Kritiken von "peterpanther"

Justified - Staffel 6

Die komplette sechste Season
Krimi, Serie

Justified - Staffel 6

Die komplette sechste Season
Krimi, Serie
Bewertung und Kritik von Filmfan "peterpanther" am 13.02.2016
Vergesst Breaking Bad! Justified ist viel besser.
Hier stimmt alles: wunderbare, vielschichtige, bodenständige Charaktere, eine Erzählung, die sich Zeit nimmt und dabei niemals oberflächlich wird, es gibt Action, die aber niemals Zweck an sich ist und immer der Geschichte dient, und vor allem außergewöhnlich gute Dialoge.
Justified ist eine der wenigen Serien, die ich ohne Langeweile mehrfach gucken kann, weil die Spannung in den Figuren ist, nicht in der äußerlichen Handlung.
Und es gibt wohl keine andere Serie, die so liebenswert abscheuliche Bösewichter anzubieten hat (in dieser Staffel gleich drei), dazu einen Helden, der auf einem schmalen Grad wandelt und seinen Gegnern gar nicht so unähnlich ist.
Und noch mehr: ich kenne keine andere Serie, deren Abschluss mich so sehr überzeugt wie in dieser (Enden sind das Schwierigste überhaupt, bei Breaking Bad ging es völlig schief).
Noch ein Rat: Im Original gucken, unbedingt, unbedingt, Walter Goggins und Timothy Oliphant muss man mit den originalen Stimmen hören, ihre Sprechmelodie ist Musik in den Ohren.

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Rana's Wedding

Jerusalem, Another Day
Drama

Rana's Wedding

Jerusalem, Another Day
Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "peterpanther" am 09.02.2016
Meine 5-jährige Tochter meinte, nachdem sie 5 Minuten mitgeguckt hatte: Das ist langweilig, da passiert ja gar nichts. Und es stimmt, es passiert nicht viel, meistens fahren die Figuren mit einem alten Käfer quer durch Jerusalem. Und trotzdem hat mich der Film gefesselt, weil er so sehr hineinzieht in die Situation der Palästinenser als Minderheit im Staat Israel, ohne auf billige Weise anklagend zu sein. Es braucht nicht viel, um einen guten Film zu machen: eine Idee, ein Auto, eine Stadt als Kulisse, eine leichte Hand beim Erzählen.
Ich lege diesen Film gerne allen ans Herz. Aber wie meine Tochter sagte: Es passiert nicht viel.

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The Gift - Die dunkle Gabe

Die Angst kommt langsam.
Thriller

The Gift - Die dunkle Gabe

Die Angst kommt langsam.
Thriller
Bewertung und Kritik von Filmfan "peterpanther" am 28.01.2016
Der Film steht und fällt mit der Leistung der Hauptdarstellerin, und Cate Blanchett ist eine großartige Schauspielerin. Allein für sie lohnt sich die Ausleihe.

Man sollte, um Freude an diesem Film zu haben, aber über einige logische Inkonsistenzen der Handlung hinwegsehen können. Die Visionen der Hellseherin haben ein merkwürdiges Timing, kommen oft im ungünstigsten Augenblick. Sie offenbaren gerade so wenig und so viel, dass die Handlung nicht ins Stocken kommt und die Spannung erhalten wird. Warum geben sie nicht gleich die ganze Wahrheit zu erkennen?
Vom Inhalt her ist der Film ein Aufguss anderer Filme. Handwerklich sehr solide.

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Hilary & Jackie

Drama, Musik

Hilary & Jackie

Drama, Musik
Bewertung und Kritik von Filmfan "peterpanther" am 28.01.2016
Ein Schwesternfilm. Zwei Mädchen wachsen gemeinsam auf, entdecken die Musik, lieben und streiten sich, wetteifern, erleben Freude, Eifersucht, Krankheit. Der Film erzählt erst aus der Sicht der einen, dann der anderen Schwester, was ein kluger dramatischer Kniff ist, weil so im Kontrast die Schattenseite von Ruhm und Erfolg so deutlich sichtbar wird. Jackie, Jacqueline du Pré, die bewunderte, erfolgreiche, beneidete Schwester, ist (im Film) eine einsame Frau. Die ältere Hilary, Mutter und Hausfrau, hat das interessantere Leben (ob das so stimmt?).
Ich habe den Film gerne gesehen, empfehle ihn gerne weiter. Im zweiten Teil ist er mir aber etwas lang geworden. Es ist wohl nicht einfach, das monotone Leben eines Konzertmusikers in packende Bilder zu kleiden. Ob es eine gute Idee ist, den körperlichen Verfall der Jackie so ausführlich darzustellen, mag dahingestellt bleiben.
Wer klassische Musik mag, findet sicher leichter einen Zugang zu diesem Film.

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MISSING PCF Placeholder

Hatari!

Abenteuer - wie nie auf der Leinwand erlebt!
Abenteuer

Hatari!

Abenteuer - wie nie auf der Leinwand erlebt!
Abenteuer
Bewertung und Kritik von Filmfan "peterpanther" am 15.11.2015
Spätkolonialistische Machophantasie: Weiße Männer jagen, raufen, rauchen, saufen, weiße Frauen haben Spaß mit Elefanten, außerdem Schwarze, Giraffen, Elefanten und Nashörner. Trotzdem: Ein wunderbarer Film von unbeschreiblicher Leichtigkeit. Hohe Filmkunst, unterhaltsam und bewegend. Zu empfehlen!

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Schindlers Liste

Kriegsfilm
Bewertung und Kritik von Filmfan "peterpanther" am 07.03.2009
Ein großartiger, zugleich bedrückender und tief bewegender Film. Natürlich, die Frage ist nicht ganz unberechtigt: ist das sentimentale Pathos Hollywoods dem ernsten und wichtigen Thema wirklich angemessen ? Manches Detail erscheint unwirklich, oder zu groß, um wirklich zu sein, oder zu tiefsinnig, wo die Wirklichkeit einfach banal war. Doch ich glaube, darauf kommt es gar nicht so sehr an: Ein Film darf das. Er darf Gewichte verschieben und sich Freiheiten erlauben, um im Zuschauer Interesse und Anteilnahme zu erwecken. Spielberg beherrscht die dramaturgischen Regeln mit schlafwandlerischer Sicherheit. Alles, was er im Film bewerkstelligt, die erzählerischen Mittel, die zur Anwendung kommen, lassen uns das geschichtliche Drama und die Not der Betroffenen nachfühlen. Und, nicht unwichtig: niemals kommt die Geschichte zum Stocken, niemals erlahmt die Spannung. Großartig. Empfehlenswert !!!

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Um Mitternacht

Die Geschichte zweier Männer durch Welten getrennt aber vereint durch ihre Liebe zur schönsten Musik
Musik, Drama

Um Mitternacht

Die Geschichte zweier Männer durch Welten getrennt aber vereint durch ihre Liebe zur schönsten Musik
Musik, Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "peterpanther" am 12.01.2008
Ein großartiger Film
Ich lebe nur für die Musik, erzählt der Jazzmusiker Dale Turner alias Dexter Gordon in einer bewegenden Szene, als er dem Arzt vorgestellt wird. Und was das bedeutet, mit allen den schönen und auch den traurigen Seiten, das zeigt der Film in eindringlichen Bildern. Berückende Schönheit und tiefstes menschliches Elend liegen ganz nahe zusammen. Vielleicht ist die Erkenntnis, daß das eine nicht ohne das andere geht. Es ist ein Musikfilm mit wunderbarem Jazz, aber auch ein Film über Menschen, die gegen alle Widrigkeiten des Lebens ihre Würde bewahren. »Round Midnight« ist, zum Glück, keine polierte Heldenbiographie wie »Ray Charles« oder »I walk the Line«, es gibt auch kein Happy End, nicht einmal Ruhm und öffentliche Anerkennung für seinen Helden, er bringt uns die Menschen nahe, wie sie sind, hilfsbedürftig manchmal und schwach, menschlich im allumfassenden Sinne, aber gerade dafür können wir sie lieben und respektieren. Ein großartiger Film.

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Endstation Schafott

Krimi, Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "peterpanther" am 24.09.2006
José Giovanni
Irgendwann zu Beginn der siebziger Jahre hat Alain Delon die Fäden seiner Karriere in eigene Hände genommen und zielstrebig sich als der eigene Produzent solche Filmrollen ausgewählt, die ihm erlaubten, eine »gute Figur« zu machen und Punkte in der Beliebtheit beim Publikum zu sammeln. Die selbstverliebte Selbstinszenierung machte aus einem großen Schauspieler einen mittelmäßigen. Irgendwo in diese Zeit gehört auch »Endstation Schafott«, auch dieser von Delon selbst produziert. Die Figur, die er verkörpert, ein entlassener Sträfling, der sich nach einem friedlichen, respektiertem Dasein in der Gesellschaft sehnt, hat keine Ecken und Kanten, sie ist zu glatt, zu gut, zu rechtschaffen. Die Geschichte wird gewissermaßen in einer Abfolge von losen Szenen vorgetragen, die sich im Kopf des Zuschauers zum ganzen Bild vervollständigen sollen, was gleichermaßen die Handlung versachlichen und emotional verdichten soll. Ich bin mir nicht sicher, ob es gelungen ist, ich glaube nicht. Der Film hat einige handwerkliche Mängel, einige Szenen sind komplett mißlungen, die Dialoge hölzern, die Chaktere holzschnittartig. Auch hat sich der aufklärerische Sozialpathos der Siebziger heute etwas überlebt. Aber es gibt noch eine andere Ebene im Film, deretwegen ich ihn doch gerne und mit innerer Bewegtheit gesehen habe. Sie hat mit dem Regisseur und Drehbuchautor zu tun, José Giovanni, der selbst als junger Mann zum Tode verurteilt worden war und dank seines (scheinbar schwachen, heimlich verachteten) Vaters, der unermüdlich um ihn kämpfte, in letzter Minute vom Präsidenten der Republik begnadigt wurde. Daran mußte ich bei diesem Film immer wieder denken. Aber das ist eine andere Geschichte und ein anderer Film, der leider nicht auf DVD zu haben ist.

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Gloria, die Gangsterbraut

Krimi, Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "peterpanther" am 20.09.2006
John Cassavetes!
Ich muß vorab gestehen, ich bin befangen: Ich mag John Cassavetes. Ich mag, wie er nahe an den Menschen, den Figuren dran ist, die seine Filme bevölkern, ich mag, wie die Kamera sie umschmeichelt, ihr Menschsein in seiner ganzen Vielschichtigkeit zur Geltung bringt. Man spürt, daß das Erzählen Cassavetes ein Anliegen ist, und daß er die Menschen liebt, von denen er erzählt. Wenn John Cassavetes Regie führt, ist mir der Inhalt fast gleichgültig. Seine Geschichten interessieren mich, weil mich seine Figuren interessieren, die doch der einzige Grund sind, sie zu erzählen. Volle Punktzahl!

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Ray

Die außergewöhnliche und inspirierende Lebensgeschichte von Ray Charles.
Musik

Ray

Die außergewöhnliche und inspirierende Lebensgeschichte von Ray Charles.
Musik
Bewertung und Kritik von Filmfan "peterpanther" am 05.09.2006
Hollywoods Heldensaga
Früher hatte man Heiligenbildchen, die unser Bedürfnis nach Verehrung und Orientierung stillen halfen; in unserer modernen und säkularisierten Welt dreht man Spielfilme. Was hat Ray Charles nicht alles getan: die Musik revolutioniert, die Rassengleichberechtigung gefördert, die Drogen besiegt, überhaupt das schwere Geschick der Blindheit getragen. Der Film inszeniert die Lebensgeschichte in der glattpolierten Bildästhetik einer Werbehochglanzbroschüre. Er beschreibt nicht, er mystifiziert (bis hin zur Umfälschung von Tatsachen); er zeigt uns nicht das Leben des Ray Charles, sondern eine Wunschprojektion als amerikanische Heldensaga. Die Rückblenden in die Kindheit sind grotesk. Von dieser Kritik abgesehen: unterhaltsame hundert Minuten, solides Kinohandwerk Marke Hollywood. Großartig sind: der Schauspieler, die Musik. Sehenswert, wenn man jeden dokumentarischen Anspruch wegrechnet.

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Engelsgesicht

Krimi, Drama

Engelsgesicht

Krimi, Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "peterpanther" am 26.09.2005
technisch perfekt
Film aus der besten Studiotradition Hollywoods - nuancenreiches Spiel, Kameraführung, Dekor, Lichteinfall, jede Kleinigkeit gewinnt an Bedeutung (indem sie auf die Befindlichkeiten der handelnden Personen verweisen) und fügt sich zu einer faszinierenden, atmosphärisch dichten Darstellung zusammen. Ein Film, der auch beim zweiten Sehen nichts von seiner Schönheit verliert. Trotzdem bleibt die Geschichte doch noch irgendwie blaß, zieht uns nicht ganz in ihren Ablauf hinein; die Emotionen sind gedämpft wie das sparsame Mienenspiel Robert Mitchums. Für Freunde des technisch anspruchsvollen Kinos ein Leckerbissen, für Sucher nach dem großen Thrill ein Fehlgriff.

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Die Unglaublichen

Die Rettung naht.
Kids, Animation, Fantasy

Die Unglaublichen

Die Rettung naht.
Kids, Animation, Fantasy
Bewertung und Kritik von Filmfan "peterpanther" am 05.09.2005
Den Abspann gucken!
Originelles, gut gestaltetes Szenario, das liebevoll und ironisch mit den Versatzstücken des Superheldengenres spielt, vielleicht das Ganze bloß ein bißchen zu vorhersehbar; die Charaktere sind stimmig und durchweg sympathisch; die Zeichnungen, na ja, versuchen allzusehr die Wirklichkeit nachzuahmen, da geht ein wenig Zauber verloren; am Ende nicht den Abspann wegschalten! der ist am Film das Beste.

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Persona

Geschichte zweier Frauen
Drama

Persona

Geschichte zweier Frauen
Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "peterpanther" am 02.09.2005
Absolutes Meisterwerk
Ein Film wie ein Monument, fesselnd und intensiv wie ein Besuch beim Therapeuten; radikale und doch unglaublich einfache Bildsprache, die direkt ins Innerste zielt; dazu zwei großartige Schauspielerinnen: absolut zu empfehlen allen, die daran glauben, daß Kunst etwas zu sagen hat; aber nicht unbedingt für einen gemütlichen Abend mit Chips, Bier und der Liebsten im Arm.

ungeprüfte Kritik

Das siebente Siegel

Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "peterpanther" am 10.08.2005
ein Meilenstein des Kinos
Der Film hat viele komische Momente, aber er ist kein Unterhaltungsfilm; das Lachen verbirgt grausige Empfindungen, und am Ende lacht sowieso der Tod. Bergman gebraucht ganz schlichte Bilder, die viel sagen, virtuos, fantastisch arrangiert. Ein ästhetischer Genuß und eine tiefe Meditation über Tod und Leben.

ungeprüfte Kritik