Kritiken von "spiegelblicke"

Ein kleines Stück vom Kuchen

Drama, Lovestory
Bewertung und Kritik von Filmfan "spiegelblicke" am 18.01.2025
"Ein kleines Stück vom Kuchen" erzählt schonungslos offen von der Einsamkeit mancher Seelen, die nach außen hin anderen vormachen, ein lebendiges Leben zu führen - aus Scham, aus gewissem Selbstbetrug und nicht zuletzt wohl auch Stolz. Protagonistin Mahin verbringt ihre Tage bis auf wenige Ausnahmen allein, fühlt sich durch ein Gespräch mit ihren Freundinnen aufgeweckt und wagt sich, einen ebenso einsam wirkenden Taxifahrer anzusprechen und zu sich einzuladen. Der Umstand, dass das Ganze im Iran stattfindet, wo vielerlei hierzulande alltägliche Dinge schlichtweg verboten sind und somit heimlich geschehen müssen, drückt dem Film von Anbeginn an eine kleine melancholische bis trostlose Note auf. Den Filmtitel selbst mag man ruhig doppeltdeutig verstehen, rührt das Gesamtwerk durchgehend an und geht mit seinem Ausgang vollends unter die Haut - ingesamt ein ruhiges, trauriges und zugleich lebensbejahendes Werk voller Hoffnung.

ungeprüfte Kritik

Norwegian Dream

Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "spiegelblicke" am 10.01.2025
"Norwegian Dream" behandelt gleichermaßen altbekannte doch immer wieder unter den Teppich gekehrte Arbeitsbedingungungen derer, die schlichtweg auf nahezu jede legale Möglichkeit, Geld zu verdienen, angewiesen sind und deutlich mehr dafür tun, ihre eigene Familie zu unterstützen, als es jedem AFD-Wähler für seine eigene Familie je in den Sinn käme.

Gleichermaßen geht es um adoptierten offen homosexuellen Sohn des Fabrikinhabers, der sich mit dem Gastarbeiter und heimlich schwulen Robert zunächst anfreundet, diesen jedoch Stück für Stück sich selbst sein lässt.

Eine romantische lebensfrohe Liebesgeschichte darf man hier jedoch nicht erwarten, ist "Norwegian Dream" insgesamt nüchtern, melancholisch und bisweilen zwischenmenschlich verkümmert geraten, wirkt vieles trotz der traumhaften Umgebung und Kulisse trostlos, wenn nicht gar hoffnungslos. So interessant sich das Ganze auch für mich anschauen ließ, so sehr vermisste ich abschließend einen runden Abschluss; ein "richtiges Ende", wenn man so will - "Norwegian Dream" endet regelrecht abrupt, mitten im Nirgendwo und lässt sämtliche Fragen offen, ob sich etwas in der Fabrik selbst oder in den persönlicheren Lebensbereichen der unterschiedlichen Arbeiter ändert. Insgesamt leider eher durchschnittlich und nur bedingt empfehlenswert.

ungeprüfte Kritik

Nobody Knows

Die Kofferkinder
Drama

Nobody Knows

Die Kofferkinder
Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "spiegelblicke" am 10.01.2025
"Nobody knows" basiert grob auf wahren Ereignissen, wurden jedoch nicht wenige Umstände abgeändert und die bildliche Umsetzung in diversen Hinsichten beschönigt.

Trotz vorgenannter "Weichzeichner" geht "Nobody Knows" spürbar unter die Haut, gestaltet es sich zwar vereinzelt unglücklich, dass die japanischen Texte (bspw. Briefe der Mutter an ihren Sohn) nicht untertitelt werden, so dass der Zuschauer nur raten kann, was hier und dort zu lesen steht. Die Spielfilmlänge von mehr als zwei Stunden fühlt sich nicht als solche an, nimmt sich "Nobody Knows" die Zeit, die er braucht, um die Geschichte der vier Geschwister zu erzählen.

Die Fassungslosigkeit des Zuschauers wie auch die Faszination hinsichtlich des Tagwerks der Beteiligten lässt diesen gespannt wie angespannt beobachten - "Nobody knows" wirkt zweifelsohne nach und sorgt nicht zuletzt dafür, dass man sich erneut fragen muss, wie wenig jedem von uns über die direkten Nachbarn tatsächlich bewusst ist.

ungeprüfte Kritik

Peeping Tom - Augen der Angst

Horror, Thriller
Bewertung und Kritik von Filmfan "spiegelblicke" am 10.01.2025
"Peeping Tom" ist gewiss heuer nicht (mehr) für das breite - und schon gar nicht moderne - Publikum geeignet, liegt der Fokus des 60er Jahre Films vollumfänglich auf den zwischenmenschlichen Dialogen, Beobachtungen (doppelsinnigerweise) und der möglichen Verursachung psychischer Entwicklungsstörungen. Bedauerlicherweise wird hierzulande im Free-TV zumeist lediglich die gekürzte Fassung gezeigt, so dass gewissermaßen nicht unwichtige Szenen fehlen. Dennoch ist und bleibt "Peeping Tom" psychologisch betrachtet hochinteressant, fesselnd und zugkräftig. Interessierte denen es allem voran um die Mordszenen selbst geht, werden zwangsläufig enttäuscht sein .

ungeprüfte Kritik

The Strangers - Chapter 1

Horror
Bewertung und Kritik von Filmfan "spiegelblicke" am 10.01.2025
"The Strangers" hat mich seinerzeit ähnlich nachhaltig beschäftigt wie "The Purge", so dass ich mehr oder minder zwangsläufig auch "Chapter 1" gucken wollte. Erwartet hatte ich tatsächliche eine Art Vorgeschichte, ein "wer ist das und wie kommen diese Leute auf die Idee" - erhalten habe ich dann allerdings quasi die gleiche Geschichte wie in "The Strangers". Es wirkt ein wenig wie eine Neuverfilmung mit diversen Änderungen, jedoch ist der Zuschauer mit dieser vermeintlichen Vorgeschichte kein Stück schlauer als bei dem seinerzeitigen Film. Durch das irgendwie doch recht offene Ende verlässt man den Film sodann recht unbefriedigt - dadurch, dass es "nur" zwei Opfer gibt, die von Anfang an tyrannisiert werden, bleibt zwangsläufig nicht viel Spielraum, wem wann was passieren kann. Gewiss ist "The Strangers - Chapter 1" nicht langweilig, doch eben nichts, was ich jetzt unbedingt gesehen haben muss oder gar weiterempfehlen würde.

ungeprüfte Kritik

The Harbinger

Träume des Grauens
Horror

The Harbinger

Träume des Grauens
Horror
Bewertung und Kritik von Filmfan "spiegelblicke" am 10.01.2025
"The harbinger" wirft den Zuschauer nochmal zurück in die Auswirkungen der Coronazeit, die sich viel länger her anfühlt als sie tatsächlich ist. Wer hinter dem Werk einen bahnbrechenden Horrorfilm mit elementaren Schockeffekten erwartet, wird aller Wahrscheinlichkeit nach enttäuscht, stellt "The Harbinger" eher eine Mischung aus Drama, Grusel und gewissermaßen Sozialstudie dar. Die Atmosphäre ist düster, trostlos, die Mitwirkenden authentisch - für mich ein wirklich gelungener Film, der zwar diverse Fragen offen lässt, jedoch meiner Meinung nach damit die bessere Entscheidung traf als alles bis ins letzte Detail offenlegt.

ungeprüfte Kritik

Club Zero

Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "spiegelblicke" am 04.01.2025
"Club Zero" hat einige interessante gesellschaftskritische Ansätze, erstickt diese jedoch bedauelricherweise hier und dort selbst wiederum im Keim. Etwas unglücklich für die mögliche Wirkungsweise des Ganzen, dass die Beteiligten des "Clubs Zero" von Anfang bis Ende völlig gesund aussehen, niemand irgendwie kränklich erscheint oder sichtbar magersüchtig.

Die Thematik rund um die Beeinflussbarkeit von zumeist Jugendlichen, die sich allesamt auf ihre eigene Art besonders fühlen möchten und gesehen wollen werden, greift "Club Zero" meiner Meinung nach durchaus gelungen auf, lässt den Sog der Gruppenbildung und der damit erfolgenden Abgrenzung zu allen anderen, die anders sind, während man selbst wiederum anders ist, vollends greifbar werden.

Warum die Drehbuchautoren die letzten Filmminuten so gestalteten, wie sie sind, werde ich indes nie nachvollziehen können, geht durch das finale Quasi-Standbild einiges an vorgangegangenen Wirkung verloren.

"Club Zero" stellt eine durchaus gewagte und nüchterne wie ernüchternde Umsetzung dar - durchaus einen aufmerksamen Blick wie auch eine anschließende Debatte wert.

ungeprüfte Kritik

Polaris

Kriegerin der Eiswüste
Abenteuer, Science-Fiction

Polaris

Kriegerin der Eiswüste
Abenteuer, Science-Fiction
Bewertung und Kritik von Filmfan "spiegelblicke" am 04.01.2025
"Polaris" ist unbestreitbar ein ganz besonderer Film - so besonders, dass auch ich ihn nach nicht einmal der Hälfte der Spielzeit ausgeschaltet habe. Dadurch, dass die Protagostin nicht spricht, sondern lediglich Laute von sich gibt, während die übrigen im Film auftretenden Menschen eine eigene Sprache entwickelt haben, die der Zuschauer nicht versteht, wirkt die eingängliche - verständliche - Erzählstimme beinahe schon wieder verwirrend und befremdlich, scheint dies nicht sonderlich viel mit der Umsetzung zu tun zu haben. Gewiss kann man dem Inhalt folgen, auch ohne die menschlichen Äußerungen zu verstehen, wirkt sich "Polaris" jedoch äußerst anstrengend aus, geht einem das Gegrunze und Gefauche der Protagonstin, die wie frisch aus einer Laientheatergruppe wirkt, rasch auf die Nerven. Da man quasi nur verfolgt, wie Personen durch den Schnee stolpern, kann man sich lange genug mit der Frage beschäftigen, wie ein Kind, welches von einem Eisbären großgezogen wurde, komplett eingekleidet und mit akuratem Haarschnitt auftreten können soll - Schuhe, Handschuhe, Hose, Jacke alles passt maßgeschneidert und wirkt wie von der Stange. Möglich, dass diese Frage noch geklärt werden sollte; ich habe "Polaris" jedoch nicht zu Ende gucken können, da mich die Umsetzung absolut nicht mitreißen konnte. Enttäuschend.

ungeprüfte Kritik

Beetlejuice 2 - Beetlejuice Beetlejuice

Darauf hast du eine Ewigkeit gewartet.
Fantasy, Komödie

Beetlejuice 2 - Beetlejuice Beetlejuice

Darauf hast du eine Ewigkeit gewartet.
Fantasy, Komödie
Bewertung und Kritik von Filmfan "spiegelblicke" am 04.01.2025
"Beetlejuice 2" ist ein Wiedersehen der besonderen Art und macht Fans des Originals gewiss Freude, kommt hier der besondere Charme erneut zu tragen. Doch nicht nur, wer das erste Werk nicht kennt, wird eventuell die etwas dünne Story als zu vorhersehbar und wenig spannend empfinden - nichts überrascht, nichts geht in die Tiefe, keine Idee wird wirklich zu Ende verfolgt oder aufgegriffen. Natürlich hat das Werk seine Momente, bietet überdies kleine Nachvollziehbarkeiten hinsichtlich emotionaler Entscheidungen - aller absichtlichen Übertriebenheit zum Trotze hätte ich mir hier und dort etwas mehr Ernsthaftigkeit wie auch Tiefgang in Bezug auf die Konflikte gewünscht. Der Rückblick auf Beetlejuice's einstiger Heirat mag unterhaltsam sein, verläuft sich jedoch auch diese bedrohliche Komponente in einer etwas arg unspektakulären hoppla-hopp-Auflösung.

Ingesamt nett für zwischendurch, bin ich jedoch froh, es diesbezüglich nicht ins Kino geschafft zu haben.

ungeprüfte Kritik

Captive - Get Out Alive

Thriller
Bewertung und Kritik von Filmfan "spiegelblicke" am 28.12.2024
"Captive" beginnt recht hölzern und erinnert an ein frühes ARD-Werk. Dialoge und Ausgangssituation vermögen kaum zu packen, scheinen die Darsteller jedoch, je länger der Film voranschreitet, in ihre Rolle zu finden, so dass sich das Ganze gut anschauen lässt. Der mögliche Thrill, Beklemmung und Verzweiflung will leider nicht so recht aus sich heraus, so dass der Zuschauer gut daran tut, sich auf die psychologische Betrachtungsweise zu verlagern. Ähnlich wie bei "3096 Tage" liegt der Fokus auf der Gefangenschaft und dem damit verbundenen begrenzten Tagwerk der beiden Protagonisten. Tasächlich punktet "Captive" durch die ein oder andere tiefgründigere Idee, schwächelt die Umsetzung und die recht amateurhaften Rückblenden allerdings enorm, so dass man trotz des gelungenen Kniffes im Finale nicht das Gefühl hat, einen besonders erwähnenswerten Film gesehen zu haben. Für eine einmalige Sichtung durchaus okay, sollte man jedoch vorab eher den Trailer schauen, statt sich auf das Titelbild oder gar die Vermarktung als Thriller zu verlassen.

ungeprüfte Kritik

A Great Place to Call Home

Du wirst nicht glauben, was gerade in Miltons Blumenbeet gecrasht ist...
Komödie, Science-Fiction

A Great Place to Call Home

Du wirst nicht glauben, was gerade in Miltons Blumenbeet gecrasht ist...
Komödie, Science-Fiction
Bewertung und Kritik von Filmfan "spiegelblicke" am 24.12.2024
"A great place to call home" erinnert ein wenig an "Das Wunder in der 8. Straße", tragen beiden Filme vergleichbaren Charme inne. Durch die hochkarätige und bis zum letzten Darsteller überzeugende Besetzung wirkt das Werk wenig albern, wenngleich die Story an sich abstrus klingen mag.
Momente, die durchaus ans Herz gehen, sorgen für Tiefgang, während skurile Einfälle und ein Hauch Situationskomik das Ganze zwar nicht zur Dramödie machen, denn ungeachtet jedoch auf bezaubernde Art und Weise unterhält.

ungeprüfte Kritik

Eine Probe für den Mörder

Probe für einen Mord
Thriller, Krimi, TV-Film

Eine Probe für den Mörder

Probe für einen Mord
Thriller, Krimi, TV-Film
Bewertung und Kritik von Filmfan "spiegelblicke" am 22.12.2024
"Eine Probe für den Mörder" trägt unzweifelhaft - und nahezu gezwungenermaßen - den Charme der 80er Jahre in sich; lebt der Film somit mehr von Dialog, Monolog und deutlich weniger Hektik wie Action als es bei modernen Publikationen der Fall ist.

Fans von Thriller oder modernen Krimis werden hier mit einer Art kriminalistisches Kammerspiel konfrontiert - dies ist einerseits bemerkenswert besetzt, muss man dessen ungeachtet dennoch mögen, um sich hier nicht zu langweilen oder gar darüber zu wundern, dass alle brav auf ihrem Platz bleiben, bis sich der Clou des Ganzen offenbart.

Verdachtsmomente und somit Mitratefaktoren gibt es zuhauf - überrascht wird der Zuschauer vermutlich dennoch und zweifelt nicht an der Möglichkeit des Ganzen. Das ein oder andere mag für den modernen Menschen unglaubwürdig erscheinen; Fans älterer Filme dürfen jedoch zweifelslos einen Blick riskieren.

ungeprüfte Kritik