Kritiken von "spiegelblicke"

Zeiten des Umbruchs

Das Ende einer Ära. Der Anfang von allem.
Drama

Zeiten des Umbruchs

Das Ende einer Ära. Der Anfang von allem.
Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "spiegelblicke" am 31.10.2023
"Zeiten des Umbruchs" lebt und überzeugt von vielen vermeintlichen Kleinigkeiten, die jedoch große Nachwirkungen haben könnten - tatsächlich deutet das durchgängig grandios und glaubwürdig besetzte Selbstfindungs"drama" mehr an, als es schonungslos auf den Zuschauer loslassen würde. Mag sein, dass hierdurch die ein oder andere gänsehautförderliche, spannungsgeladene und / oder auch tiefschürfende Szene mehr oder minder verschenkt wurde - gleichwohl behält sich "Zeiten des Umbruchs" eine erzählerische Lockerheit, die dem ganzen eine besondere Note gibt.

Die Ungerechtigtkeit aufgrund ausgelebter Vorurteile hinsichtlich schwarz und weiß werden auch hier gewissermaßen eher angedeutet und nie bis ins letzte Detail seziert - was bleibt, ist ein Film über Träume, Freundschaft, Erwachsenwerden und Verlust.

Durchweg sehenswert, durchweg unterhaltsam und anrührend, ohne in irgendeiner Fasson gekünstelt zu wirken.

ungeprüfte Kritik

HomeSick

Leiden und Wahnsinn sind finstere Nachbarn.
Thriller, Deutscher Film

HomeSick

Leiden und Wahnsinn sind finstere Nachbarn.
Thriller, Deutscher Film
Bewertung und Kritik von Filmfan "spiegelblicke" am 31.10.2023
Grandiose Filmkunst mit hochkarätiger Besetzung, untermauernder Filmmusik und handfester Thrill ist nichts, was "Homesick" beinhaltet - vielmehr wirkt das Ganze wie eine Art Kammerspiel, wenn nicht gleich eine beliebige Aufnahme einer beliebigen Nachbarschaftssituation, die sich so oder so ähnlich im eigenen Mehrfamilienhaus abspielen könnte.

Ohne großes Brimborium beobachtet der Zuschuaer Jessica und Lorenz in ihrer ersten gemeinsamen Wohnung - während Jessica sich nicht zuletzt wegen ihrer angestrebten musikalichen Karrierre selbst unter Druck setzt, ist Lorenz stets der gelassenerer Typ, der offensichtlich auch nicht ganz nachvollziehen kann, wie verletztend sich väterliche Reaktion auf den Umzug auf Jessica ausübt.

Die Beziehung zur Nachbarin als selbsternannte Hausmeisterin ist eigentlicher Dreh- und Angelpunkt des Werkes, während "Homesick" sehr subtil vorgeht, Andeutungen streut, aber bis zuletzt den Zuschauer seine eigenen Schlüsse ziehen lässt. Das Finale überrascht gewissremaßen, lag zugleich auf der Hand, geht unter die Haut und wirkt nach - für mich, die auch Werken wie "Funny Games" arg viel abgewinnen kann, eine echte Filmperle Dank eigener Erzählstruktur.

ungeprüfte Kritik

Das Lehrerzimmer

Drama, Deutscher Film

Das Lehrerzimmer

Drama, Deutscher Film
Bewertung und Kritik von Filmfan "spiegelblicke" am 29.10.2023
"Das Lehrerzimmer" zeigt unbeschönigt und unübertrieben auf, welche Folgen ein Gerücht rund um einen Diebstahl nach sich ziehen kann. Carla, die hier im erzählerischen Mittelpunkt steht, eckt mit ihren Wertevorstellungen im Lehrerzimmer an und wird schließlich selbst zum Opfer übler Konsequenzen als sie einen Diebstahl aufzeichnen kann und entsprechend meldet.

"Das Leherzimmer" fokussiert sich nicht nur auf die Lehrerrolle, sondern präsentiert ebenfalls die Sicht der Schüler und teilweise der Eltern - stets nüchtern dargeboten erlebt der Zuschauer die Entwicklung eines Verdachts bishin zum kategorischen Rufmord auf Seiten der Schüler wie auch Lehrer.

Der Film verzichtet auf große dramaturgische Augenblicke wie auch Effekte, wirkt beizeiten beinahe dokumentatorisch und wirkt bitter nach - die finale Schlusszene empfand ich hingegen als etwas albern; unglückselig auch das etwas arg offene Ende des Ganzen.

Dennoch einen ernsthaften, aufmerksamen Blick wert.

ungeprüfte Kritik

The Knocking

Thriller, Horror

The Knocking

Thriller, Horror
Bewertung und Kritik von Filmfan "spiegelblicke" am 27.10.2023
Kurz gesagt - "The Knocking" hat mir persönlich durch seine eigene bishin eigenartige Herangehensweise und die innewohnende Rätselhaftigkeit durchaus gefallen. Man mag sich zwar fragen, ob es tatsächlich einen handfesten Grund für das entfremdete Geschwistertrio gibt, sich gemeinsan ein Erbe anzugucken, welches sie eigentlich bereits kennen und genauso eigentlich gar nicht wirklich haben wollen, dient dieser Auflug gewiss lediglich dem zuschauerlichen Kennenlernen der Filmfiguren und deren traumatische Erlebnisse.

Als Zuschauer muss man gewiss geduldig sein und sich auf das Ganze einlassen wollen statt einen schockierenden Horrorfilm zu erwarten - "The Knocking" hält sich kaum an konventionelle Abläufe, erwischt den Filmgucker abschließend eiskalt und wirkt auf eigene Art mit seiner Botschaft, die man gewiss auch selbst erkennen mögen muss, nach.

ungeprüfte Kritik

The Mermaid - Lake of the Dead

Horror, Fantasy
Bewertung und Kritik von Filmfan "spiegelblicke" am 27.10.2023
Zweifelsohne eine völlig andere Machart wie auch Herangehensweise, als man es von den sonstig stets amerikanischen oder alternativ asiatischen Filmemachern gewohnt ist - "The Mermaid" geht eher unterschwellig gruselig vor, statt auf große Schockmomente zu setzen. Die Mär per se ist mehr oder minder bekannt und wird auf schaurige Art präsentiert, wenngleich die romantische wie auch dramaturgische Note nicht zu kurz kommen soll.

Den großen Knaller stellt "The Mermaid" gewiss nicht dar, lässt sich jedoch gut und gerne anschauen, ohne das man handfeste Alpträume davon tragen muss. Die kleine große Nebenstory rund um Marina, die eingangs fast im Schwimmbad ertrinkt, ausgangs jedoch fabelhaft im See schwimmen kann, mag etwas unausgegoren daherkommen, insgesamt überzeugt der Film jedoch auch bis in die kleinste Nebenrolle auf seine eigene Art.

ungeprüfte Kritik

Eismayer

Drama, Lovestory

Eismayer

Drama, Lovestory
Bewertung und Kritik von Filmfan "spiegelblicke" am 15.10.2023
Basierend auf wahren Ereignissen wird auch "Eismayer" einige künstlichere Freiheiten innehalten, kommt es hier und dort doch zu weichgespült und - tragischerweise - zu unglaubwürdig herüber, dass sich niemand ernsthaft an der Homosexualität stört, sondern schlussendlich allesamt applaudieren, als die entstandene Liebe offen gezeigt wird.

Mag sein, dass ich persönlich da zu skeptisch bin und der Geschichte Unrecht tue - Fakt ist jedoch, dass die Macher ein Maß Spannung dadurch verschenkten, dass der Zuschauer, der die Filmbeschreibung las oder auch nur das Cover betrachtete, von Anfang an weiß, wer sich ineinander verliebt.

Gefühle per se werden in "Eismayer" zurückhaltend gezeigt; großartige Darstellung indes von Eismeyers Filmfrau in der Szene, in der sich ihr Mann nacht etlichen gemeinsamen Jahren offenbart.

Insgesamt ist "Eismayer" unterhaltskam, kurzweilig und bietet unvorhergesehene Momente - die Härte der Ausbildung ist hier und dort spürbar, will jedoch zu guter Letzt nicht immer aus sich heraus und auf den Zuschauer übergehen. Der Film lebt manchesmal eher von Andeutungen als von klaren Bildern; sprachlich ist der Dialekt gewiss für manche eine Herausforderung, punktet die Disc an dieser Stelle mit vorhandenen wie auch treffsichereren Untertiteln.

Was bleibt, ist das Gefühl, das die Macher etwas zu zurückhaltend waren; das irgendetwas fehlt, um vollständig überzeugt zu sein. Dennoch durchaus sehenswert.

ungeprüfte Kritik

Acht Berge

Nach dem Roman von Paolo Cognetti.
Drama, Abenteuer

Acht Berge

Nach dem Roman von Paolo Cognetti.
Drama, Abenteuer
Bewertung und Kritik von Filmfan "spiegelblicke" am 14.10.2023
"Acht Berge" ist gewiss nichts für ungeduldige Zuschauer, die actionreiche Filmdarbietungen bevorzugen - in seiner Laufzeit von über zwei Stunden finden sich mehrere Szenen, in denen die Stille vorherrscht. Was mit einem Vater beginnt, der seinen Sohn und dessen besten - wohl auch einzigen - Freund lehrt, auf Wanderungen nur während Pausen zu sprechen, endet Jahrzehnte später bei einem lockeren Kontakt zwischen den beiden nunmehr erwachsenen "Jungs", die äußerlich den Kontakt zwar stehts zu verlieren drohten, innerlich jedoch bis zuletzt verbunden waren.

Der Knackpunkt, dass Pietros Vater Bruno zu bevorzugen scheint, legt sich wie eine kleine Anklage Pietros über den ganzen Film, fühlt der Zuschauer jedoch dessen wahre Gefühle durchaus und ahnt, dass kindliche Eifersucht Narben hinterlässt, die niemals so ganz verblassen.

"Acht Berge" ist ein durch die Bank interessanter Filmbeitrag, ein Einblick in unterschiedliche Lebensweisen, Lebensmodelle und Sinnsuchen - zwar bleiben die Figurenzeichnungen ein wenig blaß, rundet dies jedoch die Schweigsamkeit der beiden Freunde, die ihrem Leben eine jeweils andere Richtung geben, ab.

Für mich durchaus ein Film, den man in der richtigen Stimmung, dann aber auch nach einiger Zeit wiederholt sehen mag.

ungeprüfte Kritik

Drei Tage und ein Leben

Nach dem internationalen Bestseller von Pierre Lemaitre.
Drama, Krimi

Drei Tage und ein Leben

Nach dem internationalen Bestseller von Pierre Lemaitre.
Drama, Krimi
Bewertung und Kritik von Filmfan "spiegelblicke" am 10.10.2023
Insgesamt ein ruhiger, schwermütiger Filmbeitrag, welcher nicht so recht in die Sparte "Thriller" oder gar bloß "Krimi" passen will. Im Grunde ist es eher ein dramaturgischer Beitrag rund um eine Gemeinde, die bei genauerer und speziell finaler Betrachtung stärker zusammenhält, als man es eingangs erwartet. Ein wenig vergleichbar mit "Tannöd" fühlte sich "Drei Tage und ein Leben" für mich an, wirkt auf eigene Art und Weise nach und lässt den Zuschauer rat- wie sprachlos zurück.

Man wartet, wenn man ich ist, die ganze Zeit auf eine Offenbarung, ein Geständnis gar - was bleibt, ist jedoch das stille Bewusstsein einer Wegschau-Gesellschaft, die - ohne es bös zu meinen - das beste für sich aus einer Situation macht, die unbeabsichtigt vollends aus dem Ruder lief.

ungeprüfte Kritik

Mr. Right

Krimi, Komödie

Mr. Right

Krimi, Komödie
Bewertung und Kritik von Filmfan "spiegelblicke" am 05.10.2023
Durch die deutsche Synchronstimme, die sonst Adam Sandler gebührt, fällt es schwer, diesen Darsteller nicht stets vor Augen zu haben, gestaltet sich auch die Rolle des Serienkillers wie Sandler auf dem Leib geschrieben. Nun, tatsächlich spielt hier Sam Rockwell die vorgenannte Hauptrolle, geht aber neben Anna Kendrick förmlich unter.

Der Film selbst ist als Genremix einer Romanze, Dramas, Gangsterfilm, Krimi und schwarze Komödie anzuehen, gestaltet sich nahezu durchgängig unterhaltsam - so unterhaltsam Szenen voller Blut, Mord, Brutalität und Freizügigkeiten eben sein können.

Wirklich ernst nehmen darf man "Mr Right" gewiss nicht, und auch nicht die ernsthafte tiefschürfende Auseinandersetzung mit der großen Frage "wie ist es, einen Auftragskiller zu lieben? erwarten, die der Trailer suggeriert - für einen unterhaltsamen Filmabend jedoch ist das Ganze durchaus zu empfehlen.

ungeprüfte Kritik

Lehrer kann jeder!

Komödie, Deutscher Film, TV-Film

Lehrer kann jeder!

Komödie, Deutscher Film, TV-Film
Bewertung und Kritik von Filmfan "spiegelblicke" am 05.10.2023
Recht harmloses, aber dennoch ernsthafter Beitrag mit lockeren Zügen, ohne das man das Ganze unbedingt "Komödie" nennen könnte. Dank der Besetzung erwartet man zwangsläufig etwas mehr Biss, als "Lehrer kann jeder" inneträgt - dennoch finden auch hier schlagfertige Dialoge ihren Platz und sorgen für eine kurzweilige, jedoch gesellschaftskritische Auseinandersetzung rund um das Thema Schule, Lehrermangel, orientierungslose Schüler und nicht zuletzt Lehrerkinder.

"Lehrer kann jeder!" wird leider zum Schluss hin etwas albern, bishin grotesk, lässt sich jeodch gut und gerne anschauen.

ungeprüfte Kritik

Der Pfau

Nach dem Bestseller von Isabel Bogdan.
Deutscher Film, Komödie, Krimi

Der Pfau

Nach dem Bestseller von Isabel Bogdan.
Deutscher Film, Komödie, Krimi
Bewertung und Kritik von Filmfan "spiegelblicke" am 23.09.2023
Recht gelungener Filmbeitrag zum Thema "ein Team, welches keines sein will, wird zusammengepfercht, um eins zu werden" mitsamt seinen mehr oder minder typischen gegenseitigen Sticheleien, Unterstellungen und Selbstläufern, die durch ein Missvertändniss - in Form eines toten Pfaus - immer skurillere Formen annehmen.

"Der Pfau" reicht für meinen Geschmack nicht an "Der Gott des Gemetzels" heran, hat jedoch durchaus genug Biss, Witz und Anspruch, um einen unterhaltsamen Filmabend zu erschaffen.

Wer bahnbrechende Spannung sucht, actionreiche Szenen oder gar eine Abneigung gegen eine wohldosiert eingesetzte Erzählerstimme hat, wird hier vermutlich nicht glücklich werden - mir für meinen Teil hat der Film nicht zuletzt aufgrund des finalen Kniffes durchweg zugesagt.

ungeprüfte Kritik

Und dann kam Dad

Familie kann man sich nicht aussuchen.
Komödie

Und dann kam Dad

Familie kann man sich nicht aussuchen.
Komödie
Bewertung und Kritik von Filmfan "spiegelblicke" am 23.09.2023
Recht harmlose Komödie, die insgesamt ein wenig mehr Biss vertragen hätte - wie so oft sind im Trailer bereits sämtliche Szenen zu sehen, die hier für Humor sorgen.

Durch die Idealbesetzung mit Robert de Niro hebt sich "Und dann kam Dad" zwar von der "in den Augen anderer passt das Paar gar nicht zusammen also will man es auseinanderbringen" Masse ab; mangelt es jedoch insgesamt an DEM Unterschied zu anderen Filmen, um sich unbedingt diesen hier ansehen zu müssen.

Dessen ungeachtet recht kurzweilig und unterhaltsam. Emotional, aber nicht zu sehr ans Herz gehend und gewiss auch ernsthaft, ohne den im Vordergrund stehenden Humor beiseite zu drängen.

Kann man wirklich gut und gerne einmal anschauen, als Kauf-DVD würde ich jedoch nicht dazu raten.

ungeprüfte Kritik