Was für eine Überraschung, fröhlich, flott und unfromm inszenierte Schmonzette mit überragender Darstellung obwohl alle sich immer wieder anstrengen mussten Laienschauspieler zu mimen.

Der junge wahnsinnig gutaussehende Jeremy Irons als schlecht singender Frauenschwarm, Anthony Hopkins als buckliger Kauz, der mit plattestem walisischem Dialekt Regie führt und den Haufen wegen der nahen Premiere zur Eile anzutreiben versucht, allein das war schon zum Brüllen.

Aber die beiden sind noch umgeben von einer sympatischen Vielfalt von Kleinstädtern, die alle versuchen ihre höchstpersönlichen Interessen durchzusetzen, Liebe, Eifersucht, Kalkül, aber im allgemeinen Chaos der Ereignisse damit kläglich zum Scheitern verurteilt sind, einem Scheitern wie es wunderbar grotesker nicht hätte filmisch umgesetzt werden können. Mit ein Höhepunkt die Swingerparty, aber ich verrate jetzt nicht wen Jeremy als Partnerin mitbringt...

Auch Leute die wie ich nicht besonders gut mit englisch stehen (es gibt keine Untertitel) sollten trotzdem UNBEDINGT öfters von der deutschen zur engl. Tonspur wechseln, es lohnt sich! Auch singt Jeremy im ot. schon einiges besser als der Synchronisator - ich lache immernoch, 5 Sterne, das bereu ich nie!

Wenn Kafka ein langweiliger Bürohocker war dann wurde das hier sehr gut dargestellt. Dann noch einiges im Stil von "Der dritte Mann" (auch musikalisch) und Orwells "1984" dazugemischt und die Weichen für ein unvergessliches Erlebnis sollten eigentlich gestellt sein? Leider Fehlanzeige, so einfach ist es halt nicht meine Damen und Herren.

Jeremy Irons und andere hervorragende Schauspieler konnten bei dem gekünstelten Drehbuch leider auch nichts mehr retten. Viel Aufwand um einen Flop.

Ich schliesse mich dem Vorredner voll und ganz an und gebe noch einen Punkt mehr. Ist natürlich Geschmackssache, aber wer auf Filme mit "Herz und Verstand" und noch echten Charakteren steht kommt hier voll auf seine Kosten! Bei aufgeblasenen hirnlosen Digital-Monstern wie Avatar zuck ich nur müde mit den Schultern. Da bleibt nichts hängen.

Obwohl Altman wirklich mehrere ganz hervorragende Filme gemacht hat, dieser ist zum gähnen. Er wirkt ein bisschen so, als ob die Crew die ganze Zeit Party gefeiert hätte und ab und zu die Kamera mitlaufen liess.

Ganz nett Harvey Keitel mal jugentlich zu sehen, heute würde er diese dusselige Rolle wohl nicht mehr annehmen... Auch die Problematik mit dem sterbenden Stolz der Indianer (die die schwachsinnige Show Buffalo Bill's boykottieren und später dann doch mitmachen) ist in anderen Filmen, auch schon in den 70gern, viel besser und weniger läppisch umgesetzt worden.

Kann sein Altman war immernoch zu berauscht von dem unglaublichen Welterfolg von M.A.S.H ?

Große Enttäuschung macht sich breit, schade, obwohl Altman wirklich tolle Filme gemacht hat. Dieser muß wohl in einer sehr depressiven Phase Altmans entstanden sein. Bei so einem schwachen Skript nützen auch die vielen erstklassigen Schauspieler nichts die sich ja immer drum reissen mit dem Kult-Regisseur arbeiten zu dürfen.

Kann nur abraten, die ganze endlos lange Zeit von 3 Stunden wirrer Frustorgie hofft man drauf das sich endlich mal, wie bei anderen Episodenfilmen gegen Ende wenigstens noch eine überraschende Wendung ergibt, aber nichtmal die Kurve hat er bekommen.

Dank den Videobuster "Kritikern" hier hab ich den Film dann doch ausgeliehen, mal sehen, obwohl ich sonst NIE, NIE, NIE (!) auf die Idee gekommen wäre
-> blöder Titel, blödes Cover, schlimmer gehts nicht - aaaber...

Yeah, diese Schmonzette trägt zurecht den Titel "locker und anspruchslos", dabei aber noch lange nicht blöde!! I love it. Also der Film ist für alle die, die schon lange die Nase voll haben von unqualifiziert Zähne einschlagenden (schon 1 Schlag hätte genügt um halbtot zu schlagen), bluttriefenden Streifen der wichtigen oder unwichtigen Sorte! "Fool's Gold" ist viel subtiler als man denkt!

Donald Sutherland, einst jugentlicher Anti-Held in M.A.S.H. hat das wohl auch so gesehen. Na ja, ein bisschen mehr hätten sie ihn schon rannehmen können..? Tja das Alter - aber seine charmante Film-Tochter und überhaupt... köööstlich, es lohnt sich!

Die 5 Sterne besonders weil ich Country liebe bzw. gute Musik überhaupt. Dazu ist der Film noch gespickt von Witz, Selbstironie und Tragikomik, in der hier dargebotenen Qualität war es ein einmaliges Zusammentreffen. Dazu noch etwas Mystik und ein stets nonchalant bis gleichgültiger Moderator der trotz aller Schicksalsschläge im Backstage die Show immer weitertreibt.

Intelligenter Film der dennoch Gefühle überhaupt nicht zu kurz kommen lässt, spitzen Darsteller und dann noch die traumhafte Musik im Nashville-Style - Klasse und nie so gesehen und gehört! Mal unter uns, gegen sowas kann mir Avatar grad den Buckel runterrutschen..

Von solchen Filmen wünsche ich mir mehr - locker inszenierte Gesellschaftssatiren die dabei nie trivial aber auch nicht verkrampft bissig werden, das ist etwas sehr seltenes.

Robert Altman hat es hier mal wieder mit Bravour geschafft, dabei noch gespickt von alternden Superstars, die allesamt schon bessere Zeiten gesehen haben aber es sich gerade deshalb leisten können über den Dingen zu stehen und sich selbst durch den Kakao zu ziehen. Wie gesagt, selten und köstlich!!

Marcello Mastroianni, der nach einem vermeintlichen Mord einfach von der Brücke in die Seine springt und sich später in einem von ihm "besetzten" Appartment eines Luxushotels mit einer batteriebetriebenen Mini-Nähmaschine einen nebenan "kurz geliehnen" trockenen Anzug umnäht um in der noblen Modewelt des Hotels endlich seinem Jugendschwarm Sofia L. nähern zu können... Nur als Beispiel, so geht es Schlag auf Schlag weiter!

Bravo Herr Altman (Gott hab ihn selig), schade dass es von deiner Sorte nicht mehr gibt! Es gibt nur ein einziges Pendant das da rankommt: "Love Actually" von Richard Curtis.

Auch für Leute die von Korea und Vietnam nichts wissen ein heilloser und zeitloser Spass!!
Lowbudget-Frühwerk des Kult-Regisseurs Robert Altman, den selbst seine eigenen Darsteller damals für wahnsinnig hielten - Krieg und Humor, wie kann das zusammengehen? - aber auch ein Mahnmal gegen den Wahnsinn des Krieges, das gerade deswegen sogar ausnahmsweise mal funktionieren konnte.

Für die meisten Schauspieler die darin mitwirkten das Sprungbrett zur Weltkarriere, D.Sutherland, E.Gould, R.Duvall, S.Kellerman, uvam.. Lief in den 1970-gern auch in massig deutschen Kinos über ein Jahr am Stück! Was damals sonst nur noch 'Doktor Schiwago' schaffte...

Ich bin grosser Endzeit-Film-Fan aber wenn man schon "Mad Max" oder "Waterworld" gesehen hat ist "The Book of Eli" ein müder Abklatsch, ein bisschen davon und davon aber leider gibt das Drehbuch nichts her (gähn...) und vermischt noch ein weiteres Buch mit rein, welches die Wirkung ebenfalls verfehlt... Könnte sein, denen ist zwischendurch das Geld ausgegangen?