Der 17-jährige Hubert (Xavier Dolan) verabscheut seine Mutter. Ihre altmodischen Pullover, die kitschige Deko oder die widerlichen Krümel an ihren schmatzenden Lippen - für alles empfindet Hubert nur Verachtung. Hinter diesen nervigen Äußerlichkeiten lauern zwei Fertigkeiten, die seine Mutter zu höchster Blüte kultiviert hat: Manipulation und Schuldzuweisung. Diese Hassliebe begleitet Hubert durch seine Adoleszenz, die zugleich ungewöhnlich und typisch ist, geprägt von der Selbstentdeckung als Künstler, Offenheit für Freundschaften, Ausgrenzung und Sex. Und immer verzehrt ihn dabei die alles verschlingende Verachtung für diese Frau, die er irgendwie einst liebte...
Der erste Streich des kanadischen Wunderkinds Xavier Dolan, der 'J'ai tué ma mère - I Killed My Mother' (2009) mit 17 schrieb, mit 19 drehte und damit die Festivals weltweit im Sturm eroberte. Hubert (17): "Für die meisten Menschen ist es eine Sünde, ihre Mutter zu hassen. Das sind für mich Heuchler. Sie haben ihre Mutter bestimmt auch mal gehasst. Vielleicht eine Sekunde, vielleicht ein Jahr. Vielleicht länger, vielleicht haben sie's vergessen, ist mir egal. Aber sie haben sie gehasst!" Xavier Dolan, geboren am 20. März 1989 in Montreal, stand bereits als Vierjähriger vor der Kamera. 'I Killed My Mother' ist sein sensationelles Debüt als Regisseur, Autor und natürlich Hauptdarsteller seiner eigenen Geschichte. Der Zwanzigjährige räumte damit in Cannes alle Preise der Quinzaine ab. Die Jugend und alle Mütter liegen dem kanadischen Wunderkind zu Füssen. Ausgezeichnet mit dem 'Prix Regards Jeunes' auf der 'Quinzaine' in Cannes 2009, als 'Bester francophoner Film' Lumiere 2010 und mit zwölf weiteren internationalen Filmpreisen.