Der Oscar-Sieger für den besten Film und das beste Drehbuch kommt jetzt in den Verleih. Im Fokus des Enthüllungsthrillers Spotlight steht ein Journalisten-Team, das den jahrzehntelangen Kindesmissbrauch in der katholischen Kirche und eine Vertuschung im gigantischen Ausmaß aufdeckt.
Die Tageszeitung The Boston Globe bekommt im Jahr 2001 mit dem Journalisten Marty Baron (Liev Schreiber) aus Miami einen neuen Chefredakteur. Dieser liest in einem kleinen Abschnitt der Zeitung über den pädophilen Priester John Geoghan und Kardinal Bernard Law (Len Cariou), den Erzbischof von Boston, welcher von Geoghans sexuellem Missbrauch von Kindern wusste, jedoch nichts dagegen tat.
Aufgrund der Vermutung, dass dieser einzelne Fall einen Hinweis auf ein ganzes System von Missbrauch geben könnte, drängt er sein hauseigenes Investigativ-Team Spotlight dazu, die Sache weiter zu erforschen. Das nur vierköpfige Spotlight-Team beginnt, den sexuellen Missbrauch in der römisch-katholischen Kirche in Boston nach und nach aufzudecken.
Michael Keaton übernahm die Rolle des Walter Robinson, dem Leiter des Investigativ-Teams des Boston Globe. Um sich auf diese Rolle vorzubereiten, traf er sich im Vorfeld mit dem wahren Robinson. Dieser sagte später über Keaton: "Es ist wie sich selbst in einem Spiegel zu beobachten, aber keine Kontrolle über das Spiegelbild zu haben."
Außerdem zeigte sich Robinson beeindruckt, als er den Schauspielern am Set einen Besuch abstattete und er eine exakte Kopie seines Schreibtisches vorfand, inklusive einer Zweifinger-Stenotypistin, die ihre Lippen spitzte und durch ihre Lesebrille auf einen 2001er Boston Globe Computer-Bildschirm spähte. Sogar ein Bild von Walter Robinsons realen Tochter Jessica befindet sich im Film auf seinem Schreibtisch.
Mark Ruffalo, der die Rolle von Michael Rezendes übernahm, berichtete, dass die meisten Boston Globe-Reporter, die den Skandal aufdeckten, tatsächlich auch Katholiken waren. Der wahre Michael Rezendes ist in einer Szene während eines Baseball-Spieles im Hintergrund zu sehen.
Brillant umgesetzt
Bevor Rachel McAdams als Journalistin Sacha Pfeiffer gecastet wurde, war Margot Robbie für die Rolle vorgesehen. Da diese aber wegen Erschöpfung ausfiel, wurde nach einem Ersatz gesucht. Amy Adams und Michelle Williams wurden in Betracht gezogen, bevor man sich jedoch für McAdams entschied.
Eine Entscheidung, die die Macher des Films wohl kaum bereuen dürften, denn McAdams wurde für ihre Leistung in Spotlight, ebenso wie ihr Kollege Mark Ruffalo, für einen Oscar nominiert.