Kritiken von "fu2gdriy"

Der mit dem Wolf tanzt

Western
Bewertung und Kritik von Filmfan "fu2gdriy" am 30.12.2013
„Während ich DER MIT DEM WOLF TANZT schaute, erfüllten mich nach und nach jene Gefühle, die für mich eine Kinoerfahrung ausmachen. Es ist ein mitreißender, wunderschöner, romantischer, aufregender, engagierter Film, ein epischer Western.“ - Roger Ebert, us-amerikanischer Kritiker


Der Film wurde für 12 Oscars nominiert und gewann schließlich beachtliche 7: Bester Film, Bester Regisseur, Beste Kamera, Beste Filmmusik, Bestes adaptiertes Drehbuch, Bester Schnitt und Bester Ton.


Mit diesem Erfolg hätte aufgrund von Budgetüberschreitungen und Produktionsverzögerungen zuvor niemand gerechnet. Schon sehr früh verglich man den Film mit Michael Ciminos bombastischen Westernepos Heaven´s Gate, der zum größten und populärsten finanziellen Desasters in der Geschichte Hollywoods wurde. Kritiker und Skeptiker verschrien „Der mit dem Wolf tanzt“ als zu ambitioniert und größenwahnsinnig und betitelten höhnisch den Film als Kevin´s Gate.


Vom 18. Juli bis 23. November wurde der Film gedreht und kam dann am 21. November 1990 in den USA in die Kinos. Er spielte gut 430 Millionen Dollar ein und zählt damit noch heute zu den Top 100 der Box Office – Geschichte. Der Film hat bis heute nichts an seiner Relevanz eingebüßt. Es ist eine über den Film hinaus weisende Schlüsselszene des Films, wenn der Hauptprotagonist John J. Dunbar feststellt, daß er erst nach den intensiven Erfahrungen mit den Sioux, dem Überkommen aller Klischees und nach der Verleihung seines indianischen Names erst wisse, wer er selber ist.


„I had never really known who John Dunbar was. Perhaps because the name itself had no meaning. But as I heard my sioux name being called over and over, I knew for the first time who I really was“


Diese Aussage wirkt hinein in die Realität und unterstreicht die Wichtigkeit des Mediums Films im Umgang mit Indianern nachdem sich allzu viele Western in der Darstellung der native americans versündigt haben. Der mit dem Wolf tanzt ist einer der erste amerikanischen Filme, die den Ureinwohnern Nordamerikas in solchem Maße Respekt zollen, daß sie die Indianer deren Sprache Lakota und nicht dem Zuschauer zuliebe ein amerikanisches Kauderwelsch sprechen lassen. Es ist der weiße Mann, der sich auf sein gegenüber einstellen muß, nicht umgekehrt.


Auch wenn das von den Sioux gezeichnete Bild keine akkurate 1:1-Abbildung der damligen Verhältnisse darstellt, ist der tiefe Wille, einen Film zu schaffen, der den ursprünglichen Indianern so nahe wie nur irgendwie möglich kommt, sehr hoch anzurechnen. Meint Dunbar also innerhalb des Films, daß er mit dem Sioux zu sich selbst gefunden hat, formuliert der Film zugleich einen publikumsträchtigen und wirksamen Appell, sich dieses kritisches Teils der amerikanischen Geschichte behutsam und ehrlich anzunehmen. Innerhalb wie auch außerhalb des Mediums Film. Erst die aufarbeitende Auseinandersetzung ermöglicht ein Zu-sich-selbst-finden, wie es Dunbar vollzieht.


Der mit dem Wolf tanzt wurde in South Dakota gedreht, wo es noch große Pferde- und Büffelherden in Privathand gibt. Büffel waren früher die Existenzgrundlage der Indianer. Die Büffeljagd wollte Costner daher so realistisch wie möglich darstellen. Hierfür fand man eine Herde mit 3500 Tieren auf einer privaten Ranch in South Dakota. Auf dem 55.000 Hektar großen Gelände wurden die Büffelszenen gedreht. Aber nicht nur diese. Auch gut die Hälfte des Films ist hier entstanden. Es wurden der Sicherheit wegen nur abgerichtete Büffel vor die Kamera gebracht, wobei es hier auch zwei Prominente geschafft haben. Cody und Mammoth, die Büffel von keinem geringeren als Neil Young.


Indianer aus ganz South Dakota spielten in diesem Film als Komparsen mit, was sehr zur Realitätsnähe des Films beitrug. Da viele Lakota nicht beherrschten nahm man Doris Leader Charge, eine der wenigen Sioux, die die Sprache noch flüssig sprechen, unter Vertrag. Begeistert ob ihrer Präsenz bot man ihr zudem die Rolle der Frau des Häuptlings an. Zudem arbeitet man auch eng mit Indianern zusammen um die Musik und Tänze der Indianer möglichst originalgetreu wieder aufleben zu lassen. Aufgrund der Authentizität wurde das Drehbuch zu einem der wenigen ehrlichen Filmportraits amerikanischer Ureinwohner erhoben.


Der Film handelt von Leutnant John J. Dunbar, der sich an die äußerste Grenze der Zivilisation versetzt. Er möchte den Wilden Westen erleben, bevor es ihn nicht mehr gibt. Alleine an einem „Stützpunkt“ der Armee verbringt Dunbar viel Zeit nur mit sich selbst und der Natur. Einzig ein Wolf leistet ihm Gesellschaft. Es kommt zu einer zunächst zaghaften Annäherung zwischen dem amerikanischen Soldaten und den Sioux, aus der mit der Zeit eine tiefe Freundschaft erblüht, die sogar in der Hochzeit mit einer Indianerin mündet. Der Frieden hat ein abruptes Ende, als die Armee den Indianerfreund aufspürt und gefangen nimmt.


Leider wird es wohl viele geben, die mit dem Film nicht viel anfangen können, da er eine sehr ruhige und gemächliche Erzählweise anschlägt, die nur durch die grandios in Szene gesetzte Büffeljagd und einigen Kämpfe mit den Sioux unterbrochen wird. Aber genau hier liegt m. E. Nach auch die Stärke des Films. Man kann sich mit Dunbar und der optisch famosen Natur nahezu ungestört einlassen. Trotz einer Laufzeit von fast 4 Stunden wird der Film nie langweilig. Man obliegt fast schon einer Ohnmacht ob der gezeigten Schönheit, die der Film vermittelt und möchte später gar aktiv ins Geschehen eingreifen, wenn die Armee einfällt und man brutalst aus dieser Schönheit entrissen wird.

Costner hat einen absoluten Klassiker geschaffen. Ein zeitloses, unvergessliches Meisterwerk, welches die Maximalwertung zu Recht verdient!


Quelle: Booklet der Blu-Jubiläums-Edition

ungeprüfte Kritik

Remember Me

Lebe den Augenblick.
Drama, Lovestory

Remember Me

Lebe den Augenblick.
Drama, Lovestory
Bewertung und Kritik von Filmfan "fu2gdriy" am 08.11.2011
Remember Me

der letzte, große Absatz enthält einen großen Spoiler. Bitte erst lesen, nachdem man sich den Film angeschaut hat, weil sonst eine enorme Intensität verloren geht.

ist ein US-amerikanisches Drama aus dem Jahre 2010.

Robert Pattinson beweist, daß er mehr kann, als einen in der Sonne funkelnden Vampir darzustellen.

Der Film beginnt im Jahre 1991, ein Datum, das immens wichtig ist, ich aber zum Glück nicht bewußt wahrgenommen habe.

Man sieht wie eine Mutter mit ihrer kleinen Tochter an einer U-Bahn-Station steht und Opfer eines Raubes wurde. So scheint es zumindest. Die Täter steigen in die Bahn, öffnen erneut die Tür und erschießen vor den Augen des kleinen Mädchens die Mutter. Der beim Tatort eintreffende Polizist ist zugleich der Vater des Mädchen.

Zeitsprung. 10 Jahre sind seitdem vergangen. 2001. Auch hier registrierte ich noch nicht bewußt das Datum, dieses hatte sich aber schon bald geändert.

Tyler, 21 Jahre alt ist ein rebellischer junger Man, der sich aber liebevoll um seine kleine Schwester kümmert. Sein Bruder nahm sich aufgrund mangelnder Beachtung durch seinen Vater, ein erfolgreicher Anwalt, mit 22 Jahren das Leben. Tyler ist in eine Straßenschlägerei verwickelt und wird von dem Anfangs erwähnten Polizisten festgenommen. Sein Studienfreund stellt fest, daß die attraktive Studentin Ally, die Tochter des Polizisten ist und unterbreitet Tyler sich an Ally ranzumachen, um sich hierdurch an ihren Vater zu rächen.

Anfangs abweisend, trifft sie sich aber doch mit Tyler und es beginnt eine Beziehung zwischen den beiden. Als Ally aufgrund einer Feier nicht nach Hause kommt und bei ihm schläft kommt es zum Streit zwischen Ally und ihrem Vater, woraufhin Ally bei Tyler einzieht. Nun gibt es für Tyler einen inneren Konflikt, da auch sein 22. Geburtstag naht...

Allys Vater hat immer noch unter den Verlust seiner ermordeten Frau zu leiden während Tyler´s Vater sich lieber um seinen Beruf kümmert, als für seine Kinder da zu sein. Dies führt zu einem sehr schlechten Verhältnis zwischen Tyler und seinem Vater, welches sich dadurch noch zusätzlich manifestiert, als der Vater an einer Ausstellung seiner künsterisch hochbegabten Tochter nicht teilnimmt.

Unterdessen erfährt Ally, daß Tyler sich nur an sie heranmachte um sich an ihren Vater zu rächen und verläßt diesen daraufhin. Erst auf bitten seines Freundes gibt Ally ihm noch eine Chance. Tylers Tochter ist unterdessen total aufgelöst, da man ihr auf einer Feier eine ungewollte neue Frisur verpasste. Nun scheint sich auch ihr Vater sich ihr wieder anzunähern. Tyler landet unterdessen wieder im Knast, weil er in ihrer Schule randalierte nachdem sie von Klassenkameradinnen hierfür gehänselt wurde.

Sein Vater holt ihn wieder aus dem Knast und er soll in sein Büro kommen, damit notwendige Formalitäten geregelt werden. Dort angekommen, teilt ihm sein Vater mit, daß er sich verspäten wird, weil er grade seine Tochter zur Schule fährt. Tyler steht im Büro in der nähe des Fensters. Es scheint sich nun alles zum Guten gewendet zu haben.

Danach kommt die Klassenlehrerin in den Klassenraum und man sieht, welcher Tag es ist. Es ist der 11. September 2001. Die Kamera fährt aus dem Büro aus dem Fenster heraus, in dem sich Tyler befindet und man sieht, wo er ist. Er ist in einem der Twin Towers. Daraufhin werden alle in Tyler´s Leben wichtigen Personen gezeigt, wie sie, im Ascheregen stehend, den Blick auf eine Richtung konzentrieren. Nachdem Tyler´s Grab gezeigt wird, wird auch gezeigt, wie sein Vater sich jetzt endlich richtig um seine Tochter kümmert. In der Abschluß-Szene sieht man Ally an der U-Bahn-Station, an der ihre Mutter ermordet wurde. Sie fährt zum ersten Mal nach ihrem Tod wieder U-Bahn...

Ein tolles Drama, welches von den Darstellern auch gut gespielt wird. Der Schluß trifft einen derart hart, daß dieser Film noch lange nachwirken wird.

„Whatever you do in life will be insignificant, but it´s very important that you do it, because nobody else will do.“

ungeprüfte Kritik

Robo Geisha

Action, 18+ Spielfilm, Fantasy

Robo Geisha

Action, 18+ Spielfilm, Fantasy
Bewertung und Kritik von Filmfan "fu2gdriy" am 29.10.2010
es gibt Trash-Filme, die so schlecht sind, daß sie wieder Laune machen. Was man hier geboten bekommt, grenzt schon an Körperverletzung. Darsteller, Dialoge und Effekte sind auch unter der Berücksichtigung des Trash-Faktors das wohl schlechteste und dämlichste was ich je gesehen hab. Ein Film, der so grenzdebil sch*** ist, daß er nicht wieder gut ist. Hab mich regelrecht zwingen müssen, mir dieses Machwerk bis zum Schluß anzuschauen. Die pure Zeitverschwendung.

ungeprüfte Kritik

Diary of the Dead

Horror, 18+ Spielfilm

Diary of the Dead

Horror, 18+ Spielfilm
Bewertung und Kritik von Filmfan "fu2gdriy" am 22.03.2010
eigentlich 2,5.

Für einen Romero ein ziemlich schwacher Zombie-Streifen. Nach "Night of the living dead", "Dawn of the dead", "Day of the dad" und "Land of the dead" hätte ich nicht gedacht, daß vom Zombie-Alt-Meister ein schlechter Zombie-Streifen kommt. O.k., er ist immer noch besser als viele "No-Name"-Zombiestreifen, für einen Romero aber sehr enttäuschend!

ungeprüfte Kritik

Texas Chainsaw Massacre - Blutgericht in Texas

Horror, 18+ Spielfilm
Bewertung und Kritik von Filmfan "fu2gdriy" am 03.12.2009
Das Original. Dürfte in der Version allerdings cut sein, da es eigentlich ca. 84 min. gehen müsste. Mir persönlich gefällt die Version besser als das Remake, wobei das Remake auch genial ist. Das Original ist einfach ein kleiner, dreckiger Film, der eine geniale, morbide Atmosphäre bietet, die dann im Höhepunkt der Quälerei beim Essen endet.

Kaum Splatter, dafür eine grandiose, dreckige, morbide Atmo. Einfach nur spitzenmäßig.

P.S.: Über Österreich gibts grad die 35th Anniversary Edition!

ungeprüfte Kritik