LOL - Laughing Out Loud

Ein Remake mit Demi Moore? Das Original mit Sophie Marceau!

LOL - Laughing Out Loud: Ein Remake mit Demi Moore? Das Original mit Sophie Marceau!
LOL - Laughing Out Loud: Ein Remake mit Demi Moore? Das Original mit Sophie Marceau!
   21.03.2012
La Boum - die nächste Generation. Oder "la prochaine generation", denn in dieser Filmkritik stellen wir Ihnen eine französische Filmproduktion vor. Warum gerade heute?

Nun, heute hat Constantin Film eine neue Coming-of-Age-Komödie angekündigt, in der der 'Hannah Montana' Star Miley Cyrus und Demi Moore die Hauptrollen spielen. Moore als Mutter, deren eigenes Liebesleben kaum ereignisärmer ist als das ihrer Tochter und Cyrus, der laut Constantin hier der Imagewandel von einer Teenie-Ikone zur mutigen Charakterdarstellerin gelingen wird. Das alles in LOL - Laughing Out Loud (USA 2012), der am 31. Mai 2012 in den deutschen Kinos anlaufen wird.

Doch eigentlich basiert dieser Film auf einer gleichnamigen französischen Komödie aus dem Jahre 2008, die wie das US-Remake ebenfalls von der Regisseurin Lisa Azuelos inszeniert wurde. Und eben diese 'originale' Komödie schauen wir uns hier einmal näher an!

LOL - Das Original

LOL ist der Titel. Eine Internetabkürzung, Netzjargon für 'Laughing Out Loud', lauthals lachen. Wenn man wie wir nicht allzu vertraut ist mit Kürzeln wie ASAP, HDL und RTFM, diese nicht am laufenden Band in SMS-Nachrichten verschickt oder in Web-Chats einstreut und sie stattdessen nochmal googelt (JFGI), muss wohl das Älterwerden akzeptieren.
So wie es ein im Internet kursierendes Erlebnis veranschaulicht, in dem eine Mutter angeblich der Überzeugung war, 'LOL' hieße 'Lots Of Love', alles Liebe, und ihrer Tochter eine SMS schickte mit der Zeile: "Oma ist gestorben, LOL".
Neidlos muss man feststellen, dass inzwischen eine neue Generation ihre jugendliche Euphorie versprüht. Und auch Sophie Marceau wird selbstverständlich älter, jedoch erkennt man das eher beim Blick auf ihren Geburtstag (*17.11.1966) als beim Blick in ihr Gesicht. Es stellt sich die Frage, ob ihr Film LOL - Laughing Out Loud (Frankreich 2008) eher altbacken ist oder Euphorie im Zuschauer auslöst.
Der Song 'Lola' von Jean-Philippe Verdin tönt uns nach dem Starten der DVD im Menü entgegen, ein Cover des 'The Kinks' Ohrwurms. Lola heißt die Hauptfigur, genannt 'Lol' und dargestellt wird sie von Christa Theret.
Lola tritt sogleich ins Bild, in Zeitlupe geht sie Arm in Arm mit ihren zwei besten Freundinnen über den Schulhof und sagt in der deutschen Synchronisation prompt den vielleicht besten Satz des Films: "Das sind wir in Zeitlupe, weil in amerikanischen Serien die coolsten Mädchen der Schule immer in Zeitlupe daherkommen. Na ganz so sieht's auch wieder nicht aus, wir sind schließlich in Frankreich, aber es ist stylisch."
Der Titelschriftzug steht auf einem bekritzelten Schultisch, damit können auch ältere Semester etwas anfangen, das war schon im analogen Zeitalter ein Weg, seine Existenz zu verewigen. Aber keine Zeit zum Sinnieren über die eigene, längst vergangene Jugend - der Film hetzt schon weiter zur nächsten Szene.
Lolas Mutter Anne (Sophie Marceau) hält ihrer Tochter eine Standpauke übers Aufräumen, über den Unsinn einer Intimrasur in jungen Jahren. Ist Marceau etwa spießig geworden? Oder ist sie nun - nach früheren erotischen Filmauftritten (ab und an Fehltritten) wie in Meine Nächte sind schöner als deine Tage von 1989 - verantwortungsvoller geworden, in der Rolle einer Filmmutter und als tatsächliche Mutter eines Sohnes (*1995) und einer Tochter (*2002)? Ihre Szenen in LOL sind jedenfalls reichlich hektisch, die Dialoge kurz. Aber vielleicht ist das ja eine bewusst von der Regisseurin Lisa Azuelos gewählte stilistische Form, uns die schnelllebige Gegenwart vor Augen zu halten. Ob sie der Klasse von 2009/10 damit gerecht wird?
Wir fragten uns früher oftmals, warum Filme über Jugendbewegungen und Adoleszenz-Krisen immer von alten Filmemachern gedreht werden. Die sind zwar einerseits auf dem verantwortungsvollen Regie-Platz angekommen, doch zumeist schon längst zu weit entfernt von den Teenagern ihrer Zeit. Das kann man uns jetzt auch vorwerfen, wenn wir Ihnen diesen Film vorstellen möchten und uns schon selbst das Schicksal des Alterns ereilt hat. Doch es geht in LOL nicht nur um die Jugend, und damit zurück zu Lola und ihrer Mutter: Der Film kommt nach und nach in Fahrt, man lernt die einzelnen Personen näher kennen und erlebt vor dem Fernseher einen ironisch-beschwingten Problemfilm, was in einem filmischen Glückfall nicht unbedingt im Widerspruch enden muss. Vor dem (gewillten) Zuschauer laufen die Probleme der Kinder und Eltern plötzlich ziemlich ähnlich ab. Die Dialoge über Rachen, Kiffen, Promiskuität in den getrennten Lagern der Älteren und deren Sprösslingen verschmelzen in einer Sequenz beinahe. Sehr schön gemacht. Aber dann werden auch noch die Unterschiede zwischen Männern und Frauen thematisiert und ein bald zweistündiger Filmdiskurs über das Zusammenleben der französischen Mittelschicht wird uns persönlich dann doch etwas viel. OMG.
Wir sind dabei, Ihnen fast ausschließlich über das Thema des Films zu schreiben. Das mag aber daran liegen, dass es von der filmischen Umsetzung her kaum etwas Innovatives zu berichten gibt. Obwohl manche Situation wieder von den Jungdarstellern selbstironisch aufgefangen wird: "Sag nicht sowas! Da kommt man sich ja vor wie im Film!" Sophie Marceau beim Schauspielen zuzusehen, beim Ringen mit der Erziehung und mit der Selbstfindung einer geschiedenen 40-Jährigen, ist allerdings über die gesamt Dauer des Films hinweg wirklich unterhaltsam. Wir wollen Sie nun weder dazu drängen, sich das französische Original LOL auszuleihen, noch möchten wir Ihnen davon abraten, weil dieser Film mit seiner 'etwas zu viel des Guten' Erzählung trotzdem dank sympathischen Darstellern punktet und positiv im Gedächtnis bleibt. LOL Noch lieber ist uns das Erwachsenwerden - wenn schon französisch - dann doch noch lieber in Klassikern wie François Truffauts (1932–1984) teils autobiographischem Sie küssten und sie schlugen ihn (1959) oder dramatisch in der Pariser Vorstadt eines Tee im Harem des Archimedes (1985). Eine wahrhaftige Jugend ist uns auch mit dem skandinavischen RAUS AUS AMAL (1998) von Lukas Moodysson in Erinnerung, den wir ebenfalls empfehlen.
LOL lässt am Ende nicht aus: Tagebucheinträge, Joints, Kondome, Schulklos... und ein eindeutiger Bezug auf Marceaus Frühwerk La Boum - Die Fete (1980) ist in einer Supermarkt-Szene auch noch zu sehen bzw. zu hören. Trotzdem ein schöner Film, aber vielleicht hätte Lisa Azuelos (Jahrgang 1965) in ihrem autobiographisch geprägten LOL etwas ausgewählter vorgehen sollen. Im Making-Of sagt die Regisseurin sinngemäß: "Die Jugendlichen spielten drauf los und ich gab ihnen freie Hand." Vielleicht hätte sie ein bisschen strenger zu ihrem Filmprojekt sein sollen, damit was aus ihm wird.

LOL - Original und Remake:

LOL - Laughing Out Loud

Jetzt geht die Party richtig los!

LOL - Laughing Out Loud

Jetzt geht die Party richtig los!
Komödie

Lola (Christa Theret), von ihrer Clique kurz nur 'Lol' genannt, hat sich sehr auf den ersten Schultag und das Wiedersehen mit Arthur gefreut. Doch die gute Laune hält nicht lange vor. Arthur hat sie offenbar in den Sommerferien betrogen, ein aufreizendes Blondchen...  mehr »

Produktion:
2008
Medien:
DVD, Blu-ray
Freigabe:
FSK 12
Bewertung:

LOL

Laughing Out Loud

LOL

Laughing Out Loud
Komödie

Eigentlich sind die beiden ein richtig tolles Team: die alleinerziehende Mutter Anne (Demi Moore) und ihre 16-jährige Tochter Lola (Miley Cyrus), die von ihren Freunden nur 'LOL' genannt wird. Dass das in der Facebook-Generation ihrer Tochter für 'Laughing Out...  mehr »

Produktion:
2012
Medien:
DVD, Blu-ray, Stream
Freigabe:
FSK 12
Bewertung:

La Boum

La Boum - Die Fete

Eltern unerwünscht.

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Drama

Die dreizehnjährige Vic Beretton (Sophie Marceau), Tochter eines Zahnarztes und einer Cartoonzeichnerin, kommt langsam in das Alter, in dem allmählich die Jungs interessant und die ersten Feten gefeiert werden. Ihre Freundin Pénélope und sie bilden dabei immer...  mehr »

Produktion:
1980
Medien:
DVD, Blu-ray
Freigabe:
FSK 12
Bewertung:

La Boum 2

Die Fete geht weiter.

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Drama

Vic Beretton (Sophie Marceau), mittlerweile schon 15 Jahre alt und zu einem hübschen Teenager herangewachsen, hat momentan ein sehr ruhiges Liebesleben und keinen festen Freund. Ihr Abitur steht kurz bevor und auch sonst ist eigentlich alles in bester Ordnung. Ihre...  mehr »

Produktion:
1982
Medien:
DVD, Blu-ray
Freigabe:
FSK 12
Bewertung:

La Boum - Die Fete 1 & 2 - Bonusmaterial

Dokumentation

Das Bonusmaterial der 'La Boum' Filme 1 und 2 mit einer Dokumentation 20 Jahre danach 'Die Kinder aus La Boum' sowie Interviews mit Sophie Marceau, Claude Brasseur, Daniele Thompson und originalen Castingszenen. Achtung: Diese DVD enthält lediglich Bonusmaterial,...  mehr »

Produktion:
1982
Medien:
DVD
Freigabe:
FSK 12
Bewertung:

La Boum 3 - Die Studentin

Lovestory

Die hübsche Lehramtskandidatin Valentine Ezquerra (Sophie Marceau) studiert an der Pariser 'Sorbonne'. Kurz vor dem angehenden Staatsexamen lässt sie sich auf einen leidenschaftlichen Flirt mit dem lebenslustigen Edouard (Vincent Lindon) ein. Der impulsive Edouard...  mehr »

Produktion:
1988
Medien:
DVD
Freigabe:
FSK 6
Bewertung:

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