Die Figuren mögen vielleicht gerade noch so greifbar angelegt sein und eventuell auch so wie gedacht beim Publikum ankommen, die Handlung in Gänze allerdings nicht. Die inhaltliche Plausibilität von ALLELUIA ist aber nicht das einzige Manko dieses Versuchs eines Kunstfilms. Die Regie ist unterirdisch und lädiert die eigentliche Intension des Plots fast vollständig. Nebenbei vernichtet diese Vorgehensweise jegliche Spannung. 2,30 Heiratsschwindler-Sterne im Nord-Osten Frankreichs.

Halb Drama und halb Thriller, mit einem Fundament aus Sozial-Thematik. PUPPE zeigt dem Publikum eine schöne Kulisse, in der starke Schauspieler agieren. Die Geschichte als solche gibt leider nicht viel her und wurde daher mit eigentlich unnötigen Rückblenden und einem Kriminalfall aufgepeppt. Eine erstklassige Regie sieht anders aus, dennoch konnte trotz eines schwachen Drehbuchs, noch ein halbwegs ansehnliches Werk hergestellt werden. 3,20 Berghof-Sterne im Kanton Wallis.

Klasse TV-Mini-Serie, beziehungsweise ein höchst interessantes Konzept einer Serie mit nur einer Staffel und deren acht Folgen. Dramaturgisch sicherlich ausreichend, aber 11.22.63 wäre auch inhaltlich in Details noch ausbaufähig gewesen. Gleichwohl, so wie die Serie nun ist, ist sie hervorragend. Soundtrack, Kulisse und Darsteller sind brilliant. Das Finale enttäuscht nicht. 3,90 Attentat-Sterne in Dallas.

Zu Beginn etwas undurchsichtig und auch langatmig. In seiner zweiten Hälfte kann dann FRAGILE aber zulegen und auch ein ansprechendes Finale bieten. Der Plot ist zwar inhaltlich ein wenig zusammengeschustert, aber in seiner optischen Aufbereitung ziemlich ordentlich auf die Leinwand gebracht worden. Insofern gibt es insgesamt 2,90 Knochenbruch-Sterne auf der Isle of Wight.

Lieblose Handlung mit meist belanglosen Sequenzen. WILD IN BLUE kann seinen B-Movie bzw. Trash-Charakter niemals ablegen, trotz eigentlich schwieriger Thematik und diese Tatsache ist besonders ärgerlich. Aber den Machern gelingt allein der Voyeurismus in Sachen Gewalt und Sex, und auch dies kann nicht mal die 75 Minuten Spielzeit durchhalten. Kritische Aspekte bleiben maximal an der Oberfläche. Jene vor allem wegen schwacher Darsteller und diskontinuierlichen Vorgehensweisen bei Kamera und Montage. Sound und Dialoge sind sogar komplett unterirdisch. 1,60 Missbrauch-Sterne in Kalifornien.

Eine letztendlich typisch weichgespülte Hollywood-Umsetzung der weit problematischeren Flucht- und Kulturen-Thematik . THE GOOD LIE - DER PREIS DER FREIHEIT hat gleichwohl starke Momente, witzige Momente, nachdenkliche Momente, aber halt immer auch wieder unrealistische, klischeebehaftete und tendenziöse Momente. Insgesamt aber kein schlechter Film, sondern wenigstens noch ein ordentlicher Versuch. 3,10 Einreise-Sterne nach Kansas City.

Wie man eine halbwegs interessant Geschichte in gähnende Langweile verwandelt, zeigt exemplarisch dieses Filmwerk. GRACIA PATRICIA - FÜRSTIN VON MONACO ist als Biopic mitunter hoch spekulativ. Das sind gleich zwei Tatsachen, die eigentlich nicht so richtig zusammengehören. Dank einer starken Nicole Kidman, die Grace Kelly zumindest optisch überzeugend präsentiert, erhält der Streifen wenigstens noch 2,20 Charles-de-Gaulle-Sterne an der französischen Mittelmeerküste.

Eine Dramaturgie mit Struktur sucht der Zuschauer hier vergebens. GOMORRHA - REISE IN DAS REICH DER CAMORRA präsentiert halb-dokumentarisch die angeblichen Verhältnisse der Verbrecher und deren Umfeld. Das mag bisweilen interessant sein, doch meist herrscht doch eher gepflegte Langeweile. Die Auswahl der Darsteller und die Arbeit an der Kamera reißen die meisten Filmfans zudem wohl nicht gerade vom Hocker. 2,60 entsorgte Müll-Sterne in Italien.

Eine bewusst zu Herzen gehende Disney-Produktion. DAS WUNDERSAME LEBEN VON TIMOTHY GREEN spielt gekonnt mit den Elementen von Drama, Familienfilm und Fantasy. Zudem kann der Streifen durchweg sehr gute Schauspieler aufbieten. Regie und Soundtrack sind hingegen altbacken und der Handlungsverlauf gar ein wenig vorhersehbar. Somit nur 3,20 Bleistift-Sterne in Stanleyville.

Eine gar nicht mal so uninteressante Geschichte, die es vielleicht tatsächlich wert war erzählt zu werden, doch der gute Regisseur Peter Greenaway packte nicht nur viel zu viele unnötige Kleinigkeiten in sein Werk hinein, er läßt überdies bedeutende historische Aspekte der Hauptfigur sogar außer acht. EISENSTEIN IN GUANAJUATO brilliert, wie bei Greenaway üblich, wieder einmal mit optischen Finessen, doch jene verkommen hier zum Selbstzweck und dienen nur selten dem Film als Gesamtkunstwerk. Daher lediglich 2,70 unvollendete Sterne in Mexiko.

Die fehlende Glaubwürdigkeit beinahe aller Figuren ist, neben der schon üblichen Einfallslosigkeit der Regie, der eigentlich Schwachpunkt dieses Thrillers. DIE LEICHE DER ANNA FRITZ hat allerdings eine ziemlich gute Idee und eine recht konsequente Ausführung jener, obendrein werden ein paar dramatische Wendungen im Plot aufgeboten. Somit erzielt das Werk letztendlich noch 2,90 antiseptische Sterne in Spanien.

So kann man den guten alten William Shakespeare auch madig machen. CYMBELINE (bisweilen auch unter ANARCHIE in Deutschland gezeigt) hat gerade in Sachen Dramaturgie so rein gar nichts gelernt von dem vielleicht Größten seiner Zunft. Selbst die guten Darsteller wissen wenig mit dem Stil der Inszenierung anzufangen und liefern nicht einmal eine durchschnittliche Leistung ab. Soundtrack Fehlanzeige. Meist Langweilig. 2,20 Stiefmutter-Sterne in New York.