamkeit und Sex und Mitleid

Komödie, Deutscher Film, Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "6697mn" am 15.11.2017
Schlecht geschauspielerte und z. T. zusammenhanglose Szenen mit pubertärem Humor (als ob das Erwähnen oder Zeigen von Nacktheit, Gewalt, diversen Sexualtechniken per se lustig wäre!), der oft ins Geschmacklose abgleitet. Ein witziges Vorkommnis (Schuhe weg im ICE) macht noch keinen Film. Schräg wäre ein zu positiver Ausdruck. Das Ganze wirkt wie die Erstsemester-Abschlußarbeit einer drittklassigen Filmhochschule. Diesen Film braucht niemand.

ungeprüfte Kritik

40 Tage in der Wüste

Abenteuer
Bewertung und Kritik von Filmfan "6697mn" am 02.11.2017
Neben unzähligen Verfilmungen der Passion mal ein Film über einer andere Periode aus dem Leben Jesus - das Fasten in der Wüste mit seinen drei Versuchungen. Trotz zum Teil gelungener Effekte (z.B. wird der Teufel auch von Ewan McGregor gespielt, als eine Art Alter Ego von Jesus) verliert man schnell das Interesse an der Geschichte - zu platt sind die diffusen "modernisierten" Versuchungen, zu offensichtlich ist der in der Familie präsente Vater-Sohn-Konflikt, der der seinen eigenen widerspiegeln soll und zu unschlüssig das Ende. Wenn hier etwas gezeigt oder aufgearbeitet werden sollte, ist nicht klar was, und um die Gültigkeit der Jesusgeschichte in der heutigen Welt zu zeigen, ist das Setting nicht modern genug.

ungeprüfte Kritik

Berlin Syndrom

Thriller
Bewertung und Kritik von Filmfan "6697mn" am 20.10.2017
Spannender Thriller, der vielversprechend beginnt und die Spannung auch lange Zeit hält, während sich die Rollen zwischen dem Psychopathen, der potentiell auch ein Mörder ist oder sein könnte, und dem Opfer, das zwischen Verzweiflung, Mut, Resignation und Gegenwehr oszilliert, langsam entwickeln. Leider wird dann ab etwa der Mitte des Films viel zu schnell klar, worauf das ganze hinauslaufen soll, und eine Aneinanderreihung von im letzten Moment vereitelten Fluchtversuchen bringt keine zusätzliche Spannung mehr und zieht den Film unnötig in die Länge. Die Auflösung erscheint unplausibel und konfus - ohne zuviel verraten zu wollen. Der Film unterhält zwar streckenweise sehr gut, ihm fehlt aber letztendlich Stringenz in der Handlungsentwicklung. Falls der Titel an das Stockholm-Syndrom angelehnt sein soll, ist er ist völlig irreführend.

ungeprüfte Kritik

Salt and Fire

Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "6697mn" am 21.09.2017
Schwülstige Dialoge, mystisches Geschwafel über Zukunft und Vergangenheit , unglaubwürdige Charaktere und ein aus modernen Problematiken (Umweltdesaster, Vulkanausbrüche, Schwellenland, industrielle Ausbeutung, korrupte Regierungen...) zusammengewürfeltes Drehbuch machen diesen Film zu einer Tortur. Verronica Ferres scheint mit ihrer Rolle völlig überfordert - ist vielleicht kein Wunder bei den ins Banale abgleitenden Selbstgesprächen, die sie führen muß - und der Rest der Darstellerriege, allen voran Gael Garcia Bernal , bleiben hinter ihren Möglichkeiten völlig zurück. Ein spannender Film über diese hoch brisanten Themen sieht anders aus. Die am Ende übergestülpte Sozialkritik - arme, erblindete, einheimische Kinder, die der Gier multinationaler Konzerne zum Opfer fallen - wirkt aufgesetzt und ist voraussehbar. Sollte man sich wirklich sparen.

ungeprüfte Kritik

The Girl from the Song

Drama, Lovestory

The Girl from the Song

Drama, Lovestory
Bewertung und Kritik von Filmfan "6697mn" am 12.09.2017
Dies ist an sich eine ganz charmante, wenn auch ein bißchen kindische Liebesgeschichte und hätte nicht gebraucht, daß man ihr auch noch den Orpheus-und Eurydike-Mythos überstülpt, der letztendlich auch überhaupt nicht greift. Ob man den Film gut findet oder nicht, hängt davon ab, ob man einen Bezug zum Burning Man Festival findet oder nicht. Große Teile des Films zeigen einfach das Festival und bieten für Leute, die noch nie da waren, einen interessanten Einblick. Für mich wurde ziemlich schnell klar, daß ich da jetzt nicht mehr hin muß.

ungeprüfte Kritik

Lion

Der lange Weg nach Hause.
Drama

Lion

Der lange Weg nach Hause.
Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "6697mn" am 31.07.2017
Leider hält der Film nicht, was er verspricht. Der erste Teil, wohl noch der beste, da die Not der Kinder spürbar ist und berührt, ist im Verhältnis zu dem Rest des Films etwas zu lang geraten . Danach gerät die Geschichte aus den Fugen. Weder der schwierige Bruder noch die verständnisvolle Freundin überzeugen, da sie in der Geschichte lediglich eine untergeordnete Rolle spielen und keine nennenswerte Funktion haben, aber in endlosen, ins Leere führenden Szenen langweilen. Die Problematik von Adoption, enttäuschten Erwartungen, Stress bei schwierigen Kindern und die Auswirkungen auf die Familie wird nur oberflächlich angerissen und nie weiterverfolgt und verkommt zur Staffage. Die zunehmende Obsession des Hauptcharakters, Mutter und Bruder zu finden, ist zwar psychologisch nachvollziehbar, hat aber kaum Wirkung auf den Zuschauer, da das einzige filmische Mittel, das dem Regisseur einfiel, um die Not des Charakters zu zeigen, darin lag, ihn zunehmend ungekämmter wirken zu lassen. Der Schauspieler wirkt, was Mimik und Körpersprache anbetrifft, völlig überfordert, um ein solches Trauma darzustellen. Das Ende ist Schmalz vom Feinsten. Unterdurchschnittliche Verfilmung einer an sich interessanten Geschichte.

ungeprüfte Kritik

Alle Farben des Lebens

Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "6697mn" am 25.04.2017
Die Familienkonflikte sind zwar gut geschauspielert und auch mit etwas Situationskomik und Dialogwitz versehen, die Anhäufung von "hippen" Problemen in einer einzigen Familie wirkt aber etwas beliebig und konstruiert - Oma und Gefährtin sind alternde feministische Lesben mit allem Drum und Dran, die Tochter hat sich einen "schlimmen" Fehltritt erlaubt und mit dem Bruder ihres Lovers geschlafen und hat einen schwarzen jüngeren Liebhaber, die Enkeltochter will sich zum Enkelsohn umwandeln lassen... Mehr Charaktertiefe und ein Problem weniger hätten genügt. So entwickelt man mit keinem der Charaktere Empathie und das Ende ist auf typisch amerikanische Weise Friede, Freude, Eierkuchen. Allein die Schauspielerinnen (Naomi Watts, Susan Sarandon, Elle Fanning) machen aus dem Film keinen Totalverlust. Drei Sterne für die Schauspielerei, höchstens einen für das Drehbuch.

ungeprüfte Kritik

Der unsichtbare Gast

Thriller, Krimi

Der unsichtbare Gast

Thriller, Krimi
Bewertung und Kritik von Filmfan "6697mn" am 06.04.2017
Durchaus spannender, plausibler Thriller, der den Zuschauer mit akrobatischen Wendungen im Plot und wechselnden Blickwinkeln auf das Geschehene in Atem hält. Bis zuletzt soll unklar bleiben, wer Täter und Opfer ist, wieviele Täter es gibt und ob Unfall oder Mord im Vordergrund stehen (ohne zuviel verraten zu wollen). Das gelingt größtenteils durch die schauspielerische Leistung der Protagonisten, allen voran Mario Casas, dem man das Zwiespältige oder Undurchschaubare gut abnimmt. Die Kamera setzt zudem auch noch andere Charaktere (den Ingenieur und seine Frau, den hilfsbereiten Autofahrer, die Anwältin) in ein zwiespältiges Licht, so daß der Zuschauer sich auch über deren Absichten nicht im Klaren sein kann. Die Musik tut ein Übriges. Ein kleiner Wermutstropfen ist, daß sich für versierte Thriller-Fans die Wahrheit im letzten Drittel etwas zu früh erahnen läßt. Dennoch gute Unterhaltung.

ungeprüfte Kritik