Kritiken von "BillyJoe"

I Spit on Your Grave

Horror, 18+ Spielfilm

I Spit on Your Grave

Horror, 18+ Spielfilm
Bewertung und Kritik von Filmfan "BillyJoe" am 10.05.2011
Grundlage bildet die US-DVD (unrated) und nicht die wohl hinlänglich bekannte gekürzte deutsche Version. Zum Inhalt selbst sei nur so viel gesagt. Junge Frau aus der Großstadt will ihr Buch in der Pampa zu Ende schreiben und wird von den hiesigen Landeiern gedemütigt, vergewaltigt und kann dem Tod mehr durch Glück als durch Verstand entkommen. Ein paar Wochen/Monate kehrt sie zurück....

Wer das Original von 1978 kennt, wird durchaus über ein paar Unterschiede stolpern. Während ihrer Rückkehr verzichtet die tragische Hauptfigur auf den Einsatz ihrer sexuellen Reize, sondern agiert vielmehr wie ein lebloser, ausschließlich von Hass getriebener Racheengel. Dabei geht sie zügelloser und brutaler zu Werke als im Original, gerade die gezogenen Zähne bzw. der abgeschnittene Genitalbereich sind starker Tobak. Trotzdem distanziert sich die Darstellung bzw. der Film deutlich von solchen Torture-Porn-Machwerken wie der "Saw" oder "Hostel"-Reihe. Nichtsdestotrotz wird der Film genau dieser "Kundschaft" damit wohl gerecht werden, was man letztlich am ehesten als Schwachpunkt des Films ausmachen kann, da er hier mehr auf der aktuellen Welle mitschwimmt, als sich zu distanzieren.

Gut gespielt und optisch überzeugend gehört der eindringliche Film sicherlich zu den besseren Remakes der letzten Jahre und ist unterm Strich nicht das Schlachtfest, welches man ggf. zuerst erwartet. Auch wenn die unterschiedliche zweite Hälfte des Films dem schon eher nahekommt.

ungeprüfte Kritik

Undisputed 3 - Redemption

Ein tödliches Turnier. Der letzte Kampf um die Freiheit.
Action, 18+ Spielfilm

Undisputed 3 - Redemption

Ein tödliches Turnier. Der letzte Kampf um die Freiheit.
Action, 18+ Spielfilm
Bewertung und Kritik von Filmfan "BillyJoe" am 04.02.2011
Wirklich gute Kampffilme sind mittlerweile eine Seltenheit geworden. Von Tony Jaa einmal abgesehen und auch Donnie Yen als "Ip-Men" sticht sicherlich heraus. Abseits des asiatischen Raums jedoch tut sich wenig, von dem Duo Florentine/Adkins vielleicht einmal abgesehen. Schon in "Undisputed II" - damals noch mit Michael Jay White in der Hauptrolle - zeigte Florentine sein Gespür für harte, vor allem aber gut gefilme Kampfszenen.

In "Undisputed III" kann er seinen Vorgänger in allen Belangen übertreffen. Auch wenn die Story um ein Knast-Turnier irgendwo in Osteuropa ziemlicher Murks ist, die Kampfszenen entschädigen für alles. Und um nichts anderes geht es letztlich in solch einem Film. Unvermögen oder mangelnde Fitness muss hier nicht durch hektische Schnitte oder Kameraeinstellungen kaschiert werden, vielmehr darf der Filmemacher eine Zeitlupe nach der anderen einsetzen, um die akrobatischen Kämpfe möglichst intensiv darzustellen. In den ausufernden und teils brutalen Keilereien werden mehr Salti geschlagen als im Zirkus, Blut spritzt nach Kicks meterweit durch den Ring und die Kontrahenten drehen unzählige Pirouetten. Auch wenn einige Tricks schon vom Vorgänger bekannt sein dürften, ein paar Überraschungen hat der Film definitiv zu bieten und auch die Länge der Kämpfe wurde zum Teil erheblich verlängert.

Exotische Kämpfer sind in derartigen Hauddrauf-Filmen das Salz in der Suppe. Hier ist es mal wieder Ronaldinho-Lookalike Lateef Crowder als Capoeira-Kämpfer, der sich mit Tony Jaa bereits in „Tom Yum Goong - Revenge of the Warrior“ einen fast legendären Kampf in einer brennenden Kirche lieferte und man auch hier seinem Duell mit Adkins nur staunend beiwohnen kann. Wer auf Kampffilme steht sollte hier zugreifen, etwas besseres ist mir schon länger nicht mehr untergekommen.

ungeprüfte Kritik

How to Sell a Tit Wonder oder Der Generalmanager

Ein Real-Comedy Spektakel
Dokumentation

How to Sell a Tit Wonder oder Der Generalmanager

Ein Real-Comedy Spektakel
Dokumentation
Bewertung und Kritik von Filmfan "BillyJoe" am 20.07.2009
Fremdschämen in einer neuen Dimension.

Martin Baldauf ist ein armer Mann. Aber er hält sich für einen erfolgreichen Manager. Was er kann ist reden, geht damit aber jedem Menschen so auf die Nerven, das diese irgendwann kapitulieren müssen. Siehe Jürgen Drews. Dreist, abgehoben und irgendwie bemitleidenswert versucht Baldauf nach dem Tod von Lolo Ferrari ein neues Busenwunder zu präsentieren. Drei Wochen nach dem Tod seines Schützlings in einer Talk Show zur Mittagszeit. Die Art und Weise seiner Auftritte wirkt irreal, aber hier ist nichts gestellt. Dieser Mann ist wirklich so.

Langweilig ist diese Doku nicht, vielmehr besitzt sie immenses Unterhaltungspotential. Wenn Baldauf sein C-Sternchen Ashley Bond als neues Buswenwunder hiesigen Zeitungen verkaufen will, diese sich aber aufgrund seiner unprofessionellen Arbeit abwenden, dann ist das peinlich. Noch peinlicher ein Auftritt auf einer Autobahnraststätte, was Baldauf auch als Erfolg bezeichnet. Die Scham sitzt tief, nur nicht beim Akteur selbst. Da passt die kompromisslose Regie noch dazu, denn auch diese hält voll drauf, selbst dann, wenn Baldauf mal Ruhe haben will.

ungeprüfte Kritik

Der seltsame Fall des Benjamin Button

Lovestory, Drama, Fantasy

Der seltsame Fall des Benjamin Button

Lovestory, Drama, Fantasy
Bewertung und Kritik von Filmfan "BillyJoe" am 16.06.2009
Parallelen zum Robert Zemeckis Hit „Forrest Gump“ sind sicherlich nicht von der Hand zu weisen. Denn auch David Finchers Film begleitet seine Hauptfiguren durch ihr gesamtes Leben. Mit all seinen tragischen und schönen Momenten. Allerdings legt Fincher weniger Wert auf das Drumherum. Sein Film ist weniger vom Humor und der Einbeziehung historischer Geschehnisse geprägt, sondern vielmehr durch eine melancholische Grundtendenz im Bezug auf seinen Hauptcharakter. Entgegen seinen früheren Filmen ist „Der seltsame Fall des Benjamin Button“ eine ruhige, fast gemächliche Darstellung eines mit einem kuriosen Schicksal behafteten Mannes. Die Länge von mehr als zweieinhalb Stunden Spielzeit mag verschrecken, aber jede Minute ist auf das Gesamtwerk bezogen ein Genuss, vor allem auf visueller Ebene. Dennoch stechen manche Einzelszenen hervor, bspw. die Bildmontage unglücklicher Zufälle oder die Geschichte des Uhrmachers zu Beginn.

Benjamin Button selbst wird von Brad Pitt („Sieben“) verkörpert, der nun zum dritten Mal mit Fincher zusammenarbeitete. Allerdings ist sein Gesicht nur selten im Rohzustand zu sehen, sondern fast ausschließlich gealtert oder später verjüngt. Seine Figur ist ein ruhiger, gelassener und nachdenklicher Charakter, dessen junges Leben im Altersheim sehr schnell mit dem Tod konfrontiert wird und ihn schließlich auch prägen wird. Probleme mit seiner „Krankheit“ hat er nicht, er kann es ja eh nicht ändern. Auch er heuert auf einem Schiff an, nimmt am Rande am zweiten Weltkrieg teil, erlebt Dinge an verschiedenen Orten des Planeten und macht seine Erfahrungen in der Liebe. Wunderschön und berührend die Kurzromanze mit Tilda Swinton („Burn After Reading“) im verschneiten Russland. Eigentlich aber gehört sein Herz jener Daisy (Cate Blanchett), die er bereits als kleines Mädchen kennenlernt, er dagegen wie ein alter Mann aussieht. Auch hier braucht es seine Zeit und Erfahrungen, bis beide zueinander finden. Das Schicksal treibt sie ab einem gewissen Punkt dann aber auch wieder auseinander.

„Der seltsame Fall des Benjamin Button“ ist die traurig schöne Erzählung eines untypischen Mannes. In fantastischen Bildern erzählt David Fincher vom Leben und Tod, vom Altern und Lieben. Grandios gespielt, fantastisch bebildert, lässt einen der Film nach fast 170 Minuten mit einem bewegenden Ende beider Akteure allein. Ein sicherlich großer Film.

ungeprüfte Kritik

Martyrs

Das Original
Horror, 18+ Spielfilm

Martyrs

Das Original
Horror, 18+ Spielfilm
Bewertung und Kritik von Filmfan "BillyJoe" am 23.04.2009
Wenn man dem französischen Horror-Film der letzten Jahre eines nicht vorwerfen kann, dann wäre dies mangelnde Konsequenz. Was mit Alexandre Ajas „High Tension“ begann, findet seinen vorläufigen Höhepunkt nun in „Martyrs“ von Pascal Laugier. Dabei aber hat „Martyrs“ mit den Gewaltorgien wie „Frontier(s)“ oder „Inside“ der letzten Jahre gar nicht so viel gemeinsam. Wenn, dann muss vielmehr hier ein Film wie „Irreversible“ genannt werden. Wobei „Martyrs“ noch verstörender wirkt. Und verstörend ist das einzig richtige Wort für diesen Film.

Im Jahre 1971 kann ein junges Mädchen seinen offensichtlichen Peinigern nach längerer Folter entkommen. Lucie – so ihr Name – wird in eine Klinik eingeliefert und lässt dort nur die gleichaltrige Anna an sich heran, mit der sie sich anfreundet. Doch ihre Ängste wird das Mädchen nicht los. Fünfzehn Jahre später sitzt eine vierköpfige Familie am Frühstückstisch. Es klingelt, der Vater öffnet und blickt in den Lauf einer Schrotflinte. Sekunden später liegt er hingerichtet auf dem Boden. Zwei Minuten später ist die gesamte Familie tot. Die Täterin ist Lucie.

Dies deckt jedoch nicht einmal das erste Drittel von „Martyrs“ ab. Allerdings wäre jede weitere Information zu viel des Guten. Was zu Beginn nach gewohnter Horror-Kost ausschaut, entpuppt sich im weiteren Verlauf zu einem Alptraum aus Leid und Schmerz. Physisch wie psychisch. Ein einfaches Unterfangen ist „Martyrs“ nämlich beileibe nicht, zu sehr zehrt er an den Nerven, schockiert und verstört. Der häufig zitierte „Schlag in die Magengrube“ dürfte sich in etwa so anfühlen. Mit den typischen Torture Porn Machwerken der letzten Jahre hat „Martyrs“ nichts am Hut. Folter ja, aber auf einer ganz anderen Ebene. Hier sind es keine Freaks die aus Lust töten und foltern, hier steckt eine bestimmte Absicht dahinter. Das Arbeitsgerät der Folter ist hier vor allem der bloße Einsatz des eigenen Körpers. Seine Wirkung verfehlt dies allerdings mitnichten, was das letzte Drittel des Films beweist. Bis dahin gibt es den recht rigorosen Einsatz diverser Einsatzmittel, was aber wiederum für den Film spricht. Denn Haken schlägt der Film einige. Stets ist er imstande sich komplett zu drehen, inhaltlich wie auch in der Darstellung seiner Gewalt.

Je mehr der Film allerdings auf sein Ende hinsteuert, umso mehr verliert er an Reiz. Der finale Akt wirkt zu albern und unnütz, mag nicht ganz ins Konzept passen. Dies ist aber nicht der einzige Grund, warum Kritik angebracht ist. Denn was will uns Pascal Laugier nun eigentlich prinzipiell mitteilen? Der Film vermittelt keine Botschaft. Es geht ausschließlich um Schmerz und Leid. Den pseudo-philosophischen Ansatz hätte er sich getrost sparen können. Dem gegenüber stehen die schauspielerischen Leistungen von Mylène Jampanoï als Lucie und vor allem Morjana Alaoui als Anna, die einfach genannt werden müssen. Vor allem mit letzterer muss man einfach eines haben, nämlich Mitleid. Und bei ihrer intensiven Darstellung nimmt man ihr den Schmerz jederzeit ab.

Kontroversen sind vorprogrammiert, denn „Martyrs“ dürfte die gesamte Bandbreite verschiedenster Meinungen abfedern. Ob aber nun Meisterwerk oder perverses Machwerk, eine gerechte Einschätzung fällt schwer. Die Tendenz geht zu Meisterwerk, denn abwenden kann man sich bei aller Abscheu doch nicht. Spaß aber sieht anders aus, da sollte man zu „Frontier(s)“ greifen.

ungeprüfte Kritik