Obwohl es sich um eine schwarz-weiß-Verfilmung handelt, die 1965 von der DEFA für das Fernsehen der DDR hergestellt wurde und verständlicherweise nicht über die Super-Effekte wie das hochgelobte Tykwer-Machwerk "Babylon Berlin" verfügt, ist "Wolf unter Wölfen" um Lichtjahre besser als Babylon Berlin. Es handelt sich um die detailgetreue Verfilmung des gleichnamigen Romans von Hans Fallada. - Fallada verarbeitet in seinem Roman Selbsterlebtes; er war schließlich Zeitzeuge der 20er Jahre, während Babylon die kekannten 20er-Jahre-Klischees in gewaltigen Bildern aneinanderreiht und natürlich auch die sozialkritische Keule schwingt und dem Zuschauer unterjubelt, was er zu denken und zu glauben hat - schließlich ist es eine Filmserie, die zu einem erheblichen Teil durch den Rundfunkgebührenzahler (ARD) und den Steuerzahler (Filmförderung) mitfinanziert wurde.

Wolf unter Wölfen ist eine vierteilige Serie, die mit hervorragenden Darstellern besetzt ist und durch ein glaubhaftes Szenarium die 20er Jahre in Berlin und den Gutshof eines ostelbischen Großagrariers wiedererstehen läßt. Diese Detailgetreue mag natürlich auch daran liegen, daß die Produktion gerade mal 40 Jahre nach den dargestellten Ereignissen stattfand und sicherlich einige echte Zeitzeugen ihre Erinnerungen und Erfahrungen eingebracht haben.

Wolf unter Wölfen ist großartiges Fernseh-Kino. Wer sich für die 20er Jahre interessiert, muß das gesehen haben.

Der übliche Teenie-Ramsch, gemacht für die Generation Doof. Dürfte gut angekommen sein bei den Durchschnitts-Minderjährigen, wie sie in tausendfacher geklonter Ausführung (mit Gehirnbremse, genannt "Cap" plus T-Shirt mit Chicago-Bulls-Emblem) auf ihren Hoveboards durch die Einkaufspassagen brettern und sich vor Coolness nicht einkriegen können.

Es handelt sich um eine großartig gelungene Literaturverfilmung. Oftmals wird man enttäuscht, wenn man die filmische Aufarbeitung eines zuvor gelesenen Buches betrachtet - das ist hier nicht der Fall. Der Stoff wurde von Egon Monk genial umgesetzt; der Wiedererkennungswert ist außerordentlich wohltuend. Vielleicht habe ich mir die eine oder andere Figur etwas anders vorgestellt, z.B. den Bürgermeister Gareis als "fetten Bonzen", während Siegfried Wischnewski optisch eher einen listigen Fuchs darstellt. Aber das tut seiner Verkörperung des pfiffigen Gareis und auch den Leistungen der anderen Darsteller keinen Abbruch.

Die Quintologie (oder wie nennt man einen Fernseh-Fünfteiler?) wurde erstmals 1973 von der ARD gezeigt. Zu der Zeit gab es nur drei deutsche Fernsehprogramme (wer in Nähe der Zonengrenze wohnte, hatte noch zusätzlich das DDR-Fernsehen zur Auswahl). Verglichen mit der heutigen Fernsehlandschaft mit Hunderten von Programmen und den unertäglichen seichten Unterhaltungsmachwerken, die zur Zeit -2016- dem Zuschauer vorwiegend in Form sogenannter "Doku-Soaps" und Krawallfilmchen untergejubelt werden, kann ich persönlich nur sagen "Damals war das Fernsehen besser!"

"Bauern Bonzen Bomben" ist ein Beweis dafür, daß gute und anspruchsvolle TV-Unterhaltung möglich war. Warum ist das heute nicht mehr so?