Im Rahmen einer Überraschungsvorpremiere in Originalsprache sah ich gestern "Repo Men". Dabei gestaltete sich der Film so, dass während dessen einige Personen den Saal verließen und nicht wieder kamen. Das lag aber wohl eher an den (unnötigen) brutalen, ekligen Szenen, die in den USA zur Veröffentlichung zurecht kritisiert wurden. Diverse Male wird dort in Großaufnahme das Skalpell (oder Messer etc.) bei der Arbeit im und am menschlichen Körper zelebriert. Abgesehen davon ist der Film - für actionfans - durchaus "anschaubar" mit einem doch überraschendem Ende.

Vorschreiber
Ich kann mich meinem Vorschreiber nur anschließen. Ich hab teilweise »vorgespult«, weil es vor Langeweile nicht zu ertragen war. Beispiel gefällig? X kommt nach Hause, seine Ehefrau begrüßt ihn mit Küsschen, er setzt sich an den Küchentisch, packt das Grill-Hähnchen aus («von Geschäft XY, weil es da am besten ist«), spricht mit dem Wellensittich, isst das Hähnchen, die Frau bringt ihm noch ein Bier. Man man.
Vielleicht macht es die damalige Technik, das Bild und das »Look And Feel« - aber für meinen Geschmack hätte diese Dokumentation gut und gerne in 45 Minuten dargestellt werden können. Oftmals werden in den 90 Minuten auch Filmaufnahmen eingeblendet, bei denen ich nicht wußte, was sie jetzt mit dem Gesagten bzw. Geschehenen zu tun gehabt haben. Häuser, Straßen, Fotos - eine Erklärung wäre da vielleicht nicht schlecht gewesen. Wie geschrieben: Vielleicht vergleiche ich diese Dokumentation zu sehr mit heutigen Möglichkeiten.

GND
Also, hmm. Ich würde auch dem zustimmen, dass es ein typischer Highschoolfilm ist. Die Gruppe von »Losern« die auf keine Party dürfen, werden von den »tollen Hechten« verspottet usw. Nichts Neues. Sicherlich ist es mal neu, dass die tolle Frau, die sich in den Loser-Hauptdarsteller verliebt, Pornostar ist, doch 1.) will sie da eh raus und 2.) stellt der Film, meines Erachtens, das »Pornodarstellerin-Sein« gar nicht so in den Vordergrund. Als »Er« rausfindet, dass »Sie« Pornodarstellerin ist, hat er ungefähr für 2 Minuten des Films mit ihr abgeschlossen, schon rennt er ihr hinterher. Was die Macher im Bonusmaterial als »tolle Story« anpreisen, ist gar nicht so der Hit. Der Film plätschert so hin, vieles ist vorhersehbar, auch wenn das Ende nicht unbedingt dazugehört. Wo ich meinen Vorschreibern zustimmen muss, ist, dass Elisha Cuthbert wirklich super sympathisch rüberkommt und ich nicht verstehen kann, wieso die Macher des Films zuerst dachten, sie könne evtl. nicht sexy genug als Pornodarstellerin sein. So ein Quatsch. »Zu viel Sex« (siehe Vorschreiber) kann ich nicht nachvollziehen - man sieht zwar mal nackte Brüste (wow, für Amerika schon wirklich heiß), aber es geht für deutsche Verhältnisse nicht zu ungezügelt zu. Ein »Erotikfilm« oder »erotischer Film« ist es auf jeden Fall nicht. Für 12 Jährige sicherlich etwas zu viel Haut, für eine Freigabe ab 16 aber schon zu lau. Irgendwo dazwischen liegt wohl die Wahrheit. Drei Sterne ist der Film wert, denn anschauen kann man sich ihn alle mal. Erwähnenswert im Bonusmaterial die »Eli-Story« (oder ähnlich), wo Darsteller »Eli« als angeblicher Regisseur auf einer echten Pornomesse so seinen Schabernack mit Besuchern treibt.

Klasse
Mit nicht sehr viel Vorschußlorbeeren geschmückt, lieh ich mir doch diesen Film aus. Irgendwie erwartete man etwas wie »Täglich grüßt das Murmeltier«. Nachher muss ich sagen, dass sich der Film total gelohnt hat. Ich hab einige Male herzlich gelacht und besondern hervorhebenswert fand ich das Ende. Es handelt sich dabei nicht um ein kitschiges Hollywood-Ende wo nachher alles wieder toll ist, sondern hier ist es auf eine andere Art ein Happy End.