Da haben die sich Hollywood-Macher doch ein wenig verzettelt. Anstatt sich den Horror und Science Fiction Elementen der Geschichte anzunehmen, oder gar auszubauen, wurden die Hauptfiguren vorwiegend auf ihre zwischenmenschlichen Aspekte reduziert. Das Remake FLATLINERS kann aber auch wegen seiner bisweilen fehlenden Authentizität nicht so richtig überzeugen. Eine gewisse Spannung ist dem Thriller aber wenigstens nicht abzusprechen. 3,10 Herzstillstand-Sterne im CT.

Ein Gangster-Klassiker, der auch nach über 40 Jahren noch sehenswert geblieben ist. BRING MIR DEN KOPF VON ALFREDO GARCIA kann nicht allein als Genre-Werk gesehen werden, sondern ist zugleich auch Drama und Liebesfilm und in seiner Essenz vor allem aber eine Tragödie. Da dieser Streifen eigentlich ohne wirklich vergleichbares Gegenstück bis heute zu betrachten und zu bewerten ist, gibt es 3,60 staubige Sterne in Mexiko.

Eine fast unspektakuläre Geschichte wurde auf Zelluloid gebannt und ein fast interessanter Spielfilm entstand daraus. THE SAPPHIRES kann fast unterhalten und beinahe sogar überzeugen. Aber garantiert immer in seiner Spielzeit fehlt ein wenig, um aus dem Endprodukt etwas besonderes werden zu lassen. Für Musikfans und Freunde von Familiendramas, doch für alle anderen Zuschauer ist THE SAPPHIRES eher ohne große Bedeutung. 2,90 Soul-Sterne aus Australien.

Es gibt eindeutig stärkere Pilgerweg-Streifen, aber dieser ist auch nicht gänzlich uninteressant und uninspiriert. PICKNICK MIT BÄREN weiss vor allem in seinen ruhigen Momenten zu gefallen und hätte den Antagonist (Nick Nolte) zu Redfords Figur eigentlich gar nicht benötigt. Aber diese Hollywood-Version einer Pilgerreise zu sich selbst, war ohnehin in Sachen Erfolg auf grenzwertigen Pfählen erbaut und ohne wenigstens ein paar Aktionen (Sex und Alkohol) offenbar nicht machbar. 2,90 hochbetagte Sterne auf dem Appalachian Trail.

Ein Rache-Drama im historischen Gewand. DAS ALTE GEWEHR kann formal eigentlich so gut wie gar nicht und inhaltlich bestenfalls halbwegs überzeugen. Die Verwendung von Rückblenden, hier das einzig essentiell verwendete filmische Stilmittel, hätte man sich sogar ersparen können. Auch der geschichtliche Plot ist wenig ergiebig. Gleichwohl entstand ein Werk, dessen Essenz nicht gänzlich zu verachten ist und zumindest ein ganz klein wenig nachdenklich macht. 2,70 Die-Hard-Sterne in Südfrankreich.

Ein leiser und überwiegend gemächlich fortschreitender Spielfilm. CAROL kann als historisches Sozialdrama bezeichnet werden, oder einfach nur als Liebesfilm. Inhaltliche Überraschungen sind übersichtlich auf die Gesamtspielzeit verteilt und filmisch-formale Überraschungen sind eigentlich gar nicht zu finden. Dennoch hat CAROL ein paar gute Momente und erhält daher wenigstens noch 2,60 lesbische Sterne in Ohio.

Diese Gangster-Komödie, die in der Regel als IN CHINA ESSEN SIE HUNDE 2 ausgestrahlt bzw. angeboten wird, kann eigentlich niemals wirklich überzeugen. Der Humor ist zu derb, um tatsächlich lustig zu sein, die Geschichte ist zu extrem um irgendwie glaubwürdig zu sein und jene Übertreibungen sind zu massiv um einen angenehmen und/oder intelligenten Spielfilm für das Publikum entstehen zu lassen. IN CHINA ESSEN SIE HUNDE 2 ist daher ohne einen hohen Promillegehalt von Alkohol im Blut kaum genießbar und bekommt daher auch lediglich 2,30 Leberzirrhose-Sterne in Dänemark.

In Sachen Optik, Spannung und von seiner inhaltlichen Idee ist dieser Horror-SciFi-Endzeitfilm überaus gelungen. Doch irgendetwas fehlt A QUIET PLACE dann aber doch. Möglicherweise hätte man die gute Geschichte ein wenig mehr ausbauen müssen und nicht allein alles auf den finalen Höhepunkt fokusieren sollen. So entstand ein etwas zu kurzweiliger Mittelklasse-Streifen. 3,40 Silo-Sterne auf dem Lande.

Optisch sehr gut animierter und auch recht humorvoller Spielfilm für die kleinen und bisweilen auch für die großen Zuschauer. Doch irgendetwas fehlt PETER HASE dann aber doch. Möglicherweise ein wenig mehr inhaltlicher Gehalt, denn auf Dauer wurde der Streifen, zumindest für mich, ein ganz klein wenig langweilig. 3,40 Gartentor-Sterne auf dem Lande.

Recht netter, ziemlich oberflächlicher, vorwiegend auf Action basierter und kaum inhaltlich ergiebiger Cop-Gangster-Streifen. ANTIGANG kann hauptsächlich mit seinen recht guten Darstellern punkten. Die Handlung dagegen ist eher nebensächlich. Ein ordentlicher Soundtrack hätte dem Film überdies gut getan. ANTIGANG ist alles andere als ein Muß, kann man sich aber trotzdem mal anschauen. 2,80 überfallene Sterne in Paris.

Wahrlich keine Parallelweltengeschichte, sondern wieder einmal ein sehr sehr deutscher Episodenfilm. FINSTERWORLD hat seine besonderen Momente, kann sich aber insgesamt nie aus der kulturellen Umklammung des Filmförderung-Mainstream befreien. So ist der KZ-Besuch ebenso obsolet, wie der Einsiedler im Wald. Highlights sind hingegen die Paar-Sequenzen um Polizist-Dokumentarfilmerin und um die Eltern des pubertierenden Jungen. 2,90 Rasthof-Sterne in Deutschland.

Kein Psycho-Thriller, aber zumindest der Versuch einer psychologischen Sozial-Studie um Macht und Sex im Umfeld enger zwischenmenschlicher Beziehungen. Allein auf Grund des Alters dieses Filmes (55 Jahre) ist die dramaturgische und natürlich auch optische Vorgehensweise des Regisseurs Joseph Losey selbstverständlich aus der gegenwärtigen Zeit gefallen und dies nicht allein wegen der Schwaz-Weiß-Tatsache. Auch wenn Losey einst Klassiker erschaffen konnte, für den allgemeinen Konsum ist DER DIENER heute mitnichten geeignet. 3,30 Haushalt-Sterne in London.