Die Werke von Regisseurin Kathryn Bigelow, die sowohl an den Kinokassen als auch in Hinblick auf Filmpreise beachtliche Resultate erzielen konnten - The Hurt Locker gewann sogar den Oscar in der Kategorie "Bester Film" - seien nach Meinung des Berufskollegen Stone mit ihrer Intention gescheitert.
In einer fast einstündigen Rede beim Karlovy Vary International Film Festival teilte der Platoon-Macher laut eines Berichts von Indiewire.com gegen die Produktionen aus und nörgelte:
"Der Irakkrieg war nicht erfolgreich im Kino. Er hat in Gestalt von The Hurt Locker zwar einige Preise eingebracht, aber die Leute in diesem Land [USA] werden davon nicht angesprochen."
Konkret bemängelt Oliver Stone: "Es gibt kein moralisches Urteil. Es stört mich, weil diese Amerikaner einfach nur ihren Job machen."
Zu viel amerikanisches Heroentum, zu wenig Auseinandersetzung mit den Leiden des Krieges - so das Urteil des 66-Jährigen (*15.09.1946 in New York City). So hätte die Frage an die Protagonisten des Films für Stone lauten müssen:
Was macht ihr aus eurem Leben? Ihr marschiert in andere Länder ein. Ihr verletzt Menschen.
Fühlt ihr euch gut dabei?" so Stone, der mit seinem Oscar-prämierten Werk Platoon (USA/GB 1986) einst einen Vietnamkriegsfilm schuf und auch den Irakkrieg in seiner filmischen Auseinandersetzung mit der Bush-Ära - siehe World Trade Center (USA 2006) und W. - Ein missverstandenes Leben (USA 2008) - bereits behandelte.