Sehr unterhaltsam.

David Leitch ist sozusagen die Antwort der USA auf Guy Ritchie: rasanter Schnitt, viel Action, schwarzer Humor - und philosophiefreie bis gelegentlich absurde Unterhaltung (auch als "Popcornkino" bekannt).

Ein kleines bisschen Länge hat der Film im zweiten Drittel, nimmt dann aber wieder richtig Fahrt auf.

"The Flash" spielt ja bei DC in etwa die Rolle, die Spider-Man bei Marvel spielt. Und hier kommt eine erneute Bestätigung, dass teure visuelle Effekte ein hohles Drehbuch nicht auffangen können: nervige Nebenfiguren, viel Gelabere, ein bisschen Ideenklau aus "Spider-Man - a new universe", und ein Superheld, der nur zu seiner Mama will. Kein Wunder, dass der Film als Kassengift endete.

Das Ende von TV-Legende Dan Rather und irgendwie auch das Ende der Unabhängigkeit der TV-Nachrichten von kommerziellen Interessen. Fazit: Das Ende einer Ära.

Was britische Fernsehfilme angeht, warteten wir eigentlich eher darauf, dass doch bitte endlich die fünfts "Sherlock"-Staffel komme. Doch irgendwie darf Benedict hier wieder anderen "Sherlock" spielen, der mit herausragendem und dennoch weitgehend empathielosen Geist ein Rätsel zu knacken versucht. Zwischen beiden Figuren gibt es auf den zweiten Blick mehr Verwandtschaft, als der erste Blick vermuten lässt.

Diese britische Miniserie verlangt den Zuschauern einiges ab. Die Story ist komplex und handelt viel von Leid, Entstellung, Abgründen und Trauma. Gleich am Anfang erfolgt ein kurzes Flashback, aus diesem heraus ein weiteres, und schnell merkt man, dass diese Serienmord-Story komplett rückwärts erzählt wird. Das wirkt zunächst absurd, funktioniert aber gut. Das Drehbuch ist eine erneute Bestätigung der schwer zu übertreffenden britischen Drehbuchkunst und streut immer wieder Fährten in die eine oder die andere Richtung.
Wie gesagt: Kein Zuckerschlecken, dafür mal etwas anderes als sonst.

Es ist ein schillernder, freudiger, wilder, bunter Spaß. Aber man fragt sich dann doch, was eigentlich der Zweck des Films ist.

Der Film hat etwas von einem verfilmten Graphic Novel, der die Nachkriegsdunkelheit einfängt wie ein Roman von Louis-Ferdinand Céline. Die Erkenntnis der Sinnlosigkeit. Eine ganze, gebrochen zurück kehrende Männergeneration. Was Krieg und "spanische Grippe" von einer Gesellschaft übrig ließen.

Die visuellen Effekte sind zunächst überraschend und interessant, doch da sie sich immer wiederholen, fragt man sich irgendwann, was eigentlich ihr Mehrwert, ihr Beitrag zur Handlung ist, und ob es hier nicht eher darum ging, an den Kosten für echte Bühnenbildner und Kulissen zu sparen.

Jetzt, wo man weiß, woran Bruce Willis leidet, tut es richtig weh, ihm zuzuschauen, wie er versucht, sich an seine nächste Textzeile zu erinnern. So möchte man ihn nicht in Erinnerung behalten. Der Film hätte ohne ihn womöglich besser funktioniert.

Der Film lebt von den beiden Hauptdarstellern. Ansonsten ist es ein sehr klassischer Krimi, der sich in eine lange Reihe von Filmen über Polizeikorruption im Los Angeles Police Department einfügt und von der Gestaltung und den Lichtverhältnissen her irgendwie so aussieht, als hätte man um 1995 einen Krimi über die 1970er Jahre gedreht.

Der Film scheint wirklich gut gemeint: Starbesetzung wohin das Auge blickt, Aufwendige Dekore, und so weiter. Aber der Regisseur hat auch das Drehbuch geschrieben und hält seine Dialoge wahrscheinlich für besser, als sie sind. Deswegen gibt es so viele davon. Etliche Szenen sind einfach mehrere Minuten zu lang. Man könnte eine halbe Stunde heraus schneiden und niemand würde es merken. Schade, denn in dem Film steckt viel Herz.

Irgendwie vage von "Heat" und "The Town" inspiriert, jedoch mit amateurhaftem Drehbuch und einem halbherzigen Bruce Willis, der durch die Story schlafzuwandeln und jede schauspielerische Ambition aufgegeben zu haben scheint. Schade, wie sich ein einst großer Name in immer beliebigeren Direct-to-Video-Fließbandproduktionen auflöst.

Ein großartiger Musikfilm, der die üblichen netten Klischees der Musikfilmw komplett beiseite lässt und eigentlich eher wie ein Film über Boxer oder eine Militärausbildung strukturiert ist. Entsprechend hart fällt er aus, entsprechend wenig Platz bekommt die einzige weibliche Rolle. Die These, dass man aus Menschen nur das Beste heraus holt, wenn man sie triezt und and die Grenze bringt, ist vielleicht nicht ganz so alternativlos wie hier dargestelle, aber wer weiß?

Ich liebe Jazz, aber eines der schlimmsten Dinge im Jazz sind für meine Wenigkeit Schlagzeug-Soli. Und doch sind Handlung und Aufbau hier so leidenschaftlich, dass man mit dem jungen Helden nur mitfiebern kann. Die Leistung der beiden Hauptdarsteller ist tadellos. Und J.K. Simmons hat auch endlich mal nicht nur eine Nebenrolle. Bei aller Musik fällt auch immer wieder das Licht auf. Und seit Langem hat mich in Filmen weniges so sehr gepackt wie die letzten Minuten des Films.