Kritiken von "SteveStrange"

Lebe lieber ungewöhnlich

Komödie, Fantasy, Krimi

Lebe lieber ungewöhnlich

Komödie, Fantasy, Krimi
Bewertung und Kritik von Filmfan "SteveStrange" am 26.12.2008
Danny Boyle goes Mainstream.

Und dennoch ist die Entführungsgeschichte durchaus originell, man nehme einen Entführer -tollpatschig veranlagt- hilflos im Unterfangen ein "richtiger" Entführer zu sein. Eigentlich ohne festen Plan, rutscht er in eine Situation, die er nicht kontrolliert. Das Opfer übernimmt das Geschehen. Nicht etwa um sich zu retten, sondern um die Entführung ein Erfolg werden zu lassen.

Bildersprache und Situationskomik, wie man Sie von Dany Boyle kennt.

Cameron Diaz gibt eine verwöhnte Luxus Tochter der Extra-Klasse! Man spürt, dass die Chemie zwischen ihr und Ewan McGregor stimmt. Es macht Spaß, beide in einem Road-Movie mit viel Tempo zu sehen.

Wenn manchmal auch ein wenig seicht, - alles ein Frage des Blickwinkels - Danny Boyle darf schließlich auch mal Mainstream liefern.

ungeprüfte Kritik

Götterdämmerung

Morgen stirbt Berlin
Thriller, Deutscher Film, TV-Film, Krimi

Götterdämmerung

Morgen stirbt Berlin
Thriller, Deutscher Film, TV-Film, Krimi
Bewertung und Kritik von Filmfan "SteveStrange" am 20.11.2008
Was mit einer interessanten Basis für einen Thriller beginnt, entpuppt sich schnell als ein Pseudo Spiel, das zeitweise das Niveau von TV-Krimis streift.

Eine Nazi Sondergruppe hat Berlin eine explosive Hinterlassenschaft spendiert. Das ermittelte Team bewegt sich im Zeittakt des zurücklaufenden Count-Downs der Bombe. Eine rückwärts tickende Uhr muss mal wieder herhalten.

Man nehme dazu die aufgesetzte emotionale Familienbande, oder was ist diese Micky Mouse Auseinandersetzung von Enkelin mit Nazi-Opa sonst? Der Freund begibt sich derweil auf pseudodramatische Tauchgänge.

Reden wir über den bösen Feind. Der lauert überall. Es ist ein in Tarnung lebender ehemaliger Nazi-Projektleiter. Ein in die Jahre gekommener Finsterling, der alle Fäden der Welt in der Hand hat. Was bei James Bond noch durchgeht, wirkt bei einem Thriller mit Alltagsbezug fast schon komödiantisch.

Schauspieler auf TV-Serienniveau, die Geschichte durch teilweise haarsträubende Ermittlungsarbeit nicht etwa glaubwürdig. Am Ende wird geheiratet, -ach Gott-, sorry, nicht aufgepasst - es werden Kinder in die Welt gesetzt.

Selbst Schuld, wer Filme der Christiane Paul wegen schaut.

ungeprüfte Kritik

Somersault

Wie Parfum in der Luft.
Drama

Somersault

Wie Parfum in der Luft.
Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "SteveStrange" am 12.10.2008
Einfache Story um das -ach- so schwierige Erwachsen werden.

Ein Mädchen läuft zu Hause weg, begibt sicher eher aus Verzweiflung als Überlegung auf große Tour. Sie schlägt sich durch, ihre erotische Ausstrahlung nutzend, um erst Mal Unterschlupf zu finden.

Vertrauen, Hoffnung, - ausgeschlossen sein. Eine Geschichte über die Vielfalt der Beziehungen, die Menschen im Leben eingehen. Beziehungen, aus denen sie - ein ums andere Mal - verändert hervorgehen.

Erzählt wird in wunderbar poetischen Bildern. Ein Film, den man sich Kraft seiner erschlagenden Schönheit am liebsten an die Wand hängen möchte. Emotionen, Kälte und Leere – Stimmung in Bildern, die der Kameramann Robert Humphrey in sehr eigener Sprache einfängt.

Da hört Beschreibung auf – und fängt der „gute Film“ an. 39 Filmpreise legen ein sehr deutliches Zeugnis ab.

Einschalten, anschauen – faszinieren lassen.

ungeprüfte Kritik

V wie Vendetta

Freiheit! Für immer!
Action, Science-Fiction

V wie Vendetta

Freiheit! Für immer!
Action, Science-Fiction
Bewertung und Kritik von Filmfan "SteveStrange" am 12.10.2008
Einen Spielfilm als Comic-Adaption -schwer genug – und dazu ein Stück über die Freiheit der Menschen liefern? Noch schwerer…

Der Film spielt im düster wirkenden London, Sciene Fiction - eine trostlose Zukunft, einige unverzichtbare Werte sind verloren. „V- Vendetta“ lässt mit gutem Recht spüren, das ein Comic im Hintergrund steht, - die Art der Bilder, die Inszenierung mancher Action Szenen – die Verwandtschaft ist frappant.

Es bleibt eine intelligent angelegte Geschichte, es gibt Feinheiten der Erzählung, Verästelungen der Handlung, Politik und Religion mit keineswegs seichten Dialogen. Die Basis für diese Art Kino ist vollständig, imposante Kulissen, die Guten und die Bösen – ein Story-Plott, das nie langweilt. Nun ja - ein wenig fehlt es an Nachvollziehbarkeit, welchem besonderen Umstand z. B. die Begeisterung des gemeinen Volk für den Masken-Mann entspringt.

Dennoch mutiges Projekt, weil einfach schwierig – mit Augenmaß bewertet ist "V - Vendetta" unbedingt gelungen.

ungeprüfte Kritik

FC Venus - Elf Paare müsst ihr sein

Frauen am Ball
Deutscher Film, Komödie

FC Venus - Elf Paare müsst ihr sein

Frauen am Ball
Deutscher Film, Komödie
Bewertung und Kritik von Filmfan "SteveStrange" am 12.10.2008
Man hat es nicht leicht. Fußball zu mögen - und dazu gleichzeitig Filme? Selbst schuld, wer dermaßen veranlagt ist.

FRAGE: - Warum?

Einfach deshalb, weil fast grundsätzlich - wenn beides in Verbindung gebracht wird - nur Peinlichkeit entstehen will. Nichts anderes bei diesem Machwerk. Super platte Brechmittel-Gags, - das nach 2 Minuten erkennbare "Frauen können alles besser als Männer" wird bis über die absolute Schmerzgrenze hinweg gezogen. Der „Profitrainer“, der selbst Fallrückzieher anerzieht – da bleibt eigentlich nur abschalten.

Dann würde man jedoch verpassen, dass das persiflage-Venus Team selbstverständlich einen aussichstlosen Rückstand in der letzten Sekunde zum Sieg wandelt.

Viert klassige Komödie,- im Milieu von Freizeitfußballern spielend- zum absoluten Wegschauen.

ungeprüfte Kritik

Schnappt Shorty

...aber bitte mit Stil!
Komödie, Krimi

Schnappt Shorty

...aber bitte mit Stil!
Komödie, Krimi
Bewertung und Kritik von Filmfan "SteveStrange" am 05.10.2008
Wieder so ein Film aus einer fast schon zahllosen Reihe – Gaunerkomödie, coole Sprüche, ein bisschen Gewalt - viel Prominenz.

Unterhaltsam – ja,- kann man schon behaupten, - mindestens zeitweise. Dieses Mal hat das einschlägige Schießeisen- Gewerbe die Filmbranche entdeckt. Alles durchaus solide verfilmt. Jedoch wenig Eigenständigkeit, dieser Teebeutel wird zum x-sten Mal aufgebrüht.

ungeprüfte Kritik

Untreu

Thriller

Untreu

Thriller
Bewertung und Kritik von Filmfan "SteveStrange" am 05.10.2008
Neuverfilmung des Klassikers „Eine untreue Frau“ - Buch und Regie Claude Chabrol.

Was man zunächst kritisch sehen könnte, entpuppt sich als überaus gekonnte Arbeit von Adrian Lyne. Der Film strotzt vor Perfektion, besitzt ein großartiges Gespür für Timing, Rhythmus und Spannung. Geschildert wird das Leben des Ehepaar Connie (Diane Lane) und Edward (Richard Gere). Er beruflich engagiert, erfolgreich – seine Frau Connie seltsam unausgelastet.

Sie lernt Paul kennen, der ihr bei einer zufälligen Begegnung seine Hilfe anbietet. Fortan ein Gefühl zwischen Beunruhigung und Faszination, welches Diane Lane in ihre Rolle mit Händen greifbar macht. Die Anziehung, die zwischen Lane und Martinez ausgeht, bewegt sich jenseits des Familienlebens, das im Grunde glücklich ist. Eine Begegnung, bei der die Funken sprühen, - eine, die sich jeden Tag und überall ereignen kann. Der Film bettelt nicht um Verständnis für das Handeln seiner Figuren, es wird schlichtweg „nur“ dargestellt. Niemand wird verurteilt oder beschuldigt. Ein US-Film, der ohne den moralischen Zeigefinger auskommt, - bemerkenswert.

Darstellerisch überragt Diane Lane, die überzeugend den Zwiespalt zwischen Leidenschaft, Schuldgefühlen und Angst verkörpert. Ihr brillantes Spiel beherrscht in jedem Moment die Szenerie. Völlig zu Recht wurde sie für die Rolle eines Oscars nominiert.

Beste Kamera, überraschenden Wendungen – und eine Diane Lane, die mit Charakter, Sex-Appeal und Herz spielt. Diese Neuverfilmung hat sich zweifellos gelohnt.

ungeprüfte Kritik

Intime Fremde

Drama, Lovestory

Intime Fremde

Drama, Lovestory
Bewertung und Kritik von Filmfan "SteveStrange" am 04.10.2008
Kann man in einem guten französischen Restaurant schlechten Rotwein trinken?
Vielleicht möglich, allerdings nicht sehr wahrscheinlich. Und - Reden wir über Film - kann eine gute besetzte, europäische Filmcrew einen schlechten Film abliefern? Klar doch - auch das ist möglich - jedoch nicht unbedingt zu erwarten.

"Intime Freunde" nimmt seine Ausgangspunkt mit einer einfachen Verwechslung von Türen. Oder stimmt der Begriff „Verwechslung“ überhaupt? Sind Steuerberater zuweilen nicht auch als Psychoanalytiker gefordert? Mindestens dann, wenn Klienten falsche Türen nutzen. Und sich dennoch wohl verstanden fühlen.

Der nach Beratung suchende Dame fällt nicht im Traum ein, noch mit der „richtigen“ Psychocouch zu tauschen. Das Büro wird ihre Bühne, und ab sofort wird offensichtlich alles zur Kopfsache. Auch für jene Zuschauer, die den "Count Down" der Konversation bereitwillig mitgehen. Man tauscht sich aus über die großen Widrigkeiten des Lebens, über Eheprobleme, - und über alltägliche Kleinigkeiten.

Das "Paar" bewegt sich in der Rollen zwischen Analytiker und Klient. Und droht doch bald die Umlaufbahn des "Beratungsgesprächs" zu verlassen. Hat hier überhaupt Bedeutung, wer die Rolle des Analytikers und wer die des Klienten einnimmt? Ist nicht bald ganz Anderes zu erwarten?

Alles nur Kopfsache…

Glänzende Rollenbesetzung des stets seltsam reserviert wirkenden Steuerberaters, der sich in selbstgebauten Grenzen gefangen hält. Ein Hauch der Filme von Sautet an jeder Ecke. OK- wie war das mit den einfachen Wahrheiten? Gute Filmcrews können keinen schlechten Rotwein reichen?

So - oder so ähnlich.

ungeprüfte Kritik

Vier Minuten

Drama, Musik, Deutscher Film

Vier Minuten

Drama, Musik, Deutscher Film
Bewertung und Kritik von Filmfan "SteveStrange" am 23.09.2008
Ein weiterer deutscher Film, bei dem Hinsehen unbedingt lohnt.

Zunächst fällt auf, dass die Protagonisten perfekt besetzt wurden. Kein Wunder, wenn z. B. sage und schreibe 1.000 Frauen für die Rolle Jenny vorsprechen. Traude Krüger und „ihre“ Gefangene Jenny, die Hauptrollen sind derart gut ausgefüllt, dass man glauben möchte, dass beide Darsteller sich selbst spielen.

Da gehen also zwei Frauen, die unterschiedlichen Generationen angehören, komplett verschieden sind, eine Art Not- oder Zwangsgemeinschaft ein. Schlicht deshalb, weil Sie ihrem schwierigen Leben nur in gegenseitiger Abhängigkeit noch einmal Großes abringen können.

Im Grunde braucht es nur das Spiel der Gegensätze der Beiden, schon wird die gesamte Geschichte mit Sinn und Verdichtung aufgeladen. Kamera und Kulisse im richtigen Winkel und Licht, ein sicheres Gespür dafür, wie man im Kino sperrige Geschichten erzählen kann, dazu ein furioser Schluss – „4 Minuten“ hat alles, was Qualität bringt.

Manchmal ist weniger mehr. Not und Schicksal wären auch auf halber Höhe noch sichtbar genug gewesen. Muss den unbedingt -in der Rückschau- die Schuld aus dem dritten Reich oder Inzest beigemengt werden?

Dennoch deutliches Daumen hoch, - und es sei dabei festgehalten: wenn weniger mehr wäre, - ja dann wäre „4 Minuten“ noch größer, als der Film tatsächlich schon ausgefallen ist.

ungeprüfte Kritik

Der Krieg des Charlie Wilson

Basierend auf einer unglaublichen, aber wahren Geschichte.
Drama

Der Krieg des Charlie Wilson

Basierend auf einer unglaublichen, aber wahren Geschichte.
Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "SteveStrange" am 15.09.2008
Charlie Wilson ist Kongressabgeordneter in den USA der frühen 80er Jahre. Keiner der ersten Reihe. Er taugt nicht zum moralischen Vorbild, genießt auch mal Drogen und stets den besonderen Spaß mit Frauen.

Wilson organisiert seinen Einfluss durch Geben und Nehmen, unterhält ein glänzend ausgebautes Netzwerk zu den Hebeln der Macht. Wilson entspricht als Bild eher einem charmanten Kindskopf, als dem fiesen Bösewichts.

Innerhalb seiner Verbindung zu einer erzkonservativen Texanerin und einem abtrünnigen CIA-Agenten befindet er sich - nach schockierenden Besuch vor Ort - plötzlich auf größten Spielplatz des kalten Krieges dieser Zeit – in Afghanistan.

Erzählt wird nicht als ernsthafte Biographie, sondern als unterhaltsame Polit-Satire. Vieles stimmig, mit liebevollen Details, einem zeitweise umwerfend ehrlichen Umgang mit der besonderen Naivität, die den Amerikaner schon mal umgibt. Köstlich die Damen der käuflichen Liebe, die im Wasser planschend plötzlich mit einer CNN-Reportage aus Afghanistan konfrontiert werden. Oder die weltfremde Oberflächlichkeit in Sachen internationaler Politik, wenn sich ein Vorsitzender des US-Verteidigungsausschuss auf Auslandsbesuch begibt.

Charismatisches Highlight des Film ist Philip Seymour Hoffman als mürrisch-verknautschter Verlierer-Typ - umwerfend gute Besetzung. Und Highlight ist selbstverständlich auch die Erkenntnis, was private Initiative von institutionellem Tiefschlaf unterscheiden kann. Welch erstaunlicher Einfluss auf den Lauf der Geschichte möglich ist.

Der Krieg des Charlie Wilson hatte trotz unbestreitbaren Qualitäten wenig kommerziellen Erfolg. Politik und Kino, - ein schwieriges Feld. Für eine ernsthafte Auseinandersetzung sicher etwas zu oberflächlich geraten. Dennoch keinesfalls ein Leichtgewicht.

Weder in der Machart noch in Sachen Erkenntnis, die intelligent, mit viel Witz transportiert wird.

ungeprüfte Kritik

Kleine Morde unter Freunden

Thriller, Krimi
Bewertung und Kritik von Filmfan "SteveStrange" am 15.09.2008
Wer kann den nur SO etwas?

Filmgeschichten mit nicht alltäglichem, entlarvendem Humor erzählen. Die Komik der Situation unschlagbar auf den Punkt bringen - treffsicher, dass einem Hören und Sehen vergeht. Das Ganze vermengt mit einem denkbar schrillen, unheimlichen Thriller Ambiente. Es werden „Hitchcock like“ die Nägel gekaut, unterstützt von Kulisse und Kamera, die zum Besten gehören, was man zu sehen bekommt.

YES – Danny Boyle kann SO etwas. Etwas, was vielen seiner Kollegen nicht gelingen wird, selbst wenn Sie der Intention nachhängen, mal einen solchen Film drehen zu wollen.

Reichlich schwer sich „Kleine Morde unter Freunden“ zu nähern, ohne sofort mit Lobeshymnen zu poldern. Eine derart abenteuerliche Mischung hinzubekommen, und dabei eine Erzählung ohne jeden Bruch zu entwickeln, fesselnd ohne den leisesten Absturz, das ist wahrhaft meisterlich.

Dazu unzählige Highlights, schaut man nur etwas genauer hin. Wie kann es etwa sein, dass keiner der drei Bewohner als Sympathieträger auszumachen ist. Und dennoch hält man im Angesicht der Bedrohung zu ihnen, fiebert mit? Oder wie ist es möglich, dass die äußerliche Bedrohung der Wohngemeinschaft gerade überwunden scheint, der Spannungsbogen jedoch um keinen Deut nachlassen will? Die Geschichte gleitet elegant, - fast unmerklich - in einen neuen, befremdlichen Zustand. Innerhalb der Wohngemeinschaft bedroht nun jeder jeden.

Göttlich die klaustrophobe Überhöhung der Abwehrstrategie eines in seinem Weltbild schwer gebeutelten Buchhalters. Der Speicher wird zur seiner Burg. Die Szenerie des Lebens betritt er nur, wenn die "Luft rein" ist.

Die Bildersprache ist vom Feinsten. So nebenbei, beim pflichtgemäßen „Zerkleinern“ der Opfer durch den Mitbewohner, liefert ein durch Finger gleißendes Licht die Idee zur "Burg im Speicher". Mit dem Kopf voraus, einen Blick nach unten in die Wohnung werfend, wird anschließend kontrolliert, ob ein Ausflug nach unten möglich ist.

Kein Zweifel: „Kleine Morde unter Freunden“ ist neben „Trainspotting“ ein weiteres Meisterwerk von Danny Boyle. Fast unglaublich, dass dieses Juwel sein erster Kinofilm war. Befasst man sich mit der näheren Zukunft, so kündigt sich mit “Slumdog Millionaire” wieder sehr Großes von Boyle an.

In den USA Ende November 08 in den Kinos.

ungeprüfte Kritik

Keinohrhasen

Komödie, Deutscher Film, Lovestory

Keinohrhasen

Komödie, Deutscher Film, Lovestory
Bewertung und Kritik von Filmfan "SteveStrange" am 15.09.2008
Till Schweiger holt Hollywood nach Deutschland.

Lieber Till: Selbst in Komödien, die direkt davon leben, dass Charaktere auf einander prallen, kann man seine Finger vom Holzschnitt lassen. Aschenputtel trifft Traumprinz- die nunmehr 5.000ste Auflage. Aber das ist, was Schweiger ja so gern als „Mainstream“ bezeichnet.

Ist jedoch wirklich alles dem „Mainstream“ oder gar Hollywood geschuldet, was der liebe Till hier auffährt? Das man anlässlich von Probedurchläufen beim Publikum ausprobiert, welche Gags ankommen, - geschenkt.

Muss man jedoch (Bonus CD) anlässlich einer Filmbesprechung mit Till wirklich erfahren, wie viele Stück der „KeinOhrhasen“ Kuscheltiere er verkaufen konnte? Oder mehrfach erzählt bekommen, welche Kinderkleidung die einzig richtige ist? Till hat es im Übrigen nun auch übernommen, –so im Vorbeigehen- Deutschland in Sachen „Sex und was kommt bei Frauen an…“ zu „verändern“.

Spätestens jedoch bei dem Vorschlag, bei der Vorpremiere von Schweiger Filmen Gesichtskontrolle für etwaige Kritiker einzuführen, wird klar, welche Geistes Kind Till Schweiger ist. Der besonders ausgeprägten Kritikfähigkeit wird man ihn sicher nicht verdächtigen. In diesem Fall kann die Bonus CD interessanter sein, als der Versuch, sich mit dem Hauptfilm zu vergnügen. Alleine die geschilderte Auseinandersetzung mit der deutschen Filmakademie spricht Bände. Mindestens dann, wem man auch die Argumente der anderen Seite kennt.

Zurück zum Film. Am Anfang möchte man am liebsten abschalten, weil die Story sehr billig angestrickt wird. Richtig – wir sind zurück bei Aschenputtel und ihrem Prinzen. Beobachten den munteren Wechsel platter Gags mit gekonnt inszenierten Lachern - die Zähne von Jürgen Vogel sind genial.

Wir bemerken schnell, dass nicht nur das Ende der Story von Anfang an klar ist. Problem des Genres, - der Betrachter kann damit leben. Spätestens jedoch nach dem Gerichtsurteil und Tills Vorsprechen im Kindergarten ist nach nur 20 Minuten auch jede Einzelheit der kommenden Story klar.

Bilder und Filmsprache, bei Professionalität von Kamera und Kulisse, da hat „KeinOhrhasen“ durchaus etwas zu bieten. Wobei sich speziell die Bildfolge der Annäherung von Kindergarten, Aschenputtel und Prinz ungeniert der Ästhetik kommerzieller Werbespots bedient. Liegt vielleicht in der Logik der Sache, wenn grundsätzlich gewählt wird, was sich am Besten verkauft.

Nora Tschirner kann glänzen, das Auffahren von Promis in Verbindung einer einfach gestrickten Geschichte bringt den kommerziellen Erfolg. Es sei an dieser Stelle ausdrücklich bestätigt. Mainstream ist zulässig und hat seine Berichtigung. Den 6 Millionen Zuschauern sei ihr Vergnügen von Herzen gegönnt. Eine derartige Anzahl von Zuschauern zu gewinnen, steht für sich selbst.

Bei Till Schweiger ist nicht die Auseinandersetzung, ob Mainstream zulässig ist, die wirklich spannende. Es sind vielmehr die Umstände, unter denen wieder mal Hollywood in Deutschland eingeführt werden sollen, -na ja - ...lassen wir das.

ungeprüfte Kritik