Kritiken von "videogrande"

The Bay

Nach Angst kommt Panik.
Horror

The Bay

Nach Angst kommt Panik.
Horror
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 03.05.2021
Found Footage – Man liebt oder hasst diese unsägliche Filmgattung. Sie hat nur einen einzigen, na nennen wir es mal Sinn: Die Geschichte wirkt dadurch authentischer und aufgrund des Dokustils muss sich der Zuschauer nicht über komische Schnitte oder Anschlussfehler ärgern. Die gehören hier nämlich dazu. „The Bay“ macht also einen auf „Echt“ und wirkt wie eine Aufdeckungsreportage, wie es sie zuhauf auch tatsächlich im Fernsehen gibt. Wer beispielsweise „Panorama“ gern sieht, der könnte Gefallen an Barry Levinsons Öko-Horrorthriller finden, der viele Seitenhiebe verteilt und tatsächlich wahr wirkt. Man hat sich Mühe gegeben, alles real wirken zu lassen. Nur einen Spielfilm darf man eben nicht erwarten. Er ist eine gefakte Doku, die auch Unappetitliches im Gepäck hat. Dabei ist es aber inkonsequent, diese mit manipulativer Musik zu untermalen. Wer sich darauf einlassen kann, der wird einen Film vorfinden, der Umweltverschmutzung und dreckige Machenschaften anklagt, also eine echte Botschaft hat. Ich bin für diesen Stil nicht zu begeistern. Warum HD, wenn alles wackelt und verzerrt wird? Der Film war genau 15 Minuten zu lang. Er begann eintönig zu werden und ein Ende hat er sowieso nicht wirklich. Fazit: Für sein Genre gut gemachter, Ängste weckender Film, der aber irgendwann nur noch langweilt und den rechtzeitigen Absprung nicht schafft.

ungeprüfte Kritik

Breaking Surface

Tödliche Tiefe
Thriller, Abenteuer

Breaking Surface

Tödliche Tiefe
Thriller, Abenteuer
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 03.05.2021
Erst hatten sie kein Glück, dann kam auch noch Pech hinzu. Was hier alles an unglücklichen Zufällen passiert, ist zwar nach meiner Lebenserfahrung durchaus möglich aber in diesem Falle durch Dusseligkeit selbst verschuldet. Es sollte eigentlich dem Spannungsaufbau dienen und man sollte mitfiebernd sagen: "Um Gottes Willen, nicht das auch noch!" - Selten habe ich aber bei einem Film das Bedürfnis, mir an den Kopf zu klatschen und laut auszurufen: "Meine Güte, so dämlich kann man doch gar nicht sein!" Hier war das so oft der Fall, dass mich der Streifen eigentlich nur genervt hat. Ich habe vom Tauchen keine Ahnung, aber das in den Flaschen Atemluft und kein reiner Sauerstoff ist, das weiß sogar ich. Ich rede aber davon, wie 2x die Flaschen fallen gelassen werden und 3x versucht, eine Autoscheibe einzuwerfen und vieles mehr. Sicherlich besitzt der Film eine gewisse klaustrophobische Stimmung und ist in Teilen spannend, aber eigentlich ärgert man sich über das Verhalten vom Schwesterlein, der man auch noch alles haarklein erklären muss, obwohl sie kein Laie ist. Somit wirkt "Breaking Surface" auf mich völlig unglaubwürdig und wenig packend. Hinzu kommt ein Technikmangel, der eher nicht von meinem Bildschirm herrührt: In bestimmten hell-dunkel Szenen wird eine Art schachbrettartiges Karo-Raster sichtbar. Das dürfte was mit den Pixeln zu tun haben. Fazit: Die Dummheit einer Protagonistin lenkt so sehr vom Film ab, dass man dessen durchaus vorhandene Spannung nicht mehr wahrnimmt.

ungeprüfte Kritik

Artemis Fowl

Es ist an der Zeit...
Fantasy

Artemis Fowl

Es ist an der Zeit...
Fantasy
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 30.04.2021
Manche Filme gehen trotz hohen Potenzials einfach in die Hose. Dieser hier hat gar keine wirkliche Story, sondern alles surrt und zischt und flackert in grünlichen Farben. Die Titelfigur Artemis Fowl ist ein richtig arroganter, unnahbarer und unsympathischer Neunmalklug, ohne Ecken und Kanten, mit dem sich (hoffentlich) kein Heranwachsender identifizieren kann. Der "Erzähler"-Stil unterbricht immer wieder den Fluss des Streifens und wirkt sich störend auf die ohnehin schon wirre und konfuse Handlung aus, die irgendwie auf der Stelle tritt und gar nicht so recht voran kommt. Die Tricks, allen voran um den großen Troll, sind übel und geben dem Film einen künstlichen Look. Collin Farrells Auftritt ist ein Witz, wohingegen Judy Dench sogar einer Oberelfe in merkwürdigem Kostüm noch Würde verleihen kann. Letztlich baut der Film darauf auf, fortgesetzt zu werden und endet völlig unbefriedigend offen. Das Kenneth Brannagh mal einen Film so versemmeln würde, hätte wohl keiner gedacht. Seinem Werk fehlt alles: Charme, Seele, Emotionen, Identifikationsfiguren und eine im Gedächtnis bleibende Geschichte, die man gern verfolgt. Ich war froh, dass dieser hektische Blödsinn endlich vorbei war. Fazit: Lieblose, hektische und flirrend flackernde Verfilmung eines hoch gelobten Romans, die mich überhaupt nicht abgeholt hat.

ungeprüfte Kritik

Zack Snyder's Justice League

Fantasy, Action
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 28.04.2021
Die Hintergrundgeschichte zur Entstehung der beiden "Justice League" Varianten setze ich mal als bekannt voraus. Das, was damals ins Kino kam, war eine Vollkatastrophe, wenn nicht gar eine Frechheit. Eine extrem oberflächliche Krach-Bumm-Verfilmung mit grottenschlechten Effekten. Diese Version ist vielleicht kein guter Film (ich fand bereits Zack Snyders "Man of Steel" nicht gerade toll) aber sie ist doch um Längen (im wahrsten Sinne) besser als die vorgenannte Gurke. Ich habe die volle Laufzeit durchgestanden und das will was heißen. Man hat hier jede Einzelfigur mit viel Zeit bedacht und gewürdigt. Die Tricks wurden extrem verbessert. Zudem gibt es einen neuen Hauptbösewicht, der vorher gar nicht auftauchte. Cyborg macht nun eine viel bessere Figur und seine Motivation wird erstmals verständlich. Der Snyder Cut macht wirklich einen völlig neuen Film aus der Story. Doch ist er natürlich reichlich lang und verbraucht allein fast 30 Minuten für die ganzen, auf Dauer nervigen, Zeitlupen. Zum Ende hin übertreibt man es dann auch: Es gab schon ein würdiges Ende, doch dann kommt immer noch was drauf, und wenn es nur eine Traumsequenz ist. Dennoch fand ich den Film interessant und gelungen, auch wenn ich ihn wohl nicht nochmal sehen werde. Wer Snyders andere DC Filme mochte und TV-Serien "durchbingen" kann, wird mit den 4 Stunden keinerlei Probleme haben. Fazit: Deutlich besser als der erste Cut, wenn auch nicht gerade ein kurzweiliges Popcornvergnügen.

ungeprüfte Kritik

Sully

Die wahre Geschichte hinter dem Wunder vom Hudson River.
Drama

Sully

Die wahre Geschichte hinter dem Wunder vom Hudson River.
Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 27.04.2021
Mir liegt nichts ferner, als "Sully" einen schlechten Film zu nennen. Das ist er ganz sicher nicht. Tom Hanks meistert auch diese Rolle ausgezeichnet. Nur irgendwie scheint er langsam auf solche Typen abonniert zu sein und sein "Captain Phillips" im gleichnamigen Film ist nicht viel anders. Beide Figuren sind Helden des Alltags und ihre Geschichten unglaublich. Da sehe ich bei "Sully" auch den Haken. Der Film wirkt bei mir nur, weil er eine wahre Geschichte erzählt. Mit diesem Wissen im Hinterkopf gehe ich viel emotionaler mit der Geschichte und seinen Darstellern um. Wäre dies nur der Einfall eines Drehbuchautoren, dann würde mir der Streifen nur noch halb so gut gefallen, denn er ist reichlich verwirrend geschnitten und die Absturzszene wiederholt sich zudem auch noch mehrfach. In einer Sequenz bildet sich der Pilot ein, was passiert wäre, wenn er über New York geflogen wäre. Hollywood weiß dies reißerisch und tricktechnisch perfekt umzusetzen und zeigt den Absturz in einem Feuerball. Eine völlig unnötige Szene in meinen Augen. Letztlich geht es auch wieder mal nur darum, vor einem Ausschuß, bzw. Gerichtstribunal zu seinem Recht zu kommen. Und das hat man 100 Male gesehen. Im Abspann zeigt man noch mal die echten Personen, die aufgrund des Unglücks nun eine Gemeinsamkeit haben. Das berührt, geht nah und gibt dem Film seine interessante Note. Mehr als Durchschnittsware ist er aber nicht. Fazit: Ohne wahren Hintergrund nur einer von vielen. Routiniert und solide gemacht.

ungeprüfte Kritik

Archive

Science-Fiction

Archive

Science-Fiction
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 27.04.2021
Eigentlich ist man schon bedient, wenn man sich die Nummern der Prototypen ansieht. Zwischen 1 und 2 liegen bereits Welten, so das letzterer mit einer Nummer 10 glaubhafter gewesen wäre. Das aber bereits die 3 dermaßen menschenähnlich ist, das kauf ich nicht ab. Wie gesagt eigentlich, denn das Ende relativiert diese Annahme. Was aber den Film, der mich stark an "Ex Machina" erinnert, nicht viel besser macht. Er ist nämlich zäh und gestreckt. Der Handlungsablauf ist sprunghaft, die Rückblenden werden verwirrend eingeleitet. Wie üblich für einen Film über künstliche Intelligenz oder Bewusstseinsübertragung, hat auch „Archive“ viele moralische, ethische und philosophische Ansätze. Man versucht bewusst, eine kalte Atmosphäre zu verbreiten. Die Farben grau und weiß finden sich im Schnee, im bunkerähnlichen Labor, letztlich sogar im Haar wieder. Dem Zuschauer wird häppchenweise serviert, was er ohnehin schon zu ahnen glaubt und somit macht sich, trotz tiefergehender, emotionaler Gedankenspiele, gepflegte Langeweile breit. Der Finger kreiste um die Stopptaste. Doch dann hätte ich ja den Endtwist verpasst, der aber leider völlig haarsträubend ist und den ganzen Film, somit auch meine Einleitung, ad absurdum führt und keiner logischen Betrachtung mehr standhält. Fazit: Philosophisch, stylish, optisch ansprechend, laangatmig! Habe mich regelrecht durchgequält und wurde dann mit einem unsinnigen Ende belohnt. Es gibt bessere Filme zum selben Thema.

ungeprüfte Kritik

The Last Man on Earth

Der Beginn der Legende
Science-Fiction, Horror

The Last Man on Earth

Der Beginn der Legende
Science-Fiction, Horror
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 21.04.2021
Als guten Film kann man "The Last Man On Earth" wirklich nicht bezeichnen. Er ist dennoch, insbesondere für Genrefans sehenswert. Zum Einen darf die Horrorikone Vincent Price die einsame Hauptrolle als One-Man-Show spielen und er tut das recht einfühlsam, zum Anderen sind ein paar atmosphärische und auch, für damalige Verhältnisse, schockierende Aufnahmen geglückt. Dem gegenüber steht allerdings eine ungelenke und staksig wirkende Inszenierung, der man deutlich anmerkt, dass sie nicht von erfahrenen Filmstudios in den USA produziert wurde. Auch ein paar unfreiwillige Lacher wurden erzeugt. Wie man den Extras entnehmen kann, sollten die Hammer Studios den Zuschlag erhalten. Das wäre was gewesen! So erwartet uns hier nun eine in Italien runtergekurbelte Billigverfilmung, die immerhin nah am Roman sein soll. Fazit: Eine vergessene, ziemlich matte Perle des dystopischen Films, deren Remakes allesamt bekannter sind.

ungeprüfte Kritik

Ashfall

Sie haben nur eine Chance, um die ganze Nation zu retten.
Action, Thriller

Ashfall

Sie haben nur eine Chance, um die ganze Nation zu retten.
Action, Thriller
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 16.04.2021
Ui, da haben die (Süd)Koreaner aber mal einen genreübergreifenden Film geschaffen. Katastrophenfilm, Actiongewitter, Agentenstory, Geschichtsbewältigung und Komödie mit etwas Herzschmerzanteil wurden zu einem (zunächst) extrem kurzweiligen Popcornfilm verwoben, den Roland Emmerich auch nicht besser hinbekommen hätte. Völlig unerwartet steht eigentlich gar nicht der Vulkanausbruch im Mittelpunkt, denn "Ashfall" wandelt sich nach kurzer Zeit zu einem "Schießfilm" mit einer völlig hanebüchenen Story, die absurder gar nicht sein könnte. Da sie aber sehr viel Spaß macht, sich erst zum Ende hin etwas in die Länge zieht und relativ gut getrickst ist, muss man über den Blödsinn, dass eine Laientruppe in Nordkorea eindringt, um Atomsprengköpfe zu stehlen, einfach hinwegsehen. Man wird gut unterhalten, wenn man sein Hirn auf Off stellt. War bei "Armageddon" und "Day after tomorrow" nicht anders. Wer hier nur mal kurz reinswitched, der könnte denken, Frodo und Sam seien mit einem Taxi unterwegs nach Mordor. Und das ist auch noch ein Ford Mondeo. Baut man den in Nordkorea nach? Gewollte und unfreiwillige Komik reichen sich die Hand mit Plotholes, wie zum Beispiel einem Bauchschuss, der später gar keine Rolle mehr spielt. Also habe ich nicht weiter nachgedacht, sondern nur einen koreanischen Blockbuster gesehen, der viel Quatsch enthält aber auch auf hohem Niveau und mit viel Action inszeniert wurde. Fazit: Ein merkwürdiger Hybrid, der jedoch einen kurzweiligen Filmabend garantiert.

ungeprüfte Kritik

The Hunt

Die Jagdsaison ist eröffnet.
18+ Spielfilm, Thriller, Action

The Hunt

Die Jagdsaison ist eröffnet.
18+ Spielfilm, Thriller, Action
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 16.04.2021
Menschenjagd-Filme sind nicht mehr so ganz neu (etabliert seit 1932), genau so wie Filme, in denen Personen irgendwo wach werden und nicht wissen, wie sie dorthin geraten sind. Hier nun also eine weitere Variante. Zu meiner Überraschung handelt es sich aber nicht nur um ein oberflächliches, trashiges Gemetzel, sondern um eine durchdachte Satire mit mehr Tiefgründigkeit als man erwarten dürfte. Hier wird von der Politik über Fake News und Rassismus bis hin zur Nutzung Sozialer Medien alles kritisiert, was den "Modern Way of Life" ausmacht. Von Anfang an macht "The Hunt" Spaß und ist extrem brutal und ebenso cool wie schwarzhumorig. Das Drehbuch schickt uns geschickt auf völlig falsche Fährten und gaukelt uns Hauptpersonen vor, die gar keine sind. Wer Täter und Opfer ist, da sollte man sich nicht zu sicher sein. Der Film ist in etwa vergleichbar mit "Ready or not", schlägt diesen aber in puncto Kurzweiligkeit, Cleverness und Unterhaltung um Längen. Einzig der letzte Akt ist etwas müde und einfallslos und hätte dasselbe Tempo verdient, wie wir es vorher serviert bekommen haben. Fazit: Für Fans von blutigem, schwarzem Humor ist dies ein Fest und da man auch noch etwas zum Lesen zwischen den Zeilen bekommt, entpuppt sich der Streifen zusätzlich als sozialkritische, intelligente Satire.

ungeprüfte Kritik

Wie ein Licht in dunkler Nacht

Sie wird gejagt von einer ganzen Armee. Denn sie allein hat den Schlüssel zum Sieg.
Thriller, Kriegsfilm

Wie ein Licht in dunkler Nacht

Sie wird gejagt von einer ganzen Armee. Denn sie allein hat den Schlüssel zum Sieg.
Thriller, Kriegsfilm
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 11.04.2021
Den Film gerecht zu bewerten fällt mir etwas schwer, weil er doch schon nah an solche Schmonzetten wie "Vom Winde verweht" heranreicht. Aber letztlich ist das ja auch kein wirklich schlechter Film, nur eben ziemlich angekitscht. So ergeht es auch "Wie ein Licht in dunkler Nacht", der aber durchaus eine interessante Spionagegeschichte im Film Noir Stil erzählt, also ganz im Sinne der Filme, die Linda Voss (Melanie Griffith) im Laufe der Handlung des öfteren zitiert. Gedreht wurde meines Wissens in Leipzig, kurz nach der Wende, weshalb man einige wunderbar authentische Kulissen zur Verfügung hatte, u.a. den imposanten Bahnhof, der leider nicht wirklich zur Geltung kommt. Wie so oft, wenn englischsprachige Filme in Deutschland spielen, gibt es einige Ungereimtheiten, die durch die Synchronisation verursacht werden. Da ja nun alle Darsteller Deutsch sprechen, hat man Melanie Griffith einen Berliner Dialekt angedichtet, um sich immer dann abzuheben, wenn sie im Original (ein übrigens fürchterliches, unfreiwillig komisches) Deutsch spricht (mit dem sie im Ernstfall keine 2m weit gekommen wäre). Nun, es ist ein Film und nicht unbedingt ein glaubwürdiger. In Nebenrollen findet man manch bekannten hiesigen Schauspieler und im Großen und Ganzen gibts ein stimmungsvolles Ambiente zu sehen. Fazit: Schön gemachte Liebes- und Spionagegeschichte, die arg klischeehaft und naiv aber doch unterhaltsam ist.

ungeprüfte Kritik

Außer Kontrolle - Halt nicht an!

Thriller, Action
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 07.04.2021
Wenn sich Protagonisten in einem Film ausgesprochen dämlich und unlogisch verhalten, dann schaut man entweder gerade einen Trashfilm oder einen wirklich schlechten Streifen. Tja, Trash isses nicht :-) Fangen wir mit dem einzig Guten an, das ist die Darstellung des Psychopathen. Ein Allerweltsgesicht, ein älterer Herr mit recht spießigen Ansichten, also kein Maskenkiller oder grimassierender Bösewicht. So, und nun gehts los: Wenn Sie mit Säure besprüht werden, aber immerhin schon im Auto sitzen, dann halten Sie trotz Verfolger an und suchen sich erst mal einen Quellfluss im Wald. Danach rasen Sie durch eine Spielstraße ohne Rücksicht auf Kinder. Den Passanten erklären Sie nichts und bitten auch nicht um Hilfe. Wenn Sie einer der Passanten sind, rufen sie nicht die Polizei, weil Ihr Kind fast überfahren wurde. Das Handy lassen sie natürlich unter den Sitz fallen. Sie fahren zur Polizeistation, die mit Darstellern aus dem Seniorenheim besetzt wurde. Zwei der Rentner bitten Sie, Sie nach Hause zu begleiten. Großartige Fragen würden Sie als Polizist nicht stellen. Wenn Sie sich in die Lage zweier Kinder versetzen, die ihre Großeltern lange nicht gesehen haben, dann rennen Sie nicht freudig die Treppe hoch, sondern grundlos ängstlich und verstört, untermalt mit Spannungsmusik. Und schließlich sagen Sie Ihren Eltern nicht, dass der böse Mann soeben da war und mit Ihnen geredet hat. Eine kleine Auswahl an Schwachsinn, die dieser Streifen auffährt. Fazit: Undurchdachter Blödsinn.

ungeprüfte Kritik

Antiporno

Drama, 18+ Spielfilm

Antiporno

Drama, 18+ Spielfilm
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 01.04.2021
Puh! Schwerste Kost. Regisseur Sion Sono ist ohnehin ein Fall für sich und der wahrscheinlich größte Provokateur des japanischen Kinos. Aber er hat eine Hand für das Künstlerische. Mit "Antiporno" hat er nun, in meinen Augen, den Vogel abgeschossen, denn der Streifen ist eine einzige Metapher, die optisch so viel hergibt, wie diese unsäglichen, modernen Theaterinszenierungen klassischer Stoffe, die letztlich kaum ein Mensch ver- und durchsteht. Die Aufführung ist so komplex und will und muss gedeutet werden, dass meine Kritik hier niemals ausreichen kann und ich auf filmtoast.de/antiporno/ verweisen möchte, die zu folgendem Fazit kommen: "...vermengt Sono gekonnt durch handwerkliche Perfektion, intelligente Symbolik und durchdachte Stilistik, künstlerische und inhaltliche Kontraste zu einem Gesamtkunstwerk."- Wen allein diese Wortwahl nicht abschreckt, der könnte Gefallen an dem Film finden, den ich persönlich nicht zu Ende geschaut habe. Ich hatte den Eindruck, Sono wollte mal testen, ob man auch den letzten Scheiß noch als Kunstwerk abtut. Ohne Frage ist der Film durchdacht, aber er hat keinerlei Unterhaltungswert und ist im Grunde auch kein Film, schon gar kein Softporno, obwohl die Worte ficken, pissen, kacken und kotzen innerhalb von 5 Minuten fallen. Das zeigt seine Obzönität. Ja, der Film ist meinetwegen ein Kunstwerk mit deutlicher Botschaft aber er ist auch schwer durchzustehen und nur für ein Nischenpuplikum erträglich, zu dem selbst ich mich nicht mehr zählen kann.

ungeprüfte Kritik