Sehenswerte Dokumentation - Volker Koepp liefert - sowohl inhaltlich als auch visuell - seine gewohnt hohe Qualität! Die Interviews und deren Orte sind sogar unabhängig vom Thema Uwe Johnson für sich packend, interessant und lohnend. Zeitgeschichte, persönliche Lebenszeit, individuelle Perspektiven, gelungen ineinander verflochten. Eindrucksvoll, wie aktuell sich Johnsons Rekonstruktionen auch zum Dechiffrieren unserer gegenwärtigen Zeitumstände eignen. Ich habe, neben der Leselust machenden Erinnerung an Johnsons Werk, eindrucksvolle Menschen und deren gemeinsame Schicksale kennen gelernt. Die fast drei Stunden vergingen dabei wie im Flug…

Quasi ein Vorläufer von American Graffiti, 25 Jahre zuvor handelnd:
amerikanische Jugendliche in der Provinz, am Ende ihrer Schulzeit, den Lebensentwürfen ihrer Eltern entfremdet, Pearl Habor bzw. Vietnam rufen bald verlustreich zu den Waffen. Bigoterie, prüde Sexualmoral, Standesdünkel, ritualisierter Konformismus in Schule, Kirche und auf Labor Day-Paraden - der eigene Platz muß erst noch schmerzlich erkämpft werden. Aus seiner Entstehungszeit betrachtet zeitkritisch-skandalöse Bestseller-Verfilmung, voller progressiver Deutungsmuster für erratisch-biographisches Suchen. Ausgezeichneter Cast, dazu Highlights damaliger deutscher Synchronstimmen, hochwertige visuelle und inszenatorische Umsetzung. Ein wirklich lohnender Filmabend, wo man ihn nicht unbedingt vermutet hätte…

Viel Aufwand, gute Schauspieler - wirr, mühselig. Das Interessante an Meyerhoff kommt nicht rüber!
Es muß aber wirklich auch nicht jedes gelungene Buch filmisch verwertet werden. Außer Spesen nix gewesen…

Sehr schöner, ruhiger, erfüllender Film. Der Einblick in Landschaft und Gesellschaft abgelegener dörflicher Gemeinschaften im Himalaya, konfrontiert mit dem "verwestlichen" Junglehrer, Probleme von Nähe und Distanz, von Bindung und Freiheit, von Archaik und Culture Trash. All das muß man hier nicht reflektieren, man kann es miterleben. Kein plattes Feel Good-Machwerk. Gelungen!

Absolutes cineastisches Highlight von Mike Nichols!
Leider damals im Windschatten von M*A*S*H nicht zu verdienter Beachtung aufgelaufen - zwischenzeitlich aber DER Klassiker kritischer Kriegsfilme. Darüberhinaus - unglaublicher Cast, Hellers geniales Ausgangsmaterial, auf der eigens errichteten Landebahn die 18 original WW2-B-25er von Aircraft-Fanatiker Tallman, groteske war economy, kafkaeske Auswüchse militärischen Regelungswahns.
Was will man mehr?
Anschließend - wem low brow-Glorifizierungen à la Cruise nicht sonderlich gefallen - weiter mit z.B. How I won the War (Lester), The Hill (Lumet), The Thin Red Line (Malick), Three Kings (Russell) etc.

Ein wirklich amüsanter, typisch französischer Spielfilm, gelungene Gesellschaftskomödie des erfolgreichen Gespanns Jaoui & Bacri! Ein guter Einstieg in deren Reihe sehenswerter Filme, die jetzt - nach dem Tode Jean-Pierre Bacris - leider abgeschlossen ist. Scheinbar verbaute Lebenswege, neues Auflodern, die Kleinen und die Großen - Glück und Erfüllung sind nicht käuflich. Ein Juwel, der Kandidat hat 100 Punkte!

Erstaunlich flaches "Feel Good"-Movie, vom Design eher wie eine low budget-TV-Produktion, mit ganz erbärmlichen Space-Sequenzen. Das Filmchen buhlt unübersehbar um die Dreyfuss-Generation und deren Nachwuchs, auch ich bin drauf reingefallen. Trotzig einen "Wir sind alt aber nicht blöd!"-Impuls abarbeitend - aber um Weiten nicht so gut wie etwa Space Cowboys, Der große Bellheim oder Lina Brake. Überflüssiges mediales Machwerk…

Unglaublicher, harter, sehenswerter Film! Nicht drüber lesen, sondern ihn unbedingt ansehen. Roland Klick - sehr gut gemacht!

Kann ich nur empfehlen! Freundlicher Film mit alltäglich schrägen Leuten. Bringen viel Vertrauen ein, das vom Film auch nicht mißbraucht wird. Ich kann das kleine Werk nur weiter empfehlen: Alltag kann unerwartet spannend sein, Menschen oft interessant, der Ort visualisiert zumeist "Kratzputz". Doch in der Öde blühen spürbar Beziehungen, Clique, Kumpels, Kiez - keine City-Anonymität. Eben eine etwas andere Lebensqualität.

P.S. Perückenmacher! Zuerst war Uslars Aufenthalt im Ort, dann kam das Buch mit literarischen Verfremdungen (auch Hotel bzw. Kneipe heißen anders) und dann wird der Film vor Ort gedreht und mit dem abweichenden Buch-Voice over belegt. Klar, dass sich da nicht alles deckt. Ist doch nicht schlimm…

Eigentlich wohl ein sehenswertes Zusammentreffen hochbegabter Künstler. ABER eine indiskutable, unterirdische Bildqualität wie in den Kindertagen von Youtube… Die beeindruckenden Gäste und ihre Darbietungen lohnen in jedem Falle - aber die Produzenten der DVD haben mittlerweile hoffentlich die Branche gewechselt!

Da ist einer, der‘s wissen will: US-Video-Experte kämpft sich zu den malerischen Geheimnissen alter Holländer vor. Spannend, quälend, frappierend, ansteckend! Das ist heitere Wissenschaft, das ist kriminalistische Spurensuche, hier wird an nichts gespart. Das ist mehr als eine Anekdote der Kunstgeschichte.

Eindrucksvoll, bewegend, sehenswert! Schroeter, lange im medialen Windschatten der kommerzielleren Filmemacher seiner Generation, schuf eine Welt für sich, echauffiert, eklektizistisch, zwischen Neo-Romantik und Ironie, zwischen Kunst und Trivialität. Seine Kollegin Elfie Mikesch hat charakteristische Elemente seiner unermüdlichen Schaffenskraft dokumentarisch zu einer medialen tour de force montiert. Eine prächtige, liebevolle Homage an einen [der Rest meiner damaligen Rezension wurde bedauerlicherweise durch externen Textschnipsel verstümmelt]