Kritiken von "6697mn"

Salt and Fire

Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "6697mn" am 21.09.2017
Schwülstige Dialoge, mystisches Geschwafel über Zukunft und Vergangenheit , unglaubwürdige Charaktere und ein aus modernen Problematiken (Umweltdesaster, Vulkanausbrüche, Schwellenland, industrielle Ausbeutung, korrupte Regierungen...) zusammengewürfeltes Drehbuch machen diesen Film zu einer Tortur. Verronica Ferres scheint mit ihrer Rolle völlig überfordert - ist vielleicht kein Wunder bei den ins Banale abgleitenden Selbstgesprächen, die sie führen muß - und der Rest der Darstellerriege, allen voran Gael Garcia Bernal , bleiben hinter ihren Möglichkeiten völlig zurück. Ein spannender Film über diese hoch brisanten Themen sieht anders aus. Die am Ende übergestülpte Sozialkritik - arme, erblindete, einheimische Kinder, die der Gier multinationaler Konzerne zum Opfer fallen - wirkt aufgesetzt und ist voraussehbar. Sollte man sich wirklich sparen.

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The Girl from the Song

Drama, Lovestory

The Girl from the Song

Drama, Lovestory
Bewertung und Kritik von Filmfan "6697mn" am 12.09.2017
Dies ist an sich eine ganz charmante, wenn auch ein bißchen kindische Liebesgeschichte und hätte nicht gebraucht, daß man ihr auch noch den Orpheus-und Eurydike-Mythos überstülpt, der letztendlich auch überhaupt nicht greift. Ob man den Film gut findet oder nicht, hängt davon ab, ob man einen Bezug zum Burning Man Festival findet oder nicht. Große Teile des Films zeigen einfach das Festival und bieten für Leute, die noch nie da waren, einen interessanten Einblick. Für mich wurde ziemlich schnell klar, daß ich da jetzt nicht mehr hin muß.

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Lion - Der lange Weg nach Hause

Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "6697mn" am 31.07.2017
Leider hält der Film nicht, was er verspricht. Der erste Teil, wohl noch der beste, da die Not der Kinder spürbar ist und berührt, ist im Verhältnis zu dem Rest des Films etwas zu lang geraten . Danach gerät die Geschichte aus den Fugen. Weder der schwierige Bruder noch die verständnisvolle Freundin überzeugen, da sie in der Geschichte lediglich eine untergeordnete Rolle spielen und keine nennenswerte Funktion haben, aber in endlosen, ins Leere führenden Szenen langweilen. Die Problematik von Adoption, enttäuschten Erwartungen, Stress bei schwierigen Kindern und die Auswirkungen auf die Familie wird nur oberflächlich angerissen und nie weiterverfolgt und verkommt zur Staffage. Die zunehmende Obsession des Hauptcharakters, Mutter und Bruder zu finden, ist zwar psychologisch nachvollziehbar, hat aber kaum Wirkung auf den Zuschauer, da das einzige filmische Mittel, das dem Regisseur einfiel, um die Not des Charakters zu zeigen, darin lag, ihn zunehmend ungekämmter wirken zu lassen. Der Schauspieler wirkt, was Mimik und Körpersprache anbetrifft, völlig überfordert, um ein solches Trauma darzustellen. Das Ende ist Schmalz vom Feinsten. Unterdurchschnittliche Verfilmung einer an sich interessanten Geschichte.

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Alle Farben des Lebens

Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "6697mn" am 25.04.2017
Die Familienkonflikte sind zwar gut geschauspielert und auch mit etwas Situationskomik und Dialogwitz versehen, die Anhäufung von "hippen" Problemen in einer einzigen Familie wirkt aber etwas beliebig und konstruiert - Oma und Gefährtin sind alternde feministische Lesben mit allem Drum und Dran, die Tochter hat sich einen "schlimmen" Fehltritt erlaubt und mit dem Bruder ihres Lovers geschlafen und hat einen schwarzen jüngeren Liebhaber, die Enkeltochter will sich zum Enkelsohn umwandeln lassen... Mehr Charaktertiefe und ein Problem weniger hätten genügt. So entwickelt man mit keinem der Charaktere Empathie und das Ende ist auf typisch amerikanische Weise Friede, Freude, Eierkuchen. Allein die Schauspielerinnen (Naomi Watts, Susan Sarandon, Elle Fanning) machen aus dem Film keinen Totalverlust. Drei Sterne für die Schauspielerei, höchstens einen für das Drehbuch.

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Der unsichtbare Gast

Thriller, Krimi

Der unsichtbare Gast

Thriller, Krimi
Bewertung und Kritik von Filmfan "6697mn" am 06.04.2017
Durchaus spannender, plausibler Thriller, der den Zuschauer mit akrobatischen Wendungen im Plot und wechselnden Blickwinkeln auf das Geschehene in Atem hält. Bis zuletzt soll unklar bleiben, wer Täter und Opfer ist, wieviele Täter es gibt und ob Unfall oder Mord im Vordergrund stehen (ohne zuviel verraten zu wollen). Das gelingt größtenteils durch die schauspielerische Leistung der Protagonisten, allen voran Mario Casas, dem man das Zwiespältige oder Undurchschaubare gut abnimmt. Die Kamera setzt zudem auch noch andere Charaktere (den Ingenieur und seine Frau, den hilfsbereiten Autofahrer, die Anwältin) in ein zwiespältiges Licht, so daß der Zuschauer sich auch über deren Absichten nicht im Klaren sein kann. Die Musik tut ein Übriges. Ein kleiner Wermutstropfen ist, daß sich für versierte Thriller-Fans die Wahrheit im letzten Drittel etwas zu früh erahnen läßt. Dennoch gute Unterhaltung.

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Die sieben Glücksgötter

Der Preis der Freiheit
Drama

Die sieben Glücksgötter

Der Preis der Freiheit
Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "6697mn" am 01.03.2017
Vielschichtiger Film, der sich deutlich von den jetzt so populären Flüchlingsdramen abhebt. Es geht nicht um das direkte Schicksal eines Opfers von Krieg und Gewalt, sondern um den traumatisierten jungen Mann, der ein Jahrzehnt später versucht, mit zwielichtigen Methoden und zweideutigen Absichten in London Fuss zu fassen. Die Hauptrolle wird von dem äusserst gutaussehenden Nik Xhelilaj hervorragend undurchsichtig und zweideutig gespielt, der Zuschauer schwankt zwischen Mitleid, Angezogensein, Abscheu und Furcht , genau wie die Charaktere, die mit ihm zu tun haben. Die verschiedenen Facetten seiner Persönlichkeit in ihrer Sprunghaftigkeit erzeugen eine beunruhigende Spannung, bleiben aber immer plausibel und erklärbar. Im letzten Drittel löst sich die Spannung und läuft auf das konsequent gewaltsame Ende zu. Sehenswerter Thriller mit aktueller Thematik.

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Landmine Goes Click

Don't. Fucking. Move!
18+ Spielfilm, Thriller

Landmine Goes Click

Don't. Fucking. Move!
18+ Spielfilm, Thriller
Bewertung und Kritik von Filmfan "6697mn" am 23.02.2017
Die Ausgangssituation wirkt in der Tat etwas konstruiert, sobald klar wird, daß die Mine nicht zufällig da liegt, wo sie liegt. Aus der Grundsituation entwickelt sich dann aber ein recht spannendes Kammerspiel über die Abgründe menschlichen Verhaltens und Versagens und die Folgen. Selten ist ein Machtspielchen zwischen zwei Männern und dem Objekt Frau so gründlich beleuchtet worden und dann so grausam eskaliert. Die Regie/Kameraführung findet dazu wirkungsvolle Bilder, die gerade durch ihre Unschärfe umso eindringlicher unter die Haut gehen. Der Rachefeldzug im letzten Drittel des Films ist ebenso spannend inszeniert und wirkt durchaus glaubwürdig bis hin zum tragischen Ende (ohne zuviel verraten zu wollen). Die lahme Rechtfertigung eines der Protagonisten, daß er "manchmal zuviel trinke und dann schlimme Dinge tue" hätte ganz unterbleiben können, denn in einem Staat wie Georgien mit seinen antiquierten Rollenvorstellungen ist ohnehin klar, daß Männer die Macht über Frauen haben. Als Frau würde ich daher jetzt nicht unbedingt sofort einen Urlaub in Georgien planen wollen... Sehenswerter Film.

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Caracas, eine Liebe

Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "6697mn" am 23.01.2017
Überzeugendes lateinamerikanisches Sozialdrama um einen Straßenjungen und einen Mann mittleren Alters mit all den Problematiken, die man erwartet: Unterschiede in Bildung/Werten/Lebensstandard und das daraus resultierende Konfliktpotential. Es geht aber nicht hauptsächlich um Sex oder ein Coming out, sondern eher um die Fragen, wer anständig oder moralisch vertretbar handelt und wer wen ausnutzt. Das Ende hält einige Überraschungen bereit.

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Ferien

Vivian Baumann will nur ihre Ruhe.
Deutscher Film, Drama

Ferien

Vivian Baumann will nur ihre Ruhe.
Deutscher Film, Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "6697mn" am 20.01.2017
Der Film über eine Staatsanwältin mit Burn-out, die sich auf auf einer Nordseeeinsel treiben läßt und nach Sinn sucht, ist gut gespielt und fängt vielversprechend an, verflacht aber zusehends in einer Art Aneinanderreihung von Szenen mit immer merkwürdigeren Charakteren, die mehr, leider aber oft auch weniger gelungen, den Zuschauer mit Situationskomik oder skurrilen Handlungsweisen zum Lachen bringen sollen. Zur Mitte hin gehen Handlung und Charakterentwicklung völlig verloren und der Zuschauer bekommt beliebig angerissene Problemstellungen vorgesetzt (von der Mutter verlassenes Kind, plötzlicher Todesfall, gestrandeter Wal usw.), die sich in keinster Weise zu einer interessanten Geschichte verbinden. Wenn dies eine Kritik an Zielstrebigkeit im allgemeinen und "zielstrebigen" Filmen (sprich: Filme mit einer plausiblen Geschichte) sein soll, sollte die Regisseurin vielleicht ein anderes Ziel als Filme machen anstreben. Dies hier langweilt nur. Zwei Sterne für die schauspielerische Leistung.

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Maggies Plan

Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "6697mn" am 03.01.2017
Extrem dialoglastige "Liebeskomödie" im Stil der frühen Woody-Allen-Filme, nur leider um einiges weniger brillant formuliert und streckenweise miserabel gespielt (Greta Gerwig, Ethan Hawke mit dem ewig gleichen Gesichtsausdruck). Das Ende ist ab etwa der dritten Szene voraussehbar. Die Charakter- und Handlungsentwicklung, die es ohnehin kaum gibt, wird nicht gezeigt, sondern durch einen Zeitsprung einfach vorgesetzt, wobei nie richtig deutlich wird, was in der Ehe eigentlich schief gelaufen ist, was nicht schon vorher klar war. Der "Twist", die (Vaterschaft des Kindes) ist so platt und schon so lange klar, wenn sie endlich thematisiert wird, daß sie niemanden überrascht. Julianne Moores angeblich dänischer Akzent ist weder komisch noch für das Plot nötig. Über die verwurschteten Kalauer über Männer/Frauen, Rollenverteilung, und narzißtische Männer kann seit den 80ern keiner mehr so richtig lachen. Wenigstens nicht, wenn die Dialoge so wenig spritzig sind. Reine, absolute Zeitverschwendung.

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Der Aufenthalt

Nach dem gleichnamigen Roman von Hermann Kant.
Kriegsfilm, Deutscher Film

Der Aufenthalt

Nach dem gleichnamigen Roman von Hermann Kant.
Kriegsfilm, Deutscher Film
Bewertung und Kritik von Filmfan "6697mn" am 17.11.2016
Immer noch sehenswerter und spannender DEFA-Film von Frank Beyer ("Spur der Steine") über einen jungen deutschen Kriegsgefangenen, der kurz nach dem Krieg in polnischer Gefangenschaft des Mordes an einem Kind beschuldigt wird, aber seine Unschuld beteuert. Von polnischer Seite schlägt ihm Hass entgegen, aber das ist nichts verglichen mit dem, was er erlebt, als er in eine Zelle mit anderen deutschen Kriegsgefangenen verlegt wird, wo vom Nazi-General zum SS-Sturmführer zum Gaswagenfahrer bis hin zum Reichsbahndisponenten usw. alles vertreten ist. Nicht nur bestehen die alten Hierarchien und Rivalitäten weiter, Rechtfertigungen, Zurückweisung jeglicher Schuld, Befehlshörigkeit und Antisemitsmus sind ebenso an der Tagesornung. Als Einzelverhöre eine Angst- und Verratsstimmung erzeugen, eskaliert die Situation. Der Film wirft das ganze Spektrum an Fragen auf, die mit persönlicher Verantwortung Deutscher angesichts der Naziverbrechen zu tun haben und gibt keine einfachen Antworten. Sehr gut geeignet, um Diskussionen über das Thema anzuregen, und auch filmisch auf der Höhe der Zeit (80er). Unbedingt anschauen.

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Gleißendes Glück

Drama, Deutscher Film

Gleißendes Glück

Drama, Deutscher Film
Bewertung und Kritik von Filmfan "6697mn" am 03.11.2016
Vorweg: Die schauspielerischen Leistungen von Martina Gedeck und Ulrich Tukur sind herausragend und deswegen schaut man sich den Film gerne zu Ende an. Die Geschichte selbst, und damit auch das Plot, überzeugt jedoch nicht. Kommt schon das Thema Glaubensverlust als existentielles Trauma relativ angestaubt daher, gilt das erst recht, wenn es um Martyrium zum Zweck der Erlösung und naives Gottvertrauen bis hin zur Selbstgefährdung geht. Das Handeln der Frauenfigur mutet daher unmotiviert oder antiquiert, um nicht zu sagen dumm, an, und daran kann auch Martina Gedeck nichts ändern. Auch die Reformierung des sex- und pornosüchtigen Gehirnforschers will nicht so richtig überzeugen. So einfach sollen jahrelange Muster gebrochen werden können? Eher ist es doch so, dass das Muster überhaupt nicht gebrochen wurde, denn die Frau ist weiterhin ein Objekt und Opfer von Voyeurismus . Die Chancen dieser Beziehung als "gleissendes Glück" kann wohl hoffentlich höchstens als Ironie gemeint sein. Kann man anschauen, um mitreden zu können, ist aber beileibe kein Muß.

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