Drama
Bewertung und Kritik von
Filmfan "howardh" am 20.12.2020Ein Film wie bestellt von der Me-Too-Bewegung: Sex taucht in diesem Film weder optisch noch akustisch auf, doch es geht um diesen Film ausschließich um Sex, konkret um das sexuelle Ausnutzen (rein juristisch kann man es vermutlich nicht einmal als "Missbrauch" bezeichnen) hierarchischer und/oder finanzieller Macht durch den Chef einer Film-Produktions-Firma. Man erfährt nicht einmal seinen Namen, es ist immer nur von "ihm" die Rede, ganz am Anfang ist er in einigen kurzen Szenen zu sehen.
Anders als in den meisten Filme zu diesem Thema geht es weder um die Opfer, noch um die Täter, sondern um die vielen Personen im Umfeld, die irgendwie "Bescheid wissen" oder es zumindest ahnen. Einige (wohl die wenigsten) sind wirklich empört, einige lästern oder machen dumme Witzchen, den meisten ist es schlichtweg egal. Zu diesem Umfeld gehört auch die frisch vom College abgegangene und neu eingestellte Jane. Sie wird mit Arbeit zugemüllt, die Bandbreite ist riesig und reicht von Telefon-Vorzimmer-Dienst und Teeküchen-Putzen bis hin zur höchst aufwändigen Komplett-Organisation von Dienstreisen (inkl. Übernachtung und Taxi-Transfer). Aber sie merkt rasch, dass da irgendwas nicht in Ordnung ist. Sie fühlt sich auch verantwortlich und will das nicht achselzuckend hinnehmen. Sie sucht so eine Art Ombudsmann ihrer Firma auf (Achtung: Spoiler) ... und das Gespräch ist sehr ernüchternd.
Aber sie hat es wenigstens versucht!
ungeprüfte Kritik