Der Pionier der Edgar-Wallace-Reihe hat schon fast alles was die zukünftigen Werke auch kaum noch überbieten können. Allerdings fehlt DER FROSCH MIT DER MASKE die wirklich richtig gute Kriminal-Geschichte. Die Frosch-Safe-Knacker-Band wirkt schon ein wenig lächerlich. Ansonsten kein schlechter Vertreter der Serie. 3,10 tanzende Sterne im Lolita-Club.

Trotz eines vorzüglich aufgelegten Gert Fröbe, kommt der Wallace-Streifen nicht in die gewohnten ernsthaften Krimi-Bahnen. DER GRÜNE BOGENSCHÜTZE wirkt eher wie eine Persiflage auf das Genre und bisweilen sogar nur wie banaler Klamauk. Schade, denn hier wurden viele Möglichkeiten leichtfertig verschenkt. 2,80 Castle-Sterne in der Nachbarschaft zu Ladys Manor.

Inhaltlich absolut kein klassischer Edgar Wallace, sondern mit der abgewandelten Frankenstein-Story eher ein Horror-Streifen, als ein Krimi. Die Besetzung von DIE TÜR MIT DEN 7 SCHLÖSSERN macht den Film allerdings zu einem sehenswerten Vertreter der Serie: Heinz Drache, Eddi Arent, Gisela Uhlen, Pinkas Braun, Werner Peters, Siegfried Schürenberg und Klaus Kinski. überdies alle und alles noch dazu in Schwarz-Weiss. Beinahe richtig kultig. 3,40 experimentelle Sterne im Schloss Selford.

Dieses Remake hat zwar eigentlich niemand mehr gebraucht, der Streifen als solches ist deshalb noch nicht per se schlecht. BEN HUR bietet wenigstens komprimierte Unterhaltung mit dieser ausgedienten Geschichte. Darsteller und die Macher hinter der Kamera geben offenbar ihr Bestes, wenn das alles auch maximal als Durchschnitt zu bewerten ist. 2,60 Stadthalter-Sterne in Judäa.

Leider wurde der Streifen offenbar rigoros zurecht und zusammen geschnitten. Dies wird eklatant deutlich beim Finale von DOMINO. Gleichwohl offenbart der Thriller auch die exzellente und beinahe einmalige Handschrift von Regisseur Brian De Palma. Der Film ist trotz seiner Mängel spannend, interessant und optisch stark in Szene gesetzt. 3,30 Dachrinnen-Sterne in Kopenhagen.

Dieser Thriller ist schon extrem konstruiert, sprich mit unglaubwürdigen Zufällen und mit zweifelhaften bzw. künstlichen Handlungen der Figuren versehen. INSIDE mag ja spannend sein, doch die Sinn- und Vernunft-Lücken schmälern des Spass beim Betrachten des Thriller ungemein. 2,30 Remake-Sterne in Chicago.

Wohl die beste Herman-Melville-Verfilmung seiner berühmtesten Geschichte. IM HERZEN DER SEE ist fast durchweg spannend, immer interessant und vor allem atmosphärisch stark in Szene gesetzt. Großartige Darsteller liefern sich einen packenden Kampf mit der See, dem Wal und mit sich selbst. Großes Kino mit nur wenig kleineren Schwächen. 3,60 Moby-Dick-Sterne in den Trümmern der Essex.

Unspektakulärer Krimi nach einer Geschichte von Georges Simenon. DAS BLAUE ZIMMER kann nicht wirklich als geglückte Umsetzung angesehen werden, denn gerade die Kriminal- bzw. Thriller-Handlung zeigt sich durchweg als ziemlich hundsgewöhnlich. Dieser französische Spielfilm hat hingegen einen ganz anderen Charme und kann als formal ordentlicher und inhaltlich höchst problematischer Beziehung-Streifen einigermaßen punkten. 3,20 Apotheken-Sterne in La Flèche.

Keine typische Edgar-Wallace-Verfilmung, da fast alle Übeltäter von vorne rein bekannt sind und zum Schluss lediglich eine kleine Überraschung geboten wird. ZIMMER 13 ist damit eigentlich ein ganz gewöhnlicher Gangster-Streifen, den man nicht unbedingt gesehen haben muss, außer man ist Fan der üblichen deutschen Wallace-Darsteller. 2,80 Alibi-Sterne in der Paddington Station.

Ein gefühlvoller und überraschend positiver Spielfilm über ein Teil der jüngeren amerikanischen Geschichte. THE HELP leidet allerdings ein wenig an der Schwarz-Weiss-Zeichnung der Figuren und dabei ist explizit nicht die Hautfarbe jener gemeint, obwohl auch schon auffällt, dass viele Weiße schlechte wegkommen und eigentlich alle Farbigen gut. Überdies hatte der Regisseur kaum ein Interesse am Medium Film, sondern lediglich an seinem Inhalt. Der Plot macht ihn aber immerhin sehr sehenswert. 3,40 Haushaltshilfen-Sterne in Mississippi.

Im Vergleich zu den vielen anderen Zombie-Virus-Streifen ist MOM AN DAD eigentlich gar nicht so schlecht. Diese Horror-Persiflage auf die selten intakte Familie und schleichende Generationenkonflikte hat viel Tempo und schreitet kompromisslos voran, bis hin zu dem abrupten (offenen) Ende. Das Werk hat die eine neue Prämisse: Eltern wollen und töten lediglich ihre nervigen Kinder. Ansonsten darf man nicht viel erwarten von MOM AND DAD. 2,90 häusliche Sterne in Kentucky.

Und eine weitere Kiffer-Komödie, die eigentlich keiner mehr braucht und die auch nur sehr selten lustig ist. Selbst die zweifelhaften Erkenntnisse essentieller Lebensfragen können LOMMBOCK nicht retten, sondern ziehen diesen Pseudo-Cool-Streifen nur noch weiter ins Minus. 2,20 Lötkolben-Sterne in Würzburg.