Der Film geht offen und 'unverblümt' mit dem sexuellen Erwachen, aber auch dem Missbrauch und Rassismus um. Dabei erschreckt ein wenig, wie selbstverständlich die Handlungen dargestellt werden. Andererseits zeigt genau diese uspektakuläre Art, wie weit bestimmte Dinge in der Gesellschaft verbreitet und möglicherweise sogar akzeptiert sind. Der Film liefert aber nicht nur Denkanstöße, sondern ist auch unterhaltsam. Dies liegt nicht nur an den guten Darstellern, vorallem Summer Bishil, sondern auch an manchen ungewöhnlichen Denkweisen und interkulturellen Konflikten. Insgesamt handelt es sich um einen etwas untypischen Film, den man zumindest einmal gesehen haben sollte - ob dieser einem nun gefällt oder nicht.

Weil die ganze Geschichte der Schwestern erzählt wird, ist der Film zurecht lang und auch etwas anstrengend, aber nie langweilig. Dies liegt sowohl an der interessanten Handlung, als auch den sehr guten Schauspieler(inne)n. Kein Popcorn-, sondern glücklicherweise deutsches Qualitäts-Kino. Es schadet deshalb auch nicht, wenn man ein paar Grundkenntnisse deutscher (Literatur-)Geschichte besitzt bzw. erwirbt.

Man hätte die authentische Geschichte in Spielfilmlänge nicht besser verfilmen können. Absolut glaubhafte Darsteller, darunter einige aus der ersten Riege Großbritanniens. Die Handlung enthält nicht nur die Unterstützung des Bergarbeiterstreiks, sondern zahlreiche weitere Facetten: Probleme eines Coming Outs, Aids (noch unerforscht), politische Stimmung etc. Sicherlich war in der damaligen Thatcher-Arä Vieles nicht so einfach und lustig, wie es in der unterhaltsamen Komödie erscheint - einige Details deuten dies im Film auch an. Dennoch ist der Film absolute Klasse und eine dicke Empfehlung wert.
(Ähnlich gut: das authentische Sozialdrama "We Want Sex" (nicht vom blöden Titel stören lassen).)

Dank der Romanvorlage ist es eine überzeugende Geschichte zweier bester Sandkastenfreunde, die immer wieder unerwartete Haken schlägt, sowohl heitere, als auch ernste Momente enthält und so den Film bis zum Schluss interressant werden lässt. Obwohl es eine romantische Komödie mit zielsicherem Ende ist, handelt diese realistischer nicht in einer heilen Welt (im Gegensatz zu vielen US-RomComs). Dabei haben alle Nachwuchsschauspieler noch Entwicklungspotenzial, Lily Collins lässt ihre beiden Kollegen aber schon etwas blass aussehen.

Sehr gut gemacht! Der Film behandelt das Thema Katholischer Erziehungsheime Irlands, indem in großem Umfang Kinder von jungen, unverheirateten (angeblich 'gefallenen') Müttern zwangsweise zur Adoption freigegeben bzw. teilweise sogar verkauft wurden. Diese Tatsache wurde Jahrzehnte verschwiegen und ist bis heute nicht richtig aufgearbeitet worden, obwohl das Thema schon in anderen Filmen aufgegriffen wurde. Noch größer ist allerdings der Skandal, der in diesem Film beschrieben wird. Umso erstaunlicher ist es, wie Philomena Vergebung leisten kann. Judi Dench in Hochform und ein gut agierender Steve Coogan, der mir bisher nicht sonderlich gefiel.

Absolut bewegend! Hätte nicht gedacht, dass es zu "Now Is Good" mit ähnlicher Thematik noch eine Steigerung gibt. Weil der Film völlig unverkrampft und mit einer Leichtigkeit mit dem Krebs umgeht, trifft es den Zuschauer um so härter. Wer von diesem Film nicht berührt wird, der hat kein Herz!

Der Film ist gut gemacht, witzig, besitzt ein gutes Timing und sehr gute Schauspieler. Die gute Romanvorlage war dabei sicherlich hilfreich. Andere Drehbuchautoren hätten die Story wahrscheinlich mit Zoten ruiniert. Dass einige Klischees bedient werden, erwarte ich bei dieser Art Komödie sogar. Der Film ist kein cineastisches Highlight, es gibt jedoch viele, deutlich schlechtere deutsche Komödien.

Ein Muss für alle, die britische Literaturverfilmungen mögen. Der Film erzählt in zwei Zeitebenen die kaum bekannte Geschichte der zeitlebens verheimlichten Beziehung Charles Dickens zu einer jungen Schauspielerin. Wie nicht anders zu erwarten, sind die namhaften Schauspieler hervorragend und die Ausstattung trotz begrenztem Budget sehr gut. Manche Filmsequenzen sind allerdings etwas lang geraten, was das Erzähltempo unnötig bremst. Und man sollte Dickens wichtigste Werke kennen, um alle Nuancen des Films zu verstehen.

Man sollte vorher wissen, dass es keine "Hangover"-Komödie ist! (Wie mir scheint, hatten einige Zuschauer diese Vorstellung.) Die Einordnung "Dramedy" trifft es besser, ich fand einige komödiantische Szenen sogar übertrieben. Der Film strotzt vor Lebenslust, erzählt auf überzeugende Art eine (zunächst gestörte) lange Freundschaft von vier in die Jahre gekommener Herren (grandios gespielt) und verpackt geschickt einige Lebensweisheiten. Ich gebe anderen Kritikern recht, dass eine eigene Reife hilft, den Film zu genießen.

Anhand der bisherigen Kritiken und dessen Zustimmungen sieht man schon, dass die Meinungen weit auseinander liegen.
Die nicht chronologische Erzählweise einer einseitgen, entäuschten Liebe ist außergewöhnlich, der Film selbst aber unspektakulär, aber nicht langweilig. Die beiden Darsteller sind unverbraucht und agieren entsprechend ihren Rollen zurückhaltend. Zooey Deschanel fand ich gut, Joseph Gordon-Levitt dagegen etwas blass. Der Film besitzt keine großen Höhepunkte, sondern viele kleine heitere, komische oder traurige Momente, die ihn auf seine Art liebenswert machen. Beim ersten Blick war ich etwas entäuscht, beim zweiten fand ich den Film aber gut. Wer eher leise Töne mag, dem sei der Film empfohlen.

Zwei hinreissende Schauspieler, die es verstehen, eine sowohl romantische, als auch dramatische Geschichte so interessant zu erzählen, dass diese nicht langweilig wird. Sehenswert! Über das Ende des Films kann man geteilter Meinung sein.

Sehr gut ausgestattete und kurzweilige Verfilmung einer Novelle von Emile Zola.
Lediglich die Episoden der ersten DVD fallen vom Niveau etwas seichter aus (leichter Hauch von "Pilcher") als die sonst meist qualitativ hochwertigen BBC-Verfilmungen dieses Genres. Dies bessert sich aber mit Fortschreiten der Geschichte. "The Paradise" reicht zwar nicht an "Downton Abbey" oder die verschiedenen Verfilmungen der Romane Jane Austen's heran, ist aber trotzdem eine Empfehlung wert.