Kritiken von "Farex"

Die Legende der Wächter

Die Wächter von Ga'Hoole
Animation, Fantasy

Die Legende der Wächter

Die Wächter von Ga'Hoole
Animation, Fantasy
Bewertung und Kritik von Filmfan "Farex" am 12.01.2015
Ein wahrhaft wunderschöner Film, schade das er so untergegangen ist, hatte von ihm noch nie etwas vorher gehört und bin rein zufällig daraufgestoßen. Ein Kinderfilm für Erwachsene. Die Musik ist prima, vielleicht etwas zu kräftig und die Slow-Mo Szenen sind einen tick zu oft eingesetzt worden. Aber was will man erwarten vom Macher von "300". Alles in allem ein wunderschöner, leicht düsterer aber epischer Film der für Kinder gemacht aber für Erwachsene gedacht ist.

Ein echter Geheimtipp.

ungeprüfte Kritik

Der Hobbit 1 - Eine unerwartete Reise

Fantasy
Bewertung und Kritik von Filmfan "Farex" am 24.04.2013
Tja, wie fange ich an. Gefreut habe ich mich auf diesen Film, angeschaut und für grossartig befunden. Warum dann 2 Sterne (Glanzlos)? Nun, das liegt an einem Problem. Und zwar an einem Grundlegenden. Fangen wir also vorne an:

Was ist "Der Hobbit"? Er ist ein Kinderbuch. Eine Geschichte für kleine Kinder, die sie zum Einschlafen vorgelesen bekommen. Spannend, witzig und mit einem guten Ende.
Problem Nr. 1 -> Der Hobbit ist im Bestandteil der Herr der Ringe-Geschichte.

Was ist "Der Herr der Ringe"? Es ist eine Geschichte für Erwachsene. Es geht um Krieg, um den Kampf für das nackte Überleben. Es geht um Angst, um Vorurteile, um Zwist und um politische Ränke. Keine Geschichte zum lachen. Es ist eine zum Nachdenken, zum trauern und zum feiern, wenn man trotz aller Rückschläge und Schwierigkeiten am Ende doch gesiegt hat, und wenn der Preis dafür noch so hoch war.


Der Fehler, welcher von Peter Jackson begangen wurde ist, den Hobbit auf das Niveau vom Herr der Ringe heben zu wollen. Das ist, Vorlagenbedingt, schlicht nicht möglich. Also es wäre schon möglich gewesen, aber nicht so. Der Hobbit ist viel zu bunt, viel zu "fantastisch" in allen Belangen. Der Herr der Ringe ist nicht minder fantastisch, man merkt es ihm aber nicht an. Die ganze Zeit über erzeugt die Welt vom HdR diese simple Tatsache, das man alles ernst nimmt. Beim HdR schauen akzeptiert man die Fantasie als Wahrheit.
Der Hobbit hingegen ist viel zu verspielt, zu bunt, zu aufgeplustert. Und er ist nicht auf die Grösse eines HdR ausgelegt.

Im HdR spielen 4 Königreiche mit riesigen Länderreien eine Rolle, tausende von Soldaten, Armeen, Schlachten um strategische Punkte, Ablenkungsmanöver, Intrigen, Verhandlungen, Bündnisse, Verrat - all das sind Elemente der HdR-Geschichte. Die Gefährten könnten Unterschiedlicher nicht sein, jeder hat seine Gründe und Geschichte, sie bekommen Charakter und werden unvergesslich. Ich kann sie mit Leichtigkeit alle bennennen.

Im Hobbit geht es um 13 Zwerge, einen Hobbit, einen Drachen (Smaug) der in Erebor sitzt. Die Zwerge wollen ihn vertreiben. Gollum und Gandalf sind zwar vorhanden, mehr aber auch nicht. Sie waren damals noch nicht so wichtig.
Merkt man bereits den Unterschied?

Kommen wir zum nächsten und wohl grössten Kritikpunkt: die Zwerge.

13 Zwerge sind es, einer Lächerlicher als der andere. Es gibt.... 4 Zwerge, die ganz annehmbar sind. Der Rest? Nunja, der ist eben da. Man erfährt im gesamten ersten Film nur, das Thorin irgendwie der jetzige König vom Erebor ist und ihn zurückerobern will. Warum die andern ihm helfen und warum ihm nicht mehr helfen, wird nicht erzählt. Es wird auch nichts zu den einzelnen Zwergen erzählt. Wer sind sie? Und von ihren Namen fange ich gar nicht erst an. Keine Ahnung wie die heissen. Aber das allerschlimmste:

Die Zwerge sind keine Zwerge! Sie sehen nicht aus wie Zwerge, benehmen sich nicht wie Zwerge. Das sind Menschen und das sieht man.

Gimli. Das ist ein Zwerg. Ein Zwerg wie er im Buche steht und wie ein Zwerg sein muss. Nicht so eine Lächerliche Witzfigur wie die 13er Truppe. Einzig Thorin verdient etwas Respekt (und der Alte mit Bart und der Glatzköpfige Krieger). Dennoch sind das für mich keine Zwerge. So sehen keine Zwerge aus. So sehen Menschen aus.

Der Hobbit will Kindermärchen und Erwachsenengeschichte zugleich sein. Daraus resultiert dann folgendes: Erzwungene, unlustige "Humor-Momente" und 10 Meter weiter werden dann Orks gemeuchelt. Na was jetzt, Kinderfilm oder Erwachsenenfilm? Das Töten ist ja nicht einmal das Problem sondern die Darstellung. Gliedmaßen abschlagen? Haben wir. Enthauptungen mit Vollbild? Haben wir. Bauch aufschlitzen und Gedärme quellen? Haben wir! 10 Meter weiter sind dann wieder Witze über den betröppelten Bilbo zu hören, ein vollgeschnodderter Bilbo der die Dummdoofen Trolle mit "List" (kommt einfach nicht rüber wie Listig sein) hinhält. Najo, ein Film für die ganze Familie....

Ahja, was mir da gerade einfällt. Es wird ein Ork enthauptet, dieser guckt dann lustig doof, schielt und Gandalf stuppst den Kopf mit einem belustigenden Kopfschütteln von den Schultern des Orks.
Also irgendwas ist hier sehr sehr falsch.
Auch der Tod des Orkkönigs ist dermassen verhauen worden, das mir einfach die Worte fehlen.

Ein weiteres Problem des Hobbits: es wird zu wenig erklärt bzw. erzählt. Man könnte es auch so ausdrücken: Viel geredet aber wenig gesagt.
Hintergründe der einzelnen Zwerge? Nix da.
Die Schlacht der Steinriesen war bombastisch anzusehen, für wahr. Aber warum? Warum haben die das gemacht? Zu wenig Informationen mit relevanten Dingen.
Fakten oder Erklärungen zur Orkstadt? Nö.
Weiteres zu Smaug ausser das er ein Drache ist und den Erebor besetzt? Wo war er vorher, wie alt ist er, usw. ? Nix da.

Ein weiteres Problem dieses Filmes (jedenfalls für mich) ist es, das man nicht mehr sieht was echt und was nicht. Vergleicht man die Szenen, in denen die Gemeinschaft über die Länder wandert, zwischen Hobbit und HdR, so kann zumindest ich nicht sagen, ob die Landschaft beim Hobbit CGI ist oder nicht. Bei HdR weiss man immer genau, dass der Boden auf denen die Leute rennen echt ist.
Weitere Beispiele: Die Orks in Orkstadt, nur CGI oder auch echte Schauspieler? Die Baumreihe da hinten im Bild? Sieht auch aus wie CGI. Viele Stellen sehen einfach sehr stark nach CGI aus, das ist nicht schön. Kann die neue Technik sein, aber neu ist nicht immer besser.
Beim Balrog zb. sah man nicht, dass es eine CGI war. Man wusste es zwar, man sah es aber nicht.

Ein weiteres Problem: die Glaubwürdigkeit. Während HdR zu jeder Zeit glaubwürdig war, so musste ich mich beim Hobbit doch an einigen Stellen arg zusammenreisen nicht abzuschalten. Beste Szene hierfür: die Unterredung in Bruchtal.
Während im HdR diese Versammlung vor Anspannung nur so knisterte, dümpelt der Hobbit im Versuch, daraus etwas mystisches zu kreieren nur dahin.
Am Lächerlichsten fand ich folgendes. Saruman, der oberste des Ordens und zu dem Zeitpunkt noch treuer Verbündeter, redet. Und das tut er plump. Nichts ist mehr zu spüren von dem Wortgewandten, mächtigsten Zauberer auf Mittelerde. Aber noch schlimmer war da Gandalf, der 1. Saruman (sozusagen sein direkter Vorgesetzter und Chef) herablassend behandelt, nur mit halben Ohr zuhört was er sagt und ihn im Geiste dann völlig ausblendet weil Galadriel ihm etwas ins Hirn seuselt. Das ist zwar richtig und wichtig, aber die Inszenierung ist doch arg.... unpassend.


Ach übrigens, die Orks im Hobbit reden. In unbekannter Sprache (es wird nicht erklärt, welche Sprache es ist) und SIE HABEN UNTERTITEL. Und zwar IN DAS BILD GEBRANNTE Untertitel. Das ist EXTREM störend. Man kann sie NICHT abstellen und sie sind NUR auf ENGLISCH.

Der Hobbit hätte eine reine Kindergeschichte bleiben sollen, das wäre wahrscheinlich besser gewesen.
Technisch ein absoluter Topfilm, aber er macht so viele Dinge nicht richtig.

Was mir den Filmgenuss letztendlich verdorben hat ist die Tatsache, dass die Zwerge keine Zwerge sind. Es sind Witzfiguren, und nicht einmal besonders gute. Stellt Gimli neben einen x-beliebigen Zwerg aus dem Hobbit und entscheidet für euch selbst, welcher der beiden ein Zwerg ist.

Na dann, bis dann.

ungeprüfte Kritik