Ein Film über zwei kurdische Kinder, die plötzlich und brutal durch die Ermordung ihrer Eltern aus ihrer heilen Welt herausgerissen werden und nun lernen müssen, sich am Rande der Gesellschaft und in einer Welt der Erwachsenen zurechtzufinden.
Herausragend und authentisch von den beiden Laiendarstellern gespielt, besticht der Film durch eine ruhige, geradlinige und unaufdringliche Erzählweise. Die ruhige und ausdrucksstarke Kameraarbeit fängt das Leben trotz aller Widrigkeiten in betörend schönen Bildern ein.
Die Ungerechtigkeit, die den Kindern widerfährt, die daraus resultierende Armut, die Verzweiflung und ihre Zuversicht, dass es morgen irgendwie weitergeht geben Anlass zum Nachdenken.
Insgesamt ein hervorragender Film, der auch für Jugendliche gut geeignet ist, um einen weiteren Blick auf unsere Welt und ihre Gegensätze zu bekommen.
Empfehlenswert ab 14.

Ein Kinderfilm erster Klasse. Ein kleiner Punker aus Berlin trifft auf ein Bauernmädchen in Südtirol. Beide bestehen zusammen ein Abenteuer bei dem es um einen Falkeneierdieb und eine entflogene Brieftaube geht.
Der Krimi besticht durch witzige und spannende Situationen und bietet zudem tolle Landschaftsaufnahmen.
Sehenswert ab 10.

Amerika - das Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Wirklich? Unbegrenzt? Nein. Für diesen Film fand sich in den USA kein Verleiher. Auch im Kino wurde der Film nicht überall gezeigt - nur in Belgien, Holland, Brasilien und Russland traute man dem Publikum diesen Film zu. Auf DVD wurde Unthinkable auch erst sehr spät veröffentlicht.

Stellt sich die Frage, was das Besondere an diesem Film ist, dass keine behördliche Zensur, aber eine heimliche Zensur durch die Filmindustrie stattfand.

Filmisch ist Unthinkable sicherlich kein Meisterwerk. Aber inhaltlich sehr aktuell. Geht es doch darum, einen Terroranschlag zu vereiteln, in dem man den Terroristen nach "allen Regeln der Kunst" foltert. Wurde der Film nicht in die Kinos aufgenommen, weil der Gedanke, dass Militär und Geheimdienste foltern völlig absurd ist oder weil er zu nah an der Realität dran ist?

Gut, seitdem Jack Bauer in der 24-Serie beliebig viel foltern darf - er steht ja auf der guten Seite - ist Folter im Film eigentlich kein Tabuthema mehr; wer 24 kennt, für den sind die Folterszenen in Unthinkable nichts Neues.
Neu hingegen ist aber die im Film immer stärker in den Vordergrund tretende Frage, ob Folter - auch bei der unvorstellbar größten Terrorbedrohung - eine Legitimierung finden kann und die Frage, wie weit Folter gehen darf und wo definitiv eine Grenze zu ziehen ist.

Nachdem wir in Europa das Mittelalter und andere dunkle Kapitel lange hinter uns gelassen haben und Menschenrechte nicht nur auf dem Papier eines der wichtigsten Werte unserer Gesellschaft sind, hoffe ich sehr, dass Folter im Film weniger auf reellen Ereignissen beruht sondern vielmehr der Phantasie der Drehbuchautoren zuzuordnen ist. Berichte über Folter in geheimen CIA-Gefängnissen lassen aber Zweifel offen.

Insofern hätte Unthinkable dazu dienen können, eine öffentliche Diskussion über Menschenwürde und Folter loszutreten. Der Mut, den die Produzenten und das ganze Filmteam gezeigt haben, ein solches Thema überhaupt aufzugreifen, muss gewürdigt werden. Undenkbar hingegen ist, dass Verleiher Filme dieser Art dem Publikum vorenthalten.

Fazit: Allen, die spannende Thriller gerne sehen und die nicht vor vermeintlichen Tatsachen und einer Gewissensprüfung zurückschrecken, sei dieser Film empfohlen.

Ein ganzer Zoo macht sich in einem wackeligen Boote auf die Überlebensreise, nachdem die Sintflut kam. Das zwangsweise Miteinander vieler verschiedener Tierarten führt auch in der Synchronisationsfassung zu teils sehr witzigen Dialogen und führt einem ein paar Probleme vor Augen, die in der biblischen Kurzversion gerne außer acht gelassen werden: Hunger, Vegetarier vs. Fleischfresser, begrenzter Platz, Intrigen, usw.
Die einfache und ruhige Animation empfand ich für diese Geschichte als sehr passend.
Eine kurzweilige und amüsante Unterhaltung für die ganze Familie.

Der zehnjährige Marcello (schwedisch-italienisch) und seine gleichaltrige Nachbarin Fatima (palästinensisch) erfüllen nicht die hohen Erwartungen ihrer Familie; durch ihre Freundschaft gelingt es ihnen aber ihre Sehnsüchte und Wünsche zu erfüllen. Dieser wunderbare Film berührt ganz nebenbei gesellschaftliche Problemfelder wie z.B. dir Rolle eines Mädchens in einer muslimischen Familie, Behinderung (Fatimas Vater) oder Arbeitslosigkeit und bleibt dennoch ein heiteres Vergnügen. Ein bezaubernder Film für Kinder und Erwachsene, in die beiden hervorragend spielenden Hauptdarsteller zu Helden in ihrem kleinen Mikrokosmos werden.

Dass in anderen Regionen der Welt und insbesondere in China, das Fahrrad noch ein echtes Statussymbol darstellen kann, ist für uns heutzutage kaum vorstellbar.
Beijing Bicycle gibt einen Einblick in das moderne Leben in der Hauptstadt und zeigt, wie schwierig es ist als Landflüchtiger dort Fuß zu fassen und wie schwierig es ist, in der sozialen Hierarchie ein Stück nach oben zu rutschen. Ein eigenes Fahrrad zu besitzen kann - soviel weiß man nach dem Film - hierbei eine wichtige Rolle spielen.

Ein wundervoller Film, der in ruhigen Bildern und langen Einstellungen einen weiten Einblick in das Leben und die Kultur der Mongolen gibt.
Auch schauspielerisch sehr gut.
Für all diejenigen, die gerne einen Einblick in andere Kulturen wagen, kann ich diesen Film sehr empfehlen.