Drama
Bewertung und Kritik von
Filmfan "InaLena" am 29.10.2007Drei Schwestern, ein ganz dunkles Geheimnis ! Sophie (= Emmanuelle Béart, göttlich wie immer) die Älteste: eine Schönheit und ein Vorbild-Leben; verheiratet mit einem bekannten Fotografen, zwei Kinder – wie es eben sein soll. Doch dahinter ... ihr Mann betrügt sie, ist unfähig, die Schöne zu berühren oder ihre Berührungen zuzulassen, sie demütigt und erniedrigt sich ohne Unterlass, um ihm nah zu sein und schlägt ihn damit doch nur in die Flucht. Die Mittlere – Celine (unbeachtet in ihrer Rolle = Karin Viard) – ist nicht fähig, irgendetwas in ihrem Leben darzustellen. Verträumt wünscht sie sich einen Fremden und bemerkt die Annäherungen des Nächsten doch nicht. Als Einzige pflegt sie den Kontakt zur Mutter, die alles zerstört hat – aus Selbstsucht hat sie in intriganter Weise den Mädchen den Vater gestohlen. Die Jüngste – Anne, die Studentin die vom väterlichen Professor schwanger wird und in ihm die große Liebe sieht, um sich bis zur Verzweiflung einzureden, dass er sie auch lieben „muss“ !!! Sie (=Marie Gillain, glaubwürdig in ihrer inzestösen Liebeserwartung) setzt alles aufs Spiel, um diese Unmöglichkeit in Wahrheit umzusetzen und merkt nicht, dass sie alles, was ihr noch bleibt, dadurch zerstört.
Nie könnte man vermuten, dass diese 3 Frauen irgendetwas miteinander zu tun haben – doch ihre Verwundungen gehen auf das gleiche Trauma zurück. Der Vater, als Lehrer angeklagt einen Jungen belästigt zu haben, wurde von der Ehefrau angezeigt, ins Gefängnis gebracht und von den Töchtern entfremdet. Nach ca. 30 Jahren klärt sich alles auf: Der Pubertärling wollte den Lehrer verführen – ohne Erfolg – und die Mutter nimmt diesen Umstand her, um den Mann los zu werden; nach einem handfesten Streit stürzt er sich aus dem Fenster auf die Bahngleise. Die Töchter waren Zeugen des verfahrenen Lebens ihrer Eltern und gehen schwer geschädigt aus der Episode Kindheit heraus.
Das Thema ist wirklich spannend und hochinteressant, doch die Umsetzung des Regisseurs Danis Tanovic läßt schwer zu wünschen übrig. Während sich die Charaktere gut entwickeln könnten, verpatzt der Planer des Films die Episoden mit langatmigen Unwichtigkeiten, anstatt sich dem Problem und der Entwicklung der Personen zu stellen und daraus ein Wunderwerk in der Verflechtung der Gefühle zu erstellen – schade, denn die Schauspielerinnen wären es wirklich wert gewesen.
ungeprüfte Kritik