Ich habe mir den Film zwei Mal angeschaut, denn es ist ein sehr schöner, berührender und meiner Meinung nach wahrhaftiger Film.
Er zeigt, wie es eine Holocaust-Überlebende einmal ausdrückte: "Ich habe meine Peiniger überlebt".
Der jüngere draufgängerische Bruder (Brad Pitt) "peinigt" seinen älteren "braven" Bruder (Craig Sheffer) zwar nicht direkt. Aber er bringt ihn mehrmals entweder in brenzlige bzw. unangenehme Situationen oder muss ihn daraus befreien.
Am Ende holen den Jüngeren seine Versäumnisse ein und er stirbt dabei auf gewaltsame Weise.
Der ältere fleißige und mitfühlendere Bruder überlebt ihn um Jahre und beendet sein Leben als zufriedener alter Mann.
Mein Fazit: Es ist nicht irgendein Gott, der die Menschen am Ende ihres Lebens "bestraft". Es ist das Leben, das unter Umständen nach immer wieder wiederholten Fehltritten seinen Tribut fordert. Ein nachdenklicher Film, der uns darin bestärken kann, dass es nicht nur glücklich macht, sondern es sich auch letztendlich lohnt, zu versuchen, ehrlich, verantwortungsvoll zu leben und sich stets auch der eigenen Schattenseiten bewusst zu sein.
Ich hätte mir nur gewünscht, dass die meiner Meinung nach undifferenzierten Anspielungen auf das indianische Volk weggelassen worden wären. Daher 4 Sterne.

Vordergründig eine romantisch-sinnliche Liebesgeschichte. Genauer betrachtet ist da die indisch-stämmige „zölibatäre“ Gewürzhändlerin und -heilerin, die ihr Leben dem Wohl ihrer Mitmenschen aufopfert ohne Platz für eigene Wünsche. Wie bei vielen Heilswesen beginnt die Initiation damit, dass sie ihrem irdischen Zuhause entrissen wird und an den Strand ihrer Lehrerin gespült wird. Dort erlebt sie kurz Heimat und die Geborgenheit in dem Wissen, dass Natur für alles ein Heilmittel bereithält. Mit dieser Gewissheit wird sie ganz alleine ausgerechnet in die Großstadt San Francisco ausgesandt. Dort verkauft sie Kräuter und Gewürze an ihre Kunden und findet für jede-n das „passende Kraut“. Alles geht gut, bis ein Architekt mit ursprünglich indianischen Wurzeln (So ein Zufall!) vor ihrem Geschäft verunfallt. Sie versorgt auch ihn und natürlich verlieben sich die beiden ineinander. Nun gerät sie in Konflikt mit den ihr von ihrer Lehrerin auferlegten und verinnerlichten Regeln. Bis es ihr gelingt, sich durch das Chaos von Zerstörung (die sie anfangs falsch deutet) und Neuorientierung hindurch zu arbeiten und zu einer höheren Sicht und zu ganzheitlichem Glück zu finden, indem sie die alten starren „Gesetze“ bricht und neue adäquate „Regeln“ auf einer neuen Bewusstseinsebene schafft. Dieser Film zeigt m. M. nach sehr schön, wie menschliche Entwicklung gelingen kann, wenn Schicksal als „Hilf-sal“ - zum Wohle aller - verstanden wird. – auch sehr aktuell in sog. „Pandemiezeiten“!

Ein Film über Feigheit und ungelebtes Leben - BRANDaktuell! Ein Film über die einzig absolut sichere "Todsünde" (wenn es eine geben sollte): Die Liebe anderer grausam zu zerstören bzw. tiefempfundene Liebe aus "Vernunftgründen" nicht zu leben. Mit dieser Entscheidung der Täterin beginnt der fatale Abstieg, der Täterin und Opfer gleichermaßen lebenslänglich für tiefe Liebe erkalten lässt. Die Grausamkeit der Täterin setzt sich fort in einer unvorstellbaren Gefühlskälte gegenüber hunderten ihr anvertrauten gefangenen Frauen in der NS-Zeit, für deren Tod sie sich mitverantwortlich macht. Ausgerechnet jetzt könnte sie ihr Analphabetismus retten, der der Grund dafür war, dass sie SS-Aufseherin wurde. Doch ihre Scham darüber ist größer und so wird sie als einzige lebenslänglich verurteilt. Der junge, einst wortlos verlassene Geliebte, inzwischen Jurastudent, erlebt ihre Verurteilung mit und auch er schafft es nicht, ihre Haftstrafe durch Aufdecken ihres Bildungsmangels zu verkürzen. Auch er schämt sich mittlerweile für seine einstige "Affäre", die doch wohl bedeutend mehr als das war. Sehr aufschlussreich ist am Ende des Filmes die "Gegenüberstellung" der Schicksale von Täterin und eines ihrer überlebenden inzwischen wohlhabenden Opfer. Auch sie ist durch die Grausamkeiten erkaltet, bis sie etwas scheinbar Wertloses aus ihrer Kindheit im KZ überreicht bekommt. Ein sehr berührender, vielschichtiger und psychologisch m. M. n. sehr lehrreicher Film. Fazit: Wertvolle Kino-Lebenshilfe!

Wenn wir im Leben ein Ding zweimal mit einigen Jahren Abstand beginnen, passiert es meistens, dass wir beim zweiten Mal diesselben Ängste und Zweifel wieder erleben, die uns beim ersten Anfang beschäftigt haben. Wir befürchten, es könnte wieder so dramatisch ablaufen wie beim ersten Mal. In diesem Fall ist der Krieg das Drama, das den Hauptdarsteller vollkommen aus der Bahn wirft. Will Smith als Bagger Vance hilft ihm aus seiner scheinbar aussichtslosen Situation heraus und ermutigt ihn, es erneut zu versuchen: "Du bist nicht mehr der, der du damals warst!" Der Weg ist das Ziel! Auch wenn wir vorher schon vermuten, wie der Film ausgehen könnte, geht es doch darum, was zwischen Anfang und Ende passiert. Das ist höchst sehenswert und wie eine fröhliche Unterrichtsstunde über das Leben.

Es hat mindestens eine Prise Provokation in sich, wenn ein Film das Leben einer FRAU darstellt, die darunter leidet, in einem Lebensalter gefangen zu sein, von dem viele Zeitgenoss-inn-en träumen, es möglichst lange konservieren zu können.

Wer kritisieren will, findet immer etwas.
Der "WachPATIENT" hat seinen Namen vielleicht nicht grundlos gewählt. An dieser Stelle: Gute Genesung für ihn, falls er das wünscht.

Ich schätze diesen Film als wertvolle Anregung zum Nachdenken, zum Einfühlen und zum Überdenken von gesellschaftlichen Klischees und Suggestionen.

Die durch die Leben innerlich gereifte Adaline finde ich sehr liebenswert verkörpert von der Hauptdarstellerin.
Auch die einfühlsame Darstellung der ungewöhnlichen Beziehungssituation der gealterten Tochter zu ihrer junggebliebenen Mutter
empfinde ich als betrachtenswert.

Dieser Film erschließt sich meiner Meinung nach erst bei genauerer Betrachtung.

Mein Prädikat: Durchaus sehenswert!

Mich hat der Film sehr berührt, denn er ist ja nur ein kurzer Ausschnitt aus dem Leben dieser beiden großen Menschen. Ich kann nur erahnen, wie herausfordernd der Alltag für sie (und ihre Familie) war. Heute ist mir "ein Stück vom Himmel" von Herbert Grönemeyer im Radio untergekommen. Passt irgendwie auch dazu. Die Schauspielleistung v. a. der beiden Hauptdarsteller finde ich hervorragend. Zeitweise vergaß ich völlig, dass es "nur" ein Film ist. Er hat mich neugierig gemacht, das zugrundelegende Buch von Jane Hawking zu lesen bzw. mehr über Steven Hawkings Erkenntnisse zu erfahren. Mal sehen. Jedenfalls - Mein Prädikat: Sehenswertes Gesamtkunstwerk!