Da hat man erstmal den Verdacht, der Film sei ein Versuch, Romy nach Sissi nochmal in einem ähnlichen Film zu verwursten. Da wird ordentlich mit Kostümen geklotzt, und zunächst auch viel geschmachtet. Dann bekommt das aber einen etwas ernsteren Twist, der den Film doch von den Sissi-Schmonzetten abgrenzt. Wer die historischen Ereignisse kennt, weiß leider, wie es ausgeht. Was die Details und Motivationen angeht, wäre die historische Genauigkeit mal interessant. Ich befürchte aber, die wurde hier nicht so ernst genommen;)
2,9 Sterne.

Ein intensiver Film über Selbstjustiz und die damit verbundenen Schuldgefühle. Ein altes Thema, aber schauspielerisch ganz interessant. Allerdings würde ich von Polizisten mehr Raffinesse bei der Verwischung ihrer Spuren erwarten… 3,3 Sterne.

Da ist für mich wieder unstimmig, dass Ewan gleich am Anfang mit dem unangenehmen Russen mitgeht. Das hätte man auch glaubwürdiger gestalten können. Die Schwierigkeiten, die manche Leute scheinbar haben, Nein zu sagen, habe ich nie verstanden. Und das sagt er im weiteren Verlauf des Films auch nicht. Da scheint doch glatt mal die Frau die Vernünftige zu sein. Was für eine verrückte Storyidee;) Aber nicht lange. Warum reist sie dann mit nach Paris? So wird immer die gleiche Unstimmigkeit wiederholt, um die Geschichte am Laufen zu halten. Und das auch wieder alles zu permanentem, sinnlosem Musikgebrumme. Für mich zu wenig nachvollziehbar, zu konstruiert, zu weit hergeholt. Die Grundlagen und Motivationen müssen schon stimmen. Da fällt es schwer an der Handlung emotional teilzunehmen, oder ernsthaft Spannung zu entdecken. Das wird dann noch mit einem vorhersehbaren Ende abgeschlossen. 2,4 Sterne.

Die kranken reichen Kreise finde ich eher selten unterhaltsam. Das ganze Milieu, die gesellschaftlichen Zwänge, finde ich eher abstoßend. Da ist mir auch egal, ob es nun Asiaten, Afrikaner, Australier oder Europäer sind. Der Film würde für mich mit jedem Kontinent gleich gut oder schlecht funktionieren. Aber irgendwie scheint es ja hier wichtig zu sein, dass es nun diese Volksgruppe ist. Der Vorteil ist, dass es da einige unterhaltsame Darsteller gibt. Awkwafina ist da führend… Und, dass das hier mit etwas Humor behandelt wird. Trotzdem ist es streckenweise ganz schön schleppend, wenn dieses Schickimicki Ambiente zu ausgiebig zelebriert wird. In dem Rahmen gibt es dann noch ausgiebig dröges Beziehungsgedöns zu verarbeiten. Das böse Schwiegermutter Trope ist auch nicht gerade innovativ, ebenso wie das abgeschmackt spießige RomCom Ende. Immerhin mal ein Film mit Asiaten, wo sie kein Kung Fu machen müssen;) Aufwendig und technisch zwar gut gemacht, gibt’s hier für mich doch zu viele uninteressante Aspekte, um die 3 Sterne Grenze zu erreichen. 2,7 gibt’s von mir.

Hier gelingt es trotz der sehr eingeschränkten Szenerie ganz gut, Spannung aufzubauen. Und das geht übrigens auch sehr gut ohne Musik… Überraschenderweise kann das sogar lange aufrecht erhalten werden, wird nur leider durch einen gut gemeinten, aber zu vorhersehbaren Twist aus der Bahn geworfen. Auch die Motivation der Hauptperson zum Ende hin wirkt doch etwas konstruiert und überdramatisiert. Trotzdem ist das filmisch und von der Erzählweise her interessant und verdient 3,8 Sterne.

Als Chris sich noch in der Trash-Schublade tummeln musste. Aber immerhin ist das hier noch die gehobene Trash-Liga. 2006 gedreht, aber erst 2009, nach seinem Erfolg mit Star Trek veröffentlicht. Das lässt darauf schließen, was das Studio von dem Film hielt. Heute sieht man Seuchenfilme natürlich mit anderen Augen… Da wir jetzt alle kleine Virologen sind, erscheinen doch so einige Verhaltensweisen recht naiv. Andererseits hat wohl jeder auch miterlebt, wie selbst vorher vernünftig erscheinende Leute sich die Situation zurechtbiegen, um sich selbst zu überzeugen, dass sie das Problem nicht betrifft. Das macht einiges in dem Film dann doch wieder stimmig.
Im Wesentlichen passiert hier nichts, was man bei diesem Thema nicht auch erwarten würde. Immerhin sieht das alles noch ganz gut aus und bringt es so auf knappe 3 Sterne.

Das Original. Eine interessante Storyidee, und zur Abwechslung mal europäisch erzählt. Allerdings gehört dazu wohl auch störende Musik. Ein paar Längen können zwar nicht vermieden werden, aber im Wesentlichen funktioniert der Spannungsaufbau ganz gut. Kann man schon mal gucken. 3,4 Sterne.

Ohne die „lustigen“ Musikeffekte wäre der Film ein gutes Stück gelungener. Abgesehen davon fehlt aber auch der Story irgendwie die Raffinesse. Einer von den Knderfilmen, der für Erwachsene wenig Unterhaltungswert hat. Aber die Kurzen mal 1 1/2 Stunden ablenken, dass man seine Ruhe hat, funktioniert sicher. 2,3 Sterne.

Franco gibt den klischeehaften schreienden, irre lachenden Psychobösewicht. Der verströmt von Anfang an Langeweile, weil man schon befürchtet, dass hier alles nach dem zu erwartenden Muster läuft. Die einzige Überraschung ist, dass das am Ende noch blöder ist, als erwartet. Erstaunlich, dass sich dafür das teilweise prominente Personal gefunden hat. 1,4 Sterne.

Sean Bean muss wiedermal den Bösen geben… Brittany macht ihre Sache ganz ordentlich (Ihr merkwürdiger Tod und die ganzen komischen Geschichten dazu sind spannender als jeder Film). In zu vielen Szenen stört wiedermal aufdringliches Geklimper und Gebrumme. Die Grundidee hat Potenzial, wenn es nur irgendwie ohne das Megaklischee der entführten Tochter ginge… Ansonsten wird aber, wenn auch auf herkömmliche Art, ganz gut Spannung erzeugt. Nur weiß man ja, wie es ausgeht… Auf einen Twist wartet man vergeblich. Die Nummer mit der Nummer ist für erfahrene Filmegucker auch keine Überraschung. Völlig blödsinnig ist, wie sich der Typ auf der Straße das Telefon wegnehmen lässt. 3,1 Sterne.

Auf eine gute Verfilmung der Serie müssen wir wohl weiter warten. Das Potenzial wäre da… Bei diesem frühen Versuch wurde wieder die modische Superheldenvariante gewählt. Der Einstieg war damals zwar schon irgendwie spektakulär, aber eben auch zu platt nach pubertären Teenagerphantasien ausgerichtet. Da müssen die Erwachsenen Frauen viel mit den Ärschen wackeln und wie kleine Mädchen, in mit jeder Szene wechselndem Outfit, rumkichern und -kreischen. Das ist alles sehr platt BlingBling im Musikvideostyle. Jeder zweite Schnitt wird mit einem „Woosch“ auf der Tonspur unterstrichen. Alles in Allem ist mir die Masche zu billig. Für die vielen bunten Bilder gibts noch einen zweiten Stern.

Heutige von dem Thema Beseelte finden hier sicher auch irgendwelche Fettnäpfchen, die den Film als rassistisch klassifizieren. Das könnte zB sein, dass der Schwerpunkt auf der Reaktion und dem Urteil der weißen Eltern, vor allem des Vaters, liegt… Meine unbedeutende Meinung als alter, weißer Mann ist aber, das hier viel lockerer, subtiler und unverkrampfter mit dem Thema umgegangen wird, als in aktuellen Filmen (wahrscheinlich ist genau das auch rassistisch;). Und das in einer Zeit, als das Problem noch viel akuter war. Nicht dass es heute bewältigt wäre, vor allem nach so langer Zeit… Der Film hat damals sicher vielen Idioten vor den Kopf gestoßen, was schon mal Sterne einbringt. Das leider „kontroverse“ Thema wird dem Publikum mit angenehm unaufdringlichem, leichten Humor versüßt. Dabei werden die ernsten, kritischen Aspekte aber nicht vernachlässigt. Die verschiedenen Gespräche sind gut platziert, so dass selbst hier sowas wie ein kleiner Spannungsbogen entsteht. Schauspielerisch ist das auch eine Freude. Bei Kates und Spencers Interaktionen in ihren Rollen, ist ihre persönliche Vertrautheit spürbar. Aber wie wäre wohl die Lage, wenn Sidney kein toller Doktor wäre? Erinnert mich an eine Situation aus meinem Bekanntenkreis, wo die ersten Worte der Mutter waren, als sie den Freund ihrer Tochter traf: „Mein Gott, sind Sie schwarz.“ 4,3 Sterne.