Kritiken von "6697mn"

Birdman

oder Die unverhoffte Macht der Ahnungslosigkeit.
Drama

Birdman

oder Die unverhoffte Macht der Ahnungslosigkeit.
Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "6697mn" am 29.06.2015
Nein, gesehen haben muß man diesen Film wirklich nicht . Mit nervend hektischer Handkamera, schwer verständlichem Inhalt und mit Symbolen, Andeutungen und pseudo-philosophischen Dialogen überfrachtet, verliert sich der Film in einem Wust von unzusammenhängenden Einzelthemen, die der Regisseur anscheinend immer mal sagen oder darstellen wollte, und bildet kein einheitliches Ganzes, dem der Zuschauer folgen kann/will. Wenn das eine Metapher für die Sinn-und Zwecklosigkeit menschlicher Existenz sein sollte, hat der Film schon nach zehn Minuten seine Schuldigkeit getan. Wenn Psychosen, narzissistische Persönlichkeiten und Konkurrenzkampf unter Schauspielern das Thema waren, scheitert der Film daran, dass der Zuschauer keinerlei Verständnis oder Mitgefühl für die konstruierten, schematischen und eindimensionalen Charaktere entwickelt , von denen einige für die Story gar nicht wichtig sind (Emma Stone). Auch die Frage nach der Vermischung von Realität und Bühne ("all the world is a stage") wurde seit Shakespeare schon x-mal thematisiert und besser dargestellt. Die einzig wirklich interessante Frage ist, warum gewann dieser Film Oscars für Beste Regie und Bester Film? Die Auswahl muß ja erschreckend gewesen sein. Möglicherweise hat die Jury aber den Film einfach selbst nicht ganz verstanden und wollte sich nicht blamieren... Oder vielleicht wollte man einmal Cannes zuvorkommen und etwas "Intellektuelles" prämieren? Das ging leider gründlich daneben.

ungeprüfte Kritik

Das Verschwinden der Eleanor Rigby

A New York Lovestory
Drama, Lovestory

Das Verschwinden der Eleanor Rigby

A New York Lovestory
Drama, Lovestory
Bewertung und Kritik von Filmfan "6697mn" am 24.06.2015
Definitiv keine Liebesgeschichte, wie das Cover glauben machen will. Stattdessen bekommt der Zuschauer das Ende einer Beziehung vorgesetzt, deren Story aber nie richtig erzählt wird. Die wenigen Rückblenden geben kaum Aufschluss über das Scheitern oder das Auseinanderdriften der Hauptcharaktere nach dem sogenannten dramatischen Ereignis, das selbst auch nur angedeutet wird. Stattdessen gibt es endlose Shots der Gesichter oder der in die Ferne strebenden, in den Rückblenden ach so glücklich hüpfenden, tanzenden und nun verloren in die Gegend starrenden Protagonisten. Spätestens nach dem dritten Mal hat man aber den treuen Dackelblick von James McAvoy satt und hätte höchstens Lust, der permanent wie ein verwundetes Reh dreinblickenden Jessica Chastain einen Psychiater zu empfehlen. Dabei könnte sie sich dann ohne Weiteres gleich auch auf Magersucht und/oder Eisenmangel untersuchen zu lassen... So verliert der Zuschauer schnell das Interesse an den Hauptpersonen und die Nebendarsteller (Vater/Professorin) dürfen höchstens banale Lebensweisheiten oder tränentriefende Geschichtchen über fast ertrunkene Kinder (Relevanz zur Story???) von sich geben (schade für William Hurt). Wie schön für den dann irgendwie abzuschließenden Film, dass die Papis genug Geld für neue Restaurants oder Studiengänge haben! Richtige Zeitverschwendung.

ungeprüfte Kritik

Tangerines

Drama, Kriegsfilm

Tangerines

Drama, Kriegsfilm
Bewertung und Kritik von Filmfan "6697mn" am 12.06.2015
Eindrucksvolles Kammerspiel mit starken Schauspielern. Es geht um Krieg, Völkerfeindschaften, Vorurteile, Sterben und Töten. Anhand einer einfachen Geschichte wird gezeigt, dass sich , wenn sich Individuen vermeintlich verfeindeter Volksgruppen kennenlernen , das anerzogene Feindbild plötzlich auflöst und der Mensch in den Vordergrund tritt. Starkes Plädoyer für Menschlichkeit und gegen sinnloses Morden im Krieg.

ungeprüfte Kritik

Jimmy's Hall

Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "6697mn" am 24.04.2015
Ziemlich schlecht geschauspielertes Alterswerk mit hölzernen Dialogen und einer nicht besonders interessanten Story. Der aufgesetzte geschichtliche Hintergrund, der entweder als Text erscheint oder Schauspielern in unnötigen Szenen in den Mund gelegt wird, macht das ganze nur mäßig interessanter, unterbricht den Fluß der Geschichte und läßt die mangelnde Professionalität der Schauspieler noch deutlicher werden. Unterentwickelte Charaktere erwecken im Zuschauer kein tieferes Interesse. Eine konfliktreiche Liebesgeschichte mit einer verheirateten Frau hätte angesichts der Haltung der Kirche und den damaligen Moralvorstellungen interessant werden können, wurde vom Regisseur (mangels Courage?) aber nicht weiterverfolgt. Spontane Tänze ganzer Dörfer in der Natur und abendliche Dylan-Thomas -Gedichtinterpretations- und Rezitiergruppen auf dem Dorf entsprechen wohl dem Wunschdenken des Regisseurs. Die Armut der irischen Bevölkerung zu der Zeit wird dem Zuschauer weder in Kleidung oder Einrichtung noch in anderen Details vermittelt. En paar nette Tanz- und Musikszenen retten diesen Film nicht.

ungeprüfte Kritik

Die mit dem Bauch tanzen

Pure Lebensfreude, garantiert ansteckend!
Dokumentation

Die mit dem Bauch tanzen

Pure Lebensfreude, garantiert ansteckend!
Dokumentation
Bewertung und Kritik von Filmfan "6697mn" am 19.01.2015
Im Ansatz ganz interessanter Film über das Älterwerden, gezeigt an einer Gruppe von Frauen jenseits der 50, die Bauchtanz als Hobby pflegen. Am stärksten ist der Film, wenn die Frauen selbst zu Wort kommen. Was extrem nervt, sind die naiven, ichbezogenen Kommentare und zuweilen auch dümmlichen Fragestellungen der Regisseurin, durch die es nicht gelingt, das Thema mit der nötigen Tiefenschärfe zu beleuchten. Intelligentere Fragen und durchdachtere Kommentare hätten dem Film sicher mehr Aussagekraft verliehen. Der Regisseurin ist zu raten, sich für ihr nächstes Projekt Hilfe beim Herausarbeiten einer Aussage zu holen und den Filmkommentar jemandem mit mehr Abstand zu überlassen. Netter Anfang.

ungeprüfte Kritik

Rosie

Drama

Rosie

Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "6697mn" am 12.01.2015
Noch ein Film, der sich nicht entscheiden kann, ob er eine schwule Liebesgeschichte, Mutter-Kind-Konflikt oder die Problematik eines Alterns in Würde in der heutigen Abschiebe-Gesellschaft thematisieren will. Alles auf einmal ist zuviel und behindert eine tiefergehende Entwicklung der Charaktere. Die Dialoge des Protagonisten wirken zudem oft hölzern und nicht durchdacht. Das gelüftete "Familiengeheimnis" ist leider so banal und vorhersehbar, dass kein richtiger Spannungsbogen entsteht. Themenbeschränkung wäre hier besser gewesen. Sybille Brunner als Rosie, die mit viel Widerspruchsgeist auf ihr Ende zugeht, trotz der oft beschämenden Art und Weise, wie sie von Pflegern und Kindern behandelt wird, regt noch am ehesten zum Nachdenken an. Für einen verregneten Nachmittag...

ungeprüfte Kritik

Sag nicht, wer du bist!

Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "6697mn" am 08.01.2015
Der Wuschelkopf von Xavier Dolan ist zwar hübsch anzusehen, aber der Film kann sich leider nicht entscheiden, ob er eine Liebesgeschichte , Thriller oder Psycho-Familiendrama sein will. So bleibt er letztendlich im Morast einer konfusen Handlung mit offenem Ende und nicht nachvollziebaren Charakterbrüchen seiner Protagonisten stecken. Eine Liebesgeschichte zwischen einem offen schwul lebenden Großstädter und einem latent schwulen, gewaltbereiten Bauern hätte sicher genug Material für einen Film gegeben, und hätte die zusätzlich oberflächlich angerissene Mutter-Sohn-Problematik, Promiskuität und Mißbrauch zwischen Brüdern nicht gebraucht. Gut geschauspielert, aber inhaltlich völlig unbefriedigend und letztendlich enttäuschend.

ungeprüfte Kritik

Urlaubsreif

Komödie, Abenteuer

Urlaubsreif

Komödie, Abenteuer
Bewertung und Kritik von Filmfan "6697mn" am 18.11.2014
"Komödie" untersten Niveaus. Ein paar seltene Lacher können die voraussehbare, hanebüchene Story nicht anderthalb Stunden tragen, weswegen kräftig in die Klamaukkiste gegriffen wird. Fäkalhumor und pubertäre sexuelle Anspielungen machen die hölzernen Dialoge auch nicht besser. Was am meisten nervt, ist das Bild von Afrika, das amerikanische Kinogänger hier vermittelt bekommen - ein riesiger Spaßpark für zahlungskräftige amerikanische Touristen. Hier wird auch kein Klischee ausgelassen. Geeignet für Abende, an denen man sich richtig ärgern will.

ungeprüfte Kritik

Das Wunder von New York

Komödie, Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "6697mn" am 27.10.2014
"Weihnachtsfilm" für Depressive. Die Story um zwei Knastbrüder, die Geldprobleme haben und dieselbe Frau lieben, ist zwar gut geschauspielert, schleppt sich aber über lange Strecken ohne sichtbares Plot dahin. Worin das "Wunder" besteht, bleibt unklar, keiner der Charaktere ist am Ende weitergekommen. Sicher gibt es ein paar Szenen, die zum Schmunzeln verleiten, besonders mit der skurrilen russischen Haussitterin (Sally Hawkins), die den beiden etwas näherkommt, aber um anderthalb Stunden zu füllen, ist das definitiv zu wenig. Falls der Film eine Persiflage auf den typischen Weihnachtsfilm mit Läuterung und Happy-end usw. sein sollte, ist dies gründlich mißlungen - dafür ist die Storyline zu schwach entwickelt und die Dialoge nicht bissig genug. Entgegen der Cover-Beschreibung ist von New York außer einer heruntergekommenen Ecke nichts zu sehen, und außer der Haussitterin gibt es keine entwickelten Charaktere, die man als typische New Yorker empfinden würde. Zeitverschwendung.

ungeprüfte Kritik

Bergfest

Deutscher Film, Drama

Bergfest

Deutscher Film, Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "6697mn" am 25.09.2014
Etwas künstliches aber doch spannendes Kammerspiel um einen entfremdeten Vater und Sohn, der von seiner Verlobten wider besseren Wissens auf eine Berghütte geschleppt wird, um sich dort mit seinem Vater zu versöhnen. Der Vater ist mit blutjunger Geliebten angereist und hat auch sonst einige verborgene Motive für das Wiedersehen. Gut geschauspielerte, bissige Dialoge, die Verletzungen, Übertretungen, Zweifel und Selbstzweifel bei allen Beteiligten zur Oberfläche bringen und Nerven blank legen. Der Film geht ohne Läuterungskitsch zu Ende, ob Neuanfänge gelingen werden, bleibt zweifelhaft. Nur drei Sterne, weil der Zentralkonflikt, der in der Kindheit des Sohnes zu suchen ist, für die Dramatik der Beziehungen zu banal scheint und manch ein Detail zu konstruiert wirkt. Etwas für Freunde dialoglastischen Schauspielerkinos.

ungeprüfte Kritik

Only Lovers Left Alive

Drama, Lovestory, Fantasy

Only Lovers Left Alive

Drama, Lovestory, Fantasy
Bewertung und Kritik von Filmfan "6697mn" am 16.09.2014
Es mag ja ganz witzig sein, einen Film zu machen, der mit Zitaten nur so vollgestopft ist, ihn zu sehen ist aber ermüdend, wenn ein übergeordneter roter Faden oder eine verbindende Geschichte fehlt. Am Anfang macht es vielleicht noch Spaß, die ganzen Andeutungen auf Musiker und ihre Instrumente, historische Persönlichkeiten, Bücher, Schriftsteller, geschichtliche Ereignisse und filmische Mittel zu identifizieren, aber der Zuschauer merkt schnell, das dies letztendlich zu nichts führt. Enttäuschende Nabelschau eines alternden Regisseurs.

ungeprüfte Kritik

Dom Hemingway

Krimi, Komödie

Dom Hemingway

Krimi, Komödie
Bewertung und Kritik von Filmfan "6697mn" am 26.06.2014
Der neue Kino-Trend, das Karussell Geld-Sex-Drogen-Macht-Selbstzerstörung in schnell geschnittenen Bildern mit Charakteren, deren Vokabular hauptsächlich aus immer wiederkehrenden Schimpfwörtern besteht, zu zeigen, mag in manchen Zusammenhängen ja noch einen Sinn und (moralischen) Zweck haben (z. B. in "Wolf of Wall Street" oder "Drecksau"). Wenn, wie hier, aber eine plausible Geschichte fehlt und ein eigentlich guter Schauspieler wie Jude Law ständig seine Stimmbänder in zusammenhanglos gebrüllten Monologen in aneinandergereihten, beliebigen Szenen bez. im Dialog mit unglaubwürdigen Nebencharakteren strapazieren muß, bleibt eigentlich nur noch der Ausknopf. Ich wünschte, ich hätte ihn früher benutzt!

ungeprüfte Kritik