Kritiken von "b72rmt"

Beasts of the Southern Wild

Drama, Fantasy
Bewertung und Kritik von Filmfan "b72rmt" am 26.07.2013
Diesen Film mit "Forrest Gump" zu vergleichen ist schon mutig. Die Geschichte ist ziemlich deprimierend. Die Besonderheit ist die Erzählung der Handlung aus Sicht der 5jährigen Hushpuppie, die nicht nur den Sturm überlebt, sondern auch die ruppige Fürsorge ihres Vaters. Und weil er eben nicht so wie die Mutter ist, die sich frühzeitig aus dem Staub gemacht hat, wünscht Hushpuppie ihrem Vater den Tod. Den trägt dieser auch schon in Form von Blutkrebs in sich. Die Kleine darf also zu all dem seltsamen Leben, das sie führt, auch noch ihren Vater beim Sterben begleiten.
Erzählt der Film eine ungewöhnliche Geschichte? Ja, aber ist er auch unterhaltsam? Nein! Der Film läßt den Zuschauer irritiert zurück. Vor allem in der Schlußszene, in der die Überlebenden des Sturms über den teilweise weggespülten Fahrdamm ihre Insel verlassen und aufs Festland wechseln wo sie NICHTS erwartet.

ungeprüfte Kritik

Drive

Thriller, Krimi, 18+ Spielfilm

Drive

Thriller, Krimi, 18+ Spielfilm
Bewertung und Kritik von Filmfan "b72rmt" am 04.06.2012
Der Film beginnt mit einem schnellen und spannenden Einstieg, der "Driver" fährt zwei Kriminelle zu einem Einbruch und bringt sie vor der Polizei in Sicherheit. Großartige Aktion und dann zeigt der Film sein Handlungsmuster: Achterbahnfahrt, Vollbremsung, warten, warten, warten - Achterbahn, Vollbremsung, warten, warten usw.. Die eigentliche Erzählung lässt viele Fragen offen und der Schluss widerspricht völlig der angeblichen Motivation des Fahrers der jungen Mutter zu helfen. Er stirbt beim letzten Gewaltakt gegen die Angreifer und läßt das Geld, dass ihr die Zukunft gesichert hätte, einfach zurück und geht sterben. Ich würde diesen Film als handwerklich gut gedrehten Gewaltporno bezeichnen, bei dem die "Handlung" nur die Gewaltszenen verbinden soll. Nicht empfehlenswert!

ungeprüfte Kritik

Pimp

Sex. Verrat. Mord. Der ganz normale Alltag im Milieu.
Thriller, Krimi

Pimp

Sex. Verrat. Mord. Der ganz normale Alltag im Milieu.
Thriller, Krimi
Bewertung und Kritik von Filmfan "b72rmt" am 11.05.2012
Was war denn das für ein Film? Modernes Autorenkino auf der Suche nach einer "neuen" Erzählform? Die Geschichte entwickelt sich absolut schleppend, die dargestellten Charaktere fallen höchstens durch ihre unflätige Sprechweise auf. Die Story von dem Filmteam, dass einen Zuhälter begleitet, der als Handlanger für seinen Boss und Bruder die Arbeit auf der Straße regelt, platzt, als der Bruder eine Strafaktion gegen konkurrierende Chinesen von der Kamera filmen lässt. Klar, ich begehe einen Gewaltakt mit Körperverletzung, Folter und Mord und lasse mich dabei filmen für einen "Dokumentarfilm". Der ganzer Streifen ist eine Verschwendung von Filmmaterial und Lebenszeit. Dieses Buch ist nicht einmal das Papier wert auf dem es gedruckt wurde, aber das auch noch zu verfilmen ist absolute Verschwendung. Da hilft es auch nicht mehr, dass der Autor am Ende versucht die Geschichte mit "überraschenden" Wendungen zu versehen. Wieder ein Film bei dem es die Möglichkeit geben sollte mit Null Sternen zu bewerten!

ungeprüfte Kritik

Illuminata

Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "b72rmt" am 10.01.2012
Um Illuminata zu sehen, muß man sich Zeit nehmen. Illuminata ist ein Film für Theaterliebhaber über das Theater. Daher ist der Film auch ungewöhnlich inszeniert. Eben wie ein Theaterstück. Das Nächste was auffällt ist die Sprache der Darsteller. Es sind Schauspieler, die nicht sagen was sie denken, sondern sie zitieren, um ihre Gefühle und Befindlichkeiten auszudrücken, Texte ihrer Lieblingsstücke und -rollen. Dadurch werden die Dialoge länger, zumal sie nicht daher geredet werden, sondern mit Sprechpausen dramatisch vorgetragen. Diese Art des Vortrags gibt dem Zuschauer Muße zum Schauen. Man hat Zeit die vielen Details wahrzunehmen, in der Kulisse, an den Kostümen, den Figuren im Hintergrund. Illuminata ist ein Schaustück.
Der Autor erzählt die Geschichte eines neuen Theaterstückes. Da die Dauer eines Films zu kurz ist das Stück in seiner ganzen Länge zu zeigen und die Ereignisse, die den Schauspielern widerfahren, so bedient sich der Autor des Drehbuchs eines Tricks. Er lässt die Schauspieler des Theater selbst die Dinge erleben, die den Handlungskern des Stücks darstellen. So beginnt ein bunter Reigen um Anerkennung, Respekt und Liebe und allen Beteiligten ist eins gemein, ihr höchstes Interesse gilt ihrem Theater und dem jeweiligen Stück das sie spielen, denn die Zufriedenheit der Zuschauer sichert ihnen ihr täglich Brot.
Die Charaktere sind alle ein wenig überzeichnet, denn es ist ja Theater und soll dem Zuschauer etwas bieten, was er im Alltag eben nicht hat.
Einige Szenen zeigen nicht den Verlauf der Filmhandlung, sondern Tagträumereien der jeweiligen Schauspieler. Der Erzählfaden des Film wird dann etwas surrealistisch, aber man kann diese Szenen schnell als Tagtraum erkennen.
Der Film spielt zu einer Zeit, als es zwar schon elektrischen Strom gibt, aber keinen Automobilverkehr. Es gibt kein Radio und kein Fernsehen. Die Menschen gehen zur Entspannung in die verschiedenen Theater, die mit Schauspielern, Inszenierungen und ihren Autoren um die Gunst des Publikums konkurrieren. Und die Oberpriester dieser Konkurrenz sind die Theaterkritiker deren Urteil über Gedeih und Verderb eines Theaters entscheiden können.
Wer noch einmal in die Welt des Theaters eintauchen möchte, wie sie früher einmal war, kann sich von diesem Film durchaus unterhalten lassen, zumal die Filmschauspieler die Freude an der "echten" Schauspielerei gut vermitteln können. Illuminata ist ein Film, der sich außergewöhnlich vom Hollywoodeinheitsbrei abhebt, gerade weil keine Autos explodieren und niemand ermordet wird.

ungeprüfte Kritik

Flesh and Bone - Ein blutiges Erbe

Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "b72rmt" am 12.07.2011
Der Film beginnt mit einem schnellen, dramatischen Handlungsaufbau. Roy Sweeney ist ein Dieb und benutzt seine 13 jährigen Sohn Arlis als "Türöffner". Der Junge taucht abends bei abgelegen wohnenden Familien auf und lässt sich unter dem Vorwand er habe sich verlaufen für die Nacht aufnehmen. Wenn dann alle schlafen, steht er auf und öffnet seinem Vater die Tür, der dann die Wertsachen stiehlt. Aber diesmal wacht der Hausherr auf. Es gibt einen Schusswechsel bei dem Sweeney den Hausherren tötet und auch seine herbeieilende Ehefrau. Um keine Zeugen zurück zu lassen, tötet er auch den Sohn, der etwa in Arlis Alter ist. Nur das Baby in der Wiege übersieht er und es bleibt verschont.

Damit ist der Film eigentlich schon erzählt, denn was dann kommt, nötigt dem Zuschauer eine Engelsgeduld ab. Was wir erleben ist das texanische Hinterland Anfang der 70er Jahre, etwa 25 bis 30 Jahre nach der Bluttat. Arlis tourt mit einem Lieferwagen durch seinen Bezirk von Kleinstadt zu Kleinstadt und füllt seine Automaten auf. Der Regisseur hat es darauf angelegt dem Zuschauer die weite Ödnis des Landes und die langen, langweiligen Fahrten durch die Graswüste nahe zu bringen und das ist ihm gut gelungen. Es passiert so gut wie nichts, und wenn etwas passiert, dann im Schneckentempo und noch langsamer. Arlis gabelt Kay auf, gespielt von Meg Ryan, und nimmt sie in seinem Laster mit. Nun ist der Film ein Roadmovie, und gleichzeitig ein Kammerspiel zwischen Dennis Quaid und seiner damaligen Ehefrau Meg Ryan. Die Handlung verlagert sich in die Fahrerkabine des Lasters und es passiert wenig. Es ist so spannend, wie Radieschen beim Wachsen zuzusehen. Bis zur 83. Minute muß man durchhalten bevor die Filmhandlung wieder Fahrt aufnimmt. Arlis Vater taucht bei ihm im Hotelzimmer auf und benötigt die Hilfe seines Sohnes, weil er wieder Mal angeschossen wurde. Im Schlepptau hat Sweeney Ginnie, eine junge Frau, die sich von ihm zur Trickdiebin ausbilden läßt. Ginnie wird von Gwyneth Paltrow gespielt und es gibt nochmal einen dramaturgischen Höhepunkt, bei dem man Gwyneth Paltrows nackte Brüste sehen kann. Vom Handlungsablauf wäre diese Nacktszene völlig überflüssig gewesen, aber vielleicht wollte der Regisseur dem amerikanischen Publikum vorführen wie unmoralisch Ginnie ist, hat sie doch keine Scheu, sich im Hotelzimmer einer anderen Frau (Kay) nackt zu zeigen. Nach der 83. Minute wandelt sich der Film in eine griechische Tragödie um nach einer weiteren Bluttat abrupt zu enden und den Zuschauer irritiert und ohne Happy End alleine zu lassen. Das ganze Elend dauert 1:57 Minuten und während des Abspanns fragte ich mich: "Warum wurde dieser Film überhaupt gedreht?"

Es gibt nur zwei Gründe sich "Flesh and Bone" anzusehen: Man mag Dennis Quaid und Meg Ryan gern schauspielern sehen oder man möchte Gwyneth Paltrow gern oben ohne sehen (lohnt nicht). Bezeichenderweise findet sich im Internet nur eine Kurzbeschreibung der Filmhandlung und sonst nichts. Ich nehme an, keiner der an dieser Produktion beteiligten ist stolz auf den cineastischen Misserfolg der mit "Flesh and Bone" verbrochen wurde.

ungeprüfte Kritik