Kritiken von "6697mn"

Die sieben Glücksgötter

Der Preis der Freiheit
Drama

Die sieben Glücksgötter

Der Preis der Freiheit
Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "6697mn" am 01.03.2017
Vielschichtiger Film, der sich deutlich von den jetzt so populären Flüchlingsdramen abhebt. Es geht nicht um das direkte Schicksal eines Opfers von Krieg und Gewalt, sondern um den traumatisierten jungen Mann, der ein Jahrzehnt später versucht, mit zwielichtigen Methoden und zweideutigen Absichten in London Fuss zu fassen. Die Hauptrolle wird von dem äusserst gutaussehenden Nik Xhelilaj hervorragend undurchsichtig und zweideutig gespielt, der Zuschauer schwankt zwischen Mitleid, Angezogensein, Abscheu und Furcht , genau wie die Charaktere, die mit ihm zu tun haben. Die verschiedenen Facetten seiner Persönlichkeit in ihrer Sprunghaftigkeit erzeugen eine beunruhigende Spannung, bleiben aber immer plausibel und erklärbar. Im letzten Drittel löst sich die Spannung und läuft auf das konsequent gewaltsame Ende zu. Sehenswerter Thriller mit aktueller Thematik.

ungeprüfte Kritik

Landmine Goes Click

Don't. Fucking. Move!
18+ Spielfilm, Thriller

Landmine Goes Click

Don't. Fucking. Move!
18+ Spielfilm, Thriller
Bewertung und Kritik von Filmfan "6697mn" am 23.02.2017
Die Ausgangssituation wirkt in der Tat etwas konstruiert, sobald klar wird, daß die Mine nicht zufällig da liegt, wo sie liegt. Aus der Grundsituation entwickelt sich dann aber ein recht spannendes Kammerspiel über die Abgründe menschlichen Verhaltens und Versagens und die Folgen. Selten ist ein Machtspielchen zwischen zwei Männern und dem Objekt Frau so gründlich beleuchtet worden und dann so grausam eskaliert. Die Regie/Kameraführung findet dazu wirkungsvolle Bilder, die gerade durch ihre Unschärfe umso eindringlicher unter die Haut gehen. Der Rachefeldzug im letzten Drittel des Films ist ebenso spannend inszeniert und wirkt durchaus glaubwürdig bis hin zum tragischen Ende (ohne zuviel verraten zu wollen). Die lahme Rechtfertigung eines der Protagonisten, daß er "manchmal zuviel trinke und dann schlimme Dinge tue" hätte ganz unterbleiben können, denn in einem Staat wie Georgien mit seinen antiquierten Rollenvorstellungen ist ohnehin klar, daß Männer die Macht über Frauen haben. Als Frau würde ich daher jetzt nicht unbedingt sofort einen Urlaub in Georgien planen wollen... Sehenswerter Film.

ungeprüfte Kritik

Caracas, eine Liebe

Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "6697mn" am 23.01.2017
Überzeugendes lateinamerikanisches Sozialdrama um einen Straßenjungen und einen Mann mittleren Alters mit all den Problematiken, die man erwartet: Unterschiede in Bildung/Werten/Lebensstandard und das daraus resultierende Konfliktpotential. Es geht aber nicht hauptsächlich um Sex oder ein Coming out, sondern eher um die Fragen, wer anständig oder moralisch vertretbar handelt und wer wen ausnutzt. Das Ende hält einige Überraschungen bereit.

ungeprüfte Kritik

Ferien

Vivian Baumann will nur ihre Ruhe.
Deutscher Film, Drama

Ferien

Vivian Baumann will nur ihre Ruhe.
Deutscher Film, Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "6697mn" am 20.01.2017
Der Film über eine Staatsanwältin mit Burn-out, die sich auf auf einer Nordseeeinsel treiben läßt und nach Sinn sucht, ist gut gespielt und fängt vielversprechend an, verflacht aber zusehends in einer Art Aneinanderreihung von Szenen mit immer merkwürdigeren Charakteren, die mehr, leider aber oft auch weniger gelungen, den Zuschauer mit Situationskomik oder skurrilen Handlungsweisen zum Lachen bringen sollen. Zur Mitte hin gehen Handlung und Charakterentwicklung völlig verloren und der Zuschauer bekommt beliebig angerissene Problemstellungen vorgesetzt (von der Mutter verlassenes Kind, plötzlicher Todesfall, gestrandeter Wal usw.), die sich in keinster Weise zu einer interessanten Geschichte verbinden. Wenn dies eine Kritik an Zielstrebigkeit im allgemeinen und "zielstrebigen" Filmen (sprich: Filme mit einer plausiblen Geschichte) sein soll, sollte die Regisseurin vielleicht ein anderes Ziel als Filme machen anstreben. Dies hier langweilt nur. Zwei Sterne für die schauspielerische Leistung.

ungeprüfte Kritik

Maggies Plan

Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "6697mn" am 03.01.2017
Extrem dialoglastige "Liebeskomödie" im Stil der frühen Woody-Allen-Filme, nur leider um einiges weniger brillant formuliert und streckenweise miserabel gespielt (Greta Gerwig, Ethan Hawke mit dem ewig gleichen Gesichtsausdruck). Das Ende ist ab etwa der dritten Szene voraussehbar. Die Charakter- und Handlungsentwicklung, die es ohnehin kaum gibt, wird nicht gezeigt, sondern durch einen Zeitsprung einfach vorgesetzt, wobei nie richtig deutlich wird, was in der Ehe eigentlich schief gelaufen ist, was nicht schon vorher klar war. Der "Twist", die (Vaterschaft des Kindes) ist so platt und schon so lange klar, wenn sie endlich thematisiert wird, daß sie niemanden überrascht. Julianne Moores angeblich dänischer Akzent ist weder komisch noch für das Plot nötig. Über die verwurschteten Kalauer über Männer/Frauen, Rollenverteilung, und narzißtische Männer kann seit den 80ern keiner mehr so richtig lachen. Wenigstens nicht, wenn die Dialoge so wenig spritzig sind. Reine, absolute Zeitverschwendung.

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Der Aufenthalt

Nach dem gleichnamigen Roman von Hermann Kant.
Kriegsfilm, Deutscher Film

Der Aufenthalt

Nach dem gleichnamigen Roman von Hermann Kant.
Kriegsfilm, Deutscher Film
Bewertung und Kritik von Filmfan "6697mn" am 17.11.2016
Immer noch sehenswerter und spannender DEFA-Film von Frank Beyer ("Spur der Steine") über einen jungen deutschen Kriegsgefangenen, der kurz nach dem Krieg in polnischer Gefangenschaft des Mordes an einem Kind beschuldigt wird, aber seine Unschuld beteuert. Von polnischer Seite schlägt ihm Hass entgegen, aber das ist nichts verglichen mit dem, was er erlebt, als er in eine Zelle mit anderen deutschen Kriegsgefangenen verlegt wird, wo vom Nazi-General zum SS-Sturmführer zum Gaswagenfahrer bis hin zum Reichsbahndisponenten usw. alles vertreten ist. Nicht nur bestehen die alten Hierarchien und Rivalitäten weiter, Rechtfertigungen, Zurückweisung jeglicher Schuld, Befehlshörigkeit und Antisemitsmus sind ebenso an der Tagesornung. Als Einzelverhöre eine Angst- und Verratsstimmung erzeugen, eskaliert die Situation. Der Film wirft das ganze Spektrum an Fragen auf, die mit persönlicher Verantwortung Deutscher angesichts der Naziverbrechen zu tun haben und gibt keine einfachen Antworten. Sehr gut geeignet, um Diskussionen über das Thema anzuregen, und auch filmisch auf der Höhe der Zeit (80er). Unbedingt anschauen.

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Gleißendes Glück

Drama, Deutscher Film

Gleißendes Glück

Drama, Deutscher Film
Bewertung und Kritik von Filmfan "6697mn" am 03.11.2016
Vorweg: Die schauspielerischen Leistungen von Martina Gedeck und Ulrich Tukur sind herausragend und deswegen schaut man sich den Film gerne zu Ende an. Die Geschichte selbst, und damit auch das Plot, überzeugt jedoch nicht. Kommt schon das Thema Glaubensverlust als existentielles Trauma relativ angestaubt daher, gilt das erst recht, wenn es um Martyrium zum Zweck der Erlösung und naives Gottvertrauen bis hin zur Selbstgefährdung geht. Das Handeln der Frauenfigur mutet daher unmotiviert oder antiquiert, um nicht zu sagen dumm, an, und daran kann auch Martina Gedeck nichts ändern. Auch die Reformierung des sex- und pornosüchtigen Gehirnforschers will nicht so richtig überzeugen. So einfach sollen jahrelange Muster gebrochen werden können? Eher ist es doch so, dass das Muster überhaupt nicht gebrochen wurde, denn die Frau ist weiterhin ein Objekt und Opfer von Voyeurismus . Die Chancen dieser Beziehung als "gleissendes Glück" kann wohl hoffentlich höchstens als Ironie gemeint sein. Kann man anschauen, um mitreden zu können, ist aber beileibe kein Muß.

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Hasret - Sehnsucht

Istanbul. Stadt der Geister, Träume und verzehrenden Liebe.
Dokumentation

Hasret - Sehnsucht

Istanbul. Stadt der Geister, Träume und verzehrenden Liebe.
Dokumentation
Bewertung und Kritik von Filmfan "6697mn" am 18.10.2016
Persönliches Portrait der Stadt, das gegen Ende stark ins Esoterische abdriftet. Mangels interessanter Interviews und Persönlichkeiten nicht sonderlich erhellend. Es nervt der zunehmend weinerliche Ton des Regisseurs. Am interessantesten noch einige abgelichtete alte Fotografien aus dem Istanbul Anfang des 20. Jahrhunderts. Dafür würde jedoch ein guter Bildband genügen. Kann man sich sparen.

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My Big Fat Greek Wedding 2

Menschen ändern sich. Griechen nicht.
Komödie, Lovestory

My Big Fat Greek Wedding 2

Menschen ändern sich. Griechen nicht.
Komödie, Lovestory
Bewertung und Kritik von Filmfan "6697mn" am 06.09.2016
Flaue und nicht besonders lustige "Komödie" mit einer Menge alten Kalauern und permanent auf Lacher ausgerichtete übertriebene Gesichtsmimik der Hauptdarsteller. Dümmliche Dialoge. Völlig unterentwickelte, an den Haaren herbeigezogene Handlung, die schon nach zehn Minuten langweilt und zum ebenfalls nach zehn Minuten voraussehbaren Ende führt. Aufgesetzter Läuterungs- und Romantikschmalz. Kann man sich wirklich sparen.

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The Dressmaker

Die Schneiderin - Rache ist wieder in Mode.
Drama

The Dressmaker

Die Schneiderin - Rache ist wieder in Mode.
Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "6697mn" am 30.05.2016
Doch, weniger als drei Sterne geht auch. Auch Kate Winslet bleibt bei diesem zusammengewürfelten Plot ohne Hand und Fuß deutlich hinter ihren Möglichkeiten zurück, und wer sie aus anderen Filmen kennt (zuletzt "Steve Jobs", wo sie mit ihrer Nebenrolle den Film erst interessant machte), wird sehr enttäuscht sein. Dieser Film bietet gar nichts und ein paar schön geschneiderte Kostüme können die Inhaltslosigkeit nicht kaschieren. Gähn!

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Sunrise - Sonnenaufgang

Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "6697mn" am 24.05.2016
Der Kritik von r.why kann ich mich nur anschliessen. Der Film berührt auf einer Ebene, die bei Stummfilmen selten ist. Körpersprache und Mimik sind sehr natürlich und oft ohne das bei Stummfilmen übliche Pathos. Die Geschichte ist spannend und schlüssig. Die Nebenrollen sind ausgezeichnet besetzt (der Barbier, der Kellner, der Fotograf ) und komische Episoden (die Geschichte mit dem Schwein, der Torso beim Fotografen, der Mann, der ständig die rutschenden Träger seiner Flapper-Frau hochzieht) heitern die Geschichte nicht nur auf, sondern geben der Charakter- und Plotentwicklung eine Tiefe, die Stummfilmen mangels Dialogmöglichkeiten oft fehlt. Dazu ist die Kameraarbeit für die Zeit höchst innovativ - Doppelbelichtung, Schattenspiel, Übereinanderlegen von Szenen, statischer Vorder- oder Hintergrund unterstreichen die Handlung. Unterhaltsamer und fesselnder als mancher Tonfilm und so unbedingt sehenswert!

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The Perfect Guy

Vertraue dem einen, fürchte den anderen.
Thriller

The Perfect Guy

Vertraue dem einen, fürchte den anderen.
Thriller
Bewertung und Kritik von Filmfan "6697mn" am 20.04.2016
Sogenannter "Erotikthriller", der spannungsloser, vorhersehbarer und banaler nicht sein könnte. Ein paar lauwarme Sexszenen und ein psychopathischer Voyeur machen noch lange keine Erotik und die konventionelle Kameraführung langweilt. Es drängt sich zudem der Verdacht auf, dass der Film von der US-Waffenlobby und Selbstjustizbefürwortern mitfinanziert wurde, wie sonst wäre sonst der Rat des Polizisten zum Waffenkauf und das Ende des Films (ohne zuviel verraten zu wollen) zu interpretieren? Aber selbst wer damit keine Probleme hat, hat bessere Unterhaltung verdient.

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