Drama
Bewertung und Kritik von
Filmfan "U. aus D." am 12.10.2004Ein Plädoyer für das Leben
Was tun, wenn man erfährt, dass man nur noch zwei Monate zu leben hat? Die Welt aus den Angeln heben? Sich aus Traurigkeit verkriechen? Sich von Freunden und Familie trösten lassen? Etwas Neues erleben? Oder einfach weiterleben wie bisher? Die 23-jährige Ann entscheidet sich, den normalen Alltag weiterzuführen, aber gleichzeitig den Ausbruch zu wagen. Kleine Schritte in eine ungewohnte Freiheit - das Glas ist für sie nicht halbleer, sondern halbvoll. Sie liebt ihren Mann und ihre beiden Töchter; und so bereitet sie heimlich und leise für ihre Familie die Zeit nach ihrem Tod vor: das Leben ohne sie. Gleichzeitig lernt sie aber auch einen anderen Mann kennen und beginnt mit ihm eine leidenschaftliche Affäre. Eine Liebe für die Gegenwart, nicht für die Zukunft. Ann entdeckt die Lust am Leben, ohne das nahe Sterben zu vergessen...
Regisseur Pedro Almodòvar produzierte ein aufwühlendes Drama und erzählt einfühlsam zusammen mit Regisseurin Isabel Coixet von der Zerbrechlichkeit der Träume, dem Zurückgeworfensein auf sich Selbst, aber auch von der Kraft der Liebe. Der Hauptdarstellerin Sarah Polley gelingt das eindringliche Portrait einer Frau, das in das Innerste der Seele führt und melancholisch und traurig und glücklich zugleich stimmt.
Ein Plädoyer für das Leben, nichts mehr aufschieben, sondern genießen.
Ein Familienfilm zum Nachdenken, aber bitte nicht mit den Kleinsten. 12 Jahre sollten die Kinder schon sein. Eine kleine heile Welt möchte ich meinem Sohn noch gönnen...
U. aus D.
ungeprüfte Kritik