Von einer mondänen Großstadtschönheit umspielt, wird ein Farmer beinahe dazu gebracht, seine Frau umzubringen, um mit der Städterin wegzuziehen. Als er aber im Boot, aus dem er seine Frau werfen sollte, in deren Augen blickt, bringt er es nicht übers Herz, sie zu töten. Verzweifelt versucht er fortan, sich voller Reue und Schuldbewusstsein ihre Liebe zurückzuerkämpfen...
1926 geht Filmemacher Friedrich Wilhelm Murnau nach Amerika und schließt mit dem Produzenten William Fox einen 4-Jahres-Vertrag. Sein erster amerikanischer Film wird 'Sunrise - Sonnenaufgang' (1927) nach der Erzählung 'Die Reise nach Tilsit' von Hermann Sudermann. Die stilistische Kontinuität seiner Arbeit wahrt er durch Verpflichtung seines Autors Carl Mayer und des Architekten Rochus Gliese. Ländliche Idylle und lichtdurchflutete Großstadt bilden die optischen Pole des Films mit George O'Brien als der Mann Anses, Janet Gaynor als die Frau Indre, Margaret Livingston als die Frau aus der Stadt, Bodil Rosing als Dienstmädchen, Jane Winton als Maniküre-Mädchen, Sally Eilers als Frau im Tanzsaal, Sally Phipps als Tänzerin und J. Farrell MacDonald als Fotograf. 1928 kommt der Film auch in einer Vitaphone-Tonfassung mit der Musik von Hugo Riesenfeld heraus. 'Sunrise' wird von der Kritik begeistert aufgenommen und bei der ersten Oscar-Verleihung mit 'Academy Awards' für die künstlerische Qualität, für die Hauptdarstellerin Janet Gaynor und für die Kamera von Charles Rosher und Karl Struss sowie einer Nominierung für die Ausstattung ausgezeichnet.